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Nummer 289—38. Iahrq Vila--U Vi—d«». Unjtlg<»prrt!<! dl« Ispalttg« 0 m« br«N« A«U« » Pftz-I fllr gamlllemmzel-«» I Pst. Slli Platzsllnl-« Unnu »k keim tkiosthr stift«». Lrl-tdU I «al »«-«ntlich. vstnatllch«» B«r»S>pr«st dm- Lrllg«« »inf-I. «> Pst tp». «0 Vs«. Irlst«rlohn 1.70; dm- dl« Post 1.7V -»l-II«ftlich Postllb«no«ilung»getlhr, U Pf». Post-Vtstellgeld. 10 VIS-. Sonnabend. ». geptag«»r. « PI«. »db,st«ll«ist«n mllff«» lplststrn, «I« vstch« vor «dl«- d« 8«,»,,^, I-rlstll- d«l« v«rl-g «i«g«g-»g«» s«t». Uns«» r,lv tzLrs«« deim Addepelluna«« »nstv«h»«». schilstleltu««: Dreid«».«^ V«N«rstr. 17, S«r«>- «711 ».«0t» -«IchLIt,stell«, Dem! m» vnla«: S*n»a»«a vn-dm-n«» ». tstrlo» lft. ». S. «inst«, P-lstrst»ft« 17. 8««m- «01H, P,stich««: »st. 10». Ban«: StadldaM ve««d«« »st. «787 Dienstag, 18. November 1937 Am Fall« v«, hbh«c»r Sewalt, vmbot, eintietend«« «eiited». stScung«» hat d«r verehre «d« Werbungttedbead« Mn« «nstrllch«, lall, di« 8«i«un» l« dgchibnlltm Umsaiq«. «e» IpSt«t od«r nicht «rlchelnt. S«t»ll»»»»«rt ist vr«» »«» Die Zahl der iillemaiionalen Brigaden Aufschlußreiche Enthüllungen Martys Reval, 16. November. Auf die freimütige Erklärung der faschistischen Regierung, daß 40000 italienische Freiwillige aus feiten Francos kämpften, hat sich die bolschewistische und bol schewistenfreundliche internationale Presse beeilt, die Zahl der auf sowjetspcmiscl)er Seite kämpfenden ausländischen Milizen mit „höchstens" 18000 zu beziffern. Französische Rechtszcitun- gen Haden demgegenüber von 80 000 bis 180 000 Mann berichtet. Datz diese Zahlen der Wirklichkeit sehr nal»ekommen, beweisen interessante Ausführungen des franzdsisäsen Kominternagenten und „obersten Kommissars der internationalen Brigaden", Andrö Marty, in dem kommunistisci)en Zentralorgan „Rund schau" Nr. 48 1037. Nach Marty traf der erst« grössere Frelwilligenschub — einige hundert — bereits am 14. Oktober 1936 in Spanien ein. „Neunzehn Tage später ging eine vollständige Brigade nach Madrid ab. Und fünf Tag« später schlug eine zweite den glet- rl-en Weg ein. In fünf Monaten erhielt so die Republik 80 000 organi. fierte, geschulte Kämpfer. Die spanische Revolution hat die internationalen Briga den mit allen Waffengattungen einschließlich der Luftwaffe er halten. Von der Casa del Campo nach Andujar, von Guadala jara nach Belchite, von Almeria bis an den Iarmna gibt es keine Schlacht, an der die Internationalen nicht teilgenommen hätten." Wieviel bolscl-ewistifche „Freiwillige" nach dem 18. März d. I. nach Spanien geschasst worden sind, verschweigt Marty wohlweislich. Sicherlich waren «s in den letzten 18 Monaten mehr als in den ersten 5 Monaten. Die von der französischen Presse angegebene Zahl von 150 000 Mann ist daher, selbst bei Berücksichtigung der Verlust«, keineswegs übertrieben. Moskau verschärft Wühlarbeit in Indien Abwehrmatznahmen der Behörden. London, 16. Nov. Die „Daily Mail" berichtet, das; die von Moskau betriebene kommunistische Wühlarbeit in Indien den Behörden von Bombay große Sorge bereitet. Die Gewalttätigkeiten, zu denen die Scholapur-Stämme aufgewiegelt worden seien, habe die Kongretzregierung von Bombay zur Anwendung von Not- matznahmen gezwungen. Aehnliche Massnahmen würden wahr scheinlich bald auch in Admcdabad erforderlich sein, wo am Mon tag mehr als 16 Mühlenbetriebe bestreikt wurden und kommu nistische Formationen zweimal mit der Polizei zusammenge- stotzen sind. Das Ministerium habe erklärt, datz die für die Unruhen verantwortlichen Leute im Solde Moskaus stünden. Massenvermtellung von Kommunisten In Pole» Warschau, 16. Nov. In drei polnischen Städten wurden gestern kommunistiscl)« Massenprozesse zu Ende geführt. Das Bialystoker Bezirksgericht verurteilte in Bielsk Podlaski 31 Kommunisten zu Zuchthaus strafen zwischen einem und zehn Jahren. Die Verurteilten stammen alle aus dem Dors Kajnowski, von dem aus sie die kom munistische Hetzarbeit im ganzen Kreis Bielsk Podlaski betrieben haben. In Krakau wurden 11 Hetzer aus dem Krakauer Koh lenrevier zu Gefängnisstrafen von zwei Jahren bzw. 15 oder 12 Monaten wegen umstürzlevisci>er Tätigkeit verurteilt. In Zamvsc in Mittelpolen wurde ein Prozeß gegen 18 Kommuni sten zu Ende geführt, die sich im Dienste der Komintern im Kreise Tomnszow betätigt hatten. Sechzehn Kommunisten er hielten Zuchthausstrafen zwischen vier und einem Jahr, zwei weitere werden wegen ihres jugendlichen Alters in einem Erzie- hungshau« untergebracht werden. Zwei weiter« Kommunistenprozesse laufen in Kielce und in Lublin. Hier stehen 3!) unter der Anklage kommunistifclser Wühlarbeit, dori 32. Relchsmlnlster Dr. Goebbels an pros.Vartels Berlin, 16. November. Reichsminister Dr. Goebbels sandte am Montag an Prof. Adolf Bartels zu dessen 75. Geburtstag folgendes Tele gramm: „Zu Ihrem 75. Geburtstag spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche ckus. Sie haben seit dem Auskommen der literarischen Modesträmungen und dem Niedergang des deut- Förderung des Volkswohnungsbaues Freimachung von Allwohnungen durch Sau von Altersheimen Mittwoch, dem 17. November, erscheint unsere Zeitung nicht! Die nächste Nummer der S. B. kommt am Donnerstag zur gewohnten Stunde zur Ausgabe. Der Reichsarbeitsminister befaßt sich in einem neuen Er la ft mit Einzelfragen der Förderung des Baues von Volkswohnungen. Der Minister wendet sich dagegen, datz jetzt auf Grund seiner Ermächtigung allgemein erhöhte Reichsdar« lehen von 1500 RM., meist unter erheblicher Verminderung der reichsverbiirgten zweiten Hypothek gewährt werden. Er betont, daß die Roiel>sdarlehen grundsätzlich dazu dienen, die Lücken hinter der 2. Hypothek zu schliessen, und erhöhte Reichs darlehen nur dann gewährt werden sollen, wenn besondere Schwierigkeiten bei der Finanzierung austreten. Es sei stets zu berücksichtige», daß sich durch eine Erhöhung des Reichsdar- tehcns von 1000 auf 1500 RM. die Zahl der zu fördernden Woh nungen jeweils um «in Drittel vermindert, lieber das Zusatz darlehen für kinderreiche Familien wird ausgesührt, daß es in erster Linie dazu dient, die entsprechend der größeren Wohn- läche und höheren Baukosten breitere Finanzier»»gsliicke zu chlüeßen. Für die Unterbringung kinderr«i<l)er Familien sol- en stets größere Wohnungen anqestrebt werden. Notfalls kann aber das Zusatzdarlehen auch lediglich dazu eingesetzt werden, um die Miete einer kindcrreicl>en Familie möglichst zu senken. Im Hinblick auf die Zweckbestimmung der Mittel, für di« minderbemittelten Bevölkerungskreise guten und billigen Wohn raum zu schaffen, erklärt sich der Minister damit einverstanden, daß bei der Errichtung von Altersheimen auch Einraumwohnun gen gefördert werdcn. Voraussetzung ist, daß gleichzeitig Ge meinschaftsräume vorgesehen sind, und datz die Wohnungen nur solclxm Personen zugewiesen werden, die für den allgemei nen Wohnungsmarkt geeignete Altwohnungen freimachen. Wei ter bezeichnet es der Minister als notwendig, datz die Landarbei ter» erkwohnungen, di« gegenwärtig in erheblicher Zahl von nicht in der Landwirtschaft tätigen Volksgenossen lx-wohnt wer den. geräumt und im Interesse der erfolgreichen Durchführung der Erzeugungsschlacht ihrer «igentlicix'n Zwccklxstimmung wie der zugefiihrt werden. Die Errichtung von Volkswohnungen als Ersahwohnungen für dies« Familien soll daher vordringlich mit allen Mitteln gefördert werden. m im Mlnlsterlalrat Verndt ln Wien Wien, 16. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: Der stellver tretende Pressechef der Reichsregierung. Ministerialrat Alfred Ingemar Berndt, ist zum Besuch des Vorstandes des Bundes pressedienstes, Bundeskommissär Walter Adam, in Wien einge- trofscn, um die vorgesehenen regelmäßigen Besprechungen in Presseangelegenheiten durchzuführen. KablnettsbeWuß über dle Errichtung eines „Kaiserlichen Hauptquartiers" . Tokio, 16. Nov. Das Kabinett hat heute den Beschluß gefaßt, die bereits vorliegende kaiserliche Verfügung über die Errichtung eines Hauptquartiers aufzuhebsn und auf Grund einer neuen Ver fügung ein „Kaiserliches Hauptquartier" in Tokio einzurichten. Sobald die Genehmigung des Kaisers vorlicgt, wird dieses Hauptquartier als rein militärische Befehlsstelle oberster Instanz eingesetzt, in der unter dem Oberbefehl des Kaisers die Chefs des General- und Admiralstabes alle erfor derlichen Maßnahmen zur Beendigung des Feldzuges in China treffen werden. In politischen Kreise» wird hierzu erklärt, daß die für die weitere Durchführung dos Feldzuges notwendigen Gesetze nun mehr selbstverständlich durch das militärische Oberkommando im Hauptquartier veranlaßt werden. Raubmord an einem Fährmann Warnung an alle Kraftfahrer vor dem flüchtigen Mörder. Vor wenigen Tagen hat sich in Pommern eine schwere Bluttat ereignet. Der 58 Jahre alte Fährmann Karl Schenzcl aus Ziegenort wurde in der Nähe von Groß-Stepenitz in der Ka jüte feines Bootes ermordet und beraubt aufgefnnden. Der Tod ist durch einen Schutz in den Hinterkopf, der aus einer 9-mm- Pistole abgegeben wurde, oingetreten. Als Mörder ist der am 13. 9. 1916 in Stettin geborene Heinz Richert festgestellt. Richert ist flüchtig, im Besitze einer Schatzwaffe und antzerordent- lich gefährlich. Deshalb ergeht an alle, und vor allem an die Kraftfahrer, die Warnung, sich vorzusehen und in ihrem Wagen keine verdächtigen Personen mitzunehmen. Diese Warnung ist besondes wichtig: denn es ist anzunchmen, datz der Mörder nicht mit der Bahn in ein anderes Gebiet zu entkommen ver suchen, sondern sich eines Kraftwagens zur Flucht bedienen wird. Richert Ist 179 cm grotz, kräftig, hat dunkelblondes Haar, braune, mandelförmige Augen, ovales Gesicht mit leicht vorspringenden Backenknochen, kleine Narbe an der rechten Halsseite. Er trägt schivarze, langschäftigte Stiesel, schwarze Stiefelhose, vermutlich hellgrauen Hut, hellgrauen Gabardinesommermantel und führt einen Vulkanfibrekosser, 25 mal 45 mal 70 cm grotz, mit sich. Alle Volksgenossen werden gebeten, an der Ermittlung des Mörders tatkräftig mitzuwirken. Zweckdienliche Angaben nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Entschließung des polnischen demokratischen Klubs gegen Danzig Warschau, 16. Nov. Im Anschlutz an einen Vortrag des früheren polnischen diplomatischen Vertreters in Danzig, Stratzburger, nahm der demokratische Klub, eine vor wenigen Monaten gegründete po litische Organisation der gemähigten Linken, eine gegen Danzig gerichtete Entschließung an, in -er ein „entschiedener und rück sichtsloser Widerstand zur Verteidigung der lebenswichtigen In teressen der Republik Polen, seiner Staatsbürger und der ge samten polnischen Nation" gefordert wird. Altersversorgung aller Bühnenschaffenden Barlln, 16. November. Die Bemühungen des Reichsmlnister« Dr. Goebbels um die Schaffung einer Altersversorgung für alle BUbnenschafscn« den haben letzt Ihren Niederschlag in einer Tarifordnung gefunden, die der vom Reichsarbeltsmtnlster dafür bestellte Son- bertreuhänder der Arbeit erlassen hat. Die neue Tarifordnung für dle deutschen Theater bestimmt, datz jeder Rechtsträger eines Theaters im Deutschen Reich verpflichtet ist. für dle in seinem Theaterbetrleb beschäftigten Bühnenschaffenden ein« Alters- und Hinterbliebenenverstcherung abzuschlietzen. Die Ver sicherungsanstalt und dle Versicherungsbedingungen bestimmt der Reichsmlnister für Volksau Klärung und Propagandl Einvernehmen mit den beteiligten Reichsmlnistern. Er bestimmt auch den Zeitvunkt, von dem an dle Versicherung aus Grund dieser Tarifordnung zu erfolgen hat. Ala Bühnenschaffende Im Sinne der Tarifordnung gelten alle Kulturschaffenden Per sonen, die zur Mitgliedschaft bei der Reichstheaterkammer ver pflichtet sind. Der Sondertreuhänder der Arbeit Hann Ausnah. men von der Verpflichtung zur Versicherung zulafsen. Die Ver sicherungsbeiträge werden je zur Hälfte vom Theaterunter- neym'tr und vom Bühnenschaffenden getragen. sehen Kulturlebens unter Einsatz Ihrer Person, Ihres reichen Wissens und Ihrer unermüdlichen Arbestskraft den Mächten der Zerstörung den Kampf ungesagt und im dcutfcisen Schrifttum die Ehre des völkischen Schaffens gegen Iuden-Lilcralcntum verteidigt. Für diese Ihr« Lebensorlxüt. die im neuen Deutsch land reiche Früchte trägt, Ihnen an diesem Tage zu danken, ist mir «in aufrichtiges Bedürfnis." Geschloffene Schneedecke in den schlesischen Gebirgen Breslau, 16. November. Durch die Niederschläge in der Nacht zum Dienstag hat sich in den schlesischen Gebirgen zu meist eine geschlossene Schneedecke gebildet. So meldet Ober- schreiberhau am Dienstag früh 12 Zentimeter Schneehöhe. In den Kammlagen des Riesengebirges ist die Schneedecke vielfach auf Uber 15 Zentimeter angestiegen, in den Kammlagen des Isergebirges sogar auf 25 bis 30 Zentimeter. Wie der Reichswetterdienst Breslau meldet, dauert der starke Schnee- fall an. Verschärftes Vorgehen gegen Vibelforscher Dessau, 16. Nov. In einer Verhandlung in Dessau hatte sich vor dem Sondergericht Halle ein Mitglied der ver botenen Internationalen Vereinigung der Bibelforscher zu ver antworten. Wie der Vorsitzende in der Verhandlung betonte, habe das Sondergericht anfangs versucht, mit gelinden Mitteln gegen die Bibelforscher vorzugehen. Zuerst seien Geldstrafen ausgesprochen worden, dann Gefängnisstrafen nach Tagen, Wo chen und Monaten. Um aber endlich gegen die Vereinigung wirksam ankämpfen zu könne», müßten mehrjährige Gefängnis strafen verhängt iver-en. Der Angeklagte hatte Propaganda für die Ernsten Vibelforscher getrieben, fortgesetzt Druckschriften öffentlich angeboten und gegen Bezahlung geliefert und den Deutschen Gruß mit der Begründung abgeletznt, das Heil komme allein von Christus. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis. In der Begründung brachte es zum Ausdruck, daß die Ernsten Bibelforscher wüßten, was ihnen be vorstehe, wenn sie ihre staatsfeindliche Tätigkeit fortsehten. Sie könnten nicht sagen, daß sie ihres Glaubens wegen verfolgt würden: keinem Menschen werde sein Glaube- verwehrt. Wer sich aber einer Vereinigung verschreibe, die sich gegen das Dritte Reich richt«, der sei ein Verräter am deutschen Volk, und da» habe nichts mehr mit Religion zu tun. Da« Verfahren geaen Stemrdlrektar Esch Düffeldorf, 16. Nov. lieber das gegen den früheren Stenerdirektor der Stadt Düsseldorf, Erich Esch, schwebende Verfahren wird nunmehr bekannt, daß die Verhandlung mit Rücksicht auf die notwendigen umfangreichen Vorbereitungen nicht vor Anfang nächsten Jahres beginnen kann. Insgesamt haben sich 16 Angeklagte zu verantworten. Die Anklageschrift umfaßt 160 Druckseiten und zählt 58 Straftaten aus. Fünf Sach verständige und 121 Zeugen sind vorgesehen. Nach den bis herigen Ermittlungen hat der Hauptangeklagte Erich Esch über eine Million Reichsmark veruntreut, der Angeklagte Gottschlich etwa 150 000 Reichsmark, Stoppen über 100 000 Reichsmark, Schülpe rund 45 000 Reichsmark. Insgc- samt sind etwa 1,35 Millionen Reichsmark veruntreut, von de nen etwa eine Million sichergestellt werden konnte. I. Z.