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Erscheint: «glich früh r Uhr. Austritte «rrden angeiwmmru: bis Abeudö k. Sonntafttzr »iS Mittag 12 Utzr Martenstratze IU; in Nrustadt: Buchdruckcrri von ZZoh. Pä flirr, «l . «lostcraass, ». -tlignzcii in dir,. Blatte Hitcu ei»r «rsolgreich« Bridreittrng. 41 n f l a „ e r »».«st»» Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck unk Eigenthurv der Herausgeber: Airpsch ^ Neimardt. — Si«rvntwortlicher Redacleur: Illlil!!' Axschlirdt Fkonnement: Mrrleljährlich 2VNgr bri uiirnkgeldlicheiLi«' seruug in « Hau» Durch die tkönigl Poß »ietteijädrl 22- /Agr Einzelne 'Aummcn, > Agr Anscratenprelse: 8llr dr» Nauru er»«» gefallenen Zrile: I Agr. Unicr „EingOaiwr" dr« Zeile 2 Agr. «r.244. Füufzchuter Jahrgang. Dresden, 1. September — Aus dem Max-'Palaiü sind gestern wiederum hundert Wen mit verschiedenen Gegenständen zu unsrer AriM ad gegangen. Es befanden sich darunter auch zehn Eimer Bai risch Bier auf Flaschen abgezogen. — Gestern Nachmittag trat von Leipzig ein besonderer Mi litairzug ei», der über 4M schn-ercr verwundete Preußen und Franzosen nach BrcSlau durchssthrte. Außerdem sind »ock 1 l l-envundete Preußen lind l vcnvnnteter und I kranker Sachse vier eiiigetroncn. Der verwundete Sack'sc, ei» Unteroffizier der Lclbbrigade, Sohn deü bekannten Destiliatcur Ps., batte eine ichiverc Wunde am Kopse, die von dem sogenannten Blclman ttt einer geplagten Granate hcirüint. Er fübrte das an und kür sich nickst große Bleistückchcn, welches jedoch ein ziemlich tiefes Lock) am Obre geschlagen Imtic, mit sick>. — Zum Besten der Familien in'S Feld gezogener Militär umsikcr wird nächsten Freitag In Braun'ö Hotel ein Eonccrt ilattstndcn, das von dem Herrn Evmponist Eule unk Herrn Musikdirektor Fritsch dirigirt werten wird. Vcilchiedcne neue Kompositionen von Erstcrci» kommen darin zur Aufführung. - DaS am Freitag, den 20. Aug., von den Gesaiigvercinen Eoiicordla, Eichcnkranz, Harmonia, Harmonie, Liedcrkranz und SängcrkrciS in Verbindung mit dem Knaveninusikck'or des kaii. russ. Kainmcrinusikns Herrn Sciffcrt im Schillersg'lößchen ge acdcne Eonecit ivar iebr gut besucht und wirk dem Unter siützungSsonts sür leimkebrcntc Dresdner Krieger einen will kommcncn ^stnoachs ergeben baden. Die vielfach anerkannten Leistungen der kleinen Musiker fanden auch diesmal den leb- bastelten Anklang. der sich »ach Mendclsfebn's ,,Der Jäger 'Abschied" zu rauschendem Bestall steigerte. Die patriotischen Gesänge, von den E hören der genannte» Gesangvcrcinc mit Schwung und Begeisterung vergetragcn, kamen ,n brillaitker Weise zur Geltung. Zwischen den zweiten und dritten Thcil war die Deklamation eines Gedichts „Ein Zeitbild" ciiigcschobcn worden, das einerseits durch höchst gelungene Geißelung der altbekannten französischen Phrasen, andererseits durch seinen hohen Schwung - ansprechend vorgctragen allgemeine Be gclsterung hervorries. Ein Herr aus dem Zuhörcrkrcis hat die ses zeitgemäße Gedicht aus seine Kosten drucken lassen, damit der volle Ertrag aus dem Berkaufc desselben dem vom Ge- werbevercin begründeten tliiterstütziingssonds für heimkebrentc Dresdner Krieger zustieße. - Die am :«>. d. vom Fraucnvereinc zu Lvsckzwitz im Saale des Herrn Dcmnitz veranstaltete theatralische Abendunterhaltung, bei der viele Mitglieder der Gesellschait „Erholung", die Opern iängcrin Fräulein Riarie Ehmclik und Herr Bioriß Hcvdrich »Prologs mitwirkten, brachte für diejFamilien umerer sächsischen Krieger und sür die Verwundeten einen reichen Ertrag. Die sehr zahlreiche Bcrsammlung nahm die patriotisch belebte'Abend Unterhaltung io beifällig aus, daß sic nach dem Wunsche Bieter, dic keine BiUets mehr erhalte» konnten, nächsten Sonnabend, den September wiederholt wird. Billcts a l.'> Agr. und Programme sind in Losedwitz bei Herrn Demnip und Herrn I. B Gabler zu haben. Das Krlegsgeschick der Franzosen Hai bekanntlich schon zu vielfachen witzigen Ausfällen thcilS in de» dazu bestimmte» Wochenblättern, theils in der Eenversation gegeben. 'Nun bat eine lithographische Anslait in Leipzig Pocnickv humoristische Primawcck'sei mit der Baluta „Liiico's 5»«o<» Stück in natura" au- Napoleon lautend angcicrtigt, deren paiot.rendcr Tcrtganz interessant ist. Dem Lckcckisci ist gleichzeitig ein ganz hübsch parodirter Aotariatvprotest bcigcgeben. ES liegt uns ein Schreibe» eines Miiitärbeamtcn vor, das nim 0 Stunden hinter Meß am 22. August versaßt ist, in welchem zunächst der Marsch der sächsischen 2 nippen über den Abrin nach Welschland hinein und namentlich der Kamps um St. Marv am 18. August geschildert ist, dessen Kanonendonner von Bor mittags 11 Ubr bis Abcndo 10 Ubr antauertc und in welchen die sächsische Armee rechtzeitig cingriss. Hauptsächlich war es die sächsische Artillerie, die mit 10 Batterien die Franzosen mit Geschossen reichlich bewarf und sie aus ihren festen Positionen hinter den Häusern und den Hügeln von St. Marv bcrauStricv, während unsere Lachsen aus freiem Felde den fränkischen Kugci- sprißcn die Hcldcnbrusl boten. DerBcrlust der Ilnstigen« Leid- grmadier-, 2. Grenadierregiment, Schüßcnrcgimcnt 108, '»., o„ 7. und 8. Regiment nebst Artillerie! beziffert sich aus M tobte und verwundete Offiziere, der der Mannschaften läßt sich nicht gleich berechnen. Die Regimenter 5, o, 7 und 8 litten am meisten, während die Reiterei gar nicht zur Berwendung kam. Von Dresdner Militärs blieben außer de» zunächst schon be kannten unter Lindern auch der Feldwebel Böttcher vom 2. Gre «adierrcgiment. Der Anblick des Schlachtfeldes am Morgen des ly. August ivar ein sehr ernster. Daö Herz mußte Einem brechen, wenn man daö Stöhnen und Wimmern der bunt unter- einaiidcr liegenden Franzosen, Preußen und Lachsen hörte. Schrecklich waren die Verletzungen; einen grausigen 'Anblick boten die Brandstätten, die nur durch die vorbcizichciiden Trupps der französischen Gcsangcncn belebt wurden. Die Scheunen lagen voll schwer Verwundeter, während an einer andern Stelle eben einige:«» preußische Gardcosfizicrc zur letzten gcmelnsamcn Ruhestätte getragen wurden. Dazu kam. daß weibliche Hvänen sich über die Verwundeten hcrmachten. So stach eine solche Bestie preußischen und sächsiscixm Verwundeten die 'Augen auö, wofür sie später zu Tode gesteinigt wurde. ES ist unmögllch, Alles zu beschreiben, waö es da Herzloses und Unglückliches gab. — Im Mannheimer Nazareth liegen »ach einer der E. Z gemachten Mittheiluna folgende Sach,en: Krasse, F., Hohen stein. Sold. I0!i. I.-R. 'Burghardt. Tb., UOff. NX». I.-R. Beyer, E. Slug., Halöbrücke; Ecntncr, E. Math-, Slnnabcrg; Elger, H., Tharandt, U.-Off.; FIckcl, Fcrd. Tbum, sämmtl. 10t». I.-R. Günther, W.. Sold. 10.',. I.-R. Günther, P.Osk., Annabcrg; Groß, Fr. H., Si.-Zwönitz; Hcinze, E. Aua.; Her- brrger, E. Buchholz; Hahncrt, E. H.; Hartmann, E., Dresden; " ——Gust.^ Itvönitz; Kcinpc, W.; Laux, Cb. F.; Looö, Lang, E. Rob., Breltenbrunn; Lklrina, Fcrd.; Müller, E. H., Sold. IM. I.-R. Richter, Job. G.. Voikervdorf, 12. Iägerlxrt. Mitredacteur: Throdor Drsbisch. Schreier, M.; Schumann, 2. E.; Scheidemantel, G.; Schrrr- wcnck; Sterl. E. H.. Oberschaar; Schreiber, b. Bruno, An nabcrg: TeudcSmaiin, Fr. Aug.; Thiele, Gust. Ad.; Üblich, Max. sämmtlich IM. I.-R. - >.'aut Slekanntmachung des DirectoUumS des PcnsionS- vercinö für Witlwcn und Waisen sächsischer Beamten ist die zweite Hälfte der Jahresbeiträge i» der Zeit vom 1. dis 15». ^cplcmbcr 1870 an die Vereinoeasse einzuzahlcn. — bl. I!. Königliches Hofthcatc r. Die — eine zeitgemäße Walst! am Dienstag amgesührte Tragödie „Sktal- lenstciu o Tod" gab Herrn Brock in seiner letztenGastrolic Vcr ' anlassung, sein vielseitiges Talent als Mar Piccolomini zu zei ge». Allerdings war er an diesem Abende gerate nicht recht bei Stimme und diese Unpäßlichkeit ließ die an sich nicht vor tbelibaitcn Seiten seines Organs nicht in dem günstigsten dickst erscheinen; ader um so ancrkcnaenswcrther war die sonstige Leistung. Seine Bebantlung des Lchillcr'schcn Verses crwieS sich als eine wohigeiuiigcne, die maßvolle Betonung als eine wobi überdachte und die ganze Auffassung der iichtuinstossenen Gestalt des Edelsten der Pappcn-wimer wirkte scbr günstig. Weniger dciricdigte Herr Helimuib aio Walicnitcin. Mit Vor liebe gab er sich der sendenzenrcichen Deklamation bin: der ge wattige KriegSsürsl mit Diplimat, der die GeiclMtc Europa's in den Händen zu haben iiieink, krat entschieden gegen den bäteriichcn Verkündiger philosophischer Sätze zurück/ De» de rühmten Monolog: „<''s gickst im Menschenleben Augenblicke" sprach Herr Heilmutb obne die Weibe »no den Schwung, z» dencn diele Vision einiadct. Ren besetzt war der Octabio mit Herrn Jaffa, der die Schleicheruatni iiachdrückUclier herborkebren sollte, der Oberst 2graiige,i mit Herrn Kvbcrsiein, der den alte» Schweden in glücklicher Weise etwas beuüiigtc. der schwedische Hauptinaiin. als weicher Herr Dcttmer ein Mnsterstück von Erzählung lieferte, endlich Iiolani mit Herrn Dcssoir, der je doch dem phantastisch treuherzigen Humor deö Kroaten nickst die ckstwaktcristiiche Seite ahzugcwinncn vermochte. Die Damen- roilc», lonste die Partice» des Tcrzkv. Illo und ButNer befan den sick' in den Händen der bewährten bisherigen Vertreter. — Das Ministerium des Innern mackst bekannt «s. unten», daß aus „KamincrdicncrS" an hicsizci KönigSbrückersttaße die Rinderpest ausgebrochen isi und verordnet die Maßregeln zur VSnstitung etwaiger Wcitcevcrbrcitung dieser Viclstrankbeil. Wir hören, daß die Einschlag ung der Pest durch russisches Vieh geschah. eS sind aber von der Verwaltung ans..Kammerdie ners" alle Maßregeln getroffen worden, um das Pud!i-um vor Schaden zu bewahren. —- Seit 'Anfang vorigen Monats waren der Beschreibung nach von einer und derselben Persönlichkeit, über weiche die Polizei sehr bald ins Klare kam, eine ganze 'Anzahl Betrügereien, bei welchen cs sich meistenlheils jedoch nur nni Sachen von nicht großem Wert he handelte, hier am Platze verübt worden, ohne daß cs gelingen wollte den Schwindler, einen aus Leipzig ge bürligen, noch landwehrpsiichtigen.stvrschnergesellen zu erlangen, Vor einigen Tagen ist dies nun aber geglückt, grade als der Bursche einen fremden Hnnv zu anneeliren versuchte, und sind ihm, wie uns mügetheilt wirs, bereits eine ziemliche 'Anzahl Berbrechen nachgeiviesen woeden. Mehrere Gcnstaimen batten am Montag wieder ein mal ihre licdc Roth mit zwei vollblütigen bekannten Bagaden de» , die das Bettelhaiitwcrt in erprobter Wciic schon lange Neiden und von denen der eine schon längst stadtverwieien war. Dicscidcn sollten am der Wchst-nhauostiaßc pcrlxntet werden, wider setzten sieh jedoch io aut ihrem Transport nach dem Poii- zeipalaie-, daß sogar das Puhlilum und Militär hül'rcichcHand bieten mußte. Eine kleine Schlackst wurde am Dienstag Vormittag auf dem Böhmischon Bahnboio geliefert und zwar zwischen zwei Droichkciikulschcrn. Beide Kämpfer, von denen der eine blutig verletzt n-ar, wurden von der Bahnhoiöpollzei arrctirl. Von dem Eisenbabnzuge aus, der am Dienstag früh von Meißen kam, konnte man in der Richtung nach Eonslappcl bin ein bcdentcnteS Feuer ivahinehmcn. — Einen nickst unbeträchtlichen Verlust erlitt vor wenigen Tage» eine im Umzüge begriffene Familie in der Gößnitz, die an der Meißner Ebausscc wobnt. ES sind daselbst ans dem verschlossenen Kaste» eines RälstischchcnS in verschiedenen Est-Id sortcn 175 Tbaier abhanden gekommen, darunter eine preußische Fünszlgtbalcriiotr. — In der Backst zum :«». brach in der Obcrmüistr zu Kon- stzippcl Feuer aus und brannte dieselbe bei der Heftigkeit deö Stunncö so schnell nieder, daß die Bewohner nur mit Mübc ihr Vcbcn retten konnten. Ein taubstummer Man» hat solche Brandwunden erhalten, daß an sein Auskommen nickst zu denken ist. Man pstimtthct Brandstiftung. — In Foaucnsiein hat am 25. b. M. der angetrunkene Fuhrmann W. aus Friedcrotorf durch unsinnig sck'nellcs Fahren daß I R jährige Kino des im Felde sichenden 'ckandwchrmannS Henker überfahren und getödtet. Der Wagcnsührrr wurde so fort arrctirt. — O e i s c n t l i ch e G e ri cht S si tz n ng am .stk. A ng ust. Der Gutsbesitzer Job. Traug. P'ange in Wcixandcr batte aus seinem Wicscugruiidstück im hörigen Iabrc glcichlausend mit dem daran befindlichen herrschaftlichen Teiche einen Wasser graben machen lassen, der. wie ei angietst, von den ArbeitSieutcn gegen sein zweimaliges Verbot bis an den Rechen jenes Teiches gciübrt wurde und somit ein Uebergehrn der Fische and dem Teich in seinen Graden veranlaßtc. DaS Gericht nahm aber an. daß die Ocffnung des Grabens durch ihn bewirkt worden sei, da keine andere Person ein Interesse daran haben könnte, und bestrafte langen mit 5 Tblr. Geldbuße. Staatsanwalt I»r. Kranßc erklärte sich heute für Freisprechung des Angeklag ten. da nicht bewiesen worden sei, daß Lange die Zuschüttuna deö Grabens, iveichc unmittelbar sich an den Teich aiisckstofi. beseitigt habe. Der Gerichtshof thcllte diese Ansicht. Lange wurde frcigcsprock-en und die Kosten aus die Staatskasse über tragen. — Vom Kohlenhändler Earl Gottlob Scharschug In Zaukeroda wurde der vasiqc Kodleniubrinann Otto Friedrich Tonitt-rstag, 1. September 187E. Doetor beauftragt. 12 Scheffel Kohlen zu verladen, um sie der Wittive Latansch daselbst zu bringen. Der Auiwärkcr Lehmann versichert eidlich, daß cs wohl gegen dreizehn Scheffel Kohlen gewesen sein können, weil ihm Scharschuck» ausgctragcn hatte, reichlich zu messen. da die Kohlen sür seine Venvandie bestimmt seien. B»i dem 'Ausladen soll nun ein gewisser Lucke zugegen gewesen sein nnd sein Pcrian gen. auch einige Scheffel Kohlen zu erhalten, geänßcrt baden, woraus ihm Doetor geantwortet hätte: „Nun, da werden schon ein Paar Scheffel bleiben." Doctor sotl nun der Latansch nur E Scheffel übcrbrackst ixidcii, wurde deshalb wegen Uiitcn'chla- gung bon 4 Scheffel Kohlen angcklagt. zu 14 Tage» Gciängniß verurthellt und erhob dagegen in Bchanvkung seiner Unschuld Einspruch. Doetor erschien heute persönlich, ob»c gegründete Beweise porzuvringcn; es »vurdc daher der ergangene Bescheid bestätigt. Eines Nachts nach der Polizeistunde traten der SchniiedcgcscUe Ernst Lcbercckst Rabe und die Handarbeiter Mißbach und Schulze in die Buche!d'sche Rcstauratton in Planen unh bei langten Branntwein. Der Wind venveigerte das Gc tränt, weit es zu spät sei. Mißdach entfernte sich, die Linderen blieben ader und bestanden, trotz nochmaliger Aufforderung BuchoidT', daö Local zu berlanen, auf ihrem Verlangen, cuticriiten sich auch nickst eher, als bis Anstalten zum Stube fegen gcmackst wurden. 'Wegen HauSlrietciisstörnug erhielt Jeder :! Thalcr oder 0 Tage Getängniß zuertaniit. ßtade er höh Einspruch. Der Gerichtshof hiicd ader bei der Bestätigung des erlanenkii Bescheids. - Die (ziiisprucl'vperhantluiig des wegen Widersetzlichkeit angcklagten Joseph Meschner von hier fiel ans. -- Am Licujahrötage kam der Hauodesitzer Göttlich Backofen in die Stühe des ln seinem Hause wohnenden Ei,.n- bahiiarhcitcrS Ehrcgott Iniiuo Lchmictt in Füistenlayn, um ihm die Wohnung auszukünöigen. Sein Llnuag ivuede aber von Schmiedst nickst nur mit den Worten: „Verfluchter Hund! mach', daß Du sortkommst, sonst schmeiß' ich Dich, trotzdem, daß Du 7«> Jahre alt bist, die Treppe hinunter!" adgewicscn, sondern Backoicn auch wirklich aus der Stube gedruckst. Später erfuhr der Schwiegersohn Backoscn'S, daß sich Lchmictt gerühmt habe. bei der fraglichen Gelegenheit den alten Backoicn auSgchaucn zu haben, und weilte dieses seinem Schwieger Vater mit. Acrgerlich über solches Gerede, be-cad sich der alle Backofen nochmals zu Schmiedt, um ihn deshalb zu befragen; allein Schmiedt riß crvost die Flinte bon der Wand und sprang mit der Drobung: „Hund verfluchter, dich erschieße ick'!" am Backvfcn los, der daraus eiligst die Treppe zn erlangen per suchte. Zufällig trat bei dem Lärm die Ehefrau Backofens aus der Stube, in weicher ihre Tochter in den Wochen lag heraus und sprang ihrem von Sck'inictt gepackten Man» zu Hülfe. Ais ihrer Schmiedt ansichtig wurde, schrie er wütheiit: „Jetzt temint das alte gottberd Kreuzi.... auch und legte mst diese» Worten die Flinte auf sie an. Die alte Frau, im höch sten Grade erschrocken, verlor dao Gleichgewicht, stürzte die Treppe hinab und beschati te sich wesentlich an der Achsel. Lchiiiiedtcn wurde wegen leichter Körperberletzuiig aus linde dackstsamtcit, Bedrohung und Beleidigung verklagt, die Stoffe »linderte sich aber türm den Nachweis SchmicttS, daß damals die Flinte nickst nur nickst geladen, sondern auch rostig und bei nahe undrauck'hcir gewesen, auf >» Tage Gciängniß, welcher»'k- scheid bestätigt wurde. — Angckündigte Gerichtsverhandlungen: Donnerstag, den t. September, finden folgende Einspruchs! » handlungStcrmine statt: Vorm. >>' Uhr Privattiagiacbe des Bezirksgerichts Assessor Schreiber wider Robert Gebe hier. 5 Ubr Privatklagsachc des GeiiStarmen Traugott Hentzick el in Kötzschcndroda wider Friedrich Wilhelm Zenker in Niedericßifftz. Vorsitzender: Gcrickstsrath Edert. Dresden, AI August. Beide Kronprinzen, das steht nunmehr fest, unterbrachen ihren Vormarsch nach Paris und machten, sobald sie von dem Lstmarsche Mac Mahon's ersuh reu, eine Schwenkung nach Nordostcn. Damit scheint vorläufig die Route aus Paris aufgegeben zu sein, um das Hin dein:ß des Weges nach Paris, Mac Mahon, zu zerbrechen Mae Mahon seinerseits Hai die Absicht, den Krieg in das Festung-- Viereck Montmedy, Verdun, Rietz. Thionville zu spielen, um gemeinsam mit Bazainen operiren zu tonnen Es unterliegt keinem Zweifel, daß ihm hier genügende Streittrafte begegnen werden. Nicht nur signalisiren alle Nachrichten, selbst die der Franzosen, den Ausbruch der Armee des preußischen Kionprin zcn nach Nordosten, sondern auch die Steinmetz'sche Armee vor Rietz scheint, einer Privatmittheiluiig der Berliner Bori'enzei tung zufolge, die nächste Umgebung von Metz verlassen und sich mehr nach Norden geweitdct zu haben, um die Reserve der 4. Armee zu bilden. Abgesehen von diesem strategischen Zwecke- Hat man du- Steinmetz'sche Armee auch aus Gesundheiwruck sichten aus den nächstgelcgcnen BivouakS vor Rietz entfernt, da die Ausdünstungen de« Schlachtfeldes unerträglich gemor den sind. Steinmetz legte also die Eernirungslinie von Rietz etwas weiter ab, nahm aber gleichzeitig 734 gefangene Peru ßcn der verschiedensten Waffengattungen mit sich, welch- die Franzosen in den früheren Schlachten gemacht und dann in Metz eingesperrt hatten, und die sie nun, um sie nicht langer ernähren zu müssen, den Preußen wieder auslieserffn. N,>nh den Berichten derselben haben zuletzt ihrer Ccckzs täglich nur ein Brod erhalten. Diese Ausantwortung gemachter Gefangener spricht beredt genug von der geringen Masse des in Metz auf gehäuften Proviants. Bazaine hat sich übrigeirs nicht ganz ruhig in Metz gehalten. Nachdem wiederholt die Deutschen blind alarnnrt worden waren, unternahm er einen Ausfall und ließ auch seine Kanonen spielen, um die Circumwallationsarbeiten der Deutschen zu stören. Nach den Berichten derselben ist der