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t!« iüchs- sich Ge- -ends iudet Zeitung und ^nreigeblatt sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilägen s5. Jahrgang Lomuatz, den 30. IanuarM Numnier jZ AM angeklagten Mütter zu 1000 Mark Geld strafe, ersatzweise zu 100 Gefängnis. Bet einzrlnen Stück Vieh betrug der Gewinn der Gewinn der Angeklagten zwischen 39 und 102 Mark, während vor dem Kriege der Normalgewinn am Stück Rindvieh nur 20 Mark betragen hat. — Im Dezember 1915 erhielten ein hiesiger Geschäftsmann und vor einigen Tagen wiederum eine Oetzscher Einwohnerin Briefe zugestellt, in denen beide in gleicher Weift von unbekannten Absendern zur Hinterlegung von größeren Summen an bestimmten Orten aufgefordert wurden. Schwere Nachteile und Schädigungen waren den Empfängern im Falle einer Weigerung in Aussicht gestellt worden Durch daS Zusammenarbeiten der Leipziger Kriminal polizei mit der Sächsischen Landeskrtminal- polizei, Brigade Leipzig, konnte verhütet werden, daß der Erpresser in dem letzteren Falle seinen Zweck erreichte. Im ersteren Falle hatte der ehrlose Bursche von selbst von selbst von der weiteren Durchführung seines Planes abgesehen Der Täter wurde schließlich in einem ehemaligen Lehrling des Bedrohten, einem 18 Jahre alten, hier bei seiner Mutter wohnenden Handlungs gehilfen ermittelt und festgenommen. Meerane. Ein Vizefeldwebel, der Abselstücke des 133. Jnf.RegtS. trug, stellte sich am Montag bei dem hiesigen Rekrutendepot vor mit der Meldung, daß ihm die zurzeit erledigte Stelle des Vtze- seldwebels übertragen worden sei. Der neue Vizefeldwebel borgte soiort eine An zahl Soldaten an und verübte in der Stadt verschiedene Zechprellereien. Abend war er unter Hinterlassung der Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Um zu verhüten, daß die in der hiesigen Gemeinde ausgebrochene Maul- und Klauen seuche verschleppt wird, wird hiermit das Umherlaufenlassen der Hunde auf öffentlichen Straßen und Plätzen und fremden Grundstücken bei Strafe verboten. Die Hunde sind ent weder festzulegen oder so zu verwahren, daß sie öffentliche Straßen und Plätze, sowie fremde Grundstücke nicht betreten können. Uebertretungen werden unnachsichtlich streng bestraft. Otten-orf-Moritzdorf, am 29. Januar 1916. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Ob französische Blätter recht berichtet sind, wenn sie in den jüngsten Kämpfen bei Neuville-Saint Vaast die Anzeichen einer Offensive größeren Stils erblicken, möge dahingestellt sein, allem Anschein nach aber nehmen diese Kümpfe an Heftigkeit zu und gewinnen an Bedeutung. Bisher ist trotz der mehr oder weniger gewundenen und be schönigenden Ausdrucksweife der französischen Heeresberichte der Erfolg andauernd auf unserer Seite gewesen. Daran haben auch die erbitterten Handgranatenangriffe, welche die Franzosen am Donnerslag unternahmen, nichts zu ändern vermocht. Sie trugen ihnen nur große Berlage ein. Lediglich ein Sprengtrichter ist in der Hand des Feindes geblieben. Bei La Chalave auf den Maas höhen, wo bereits vor einigen Tagen ge- kämpft wurde, besetzten wir wiederum einen vom Fernde gesprengten Trichter. Ein neuer sranzösiicher Luftangriff auf die offene Stadt Freiburg, der nächtlicherweise unternommen wurde, scheint, soweit hierüber bisher Nach richten vorliegen, erfreulicherweise nur Sach schaden im Gesolge gehabt zu haben. Die Vergeltung hierfür wird ebensowenig aus bleiben, wie die für die vielfache Beschießung von Ortschaften hinter unserer Front durch die Franzosen, worauf wir mit einer Be schießung von Reims geantworttet haben. Eine recht lehrreiche Rechnung macht unser heutiger Heeresbericht über die beiderseitigen Verluste an Flugzeugen auf, lehrreich vor allem insofern, als sie die Wahrheitsliebe be leuchtet, mit der im englischen Unterhause über die eignen und unsere Verluste berichtet wird. Nach der englischen Lesart waren die beiderseitigen Verluste annähernd gleich. Der Unterstaatssekcelär Tennant suchte überdies durch die Bemerkung, daß ein Vergleich der beiderseitigen Verluste nach Lage der Dinge unmöglich sei, wohl auch noch den Eindruck zu erwecken, daß unsere Verluste tatsächlich noch größer wären. Nun stellt unsere Heeres leitung fest, daß unsere Verluste seit dem 1. Oktober 1915 16 und die der Feinde 63 Flugzeuge betragen, jodaß sich das Ver hältnis auf 1:4 stellt, oder, anders aus- gedrückt, die Ueberlegenheit der deutschen Luftflotte über jeden Zweifel erhaben ist. < — Während der letzten Beschießung von Nancy wurden zehn Geschosse von 700 bis 800 Kilo in die Stadt geschleudert. Die Gewalt der Explosionen war fürchterlich. Mehrere Häuser wurden zerstört. Gegen 12 Uhr erschrenen drei deutsche Flugzeuge Und warfen Bomben und Fliegerpseile ab, wodurch mehrere Personen verletzt wurden. — Die starke Inanspruchnahme von Benzin durch die französische Heeresverwaltung hat die im Lande befindlichen Vorräte stark ver mindert. An eine baldige Ergänzung durch Zufuhr aus dem Ausland ist nicht zu denken da die zum Transport geeigneten Tankschiffe von England in Anspruch genommen werden Auf Veranlassung der französischen Automobil interessenten beabsichtigt die französische Re gjerung, bei England um die Ueberlassung sowie Darbietungen des Humoristen Richard Merker-Dresden mit seinen patriotischen Schlagern werden den Mud zu einem angenehmen gestalten. -- Das Jubiläum der Brotkarte wird dieser Tage gefeiert. Ein Jahr besteht sie nun, und was damals als eine ungemein kühne Neuordnung, als ein tiefer Eingriff in altgewohnte privalwirftcha tlichc Ver hältnisse galt, hat sich überraschend schnell eingclebt und erscheint uns jetzt fast als eine Selbstverständlichkeit. Dieses Stück Kriegssozialismus ist zweifellos eine der besten und bewährtesten Errungenschaften auf dem Gebiete des KriegSwirtschafts- lebenS überhaupt geworden. Die Brot karte ist nns zum Wahrzeichen des Willens zum wirtschaftlichen Durchhallen und da mit zum endgültigen sieg geworden Dresden. Ein sozialdemnkratischer Antrag Castan und Gen. ist bei der zweiten Sländekammer eingeaangen. Ec verlangt, die Kammer wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, noch diesem Landtag einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach dem die zur- z il noch bestehende Umsatzsteuer >ür Kon- jumveteine und Großbetriebe im Klein handel sofort aufgehoben wird. Meißen. Erschossen auigeiun'cn wurde in der Wohnung ihrer Murter am Neu- markc ein 18 jähriges Mädchen von hier. Ob ein Selbstmord oder ein Unglücks all infolge unvorsichtigen Umgehens mit dem Revolver vorliegt, konnte bis jetzt nicht genau sestgesteUt werden. Ein Verbrechen ist jedenfalls ausgeschlossen. Der Schuß war so ort löblich.- Riesa. Am Donnerstag haben zwei aus der Landeserziehungsanstalt Heidehof bei Steinbach (Dresden) entwichene 15- bezw. 16 jährige Fürsorge-Zöglinge einen großen Strohfeimen in Poppitz in Brand gesteckt. Sie meldeten sich in der kommen den Nacht bei der Poltzeihehörde obdachlos gestanden die Tal ein Und erklärten, daß sie die Brandstiftung nur ausgeiührt hätten um ins Zuchthaus zu gelangen. Neustadt. Nachdem der seit dem Herbst 1913 schw bende Konkurs über dos Geschäfts-Vermögen der Firma Alwin Richter, Straußtedernhaus, hier, beendet ist erfolgte nunmehr die Schlußoer eilung Auf die uichtbevorrechligten Forderungen entfiel eine Dividende von 1,23 Prozent, wovon u. a. eine Stolpener Firma auf einen Rechnungsbetrag von 8,.'5 Mark 11 Pfg erhielt, sodaß ihr nach Abzug von 10 Pfg. Porto 1 Pfg. durch die Post anweisung zugcstellt werden konnte. Leipzig. Die Viehhändler Max Richard Reiche und Rudolf Alfred Rüche in Fifchendorf und der Kommissionär und Viehhändler Friedrich Ernst Müller in Leipzig-Connewitz hatten sich vor dem Leipziger Landgericht des Vergehens gegen die Bestimmungen der Bundesrats-Äer- ordnung vom 23. Juli 1915, übermäßige Preissteigerung betreffend, zu verantworten. Den Gebrüder Reiche wurde zur Last ge- legt, in der Zeit vom August bis zum November vor-gen Jahres 12 Stück Rind- vreh gekauft und mit einem Bruttogewinn von 100 bis 171 Mark am Stück verkauft zu haben, Ferner wurden die Gebrüder Reiche noch beschuldigt, gemeinschaftlich mit dem Mitangeklagten Müller im Olden burgischen 44 Stück Oldenburger Rindvieh gekannt von 161 bis 212 Mark am SE auf dem Leipziger Schlachthofe weiter ver kauft zu haben. Das Gericht gelangte zu einer Verurteilung der Gebrüder Reiche zu je 1500 Mark Geldstrafe, ersatzweise zu 150 Tagen Gefängnis und des Mit Knzeigen-Preis: Vie einspaltige Zelle oöer seren Naum 15 Pfg. Nektlamen sie einspaltige petit- zeile oöer seren Naum 30 Pfg. Lei belangreichen Aufträgen u. Wieser- Holungen entsprechender Nabatt. M wöchentlich erscheinender Lonntagsbeilage „Illustriertes UnterkMungsblatt", « „Felü unü üarten" unö „Deutsche Moöe unö hanöürbeit . _ , verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nuhle, Lrotz-Mrüla. Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. ' Borg- und Zechschulden verschwunden. Die sofort angestellten Ermittelungen führten zur Verhaftung des Betrügers in der Person eines in Glauchau stehenden Soldaten. Glauchau. Einbrüche in Opferbüchsen der katholischen Kapelle in Schloß Forder- glauchau wurden in den letztm Tagen wiederholt verübt. Nunmehr sind die Diebe in vier Schulknaben ermittelt worden, die morgens vor der Frühmesse die Diebstähle ausführten, indem sie auch bei Amgen Büchsen den Boden mit einem scharfen Instrumente ausfchnitlen. DaS Geld haben die Jungen vernascht. Wilkau. Ein gefüllter Wagen der Deutsch - Amerikanischen Petroleumgesell schaft wurde hier von einem Straßenbahn wagen gestreift, sodaß die beiden Hinter räder brachen. Bet dem Falle brach das Ausflußrohr des Behälters ab und der ganze Inhalt lief aus. Der Lagermetster der Petroleumgesellfchaft und der Kutscher wurden vom Wagen geschleudert. Plauen t. B. Seiner Wunde erlegen ist der infolge unvorsichtiger Hantierung mit einer geladenen Flaubertpistole von einem Klempnerlehrltng schwer verletzte 18 Jahre alte Bäckerlehrling Hermann Fröbel. l— Der in der Appreturanstalt Robert Zöbisch Söhne beschäftigte Arbeiter Karl Ziebach geriet während der Arbeit zwischen eine Walze, glitt dabei aus und fiel in einen mit heißem Wasser gefüllten Bottich Am ganzen Körper verbrüht, wurde er inS Krankenhaus gebracht und starb. Kirch emrachrechteu. Sonnlag, den 30. Janur 1916. Ottendorf-Okrilla. Vorm. »/, 10 Uhr Predigtgottesdimst. Kollekte fürEcrtchiuug vonSoldatenhetmen, einiger Schiffe zur Deckung des dringenden Bedarfs vorstellig zu werden. — Die „Gazetta di Venezia" meldet aus Durazzo vom 19. Januar, infolge der Ge rüchte vom Herannahen der Oesterreicher sei ganz Südalbanien in Gärung. In Kavosa nehme die Bevölkerung eine vrohende Hartung gegen die Italiener ein. In den Bezirken südlich Berats seien die Stämme in vollem Aufruhr. Sie hätten die Stadt Berat besetzt und eine provisorische Regierung eingesetzt. Alle Serben, deren man habhaft werden konnte, seien niedergemetzelt worden, die über lebenden Serben suchten auf griechisches Ge biet zu entkommen. Die Verbindung nach Durazzo und Velona ist gefährdet. — Die „Köln. Ztg." meldet aus Sofia: Das Benehmen Montenegros betreffend seiner Weigerung zu einem Fnedensschluß ruft in allen hiesigen Kreisen nur Lächeln hervor. Auf den Vierverband werfe König Nikita ein schlechtes Licht, da man an seiner Haltung erkenne, wie wenig ernste Männer bei der Leitung des Viervecbandes tätig seien. Von hiesiger Negierungsseite wird mitgeteilt, daß die Verweigerung des Frieoensschlusses voll kommen belanglos sei, da Oesterreich-Ungarn aas ganze Land besetzt halte. Dies werde nun auch das Schicksal Belgiens und Serbiens erleiden. — Die „Jdea Nazionale" teilt mit, daß Serbien den Ministerpräsidenten Pasitsch zu dem in Cetinje vor der letzten österreichischen Offensive stattgesundnen Friedensoerhandlungen zwischen Montenegro und Oefterrerch abgesande habe, um einen Sonderfrieden mit Oesterreich zu erlangen. Jedoch habe Oesterreich ge fordert, Serbien solle sich auf den Gebiets umfang von 1910 beschränken, was für Serbien unannehmbar gewesen sei. — Aus Stockholm meldet die „Voss. Ztg Im schwedischen Reichstag ist ein Antrag ein gereicht worden auf Bewilligung von 26 Millionen Kronen für die feldmäßige Aus rüstung des Landsturms und für dessen längere Uebuugszeit, ferner von 3 Millionen Kronen zur Verstärkung der Festung AelsS- borg mit der Begründung, daß die Lage Gotenburgs tm Falle eines Kriegsausbruches die Stadt mehr als jede andere der Be schießung aussetzen müsse, ferner auf Be willigung von Geldern für die Verbesserung der Schiffahrtslinie nach Karlskrona und für die Vermehrung der Anzahl von Marine offizieren. OertÜches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, 2S. Januar WS. — Einen Vaterländischen Festabend als Nach'eier des Geburtstage» er. Majestät des Kaisers veranstaltet am morgenden Sonntag der Miliiätverew zu Cunnersdorf tm dortigen Gastho'e. Als Hauptpunkt der Veranstaltung und sicher daS meiste Interesse erragcnd wird dec Vortrag des Herrn Siadtiat Gottschalk-Drssden über seine Weihnachlserlebnisse am Hartmanns weiterkopfe zu bezeichnen fein. Musikalische Darbietungen des Starke'schen Quartetts Bezugs-Preis: si vierteljährlich 1,20 NIK. frei ins fiaus. N _ - - "EM—W g UnterstciltMgZ Erscheint Dienstag, Donnerstag unösi 5onnabenö Nachmittag. jj