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hören, das; bei ihnen die Welt hinein, Venedig sei „Venetia, la bella", „Mailand, die elegante",, „Genua, di» stolze". Es wäre schade, wenn das schön« Venedig von einem Bombardement verwüstet würde, di« Märchenstadt, der auch viele Deutsche ein freundliches Andenken bewahren. Aber das zu verhüten, liegt bei den Italienern, die sich ja den ganzen Krieg auf ihrem Heimatboden Hütten ersparen können. Petroleum gegen Karten. Die der Stadt Frankenberg für den Monat November diese» Jahres besonders zugewiesene (für Heimarbeiter und landwirtschaftliche Betriebe bestimmte) Petroleummenge gelangt von Dienstag, den 20. November dieses Jahres ab gegen Vorzeigung der Petroleumkarten zum Verkauf. Auf einen Karteninhaber entfallt eine Menge von 2 Litern. . . . Die Verkäufer haben bei der Petroleumabgabe den auf den Monat November lautenden Abschnitt abzutrennen. , Die Abschnitte sind zu sammeln und in der bekannten Weise verpackt bis Ende dieses Monat» im Rathaus (Zimmer Nr. 6) abzugeben. Verkaufspreis: 29 Pfg. für 1 Liter. , - - Verkaufsstellen: Bruno Lange, Baderberg, Gotthard Richter, Schloßstrahe, Oswald Haubold, Chemnitzer Str., Otto Irmscher, Körnerstr., Gustav Günther, Markt, veno. Kräuter, Mittelstrahe. Stadttat Frankenberg, am 16. November 1917. Hafer und Gerste. Alle hiesigen Feldbefitzer und -Pächter, die nicht genügend mit keimfähigem Saatgut für Hafer und Gerste für 1918 versehen sind bez. sich nicht genügend damit eindecken können, werden hierdurch aufgefordert, ihren Bedarf unter Angabe der Saatfläche spätestens bi» rum 22. No« vember d. I. schriftlich bei uns einzureichen. Stadttal Frantenberg, am 16. November 1917. Blei-Annahme Hierdurch wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dah die städtische Metallannahmestelle, hier, Freiberger Straße 15, (geöffnet bis auf Weiteres jeden Montag, nachmittags von 2 bis 4 Ahr) auch Blei zu einem Uebernahmepreis von 60 Pfg. für das knmmmt. Frankenberg, den 15. November 1917. ' Der Stadttat. lleneckig Felwng Er -Nene Nach Den Venrtianern ist das Herz in die Hosen gefallen, seit dem sie von der Piave her die deutschen Geschütze donnern hören, daß bei ihnen die Fenster klirren. SU schreien in alle Welt hinein, Venedig sei eine offene Stadiale niemals be schossen werden dürfe. Das ist ein Unsinn. In jedem Lexikon oder Reisebuch ist zu lesen, daß das auf 122 Inseln in den Lagunen der Adria erbaute Venedig ein« starke Festung ist, deren äußerstes Fort 30 Kilometer von der Stadt an der Piave liegt. Die Deutschen und Oesterreicher werden sicher nicht grundlos Venedig bombardieren, sie haben schon ganz andere Beweise für ihre viel geschmähte Kultur gegeben, aber sie können sich auch nicht gegenüber den Notwendigkeiten der Kriegslage verschließen. Wenn die Italiener Venedig räumen, so ist die Frage, ob Festung oder offene Stadt, erledigt. Uebrigens haben sie selbst dafür gesorgt, daß in der Lagunen stadt manches der Vernichtung schon im Frieden ausgesetzt worden ist, als nun gerade erforderlich war. So mancher alte, berühmte Palazzo bewahrt nur noch im phantasievollen Mon- > denschein seine historische Majestät. An die italienische Lotter- ' Wirtschaft erinnert der neue Markusturm, der an Stelle des 1902 eingestürzten bis 1912 wieder aufgebaut ist. We,m «r noch stehen geblieben wäre, so würde er doch sicher jetzt beim fernen Kanonendonner zusammengefallen sein. , Die Brücke von Mestre, die Venedig mit dem Festlande verbindet, war 1849 der Sckauplatz erbitterter Kämpfe zwi schen Italienern und Oestreichern, sie ist zur Erinnerung daran mit einem Denkmal geschmückt. Ob die Festungswerke von Venedig den heutigen weittragenden Geschützen gewachsen sein werden, ist wohl sine Sache für sich. Die Stadt hat auch einen Kriegshafen. Ob er gut besetzt ist, wurde bisher nicht veröffentlicht. Bisher hat di« italienische Flotte ebenso wemg wie die der anderen Ententestaaten große Lust gezeigt, mit dem Feinde anzubinden. Der italienische Hauptkriegs- von Genu/^'UE Spezia am ligurischen Meere, südlich Di« oberitaliemschen Hauptstädte heißen km lövlkmunde vom üangemscde» Zu den Spezialmitteln, um uns in Angst zu jagen, Zählt die neulich von einem englischen Minister an di« Wand g«malte Welthungersnot, deren Spuren die Lntinte zu merken beginnt, während Deutschland durch seine Organisation recht zeitig dagegen vorgweugt und «inen Damm aufgeworfen hat, der nicht überschritten werden wird. Das zweit« Angstgespenst sind die nordamerikairischen Flugzeug«, die wie die Heu schrecken aus die deutsche Front und auf Deutschland einfallen sollen. 20000 Stück Aeroplane wollen die Pankees bauen, die iminer mit großen Zahlen prahlen müssen, weil sie zu dem Worte Bescheidenheit erst durch die Wirklichkeit veranlaßt werden. Zwanzigtausend Flugzeuge! Das ist «in starkes Stück; wenn die aufsteigen, können sie den blauen Himmel verdun keln. Aber unsere deutschen Flieger, welche die Sache am näch sten angeht, fassen dies alles sehr kühl aus. Zuerst müssen diese 20000 Aeroplane gebaut werden; dann müßen sie über den Ozean kommen, dann müssen die Flieger dazu da sein, und , endlich die Lehrer, welche die Flieger ausbikven. Ber allen diesen Punkten steht ein riesengroßes „Wenn und aber". Denn zu allem gehört viel Zeit, und ein Ausbikiungs- und Mann schaftskorps für 20 000 Flugzeuge bringen auch di« Ameri- lauer nicht auf. Piloten, die nicht auf der Höhe stehen, richten aber in der eigenen Waffe mehr Schaden an, al» sie dem Geg ner Nachteil bringen. Darum hören unsere Flieger di« Mär von den 20000 Flugzeugen und lächeln still dazu. Bei dem ganzen Ruinor denkt man unwillkürlich an die nilpferdartigen englischen Kriegswaffen, die Tanks, mit welchen die deutsche Front auseinandergejagt werden sollte. Aber die Deutschen sind ihrer Herr geworden. Ententeregierung hat immerfort behauptet, daß die Zeit auf ihrer Seite stünde. Die russische Revolution hat die Unrichtig- keit dieser Behauptung gezeigt. Jetzt straft auch die Nieder lage Italiens diesen Ausspruch Lügen." Der kinlliirr aer imperisiillikcben VtSume Italiem In der holländischen Wochenschrift „De Nieuwe Amster damer" vom 3. November schreibt I. Weiders u. a.: „Der Durchbruch an der venetianischen Ebene bedeutet für Italiens Imperialismus den Einsturz seiner schöMen Machttdeale. Diese Darstellung werden manche Leute vielleicht für ungerechtfertigt ansehen ,weil es sich ihrer Meinung nach nicht um einen impe rialistischen, sondern um «inen nationalen Traum handelt. Die Anschauung ist aber unrichtig. Italien kann unter dem Ge sichtspunkt der Nationalität sehr wenig Ansprüche auf die andere Seite des Adriatischen Meeres erheben. Außerdem würde die Durchführung des Nationalitätenprrnzips Italien so wohl mit Frankreich als auch mit der Schweiz und mit Eng land in Konflikte bringen. Zu jedem dieser Länder gehört italienisches Gebiet. Daß auch die Kriegserklärung Italiens im Jahre 1915 nicht mit nationalistischen Rechtsgründen moti viert werden kann, zeigt die jüngste Red« SonniNos. Aus dieser Red« ist ersichtlich, daß die Kriegspolitik Italiens nicht durch nationalistische, sondern durchs imperialistische In teressen bestimmt wird, und daß auch diese Streiter für Recht und Freiheit und dergleichen mit der Tai verleugnen, was sie mit dem Munde bekennen. Der italienische Imperialismus entstammt keiner mächtigen industriellen Entwicklung, von der das Leben von Millionen abhängt. Er ist die Politik einer korrupten Regierung, die unter dem Druck eines skrupellosen Bankkapitaktz aus Machtwünschen handelt, Der Ueberfall von Tripolis in vollem Frieden und die Rolle, die in dieser sogen. „Banditenpolitik" di« Banca di Roma ge spielt hat, liefern ausreichende Beweise dafür. Di« Ueberwältb- gung der reichen nordischen Gebiete Italiens wird die wirt- schaftliche Not in diesem Lande noch steigern. Zwar haben Frankreich und England ihre Hilfe rugesagt, aber an der Mög lichkeit, Italien so weit zu stützen, daß die Kriegsmüdigkeit der italienischen Bevölkerung gehoben wird, muß stark ge zweifelt werden. Gelingt es ihnen aber nicht, dann ist die -moralische Kraft Italiens gebrocheü. Rußland ist bereits wirtschaftlich zu sehr demoralisiert, um noch als Faktor in der Kriegführung der Entent« mitzuzählen. Das bedeutet aber, daß Deutschland seine ganze Kraft an der Westfront verwenden kann, und daß sich kostbare Pfänder bei eventuellen Friedens- »>nt«rhand!ung«n in Händen der Mittelmächte befinden. Die Verkauf von Nährmehl Dienstag, den 20. d. M.. bei allen Materlalwarenhändlern auf Lebensmittelmark« Nr. 45 je 100 Gramm zum Preise von S6 Pfg. das Pfund. Stadttat Frankenberg, den 17. November 1917. Gemeindeverbandsspattasse Niederwiesa 2V» Prozent Tägliche Verzinsung. - 7V. Jahrgang Sonntag. veu18. November 11,17 268 M Schaf 8. Siegel. Siegel. 0.75 u) Für die Beschau vor und nach dem Schlachten 0.30 jedes M. jede jedes Schwein oder Wildschwein 2.25 zusammen: 1. Für 2. „ 3. „ 4. „ 5. „ 6. „ Pferd Rind Kalb Schaf Ziege . 3.00 2.50 1.00 . 1.00 1.00 Genehmigt. Dresd.n, den 17/Oktober 1917. Ministerium de» Inner«. Siegel. , ' Vitzthum. Schulze. 1.00 M. i.oo . 0.60 . 0 60 . 0.60 . 0.75 . 0.60 . 0.50 Die Gebühr ist auch dann zu entrichten, wenn der Beschauer auf vorherige Bestellung sich an dl« Schlacht- ktätte begeben hat, aber aus irgend «inem Grunde ohne sein Verschulden es zur Untersuchung nicht aekommen ist. Die Beitreibung der Gebühren «rfolgt im Ver waltungswege nach dem für di« Beitreibung von G» meindeabgaben vorgeschriebenen Verfahren. 3 2. Don Geltung dieses Nachttags an treten die Gebühren ordnung und der II. Nachtrag des Ortsgesetz«» außer Kraft. Frankenberg, am V. August 1917. eingeführten Fleisches auf Trichinen nach folgenden Sätzen erhoben werden, wenn sie sich mangels Nachweises der bereits erfolgt«» Untersuchung auf Trichinen notwendig macht: a) Für die Untersuchung eines Schweine» od«r Wildschweines 0.75 - b) Für die Untersuchung eines Hundes . . 0.75 c) „ „ „ eines Stücke» Schwein» > oder Hundefleisch 0.50 ci) Für die Untersuchung eines Stückes Speck 0.35 Der Stadttat. Dr. Irmer. Vie Stadtverordnete«. Dr. Bähr. Kfr. III. Nachtrag zu dem Ortsgesetz über den Schlachthaus- zwang und die Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in der Stadt Frankenberg vom 31. Januar 1905. 81- Die dem Ortsgesetz unter G angefügte Gebühren ordnung erhält nachersichtliche Fassung: Die Gebühren für die Schlachtvieh- und Fleisch- beschau umfassen alle hiermit zusammenhängenden Be mühungen des Beschauers, einschließlich der Ausstellung des Befundscheines, Beanstandungs- und lleberweisungs- scheines, sowie des Notschlachtzeugnisses, der Abstempelung, Änzeigeerstattung und lleberwachung der unschädlichen Beseitigung einzelner Organ« in Beanslandungssällen, dafern dies« lleberwachung einen Zeitaufwand von V2 Stunde nicht übersteigt. Als Kälber im Sinne dieser Gebührenordnung gel- ten alle Rinder im Lebendgewicht« bis zu 125 und im Schlachtgewichte bis zu 75 Gebühren für di« alkg«m«ine Schlachtvieh- und Fleisch beschau, einschl. der Trichinenschau. DlP »üch'»bm «E-EgE oder für letztere ohne nachfolgende FleischbeschtM: 1. Für jedes Rind ^0 M Kalb . Für Beschau «ingeführten Fleisches: 2) Für jedes Viertel eines Rindes oder Pferdes usw b) Für jedes ganze od«r halbe Schwern. c) „ „ Stück Kleinvieh, jede Hälfte eines solchen, sowie für jedes Stück Fleisch (ausgenommen Eingeweide) be liebiger Gattung ci) Für jedes Ferkel, Zickel, Lamm oder jeden Hund - - - e) Für jedes Stück Eingeweide (Leber, Lung« usw.), wenn nicht gleichzeitig das gesamte Fl.isch des zugehörigen Schlacht- stttckes eingeführt wird 0.20 „ Außerdem dürfen Gebühren für die Untersuchung „ jede Ziege . , „ jedes Schwem ...... „ jeden Hund - - jedes Ferkel, Zickel oder Lamm c) Für die Ausstellung eines besonderen Zeugnisses . . . - . . - - - ci) Für die länger als V- Stunde dauernde lleberwachung der unschäd lichen Beseitigung von Fleisch für jede angefangen« Stunde . . . - i-vv Amtsblatt für die König!. AmtskaMMMiWft Mha, das König!. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg ... -r^nk-nbera i Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg in Frankenberg i. Ta. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg I. V°-