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werd« tu uns. sowie von allen' A»z«tar»prris«: Ae 4« mm breite MtlltmeterzeU« 7 Psg^ die 03 mm breit« Millimeterzeil« im TexttoU Movauer» Tageblatt und Anzeiger iva« uschopauer Lag-blutt und «»»»!,.^ift da« zur «Eenlltchung der AE^uu^ AmtShamMEsAft Mha «ud d«, Vtadtrat» jmZßh-S-m behvrdlicherlet» besttmmte Blu« die amtlichen Bekaunturachungcu de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgcb^sch« ^nd«»ba^-.». m. b. tz.gschotxm. »emeindegirvkouto: Zschopau Rr. r; Postscheckkonto: Leipzig Sir. 42SSt-- Zettuug für di« Ort«: Iknmchermersdors, Waldkirch«», Bdrutcheu, dohntorf, wilifchthal, ««ttzbach, Dittersdorf, «ornau, DtttmauuLdorf, «itzschdorf, Scharsmstei», Schlüßch« Porschmdors 128 8»« 28. 1888 10S. Iak-sa»« HSrag vewaffnete Kommunisten ,/AmtttGe Organe" im Gudetenlanb Ein Sonderberichterstatter des Londoner Blattes -.Daily Mail- hat sich die Mühe gemacht, selbst das -sudetendeutsche Gebiet zu bereisen, um sich ein Bild von chen wahren Zuständen zu machen. Der Sonderbericht, erstatter kommt zu der Feststellung, daß die Gefahr ernster Zwischenfälle an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze immer noch groß sei, weil di« tschechischen Truppen nach wie vor dort konzentriert seien. , Ueberall habe er Proteste dagegen gehört, daß die ^tschechischen Truppen die sudetendeutsche Bevölkerung Mißhandelten, als sei sie ein feindliches Volk in .einem eroberten Gebiet. Man habe ihm erklärt, daß, wenn es so weiter gehe, einige leicht erregbare Deutsche zurück- fchlagen könnten. Man würde sie ohne weiteres erschießen, denn die tschechischen Soldaten seien sehr aufgeregt und ihre Offiziere hätten sie anscheinend nicht in der Kontrolle. Die Folgen würden unübersehbar sein. InKaaden, wo die tschechischen Truppen bei ihrem Einrücken behauptet hätten, es herrsche „Kriegszustand-, hätten die Soldaten den Bauern Maschinen und Wagen beschlagnahmt und schleunigst Bäume gefällt, um sämtliche Wege zu verbarrikadieren. Er selbst sei in seinem Wagen von ttchechischen Soldaten angehalten worden und nach dem Passieren zahlreicher Barrikaden habe erTruppen- abteilungen bemerkt, die teils in den Wäldern dichtanderdeutschenGrenzeversteckt waren. I« verschiedenen Orten hätten die Tschechen die sudetendeutsche« Kommunisten bewaffnet. Diese Kommunisten hätten es mit gefiltertem Gewehr plötzlich zu einer amtliche« Autorität gebracht, die sie über ihre Nachbarn mit großer Schadenfreude ausüben würden. An mehreren Stellen sei er dicht an der deutschen Grenze gewesen, habe aber keine Anzeichen von militärischen Bewegungen aus der deutschen Seite bemerkt. Die „Daily Mail- spricht in Ergänzung des Reise- -erichts ihres Sonderberichterstatters über die Verhält nisse im sudetendeutschen Grenzgebiet im Leitartikel die Ansicht aus, daß eine Besserung der Lage erst dann ein treten werde, wenn die Prager Regierung ihre Truppen aus dem sudetendeutschen Gebiet zurückgezogen habe. Was im übrigen Henlein sür sein Volk verlange, sei nichts anderes als dieselbe Regierungsform, die auch England feinen Völkern in aller Welt gegeben habe. Die Tschechen müßten großzügige Zugeständnisse machen, wenn die Krise überwunden werden solle. Sie könnten das um so eher, als Henlein die Zusage gegeben habe, daß die Sudetcndeutschen bei Annahme seiner Vor schläge weiterhin Bürger der Republik bleiben würden. GefchüWände längs der deutschen Grenze Die Beobachtungen des englischen Berichterstatters Werden durch Feststellungen eines Sonderberichterstatters der Wiener „R'e ichSpöst" bestätigt, der nach Kittsee ge- schickt worden war. Der Berichterstatter erklärte, man könne nunmehr feststellen, daß die Befestigungsanlagen einen Umfang angenommen haben, der kaum noch zu über bieten ist. Im einzelnen führt der Berichterstatter aus: Von der deutschen Reichsgrenze sieht man leicht Ge schützstände, deren Panzerknppen nun enthüllt sind. Bei Kittsee beginnen die tschechischen Befestigungsanlagen in der nächsten Nähe der Grenze. Mit freiem Auge kann man ein halbes Dutzend dieser Werke, die von einem großen Aufgebot von Soldaten besetzt sind, erkennen. Der Haupt st ützpunkt scheint etwa 500 Meter westlich von der aus Kittsee gegen Preßburg führende» Straße gelegen zu sein. Schreitet man die Grenze in der Richtung auf dieses Werk ab, so kann man sich auf weniger als 200 Meter nähern und hier die Panzerkuppen und die Unterstände aus nächster Nähe deutlich wahrnehmen. In wenig pietätvoller Weise wurde dieser Stützpunkt mitten in einem Kriegerfrtedhof errichtet, so daß das Panzerwerk links und rechts von Grabkreuzen umgeben ist. An seinem Fuße steht eine Kapelle, und dann beginnen wieder die Stacheldrahtverhaue, die sich in die Richtung nach Berg hinziehen und der Reichsgrenze bis aus 20 Meter nahekommen. Wie sich der Berichterstatter persönlich überzeugen konnte, ist diesseits der Grenze weit und breit kein deut scher Soldat zu sehen. Sogar die Zollhäuser sind nur von den dort regelmäßig diensttuenden zwei bis drei Beamten besetzt. Die ganze Stadt Pretzburg und auch der Brücken kopf sind voll von Militär. Da ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, ist nicht festzustellen, wieviel Jahrgänge eigentlich einberufen worden sind. Die Tschechen scheinen diesen Anlaß dazu benutzt zu haben, um durch die Anshebung wahlberechtigter Personen in den nichttschcchischen Gebieten das Ergebnis derGemeinde- wahlen zu verfälschen. * Wie mitten im Kriegsgebiel Bericht eines Engländers aus dem Sudctciigcbict Ein Engländer, der einige Wochen in Karlsbad zur Kur zugebrachl hat, trat in diesen Tagen mit seinem Wagen von Karlsbad über Eger und durch Deutschland seine Rückreise nach England an. Bei seinem Aufenthalt in Hof schilderte er seine Erlebnisse auf seiner Fahrt von Karlsbad bis zur Grenze. Er erklärte, daß er sich vorgekommcn sei wte mit ten im Kriegsgebiet zwischen kämpfenden Trup pen. Auf der kurzen Strecke von Karlsbad bis Eger sei sein Waaen mehr als zwanziamal umgcleitet worden. Er MlM Ml SWmMkll Widerstand gegen Beschlüsse des NichteinMnngsansschnsses Der Hauptausschuß des Nichteinmischungsausschusses tagte nach dreiwöchiger Pause wieder in London. Es wurde eine Reihe von Vorschlägen zu dem englischen Plan auf Abberufung der Freiwilligen aus Spanien von sämtlichen Mächten, mit Ausnahme Sowjetrußlands, angenommen, dessen Vertreter erneut Sabotage trieb und die Beschlüsse des Ausschusses in zwei Punkten ab lehnte. Er erklärte, er könne der vom Ausschuß be schlossenen Einteilung der Freiwilligen in bestimmte Kategorien nicht zustimmen und widersetzte sich ferner der Wiedererrichtung der Landkontrolle. Dagegen stimmte er der vom Ausschuß beschlossenen Formulierung für die Frage zu, wann Kriegsührendenrechte den beiden Par- tcien in Spanien gewährt werden sollen. Der Vor- si; ende, Lord Plymouth, richtete am Schluß der Sitzung an den Vertreter der Sowjetunion den dringenden Appell, seine Regierung zur Annahme des britischen Planes zu bewegen. Im Verlauf der Beratungen wurde Ucbcrcinstim- mung darüber erzielt, daß die Freiwilligen in vier Kategorien eingeteilt werden sollen: Angehörige des Landheeres, Angehörige der Flotte, Angehörige der Lust streitkräfte, Zivilisten. Im Zusammenhang hiermit wurde gleichzeitig ein Schlüssel für die proportionale Zurückziehung der Freiwilligen auf beiden Seiten an genommen. Ueber die Frage der Verstärkung der Kon- trolle soll ein Unterausschuß einen Bericht erstatten. In der Frage der Wiederherstellung der Landkontrolle an der spanisch-französischen Grenze wurden die englisch, französischen Vorschläge^ die vorsehen, daß die Kontrolle fünkrebn Lage nach dem Eintreffen der Kommissionen wieder errichtet werden soll, dann dreißig Tage in Kraft bleiben wird und möglicherweise nm weitere zehn Tage verlängert werden soll, angenommen, wobei jedoch der Sowjetvertreter seine Zustimmung verweigerte. Sämt liche Mächte mit Ausnahme Sowjetrußlands erklärten sich schließlich bereit, die fällige Mairate zu bezahlen. Valencia-Bolschewiflen verhafieien Konirolloffizier Verbrechen an einem Italiener. Der Nichteinmischungsausschuß befaßte sich auch mit einem Vorfall, der die beispiellose Verwilderung zeigt, die in Notspanien herrscht. Als sich der britische Dampfer „Greatend- kürzlich bei einem nationalen Bombenangriff im Hafen von Valencia befand und die ganze Besatzung Zuflucht an Land suchte, verweigerten die rotspantschcn Behörden dem sich zufällig an Bord befindlichen italie nischen Kontrolloffizier des Nichteinmischungsausschusscs die Landung. Der Italiener wurde selbst dann noch nicht an Land gelassen, als das Schiss nach mehreren Erplo- sionen Feuer sing und zu sinken begann. Schließlich be freite die Besatzung eines in der Nähe ankernden briti schen Dampfers den Italiener aus seiner entsetzliche» Lage. Jetzt griffen die rotspanischen Stellen ein und verweigerten dem Italiener eine Zuflucht auf dem briti schen Dampfer. Der Unglückliche wurde verhaftet und nach Barcelona geschafft, wo er noch heute im Gefängnis schmachtet. hätte immer wieder von der Hauptstraße abblegen müssen. Offenbar habe man an der Staatsstraße die Brücken gesprengt und leite nun die Fahrzeuge um. Die deutschen Bauern hätten ihm erklärt, daß die ganze Feldarbeit seit 14 Tagen ruhe und sie der Zu- kunft mit größter Sorge entgegensähen. Sie könnten sich ohne Lebensgefahr nicht mehr auf ihre Felder begeben, da sich zwischen den Ackerstücken Maschinengewehrnester befänden und Betonunterstände. Ihr Ackergerät und ihre Ackerwagen hätte man ihnen trotz aller Widersprüche zur Herstellung von Barrikaden fortgenommen. Wer versuche, dieses Ackergerät zurückzuholen, werde mit Erschie- ßen bedroht. Vielen Bauern seien außerdem auch die Pferde für militärische Zwecke fortgenommen worden. An sämtlichen Brücken, die er auf der ganzen Strecke passiert habe, hätten überall militärische Feldwache» ge legen. Die Brücken feien sämtlich angebohrt und die Bohrlöcher mit Ekrasit geladen worden. Die Spreugvor- bereitungcn seien deutlich zu erkennen. In Neusat 1 el und anderen Orten., die er habe passieren müssen, habe man in den öffentlichen Gebäuden, insbesondere in den Schulen, Brandvorbereitungen getroffen. Zahl reiche Zimmer seien mit Stroh gefüllt worden, daneben ständen Petroleumkannen, so daß einige Handgriffe ge nügte«, um diese Gebäude in brennende Fackeln zu ver wandeln. Die Bahnhöfe blieben abends unbeleuchtet, und die Züge führen mit abgeblendetem Licht. Reisende, die es wagten, in den Abteilen Licht zu machen, würden vom Zugpersonal bedroht. Unter diesen Umständen hätten eS zahlreiche Kurgäste in Marienbad und Karlsbad vorge- zogen, schnellstens abzureisen, da sie sich angesichts dieser umfangreichen Kriegsvorbereitungen fürchteten. In der Nähe von Eger sei eine Reihe von Hügeln, von denen aus man eine gute Aussicht auf die Ebene habe und die daher militärisch von Wichtigkeit sein könnten, unterminiert und mit Sprengladungen versehen worden, um ihre militärische Benutzung durch einen möglichen Gegner zu verhindern. * Das Linzer Blatt „Arbeitersturm- meldet aus Frei stadt eine neue tschechische Gewalttat. In der Nähe von Kaplitz verlangten tschechische Soldaten von einem deut schen Grenzbauern, der seinen Acker pflügte, einen Aus weis. Als er erklärte, daß er einen solchen bei der Arbeit nicht mit sich trage, weil sein Hof ohnedies in nächster Nähe sei, wurde er mit Feldspaten und Gewehrkolben von der tschechischen Patrouille niedergeschlagen, so daß er schwerverletzt ins Spital gebracht werden mußte. An sei nem Aufkommen wird gezweifelt. Verfliegen ausgeschlossen Neue Grenzverletzung durch tschechisches Flugzeug Am 27. Mal erschien morgens über der Stadt und dem Grenzbahnhof Gmünd im Gau Niederdonau in etwa 150 Meter Höhe ein einmotoriger tschechischer Militär- doppcldccker mit dem Zeichen B. 92, der offenbar mit zwei Personen, einem Flugzeugführer und einem Beobachter, besetzt war. Der Doppeldecker überflog zunächst die Blei- lebcnbrücke, kreiste dann ganz niedrig um den Grenzbahn hof Gmünd, wobei sich von den beiden Insassen des Flug zeuges der vorn sitzende weit aus dem Flugzeug heraus- beugte und einen Photographenapparat oder eine Film kamera in den Händen hielt. Das Flugzeug beschrieb dann einen Bogen um die evangelische Kirche und flog dann der Eisenbahnlinie entlang nach Eeske Belenice zurück. Es ist von Hunderten von Personen gesehen worden, deren sich wegen dieser neuen Grenzverletzung eine große Erregung bemächtigte. Da das Wetter völlig klar war, ist ein Verfliegen ausgeschlossen. Das Flug zeug kam aus Richtung Budweis an der Eisenbahnstrecke Pilsen Budweis—Gmünd-Wien entlang. Den orts kundigen tschechischen Fliegern ist ohne Zweifel nicht un- bekannt, daß sich noch auf tschechischem Gebiet in Eeske -Velenice die beiden markant in das Gelände eingeschnitte- ncn Eisenbahnstrecken von Budweis über Gmünd nach Wien und von Prag über Tabor und Eeske Velenice nach Wien vereinigen und in den tschechischen Grcnzbahnhof Eeske Velenice einmünden. Der Bahnhof bildet daher einen hervorragenden Orientierungspunkt für jeden Flie ger. Es kann sich also bei diesem neuen Grenzzwischenfall nur nm eine beabsichtigte Grenzverletzung zu militärischen Zwecken handeln. Der deutsche Gesandte in Prag hat erneut in Noten bei der tschechoslowakischen Regierung gegen die an dauernden Grenzverletzungen durch tschechische Flieger protestiert.