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und Anzeiger Mrdlaü Md Atytigrü. AmtsölaLt -r PK dk Königl. AmtShauvtmannschast Großenhain, dar Königl. Amtsgericht und de» Rat der Stabt Riesa, sowie den Gemeinderat Grlda. DteaSteg, 11. April 1911, «ben»S. 84. 64 Aabrg. Da» «Klan Lagrblatt rrschei,« jeden Tez abend« mit «»«nähme der Sonn, »md Festtage. Vieneli«hrl«cher »egngOpreir bei Abholung in d« Sxpedttton in Riesa 1 Mart 50 Psg.. dunh unsere Träger siet in» Hau» I Mark SS Pfg., bet Abholung am Schalter der lagert. PosianstaNen 1 Mark SS Psg„ dnrch den Briefträger srei In« Hau« 2 Mar« 7 Pfg. Auch MonatSabonnenient« werden angenommen. Anzeigen-Annahme sltr di« Nummer de» An-gabetage« di« vormittag S llhr ohne Vewtihr. Rotation»drn«k und Beriag von Langer 4 Winteriiib in Riesa. — S>eschiM«st«ve: Goeibrstrahr SV. — Filr die Siedaktton verantwortlich! Arthur HSHnel t» Riesa. Sonnabend, de« IS. April 1911, dann. 19 Uhr sollen tm Aukttonrlokal hier 1 Schreibtisch, 1 Schreibmaschine, 1 Ceniraluhr, 1 Pro jetttonrapparat, 1 Apparatefchauschrank, 1 Adwoodsche Fallmaschine gegen sofortige Ve- zahlung versteigert werden. . Riesa, 8. April 1911. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Ging,gangen find folgend« Gesetze, Verordnungen und Bekanntmachungen, die in der Rat»kanzlet etngesehen werden können: Bekanntmachung, die Ausbildung der Nadelarbeitslehrerinnen und die Prüfung»- orduung für diese Lehrerinnen betreffend; vom 13. Februar 1911. Bekanntmachung, die Ausbildung der HauShaltungS- und Kochlehrerinnen sowie die Prüfungsordnung für diese Lehrerinnen betreffend; vom 13. Februar 1911. Verordnung, die Verleihung de» Ent» eignungsrechtes wegen Verlängerung der elektrischen Straßenbahn Dresden—HainSberg bi» zur Flurgrenze CoßmannSdorf betreffend; vom 24. Januar 1911. Verordnung, die Verleihung des Enteignungsrechter wegen Erweiterung der Staatseisenbahnlinie Leipzig- Hof zwischen Gaschwitz und Böhlen (Rötha) sowie Herstellung einer vollspurtgen Neben- bahn Böhlen (Rötha)—Espenhain betreffend; vom 24. Januar 1911. Bekanntmachung, di« anderweite Feststellung der Wahlbezirke für die Evangelisch-lutherische Landessynode betreffend; vom 11. Februar 1911. Verordnung zur Abänderung der Verordnung vom II. März 1890, da» Verfahren bet den Wahlen zur Eoangeltsch-lutherischen LandeSsynode betreffend; vom 11. Februar 1911. Verordnung, die Beobachtung der geschloffenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend; vom 14. Februar 1911. Bekanntmachung, die neuen Satzungen für den Erbländiscben Ritterschaftlichen Creditverein im Königreiche Sachse« betreffend; vom 17. Februar 1911. Zuwachssteuergesetz. Vom 14. Februar 1911. Be- kanntmachung, betreffend Beschränkungen der Ein- und Durchfuhr au« China. Vom 18. Februar 1911. Gesetz, betreffend die bet einem obersten Landesgericht einzulegenden Revisionen in bürgerlichen RechtSstreitigkeiten. Vom 20, Februar 1911. Bekanntmachung, betreffend Ergänzung und Aenderung der Anlage 0 zur Eisenbahn-VerkehrSordnung. Dom 15. Februar 1911. Bekanntmachung, betreffend Aenderung de« MtlitärtarifS für Eisenbahnen. Vom 26. Februar 1911. Bekanntmachung, betreffend die Regelung deS Verkehrs mit Kraftfahrzeugen. Dom 1. März 1911. Bekanntmachung, betreffend die wechselseitig« Benachrichtigung der Militär- und Polizeibehörden über das Auftreten über tragbarer Krankheiten. Vom 28, Februar 1911. Bekanntmachung, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf Ausstellungen in München 1911. Dom 28. Februar 1911. Bekanntmachung, betreffend Schaffung von Rayon». Dom 4. März 1911. Gesetz über die weitere Zulassung von HilfSn,i«gliedern im Kaiserlichen Patent amt. Vom 10. Mär- 1911. Bekanntmachung, betreffend eine neue AnSgabe der dem Internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügten Liste. Vorn 3. März 1911. Bekanntmachung, betreffend Erpänznng und Aenderung der Anlage 6 zur Etsenbahn-DerkehrSordnung. Dom 8. März 1911. Gesetz, betreffend die Abänderung de» Z 15 des Zolltartfg,setze» vom 25. Dezember 1902 und de» 8 2 de« Gesetze», be treffend den Hinterbltebenen-DerflcherungSfvndS und den ReichS-JnvalidenfondS, vom 8. April 1907 in der Fassung, die diese Borschriften durch da« Gesetz vom 11. Dezember 1909 (Reich»°Gesetzbl. S. 978) erhalten haben. Vom 27. März 1911. Bekanntmachung, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der Tapeten» Ausstellung Hamburg 1911. Dom 28. März 1911. Gesetz über die Friedenspräsenzstärke de» deutschen Heere«. Vom 27. März 1911. Bekanntmachung, betreffend die Ratifikation de» Internationalen Funkentelegraphenvertrags vom 3. November 1906 durch Mona« und den Beitritt der Französischen Kolonien, Niederländisch Indien» und der Süd afrikanischen Union zu demselben Vertrage. Dom 20. März 1911. Riesa, am 8. April 1911. Der «nt der Stndt Ries«. De. Scheider, Bürgermeister. Gßm. Wir geben hiermit bekannt, daß Herr Assessor vr. !nr. Christian Heinrich Erich Dietzel von uns als RalSaffeffor in Pflicht genommen worden ist. Der Rat der Sts« Riesa, am II. April 1911. vr. Scheider, Bürgermeister. ShW. Oertliches und SSchslsches. »i-I», >1. April ISIl —* Bei der Gemeindeverband».Girokasse Riesa erfolgten tm Monat März 1911 37 Zuwet- sungen tm Betrag« von 33194 M. 18 Pfg. und 49 Ueber- Weisungen im Betrage von 49 907 M. 69 Pfg. — Wie verlautet werden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin im Laufe des Sommer» in Dresden eintreffen, um dem königlichen Hofe einen Besuch abzu statten und die Internationale Hygiene-Autstellung zu besichtigen. —* In einer vollzählig besuchten Versammlung der hiesigen FriseurgeschäftStnhaber wurde gestern einstimmig beschlossen, den 8 Uhr-Ladenschluß auch einzuführen, sowie an alle« ersten Feiertagen die Friseur läden nur bi» mittag» 12 Uhr offen zu halten. —* Die einem auswärtigen Blatte entnommene Mel- düng, wonach 1915 der Artillerie - Vrigadestab und da» 32. Feldart.-Regt. von Riesa nach Chemnitz verlegt würden, ist insofern nicht ganz zutreffend, als nicht das 32., sondern da» 68. Feldart.-Regtment nach Chemnitz verlegt wird. —* Sonntag, den 9. d. M, stieg tn Nünchrttz-Weißtg der Ballon »Heyden I" des Königl. Sächs. Verein» für Luftschiffahrt zu einer TageSfahrt auf. Im Korb befanden sich al« Führer Hauptmann v. Funke, al» Mitfahrer Herr und Frau o. Heyden. Die Fahrt führte über Zehren, den Tharandter Forst, über da« Erzgebirge, welche» in der Gegend von Bienenmühle überschritten wurde. Die schnee- bedekten Höhen de» Gebirge» boten glänzende Bilder, zu- mal die Fernsicht hervorragend war. So konnte man z. v, al« man schon über dem Eger.Tal schwebte, in der gern« den Kolm-Berg bet Oschatz sehen. Di« Landung erfolgte glatt bet Saaz tn Böhmen. — Gleichzeitig stieg tn Reick der Ballon „Dresden" unter Führung von Ingenieur Lehnert auf und landete nach dreistündiger wundervoller Fahrt bet Jungferteinitz tn der Nähe von Saaz in Böhmen. — E« wird darauf aufmerksam gemach», daß für La« Ballon.Wetlfliegen tn Reick am ersten Osterfeiertage billige Eintrittspreise festgesetzt sind, so daß sich jedermann den Anblick der 18 tn die Luft fahrenden Ballon« gestatten Ian». — Di« Bahnhofswirtschaft zu Gröditz bei Riesa soll vom 1. Juli ab und di« vahnhoslwirtschatt zu Zwickau vom 1. Oktober 1911 ab anderweit auf 6 Jahre verpachtet werden. Die allgemeinen Bedingungen liegen auf den sächsischen vahnhö'en au«. Pachtangebote sind bi« zum 24. April an die Seneraldirektton der Sächsischen Staatreisenbahnen in Dresden einzusende». Persönliche Vorstellung hat nur nach Aufforderung zu erfolgen. Di« Bewerber bleibe« bi» Ende Mat an ihre Gebote gebunden. — Die mit Bekanntmachung vom 20. Oktober 1910 erlassen« Verfügung, da» Verbot der Einfuhr und Durch fuhr von Schlachtrindern und Schlacht schüfen, sowie von Heu und Stroh, soweit «S nicht zu Packzweckeu dient, be treffend, wird auch auf die ungarischen Sperr- gebiete Nr. 41 und 67 au-gedehnt. Aufgehoben wird da» Verbot für die österreichischen Sperrgebiete XXII, XXXI, XXXIII und XVIV sowie sür die ungarischen Sperrgebiete Nr. 2 bi» mit 4, 13 bi» mit 19, 22, 27, 30, 31, 52 bi» mit 54 und 56. — 939 Marine-Rekruten find al» Einjährig- Freiwillige bei der letzten Einstellung eingetreten, davon 311, also */„ au» dem Bereich de» 9. Armeekorps (Echle». wig.Holstein), 1 kam au» dem Bereich de» 16. Armeekorps (Lothringen), 8 au» dem elsässischen (15.) Armeekorps. Au» den drei bayerischen Armeekorp» stellten sich 34, au» den beiden sächsischen 23. —88 Privatdozent Dr. Augustin von der Tterärzt- lichen Hochschule in Dresden liefert im „Landboten" fol genden Beitrag zum Schutze gegen die mit Recht so ge- fürchtete Maul- und Klauenseuche: vor kürzerer Zeit hatte ich Gelegenheit, tn einer Sitzung von einem alten erfahrenen Landwirte, auf dessen zuverlässige» Urteil in den Kreisen seiner Bekannten viel gegeben wird, zu hören, daß er und mit ihm mehrere seiner Bekannten noch nie die Maul- und Klauenseuche in ihre« Viehbeständen gehabt haben, trotzdem sie nun bereit» tn längeren Zeit- abständen drei verschiedene Seuchenpertoden durchgemacht hätten. Da» Schutzmittel, dessen die Glücklichen sich be» dient hätten, sei überau» einfach gewesen: Sobald nämlich Geuchenfälle in gefahrdrohender Nähe ihre» Gute» aufge- treten seien, hätten sie regelmäßig entweder einen Teil ihrer Rindoiehbeftände tm Pferdestall unirrgebracht oder aber täglich mehrmal» den frischen Pferdedung in den Kuhstall gefahren und dort durch geregelte Luftzufuhr zur möglichst starken Gasbildung, d. h. zur Ammoniakbtldung gebracht; dem Einfluß diese» jedem Pferdebesitzer bekannten, beißenden Ammoniakgase» schrieben sie «» zu, daß die Seuchenerreger fern blieben resp. abgelötet wurden, sobald sie in die mit diesen ätzenden Gasen geräucherten Ställe kamen. — ES ist mir zweifelhast, ob ich diese», vielleicht gerade wegen feiner Einfachheit in seiner Wirkung leicht anzuzweifelnd« Schutzmittel der Oeffentlichkeit bekannt ge geben hätte, wenn mich nicht ein interessanter Fall gerade hierzu gezwungen hätte: Ich traf mit einem befreundeten Grundbesitzer zusammen, dem ich von dem vorerwähnten „Schutzmittel" erzählte; darauf teilte er mir sehr interelsiert folgend« Beobachtung mit: Infolge eine» Brandschaden» im Vtehstall« war er gezwungen, sein Rindvieh teil» auf der Echrunentenne, teil» tm Pferdestall« unterzubringen; während nun di« in der Scheune untergebrachteu Tiere recht bald heftig an der Maul- und Klauenseuche erkrankt seien, sind die tm Pferdestall« untergebrachten Tiere bisher gesund geblieben, trotzdem absichtlich zweimal versucht worden ist, die Tiere künstlich durch Uebertragung von Schleim zu infizieren, um die Seuche auf diese Weise mit einem Male durchzumachen, aber ohne Erfolg; die Tiere blieben gesundi Di« Erklärung fände er nun in meiner Mitteilung. Ich übergebe di« vorstehenden Mitteilungen unter allem Vorbehalt der Oeffentlichkeit. Eine Garantie für die Sicherheit de» angegebenen „Schutzmittels" kann ich natürlich ebensowenig übernehmen, wie eine vollgültige wissenschaftliche Erklärung dafür zu geben. Das Mittel ist aber so einfach tn seiner Durchführung und die Gefahr der Seucheneinschleppung andererseits so groß, daß hierdurch di« Veröffentlichung gerechtfertigt wird. —88 Durch da« Gesetz vom 16. Juni 1910 ist da» höhere Mädchenbildungswesen im Königreich Sachsen in zeitgemäßer Weise geregelt worden, und es find in Anlehnung an da» Gesetz zunächst die Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig zur Gründung von Anstalten ge schritten, die den Mädchen einerseits den Zugang zur Uni versität (Gtudienanstalt), andererseits die Erlangung einer über das Ziel der höheren Mädchenschule hinauSgehende allgemeine Bildung (Frauenschule) ermöglichen sollen. In Dresden sollen beide Anstalten Ostern d. I. tn» Leben treten. Ganz besonder» interessiert ist die Frouenschule, die nicht, wie die Studtenanstalt, nur einer Minderheit von jungen Mädchen (die der Universität zustreben), son dern allen denen dienen soll, die sich neben einer praktisch- hanSwirtschaftltchen «ine tiefere Allgemeinbildung aneignen und damit ausgerüstet sowohl an dem geistigen Leben ihrer Zeit und ihre» Volke» entsprechenden selbsttätigen Anteil nehmen, al» auch gleichzeitig zu einer dem wahren Berufe de« Weibe» entsprechenden harmonischen Entfaltung ihrer Anlagen und Fähigkeiten kommen wollen. — Der Kursu» ist zweijährig und enthält u. a. al« Pflichtfach im 1. Schul jahr« wöchentlich 2 Stunden GesundheitSlehre und im 2. Schuljahre ebenfalls wöchentlich 2 Stunden Gama» rtterkursu» und Kinderpflege, während al» Wahl fach im 1. und 2. Schuljahre u. a. je 2 Stunden Naturkunde und biologische Urbungen in Betracht kommen. — Diese Neuerung ist mit großer Genugtuung zu begrüße» — allerding» in der Voraussetzung, daß der Unterricht in der Gesundheit»!,hre und in der Kinderpflege, sowie der Samariterkursu» vom Arzte erteilt wird. Mit Einführung diese» Unterricht» in da« Lehrpensum der neuen Frauen schulen ist ein wichtiger Schritt vorwärts getan. Man will aber nicht bei halben Maßregeln stehen bleiben. Man erörtert in maßgebenden Kreisen dis Möglichkeit, solchen