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Kummer 58 29. Fahrgan- I Ir,»»«,' »ma> wü»»nN. mit den Miiltr. »raNsbetta,»n .LI» ^ WeU' cmd der Nlnderseilage.Frohmut', >owt« d«n rettdetla«»« ,«>. r»«imo-Blatt', .llinerbaliun» und Willen', .Die Well de« slnm' .«er,Illider «alqeber' .Da» «ule »>,»' .Fllmnind- «chmi». Monaiitcher U»,»asv««Is S Mt. elniidl. Vettedaelb. N«,einummer IO § Sonnabend- u. Sonntaonummer isO Hauvttcdriltletteri L».». LeSe,«,». »«»den. Sächsische Dvnnerskag» den 6. Mürz 19LÜ 4>er»a»»or»i Dresden ««»etaenvrette i Die mewallene PeMzeU» !U» I.lrmnllten. an«e>a«n u.St°!Ienae>u»e »Os. Die VeMrettame-ell«. Mmm brell, I M NUr «meinen aicherbalb de» BerbreilnngiigebicleS 401, d>eVet1Iretlan,e,«»e>.!«0^. Brioneb.OO l Im»all« HSberer «ewa» er»i»> >ede tieN>M»N,ua aut Lleiern», iowte LrklNIuna v. An,eigen. «uUrZaen n. veikinn, v. Eibadenerlatz. »«llvb'lli-her r«U Franz Bniinarv, DreZden. oolrsseimna «etchttstsftea», Dr»a».iverl», c »ermmna. «i^». litt «eriaa und Dnnke«». FUtate »«»den. Dresden.«, l. »»llerltratz.17. FernrutSWIS. «»sllrbeiHemo Dresden »70L Aanktonio «eadesane Dresden dir «NI« Für christliche Politik und Kultur Red»k««,a »er SS»»»»«» ««>»»,et»«», Dre»den.«ltllad> t. Polierllratz« «1. N-rnrm emil und eiML. Druck auf das Zentrum Zustimmung zum Boungplan vor Ordnung -er Finanzen gefordert — Erhöhung -er Beiträge zur Arbeitslosenversicherung? Moldenhauers Vorschlag Berlin. 5, Mär,',. Alle Aiizeicize» deuten daraus hin, daß heute dl« Entschei dung Uber die Finanzseagen. die seit Wochen das Kabinett be schäftigen, sollen wird. Amtlich wird mitgeteitt: Das Reichs- kaliinett Hai in der unter dem Vorsitz des Reichskanzlers gestern ungehaltenen Sitzung seine Beratungen über die Dccknngsvor- läge, die Steuersenkungen für 1931 und die Frage der Arbeits losenversicherung fortgesetzt. — Die Verhandlungen sollen heute Mn Abschluss gebracht iverdeu. Diese bestimmte Ankündigung, das; heute der Ab sch ins; der Verhandlungen erfolgen wird, wird allgemein dahin ge- j xutrt, das; neue Vorschläge vorgelegt worden sind, die eine Lösung der strittigen Probleme erhoffen lassen. Wie bekannt, hat es sich >n den letzten Tagen eigentlich nur noch um die Deckung der bei der Arbeitslosenversicherung fehlenden 10V Millionen gehandelt. Dr. Moldküihauer soll nun vor- geschlagen haben, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung nochmals um ^ Prozent zu erhöhen, dadurch würden etwa 70 Millionen hereingebracht. Die fehlenden 30 Millionen sollen aus dem Reservefonds der Industrie-Obligationen entnommen ! werden, nachdem bekanntlich der Verzicht auf die ursprünglich l vorgesehene Senkung der Industriebelaslung erfolgt ist, — Der ootksparleiilche Fraktionsvorstand soll dieser Regelung bereits zugestimmt haben, doch wird mit Gegenvorschlägen der Linken gerechnet. Wie man weis;, legt die Sozialdemokratie grosse» Wer! daraus, das; als Gegengewicht zu der Erhöhung der in- sirelilcn Stenern ein „Opier der Besitzenden" in den neuen Stenervvrlagcii vorgesehen ist. Knappe Mehrheit? > Paris, ö. März. > Das Ministerium Tardien trii! heute vor das P cirIn - nie n t. Man erwartet wieder eine leidenichaitliche Debatte in c de- Kammer : sie wird nur ansbleibc». wenn etwa die tragiscl>en f Erngnisse ini lleberschn>cmmn»gsgeb:ct der Opposition Veran- ? lasiung geben sollten, ihren Eifer zu dümpsen. Das Kabinett c Taraien ivird in seiner Programmerklärung zweifelsc>1)nc das I, w nschaulich sinaiizictte Moment in den Vordergrund stellen. ^ de es alle Veranlassung hat, eine Diskussion über seine Zu- ' samineiisetzung zu vermeiden, die immerhin gewisse Angrisfs- ^ pW llte gibt. Es ist doch kein (Geheimnis, bas; die Person des l, RniisterpräsiSenten die Scimstuug einer iveitgehen-den Konzen- e^>cU!cM verhindert hat. Eine Personenirage hat also eine inner (lo gische Entwicklung ausgehalten und damit logischerweise k »uck oen Gang der parlamentarischen Geschäfte «rschivcrt, ^ nicht gar verlangsamt. Trotz allem ivird das Kabinett Tardien, das ja alle mRnselcmcnle umfasst und das ziveifelsohne auch nicht eine einzige Stimme ans der äußersten Rechten, also über die um Gruppe hinaus, verlieren wird, eine Mehrheit erreichen. Man kann sie schon jetzt ziffernmäßig bezeichnen, (hegen das KVunett werden stimmen 10 Kommnnislen, 99 Sozialisten, 119 llindllialsozialisten und cliva 60 Llbgeordiietr, die sich ans den K neu (gruppen zusammensetzen. Die Opposition wird also cu.m 289 Stimmeü ans sich vereinigen, vielleicht auch nur so > ri, wie die am letzten Dienstag erzielte, also 277, und dem Kabinett wird dadurch eine Mehrheit von 15 bis 30 Stimmen, je nach der Stärke des Besuchs der Kammrrsitzung Zufällen. Das Kochwasser in Südfrankreich Paris, 9. März, Wählend die Rachrichten «ins dem Ueberschiveiiimnngs- illbul einen leichre» Rückgang des Wasserstandes des Tarn "hbbrn, sp stehst die Garonne »r>ch iveiier. 'Rach einer Havas- " -stnng ans Toulouse gelang es gestern, über die Lage in Das Kabinett ist heute um 11 Uhr vormittags erneut zu- sainmengelreten. um zu diesen neuen Vorschlägen endgültig Stellung zu nehmen. -e Gleichzeitig mit diesem Versuch, eine» Weg zur Umgehung des von der Volks-Partei abgelehnten Rotopsers zu sinde», setzt ein stärker Druck aus das Zent rum ei», der die Frak tion zwingen will, der Erledigung des Nonngplans vor der Ordnung der Finanzen zuznstimmeii. Reichskanzler Müller hat, der DAZ, zu,'rüge, !» Anssührnng der Beschlüsse des sozial demokratischen Fraklionsoorslandes die Initiative ergriffe», um eine Borwegnahme des Poniigplanes und eine Zurückstel lung der Finanzfrage» bis »ach Sicherung des Noungplanes zu gewährleisten, — Die gleichen Forderungen Hot der Fraktions- Vorstand der Deutschen Votkspartei in seiner gestrigen Sitzung ausgestellt, 'Beim Zentrum werden diese Vorschläge keine Gegen liebe finden. Solidarisch mii dem Zentrum ist in dieser Frage die Bayerische V o l k s p a r t e t. In einer Auslassung der Bayerische» VoIksparIei-Korresponöe>>z wird belont, die Bayerische Votkspartei verlange, das; die Frage der finanziellen Gesundung wirklich geklärt werde und das; mau im Reichstag nicht mit Nechcnkunststückcii und Rücksichtnahme aus Partei- inieresscn eine Tcheinsuianzrescniii erstrebe, die einer wirklich daueriidcii Sanierung der Haushalte in Reich, Länder» und Ge nieiiideii ans dem Wege gehe. Davon, ab mau diesen For derungen Rechnung tragen werde, werde die euogüUige Hai tuug der Bayrischen BoÜ!s;xir>ei abhäugen. Die Koalistous frage und die Frage nach der zukünftige» inneupoliUschcu Kon stellation »n Reich müssten sür eine Partei, die auf keinen Fall in Klisenmachcret spekuliere, zurzeit Fragen zweiten Ra mes sein. Billemnr Näheres zu erfahren. Die erst vor drei Jahre» gebaute 100 Nieter breite Brücke ist durch Sic Trümmer der Häuser und oberhalb dieser Sielte gelegenen und vom Hoch waster iveggespülien 'Brücken zerstör! worden. Das E!eklri;i- lätswerk ist vollkommen überschwemmt. Der dort angerjchteie Eciiaden ivird ans -1 Millionen Franks ge schäl;!. Etwa 2ö Häuser sind eingestürzt. Die Behörde» nabe» Flugzeuge au ;zesordert, die das Ueberschwemmungsgebiet zur Auskiärung siir die Retlungsarbeite» überstiege» solle». In der Orlsämst R e y n e s bei Billemnr sollen 1>>0 Häu ser eiiigesnirzl sei», Ria» Hai beobachtet, wie Bewohner ous die Dächer und Bäume kletterten und zum Teil i» den steigen den Fluten verschwanden, che man ihnen Hilse bringen konnte. Die Rettlingsarbciten wenden lehr erschwert, da nicht genüaend Boote zur Verfügung stehen. Ter Tarn selbst ist etwa l Meter zuückgegaiigen. I» Montanban befinden sich 60 Personen seit 30 Stunden aus den Dächern und nxirten auf Rettung, aber die Strömung ist so stark, dag man ihnen noch nicht Hille bringen konnte. Tie Stadt selbst, ist immer noch von jedem Verkehr abgeschnitten. Der Strom geh! nur sehr langsam zurück. Nach einer Havasmeldung aus Bordeaux steigt die Garonne belrächilich und die Strahe von Eerins und Cadillac ist iibersch-vemmt. Nach einer Havasmeldung aus Agen ist auch diese Stadt infolge des Sleigens der Ga>vu»e isoliert. Die Telephon- und Telegrapheuverbiudungen sind unter brochen. Ein sparsamer Miniflerpräfidenl London, 1, März. Ausieiiminister Henderso» teilte im Unterhaus mit, das, die Ausgaben, die bei dem Besuch des Ministerpräsidenten MacDaiiald in den Vereinigten Staate» und Kanada im vori gen Herbst entstanden seien, mit 32 »0» Mark ueranschsoat wor den seien. Es sei aber damit zu rechnen, daß die tatsächlichen Ausgabe» um eine Kleinigkeit hinter dieser Summe zurück« blieben. Die 32 000 Mark, die den Regierungschef des britischen Weltreichs eine Amcrikareise kostete, gewinnen an Bedeutung, wenn ,»n» ihnen die 80 000 Mark gegeniibersteUt, die der Ober bürgermeister der schwer verschuldeten deutschen Reichshaupt- stadt für seine Ainerikareise auszugeben sür nötig befand. Feflbleiben! „Äolkspartei uitzuMiistlich. das Zentrum soll vor die Entscheidung gestellt werden" — mit dieser Schlag zeile hat am Dienstag abend ein führendes Berliner Blatt demokratischer Richtung die Lage gekennzeichnet. Am Sonntag hat die Deutsche Bolkspartei es mit aller Enschiedenheit abgelehnt, einem Rotopfer zuzustimmen, das durch Sonderbelastung der Einkommen über 8100 Mark den Fehlbetrag der Arbeitslosenversichening dek- ken sollte. Die Einigung über die Ordnung der Reichs- sinanzen. die das Zentrum als uneriäfstiche Vorausset zung sür seine Zustimmung zum Vauiigplan bezeichnet hatte, ist damit aufs neue vereitelt worden. Run richten Bolkspartei und Sozialdemokratie ein mütig an das Zentrum die Farder u u g . seine Beden ke» fallen zu lassen und die Ordn u ng de r F- i n a n - z e n h inter die E > ledign n g des V o u u g p l a - ii e s zur ü ch z u st e l l e n. Die Presse der Rechten be eil! sich, den „Uinfatl" des Zentrums als nahe bevor stehend anznkündlgen. In dieser Lage kann es für das Zentrum nur eine Parole geben: ,,F e st b le i de n !" Die Wähler im Lande würden es nicht verstehen, wenn die Neichstags- sraküon eine Forderung, die sie mit solchem Ernst und Nachdruck vorgetrageu und bisher trat; aller Quertreibe reien, trat; Anwendung alter Druckmittel außen- und in nenpolitischer Art feitgehailen hat. jetzt sollen ließe. Eine laiche Schwenkung könnte mit den schönsten atlgemeui- potitischen Argumenten nicht gerechtfertigt werden. Die Ze:tt> n'mswähler wurden nicht sagen: „Unsere Parte: bat sich dein Interesse des Vaterlandes geopfert" lie wür den sage»: „Die Deutsche Poiksparrei hat das Zentrum wieder einmal an die Wand gedrückt" Den» die Palks- rartei hat den Mut gehabt, der Gefahr einer Krise zu trotzen. Sie hat nicht nachgegebe» gegenüber dem Druck der anderen KaaUtionsparleien, sie hat sich nicht eiiima. vor der Antorilat des Reichspräsidenten gebeugt, Sa nn» erfreulich diese .(Haltung sür das Zentrum sei» mag — wir können van ihr lerne». Wenn unsere gruiid'ät',liehe Forderung nach Ordnung der Reichssinanzen vor An nahme des Boungplans sachlich berechtigt war, dann m ü s s e n wir unter allen Umständen aus ihr beharren Und es muß uns ganz gleichgültig sein, ob jetzt Herr Kanzler Müller die Initiative er rnien hat. „um ettie Parwegnahme des Poiiiiaplans und eine Zurückstellung der Finaiizsragen bis nach Sistierung des Pcuuigplans" zu erreiche». Und ebenso gleichgültig, doß die Deul'che Bolkspartei plötzlich in dies e r Forderung mit dem lozialdemohratiichen Kanzler einig ist. Denn sachlich'hat sich durch das Hin nick Her der letzten Tage nicht das geringste geändert. Es stein nach wie vor fest, daß Annahme des Poungplans olm. vor herige Sicherung der siiian gellen G>. undiagen ein über aus gewagtes Spiel ist. Deutlicher als je Kal sieb in den Perhnndlungen der letzten Doge genügt, wie große Mei nungsverschiedenheiten zwischen den Fraktionen lunuch!- lich der Verteilung der wachsenden Steuerlaitcu be wden Wenn eine Einigung über Sie Ordnung der Re-ch ünan- zen jetzt nicht möglich ist, wo die Fraktionen nittei dem Druck des Poungplaiis stehen — wie soll sie herbcuieiulirt werden können, wenn dieser Truck von den Herr» Par lamentariern genommen ist? Das Zentrum hat lick ein Perdienst um das Vaterland erworixii dadurch, daß es aus Ordnung der Reichssinanzen vor Ueberuabme des Poimgplans gedrungen hat. Es würde dieses 'Verdienst ins Gegenteil verkehren, wenn es dein Druck der m:i cha sin einer wirlUich nicht allzusesten Kaalitions veröundnen Parteien iiachgehen würde. Die Kri s e w ü r d e a a l diese Weise ja gar nickt vermieden, S.e würde nur aufgeschaben für den Augenblick, n,n „ach Er ledigung des Paungplans mit um so größerer Schöne orisziidrecheii, Deutsstg? Polk-sparlei und Sagaidema- kralie, die heule schon mit je cuiem Fuß oußerhalö der Koalition stehen, würden sich beeilen, vor Erledigung der ungemein unpopulären und belastende» Skeuervorlaaen das Freie aufznsnchen. Und dem Zentrum bliebe die Eine die Konkursmasse des Kabinetts Müller zu liguidiereu. Für diese Ehre danken wir. Die 'Ausgabe, >i a ck Annahme des Poiingplaus eine andere ardeitssuh ge Regierung a» die Stelle des jetzigen Kabinetts zu setzen, übersteigt vielleicht überhaupt die Leisluiigsfähigkeit einer parlamentarischen Körperschaft, Eine Krise ohne Ende Die heutige Nummer enthält »ie Beilage „Unter, haltuiig und Wisse n".