Volltext Seite (XML)
Sonnabend, den 6. Ium 1963 u. 594 L. Ur. Heerklotz, Reg.-Ass. U. 631 L. Kahlenberger. Lehm. in Szene ging. Auch am heutigen Freitag werden die hohen Herrschaften dem Sängerwettstreit in Frankfurt und der Festvorstellung im Wiesbadener Hoftheater beiwohnen. Weichselregulierung. Die deutsche Regierung führt gegenwärtig diplomatische Verhandlungen wegen der Weichselregulierung auf russischem Gebiet. Sie wünscht nicht nur die Eröffnung einer internationalen Handels. Verbindung auf der Weichsel, sondern weist nach dem Kur. Warß. auch auf die Nothwendigkeit der Eröffnung eines Weges für ausländische Dampfer und Kähne im Weichsel- gebiet hin. Mit der Regulierung der Weichsel und das Dnjestr soll zugleich eine Verbindung zwischen dem Baltischen und dem Schwarzen Meer hergestcllt werden. Der Kulturkampf in Frankreich geht ununter brochen seinen Gang Weiler. Es ereignen sich Tag für Tag Maßregelungen von Geistlichen, die sich den Anord nungen der Regierung widersetzen. Schwerere Ausschreit, ungen sind bisher nicht zu verzeichnen gewesen. Max R^gis, der bekannte Antisemitenführer, wurde, als er im Begriff stand, den Saal zu einer von ihm ein» berufenen Versammlung zu betreten, von Sozialisten an gegriffen und so erheblich am Kopfe verletzt, daß die Ver sammlung aufgehoben werden mußte, da N^gis nicht sprechen konnte. Das vierte Bataillon der französischen Fremden- Legion erhielt Befehl, in kriegsmarschmäßiger Ausrüstung sofort nach dem äußersten Süden von Oran abzugehen. Die Zusammenziehung von Truppen in Oran selbst wird mit größter Eile betrieben. Mehrere Spezialzüge stehen bereit, um Truppen, insbesondere Artillerie, nach der Königliche Amtshauptmannschast. I. V.: llr. Heerklotz, Reg.-Aff. Ausdruck herzlicher Gefühle, war der gestrige Empfang, getragen von dem aus vielen tausend Kehlen gesungenen deutschen Lied. . . Das neue Deutsche Reich hat Frank furt zur neuen Bedeutung sich entwickeln sehen. Und so war es denn mein Wunsch: wie schon in früherer Zeit aus Frankfurt die ersten schönen Sprößlinge des deutschen Liedes erstanden und wie heute zum ersten Male in seinen Mauern deutsche Männer sich versammelt haben, um nach alter Sitte im Liede mit einander zu ringen, so möge in Verbindung mit der modernen Entwicklung und Ausgestaltung der Stadt die Pflege der alten Tradi- tiouen und der Geschichte Hand in Hand gehen; denn nur wer seine Geschichte pflegt, wer seine Traditionen hochhält, kann in der Welt etwas werden." Der Kaiser betonte dann, daß Frankfurt auf dem Gebiet der sozialen Politik an der Spitze marschiere, und verkündete, er habe befohlen, daß das 2. hessische Artillerieregiment Nr. 63 von jetzt an „Frankfurt" heißen solle. Hierauf leerte er den Pokal auf das Wohl der Stadl. Der Oberbürgermeister erhielt den Wilhelmsorden. — Das Wettsingen fand programmgemäß um 10 Uhr Vormittags und um 2V2 Uhr Nachmittags statt. Jeder Verein sang das Preislied und ein selbst- gewähltes Lies. Bisher scheint der Dortmunder Männer gesangverein, der 155 Köpfe stark antrat, die meisten Chancen zu haben. Ihm spendete das Publikum brausenden Beifall. Der Kaiser sprach wiederholt mit den Preisrichtern. — Mittags speiste der Kaiser bei seinem Schwager, dem Hnnzen Friedrich Karl von Hessen. Die Kaiserin besuchte 0^ -?Utenhaus. Nachmittags kehrten die Majestäten nach Wiesbaden zurück, wo Abends im Hoftheater „Oberon" den 18. Juni dieses Jahres nm 10 Uhr Vormittags und wird um 7 Uhr Nachmittags geschlossen. Hiernächst werden noch die Wähler mit dem Bemerken, daß eine Ausgabe von Stimmzetteln hierscits nicht erfolgt, auf § 19 des Wahlreglements aufmerksam ge macht, welcher bestimmt: Ungültig sind: 1. Stimmzettel, welche nicht tn einem amtlich abgestempelten Umschlag oder welche in einem mit einem Kennzeichen versehenen Umschlag übergeben worden sind; 2. Stimmzettel, welche nicht von weißem Papier sind; 3. Stimmzettel, welche mit einem Kennzeichen versehen sind; 4. Stimmzettel, welche keinen oder keinen lesbaren Namen enthalten; 5. Stimmzettel, aus welchen die Person des Gewählten nicht unzweifel haft zu erkennen ist; 6. Stimmzettel, welche auf eine nicht wählbare Person lauten; 7. Stimmzettel, welche eine Verwahrung oder einen Vorbehalt gegen über dem Gewählten enthalten. Mehrere in einem Umschlag enthaltene gleichlautende Stimmzettel gelten als eine Stimme; in einem Umschlag enthaltene, auf verschiedene Personen lautende Stimm zettel sind ungültig. Dem I. Wahlbezirk gehören die Brd.-Kat.-Nr. 1 bis mit 5, 58, 6 bis mit 30, 308, 30V, 30V, 31, 318, 32 bis mit 35, 35V, 35V, 358, 358, 356, 35», 351, 36, 368, 37 bis mit 48, 110 bis mit 114, 118 bis mit 128, 1288, 129 bis mit 133, 1338, 134, 1348, 1348, 1341, 1348, 13M, 1348, 1348', 1348, 1343, 1344', 134V, 134V, 134N, 134V, 2608, 260V, 262, 2628, 262V, 263, 264V, 264V, 266, 266V, 266V, 276, 277, 284, 284L, 295V, 2958 an. Dem II. Wahlbezirke dagegen gehören an die Brd.-Kat.-Nr. 49, 50, 54 bis mit 68, 688, 69, 70, 708, 72 bis mit 105, 1058, 106, 107, 108, 134V, 134V, 1348, 1348-, 1346, 134», 1348,1342, 135 bis mit 138, 1388, 138V, 139 bis mit 148, 1488, 149, 150, 1508, 150L, 150V, 1508, 152 bis mit 156, 158, 1588, 159 bis mit 173, 1738, 174 bis mit 180, 182, 183, 1838, 183V, 184 bis mit 187, 1878, 188 bis mit 204, 206, 207, 208, 209, 212 bis mit 216, 2168, 217 bis mit 226, 2268, 227 bis mit 237, 2378, 238, 2388, 238V, 239 bis mit 244, 246, 247, 248, 249, 2498, 250, 2508, 251 bis mit 254, 2548, 255, 2558, 255V, 255V, 256, 257, 2588, 258V, 258V, 259, 260, 261 264, 2648, 265, 291V, 2918, 2916, 2911, 291K, 294, 2948, 295, 295V. Wilsdruff, am 25. Mai 1903. Der Bürgermeister. Iahe«. Reiehstagsrvahl. Nachdem zur Vornahme der Reichstagswahlen der 16. Juni dieses Jahres festgesetzt worden ist, wird nach ß 8 des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 in der nach der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 28. April 1903 abgeänderten Fassung hiermit bekannt gemacht, daß als Wahllokal a) für den I. Le;irk: Der weihe Saal des Hotels zum Adler, hier b) für den II. Bezirk: Der Rathssitzungssaal im Rathhause bestimmt worden ist. Die Wahlhandlung selbst beginnt Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. - Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltese CorpuSzellt. Nach dem Gesetze zum Schutze des Genfer Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 und den dazu erlassenen Ausführungsbcstimmungen dürfen vom 1. Juli 1903 ab Waaren, die mit dem Rothen Kreuze bezeichnet sind, zur Vermeidung einer Geldstrafe von 150 Mark oder entsprechender Haftstrafe nur noch dann in den Verkehr gebracht werden, wenn sie bereits vor dem 26 März 1902 mit dem Rothen Kreuz bezeichnet waren und sofern die Waaren oder deren Verpackung oder Umhüllung vor dem 1. Juli 1903 mit einem amtlichen Stempelabdrucke versehen worden sind. Die Gewerbetreibenden werden mit Rücksicht hierauf veranlaßt, die Abstempelung solcher Waaren, die sie noch nach dem 1. Jali 1903 mit dem Zeichen des Rothen Kreuzes versehen, in den Verkehr bringen wollen, ehebaldigst bei der Königlichen Amtshaupt mannschaft nachzusuchen. - Diese Bestimmungen beziehen sich nicht auf solche Waaren, aus welchen das Rothe Krenz lediglich in eingetragenen Waarenzelchen oder Firmen angebracht rst. Meißen, den 2. Juni 1903. politische Aundschaa. Kaisertage in Frankfurt a. M. und in Wies- baden. Das Kaiserpaar, das am Mittwoch Abend in Frankfurt a. M. eintraf, einen sehr herzlichen Empfang fand und dem Begrüßungskouzcrt der Sänger beiwohnte, worauf es die Festbeleuchtung bewunderte und dann nach Wiesbaden weiterfuhr, wurde dort u. a. auch von dem die Kur gebrauchenden König von Dänemark begrüßt. Der Kaiser unterhielt sich lebhaft mit dem greisen König und ließ ihm Ml Laufe des Gesprächs seinen eigenen Mantel m Donnerstag Morgen machte der Kaiser einen Ausritt in die Waldungen hinter dem Neroberg bei Wies- die. Kaiserin spazieren fuhr. Gegen 9 Uhr mit den Prinzen Eitel-Friedrich und Adalbert, sowie mit dem Herzog von Koburg-Gotha wieder wo ihnen „^e Huldigungen bereitet der dem Wettstreit der ersten Abtheilung der Asangverelae beigcwohut, besuchte er das neue Rachhaus. Vor der Paulskirche, deren Glocken läuteten halten Vie Geistlichkeit mit der Kirchensahne und Schul kinder Ausstellung genommen. Alle Fenster der umlt aerden Häuser, die benachbarten Straßen waren mit Schaulustigen dicht besetzt. Vom Th urm des Römers ließen Bläser in Altfrank- furter Tracht Fanfaren ertönen Beim Eintritt des Kaiser- Paares und der fürstlichen Gäste sang der Knabeuchor der Musterschule einen Chor aus „Jubas Maccabäus". Ober bürgermeister Adickes hielt eine Ansprache und bot dem Kaiser den Ehrentrunk. Der Monarch erwiderte mit wärmstem Dank für die schönen Tage. „Spontan, ein Amtsblatt sür die Aal. Amtshauptmannschast Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, rraufv^cy, n Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Der Thierarzt Fridslin Dornheim, z. Zt. in Meißen, ist heute hier in Pflicht genommen worden, bis auf Weiteres für den beurlaubten Be- zirkslhierarzt Hanbold die Untersuchungen des Häudlerviehes vorzunehmen und die vorgeschriebenen Bescheinigungen auszustellen. Meißen, am 4. Juni 1903. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V: Tru-i uns Veriao von Martin Berger in WilSdrusi. — BerantworMS tü" die Beda-irn Marlin Berger