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ÄNWgcr WeWks S3. Jahrgang Sonnabend den 26. Mal 1S34 nachmittags Nr. 120 das Wort. Inzwischen hatten sich die Bänke der Ab- KurSiveMkeß rn Rumänien? klsggen kersur erst» instal» ü«ad-> v«r» lertt» man auch denken möge, die Regierung habe das internationale Ansehen Frankreichs nicht ver mindert. Tie Rede Barthous wurde mit großem Bei fall ausgenommen. thou hat am Freitag vor der Kammer die ange kündigte große Rede gehalten, in der er u. a. auf seine Reise nach Warschau, auf den Eintritt Rußlands in den Völkerbund, auf die Abrüstungsfrage und auf die Saarabstimmung einging. „Evening News" stellte am Freitag die Forderung auf, daß der Präsident der Saarkom Mis sion Knor von seinem Posten zurücktreten solle. Solange ein Engländer diesen Posten innehabe, sei es unvermeidlich, daß England in die Streitig keiten hineingezogen werde. Vas zrankenbm« Tageblatt Ist dar zur »eköfsenttWag der amtlichen Bekanntmachungen NM «ad der Stadtratr za Kattenberg bebSrdlicherseitr bestimmte Blatt „Garantien" für die Saar Paris, 25. 5. Bor mehr oder weniger leeren Bänken eröffnete der Abgeordnete Ehappedelaine (radikale Linke) Freitag nachmittag mit einer einstün- digen Rede di« außenpolitischen Interpellationen in der französischen Kammer. Ehappedelaine richtete die Auf merksamkeit der Kammer auf die Erfahren der heutigen Lag«. Deutschland rüste, Mitteleuropa sei schwach, zwischen den Westmächten herrsche Uneinigkeit, der Krieg droh«, in Ungam rede man nur von der Revision der Verträge. Dieser Ausdruck allein klinge für die Tsche choslowaken, die Rumänen und Südslawen wie ein Ruf zu den Waffen. Der erste Vorstoß der Nationalsozia listen gegen Oesterreich sei gescheitert, aber schon er neuere er si ich wieder. Di« österre-ch-sche Unabhängigkeit müsse der Eckpfeiler d<r franzSs'schen Politik in Mit- trkuwpa bl«ib«n. Könne Frankreich aber noch auf Polen rechnen? Be stehe nicht zwischen Berlin und Warschau ein Geheim abkommen über den Korridor, das sich zu ungunsten Oesterreichs auswirken würde? Hitler brauche einen außenpolitischen Erfolg und hoffe, ihn im Saargebiet zu finden. Er bereite eine Armee vor, die vielleicht in einem Jahre die französische Armee übertreffen werde. Wenn Frankreich an die Aufrichtigkeit Deutsch lands glauben könnte, habe es keinen Grund, den Oel- zweig nicht zu ergreifen, den man ihm zu reichen scheine. Was gegenwärtig in Deutschland vorgehe, raube Frankreich alle Illusionen. In diesem Zu- sammenhang zählte Ehappedelaine alle mögliichen An gaben über deutsche Rüstungen, die Ausbildung der Jugend usw. auf. Nach Ehappedelaine stieg der Abgeordnete Chas- seigne von einer kommunistisch-sozialistischen Split tergruppe auf die Bühne. Er wies auf die Spannung ln der Bevölkerung hin, die sich frage, ob sie wieder «inen neuen Krieg erleben würde. Nach kurzer Pause «rgriff der französische Außenminister Bartholl lte«d., oblied l Uhr nder- Sibel- lUhr §van- Mag: Inder, impel. chs«ne -ff-l- eicht«. Inder« Sdorf. 4 Uh le. — T. in chirrf. lederl. oald«, Em^l krieda S Uhr öscher. r Uhr losser. ,d die Uenw. H.-Eb. Der csdorf Dee emnitz H..EK. Ma), tunde. s l Uh, s uh. lvow mlck« 1SS» di, vah- Nrn, stritt blei, nm». di, ß«nd lften, : er den > de« Mill. von rung trist« Bei. blitzt «n. Sund Last. »Nor« Re. den» wei» dun- Links: König Carol — Mitte: Madame Lupercu — Rechts: General Averescu In Rumänien wird der Rücktritt de» Kabinetts und die Errichtung einer diktatorischen Militär, regierung in den nächsten Tagen erwartet Bartyou erläutert KrankreiGS ISoNtik Grenelmärchen über deutsche Rüstungen in der französischen Kammer „Frankreich für Abrüstung und den Frieden der Welt" Di« Abstimmung im Saargebiet müsse aber frei, aufrichtig und umfassend sein. Eine Abstimmung sei nur dann aufrichtig, wenn sie frei sei und wenn die Abstimmung geheim bliebe. Er, Barthou, habe es abgelehnt, die Einwohner des Saargebietes gewissen Repressa lien auszusetzen. Wenn er anders gehandelt hätte, würde er es nicht gewagt haben, vor der Kammer zu erscheinen. Was für ein Empfang wäre ihm wohl bereitet worden, wenn er dem zugestimmt hätte, daß die Volksabstimmung aus einen bestimmten Zeitpunkt festgesetzt worden wäre, ohne daß vorher ausreichende Schutzmaß nahmen getroffen wären? Ein bloßes Ver sprechen Deutschlands genüge ihm nlcht, und er ei der Ansicht, daß er in dieser Hinsicht der einmütigen Stimmung der französischen Kam mer entsprochen habe. (Barthou erwähnte hier, um die Repressalien zu kennzeichnen, die gewisse Saarländer nach der Abstimmung über sich er gehen lassen müßten, eine in einer Münchener Zeitung enthaltene Karikatur über Matz Braun, der dort an einem Baum aufgeknüpft darge stellt wurde.) Barthou betonte dann, daß Frankreich an einer baldigen Regelung der Saar- srage gelegen sei, die nicht nur aus den deutsch- französischen Beziehungen, sondern auf der gan zen Welt laste. Der französische Außenminister wiederholte aber, daß er «in«r Festsetzung des Abstimmungszsitpunk- tcr nicht zustimmen könne, solange keine ausreichenden Garantien gegeben seien. Abschließend versprach Barthou, daß die fran zösische Regierung alles tun werde, um «inen Krieg zu ver meiden Kurzer Tagesspiegel Wie amtlich mitgeteilt wird, hat bei Schießübungen ein Volltreffer die Korkfüllung einer Abteilung des Fernlenkschiffes „Zähri ngen" in Brand ge setzt. Das Zielschiff ist in den Swinemünder Hafen eingelaufen, wo der Brand abgelöscht wird. Das Schwurgericht Berlin verurteilt« dl« 44jährige Witwe Frieda Juchjewicz zum Tode. Sie war angeklagt im Dezember vorigen Jahres die 75 Jahre alte Witwe Krüger ermordet zu haben. Der preußische Ministerpräsident Gö ring legte am Freitag vormittag am Heldendenkmal in Budapest einen Lorbeerkranz nieder. Danach macht« er dem Reichsverweser seine Aufwartung. Nach in München vorliegenden Meldungen wurde am Donnerstag ein nationalsozialistischer Flüchtling, der die Salzach bei Oberndorf durch schwamm und sich bereits im reichsdeutschen Teil des Flusses befand, von Heimwehrleuten beschossen und verschwand von den Kugeln getroffen in den Fluten. Der österreichische Mini st errat hat ein« Ausdehnung des Standrechtverfahrens auf Sprengstoff anschläge beschlossen. Stabschef Röhm ist am Freitag in Stettin eingetroffen, wo er von der Bevölkerung stürmisch be grüßt wurde. Der Oberbürgermeister teilte dem Stabs chef mit, daß er züm Ehrenbürger der Stadt Stettin ernannt worden ist. Die Gemeinderäte in allen Dörfern und Städten Bulgariens sind am Freitag aufgelöst worden. Die lettischen Journalisten haben am Freitag Berlin mit dem Großflugzeug „Eeneralfeld- marschaN von Hindenburg" mit dem Ziel Riga ver lassen. Da» Taaetzlatt «sch««« an i-d«m Werktag, MomU»-v«iMg»pre«« : 1.V0 M». Bel «»haluna In den «u,aabesteUen de» Landgedlete» Io Pfa. mehr, del SwraMna Im Ttadtgedlet l» M., lm Landgedlet ro Pfg. Botenlohn. WoLenkarte» 80 Pfg-, «ln»elnummer 1« Pfg., Bonnadendnummer NO Pfg. lv»ftscha«ira«wl L-lppg,«ioi. Gemeludenlrokonto i grankenierg. -«ngirech« 8». — relenramme: Tageblatt grantenbergfachsen. tung, kein Druck auf Bergarbeiter und Angestellte klärungen entgegen, die er den Pressevertretern ausgeübt werden kann. Der deutsche Stand machte. Aks Gründe Dr eine Regierungskrise m der Abrüstungsfrage ist völlig eindeutig, der waren verschiedene Umstände angeführt. Aks An-' unzweideutig den Grundsatz vertritt, daß die Freiheit laß für die Spannung des heuttgen Tages dürf- Abstimmung gesichert werden muß. Deutschland ist ten die Forderungen militärischer Art angesehen ^aher »n Rahmen der Verträge bereit, entsprechende werden, die Marschall Averescu bei der letzten Garantien für die Abstimmungsberechtigten zu geben. Audienz dem König vorgebracht haben soll. »Wenn Frankreich darüber hinaus für gewisse nicht Unter anderem soll er, wie die „Facla" meldet, bodenständige Elemente, die es im Saargebiet unter- An,»I,»M>roi«! l MlMmet« Höh- -inlo-lllg l-- S« ww breit) « Pfennig, lm R-daltionSteil <-- 72 MM breit) so Pfennig. Sleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Jllr Nachwei» und Vermittlung SS Pfennig kondergebilhr. — Für schwierige Satzarten, bei Anklin- digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen und lm Wlederholungiabdruit Er mäßigung nach feststehender Staffel. Mars-all Averescu beim König Forderungen der Armee? Bukarest, 25. 5. Der Freitag brachte eine innenpolitische Hochspannung, die nachmittags durch em Regierungsdementi zu Gerüchten über einen unmittelbar bevorstehenden Rücktritt des Gesamtkabinetts behoben wurde. Anlaß zu diesen Gerüchten gab eine neue Audienz Marschall Averescu» beim König. Die knapp aufeinander folgenden Empfänge des Krioasnnnisters, des Unterrrchtsminister« und de» Ministerpräsidenten Tatarescu durch König Caro» liehen die Annahme zu, daß der Rücktritt de» Kabinetts im Laufs des Freitag erfolgen würde. Der „AdeoeruV brachte diese Möglichkeit zum Ausdruck, ohne von der Zensur daran gehindert zu werden. Minister präsident Tatarescu trat dieser Annahme beim Verlassen des Königlichen Schlosses durch Er- Scharst Zurüllweistag der Ausführungen Barthous zur Saarfrage lu der Berliner Presse Berlin, 26. 5. Sämtliche Berliner Morgenblättec nehmen Stellung zu der Rede des französischen Außen ministers Barthou in der Kammer, wobei sie insbeson dere die Bemerkung Barthous scharf zurückweisen, daß ihm inbezug auf die Saar Versicherungen der deutschen Negierung in der Amnestiefrage nicht genügten und daß er darabür hinaus materielle Sicherheiten verlangt. So schreibt der „Völkische Beobachter": Es ist wohl der offensichtlichen Erregung Barthous zu zuschreiben, als er von der Saarfrage sprach, daß der französische Außenminister Zweifel in das Wort dec Reichsregierung setzte. Es ist wohl im Interesse Frank reichs besser, wenn es nicht eine Diskussion über Ver tragstreue herausfordert. Nach den bekannten Dro hungen des Bergwerksdirektors Guillaume etwa muh» vielmehr Deutschland fragen, welche Sicherheiten der Völkerbund bietet, daß von Seiten der zahllosen fran- ! zösischen Beamten in allen Zweigen der Verwaltung, s insbesondere der französischen staatlichen Erubenverwal- wie man behauptet habe, sondern brächten die selbe Politik zum Ausdruck. Ausserdem sei zwischendurch am 6. April der britischen Regie rung eine weitere Note überreicht worden. Di« französische Regierung habe England nichts an deres erklärt, als daß sie das englisch« Memorandum mcht als Grund lage einer Verhandlung anerkennen könne, im Hin blick auf den gegenwärtigen Stand der Ver handlungen, in die neue Bedingungen eingeschaltet werden mühten. In der Tat blieben eine Reihe von Fragen offen. In der englischen Note sei weder von der Luftfahrt noch vom Völkerbund die Rede gewesen. Frankreich habe also die Pflicht gehabt, dementsprechende Fragen zu stellen und eine Antwort abzuwarten. Zn der fran zösischen Note vom 6. April habe Frankreich auf die deutsche Aufrüstung angespielt. Die Note vom 6. April bedeute eine Vorberei tung der Denkschrift vom 17. April. Frankreich halte in allen Punkten die einmal eingenom mene Haltung inne: Frankreich wolle nicht die Politik der Aufrüstung, sondern halte an der Abrüstung fest. Barthou beantwortete sodann die Frage, ob die französische Regierung etwa damit der An sicht sei, daß alles zu Ende wäre und daß alle Türen geschlossen seien, die der Abrüstungskonfe renz und des Völkerbundes. Das sei durchaus nicht der Fall. Frankreich bliebe den Grundsätzen der Abrüstungskonferenz und den Völkerbunds satzungen treu. Für die Zukunft gebe es zwei Hypothesen: Werde die Abrüstungskonferenz ihre Arbeiten fortsetzen oder werde sie ihr Mandat dem Völkerbund zurückgeben? Die Meinung der französischen Regierung sei bekannt. Zum Schluß ging der französische Außenmini ster aus die Saarfrage ein. geordneten gefüllt und die Regierung ist vollzählig vertreten. Barthou stellte eingangs fest, dah die beiden Fragen, die von den Vorrednern behandelt wur den, und zwar die Un abh ängigk eit O est«r- reichs und die Abrüstungskonferenz sich ihm sofort nach der Bildung der gegenwärtigen Re gierung gestellt hätten: Er erinnerte an die von Frankreich, England und Italien abgegebene Er- kläruny der Absicht Oesterreichs, die deutsch- österreichische Frage vor den Völkerbund zu brin gen. Er hoffe mit der Unterstützung Englands und Italiens die Aufrechterhaltung der Unab hängigkeit Oesterreichs zu erreichen. Auf die Bemerkung Ehasseigne über seine Reise nach Warschau bestätigt Barthou, dah sie als Ergebnis das Fortbestehen des französisch-polnischen Bündnisses gezeitigt habe. Er habe in Warschau wohl von Ruhland gesprochen und alles getan, um beide Länder einander näher zu bringen. Er sei viel, leicht auch nicht unbeteiligt an der Erneuerung des Nichtangriffspaktes. Dier Eintritt Rußlands in d«n Völkerbund wär« «in wünschenswert«« Ereignis. Er habe in diesem Sinne gehandelt: er habe mit Litwinow über die Bedingungen des Eintritts Russlands in den Völkerbund gesprochen. Barthou wandte sich dann der Abrüstimgsfrag« zu, wobei er es wagte, angesichts der französischen Niesenrüstung, Dr die soeben erst wieder neue Milliarden gefordert werden, zu erklären: In der Abrüstungsfrage bliebe die französische Politik immer die gleiche: Herabsetzung der Rüstungen und Gleichberechtigung, aber in der Sicherheit und mit wirksamen Gärantien. (Zurufe: Sehr gut! Sehr gut!) Die Note vom 10. Februar bedeute nur die Fortsetzung und die Bestätigung der Denkschrift vom Januar 1934. Die am 17. März und am 17. April an die britische Regierung gerichteten Antworten ständen durchaus nicht im Gegensatz, und kam damit auf die Behauptung seines Vor- Di e deutsche Himals ya er pe di t io n mel- redners zurück, daß die Bevölkerung sich überall det am Freitag, daß sie ihren Aufmarsch zu Nanga frage, ob sie mit einem neuen Krieg zu rechnen» Parbat vollendet hat. habe. Frankreich werde seinen Bündnissen treu' Der französische Außenminister Bar bleiben. Barthou vertrat die optimistische An sicht, daß das Verhältnis Frankreichs zu Ita lien sich enger gestalte und daß auch die Be ziehungen zu England trotz einiger Meinungs verschiedenheiten sich durchaus nicht abgekühlt hätten. Frankreich sei nicht — isoliert. Was sichtigt worden seien. Tatarescu soll im Laufe feiner Audienz beim König erklärt haben, daß «r nur dann die Verantwortung für die Zu- tt» « « - , stände in der Armee übernehmen könne, wenn der LUI* Siel' IlNN Kriegsmmister von ihm selber benannt werde > """ Bisher wurde der Kriegsminister nicht vom je- weillgen Regierungschef, sondern vom König selbst! I »^«"5 äaU"«" ß 20UIHÜ l ausgewählt. ss