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MMMckMiWU / I früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtsPstr-AnzM für MiArs, Ddlitz, Jemdorf, Wsders, St. Wim, Keimichrnt, Kunmiu mit Mm. Aintsblatt füv den Stadtrat zn Wittenstein. — «. s«»r,««a. Rr. 27». — Mittwoch, den 1. Dezember 1897. Wisse» Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag«) abend« für deu folgenden Tag. Vierteljährlicher »ezugSpret» 1 Mark SS Pfennige. — Einzelne Nuanoer 10 Pfennige- — DeßeLungen nehme« außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Satter!. Postaustatte», Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werde« die viergespattE Sorpuszetle oder deren Rom» mit 10 Psemttgeu berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Städtische Sparkaffe Lichtenstein. Gpareixlage» werden an alle« Wochentage» angenommen und zurückgezahlt. ExpeditionSstunden: Bormitt. 8 bis 12 Uhr. Nachmitt. 2 bis 4 Uhr. Im Monat Januar «icht mehr geschloffen. die diesjährige Stadtverordneten Ergänzungswahl betreffend. Mit Schluß dieses Jahres haben au« dem hiesigen Stadtverordneten-Kolle gium die Herre« Webwarenfabrikaut Friedrich August Fröhlich, Bäckermeister Friedrich Richard Seidel, Dekorationsmaler Trust Tunt Keller alS ansässige Stadtverordnete und Webermeister Eduard Ladwig Kaltscher al» unausässiger Stadtverordneter wegen Ablaufs ihrer dreijährige« AmtierungSzeit auSzuscheide», während die al» Ansässige zu Stadtverordneten gewählten Herren Sattlerweister Karl Theodor Kn»- und Kaufmann Loui« Arend- infolge ihrer Wahl zu Stadträten bereit» im Laufe dieses Jahres aus dem Stadtverordnrten-Kollegium vorzeitig ausgeschieden sind. Zu der hiernach erforderlichen Ergänzung-Wahl von 5 ansässigen und 1 uo- ansässtgea Stadtverordneten ist Freitag, der 3. Dezember 1887 als Wahltenni» anberaumt wo, de». Rat-Wegen «erde« daher alle stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt au« durch geladen, au dem vorbezeichneten Tage von mittag» LÄ Uhr ab bi- «ach- mittag» 4 Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen von den wählbaren hiefkgen Bürgern je « Ansässige und 1 U»«»säsfig«r unter Angabe ihrer Bor- und Zuname« uud ihres Stande» und Gewerbes, so wie der Nummer der in hiesiger Ratöexpedition bi» zu« Wahltage au«liegr«de» Wahlliste zu verzeichue« stud, im hiesigen Stadtverordneteo-SitznugSzimmer (Rat« hau», 1 Treppe) vor dem Wahlausschuß in Person abzugebeu. Stimmberechtigt stud alle in der au»ltegendeu Wahlliste eingetragenen Bürger. Jedem derselben wird eia Stimmzettel rechtzeitig zugestellt werden. Di« Wählbarkeit steht allen stimmberechtigten Bürgern zu, welche im Stadt« bezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Dle Mitglieder de« StadtratS, sowie besoldete Vemetndebeamte können nicht zugleich Stadtverordnete sein. Jngleicheu sind die dem Stadtverordneten-Kollegium bereits angehörenden Herren Maurermeister Karl Iuliu» Hedrich, Privatmann Gustav Adolf Oettel, Kaufmann Hermann Emil Pampel, Kaufmann Heinrich Wilhelm August Karl Ernst NkiehmS, Kaufman« Franz Louis Baunack uud Stlberwareufabrikaut Johann Georg Bruno Apel bei der gegenwärtigen Wahl außer Berücksichtigung za lassen. Lichtenstein, am 24. November 1897. Der Stadtrat. - Lange. Atts Stadt ttttd Land. * — Lichtenstein, 30. Nov. Gestern abend hielt derSrädtische Verein im Ratskeller eine Vereins- Versammlung ab. Aus der Tagesordnung stand: 1. Geschäftliche Mitteilungen, 2. Vorschläge zur Stadtverordneten»«^. Zum 1. Punkt berichtete der Vorsitzende, Herr Rechtsanwalt Stiehler, über die au den Stadtrat gerichtete Eingabe, die Bauordnung betr., welche auch in diesem Blatte s. Z. schon aus führlich Erwähnung sand, und verlas dann ein Schreiben de» Herrn Landtags-Abgeordneten Bößneck, in welchem der letztere die Interessen Lichtenstein« Callnberg» nach Recht und Gewissen zu vertreten verspricht. Weiter gab der Herr Vorsitzende bekanot, daß, wie verlautet, der Bau einer elektrischen Bah«. linievovHohtnsteiuüberGerSdorfnach Lugau OelSvitz 1n Aussicht gestellt sei, und daß es wohl nicht un« augebracht sei, wenn auch Lichtenstein diesem Projekt sein Interesse zuweude, um «v. den Weiterbau nach hier zu ermöglichen. Man war darüber einig, daß, wenn diese Frage der Wirklichkeit sich nähere, weitere Schritte zu unternehmen seien. Der 2. Punkte br- haudelte die bevorstehend« Stadtverordneteuwahl, zu welcher Vorschläge von feite« de« Vereins der ge« samten Wählerschaft unterbreitet werden sollen. Eine vorgenomwene Abstimmung ergab mit großer Stim menmehrheit, daß die Herren Bürgerschullehrer Hugo Colditz, Bäckermeister Robert Hofmann, Dekorations maler Emil Keller, Kaufmann Friedrich Erdman» Härtel, Bäckermeister Richard Seidel als ansässige Stadtverordnete und Herr Rechtsanwalt Stiehler als «nansässtger Stadtverordneter zu» Vorschlag kommen sollen. * — Ja der gestern abend im Ratskeller statt gefunden«» Generalversammlung des Königl. Sächs. Militärvereins hier wurde an Stelle des verstorbenen Herrn Stadtrat Beyerlein Herr Otto Koch zum Vorsteher gewählt. Calluberg. Sehr wenig ist hier im vergangenen Jadre, ausgenommen am Seminar, ge baut worden. Die Folgen treten jetzt merklich "zu Lag« in großem WohnungSmangel. ES fehlen so wohl größere Familien- wie auch Weberwohuungen. Schon seit Monaten ist die Klage nach Wohnungen laut. Verschiedene junge Leute, die sich «tuen eignen Hausstand gegründet und in ihrer Vaterstadt, wo sie ihren Verdienst haben, wohnen möchten, stad ge- zwuugrn, auswärts zu ziehen. Kein erfreuliches Zeichen für di« Entwicklung einer Stadt! Bauplätze find genug im Inner» der Stadt, — Wohnung» - Mietpreis« sind auch, entsprechend der Größe der Stadt, teuer, es fehlt uur an der Unternehmungs lust und vor allem auch an einem Bauunternehmer, der mit den Grundstücksbesitzern in Unterhandlung tritt. Hoffen wir, daß diesem Uebelstaude der Woh nungsnot bald Abhilfe wird. Callnberg. Lin langer Leichenzug bewegte sich am Montag nachmittag ^/»4Uhr durch die Straßen der Stadt nach dem Friedhöfe. E» galt einem Jünglinge von 20 Jahren, Paul Eckner, da» letzt« Geleite zu geben, der nach kurzer Dienst« zeit beim 8. Jof.-Reg. Nr. 107 in Leipzig an einem Darmleiden gestorben ist. Eine militärische Deputa tion seines Regiments, bestehend au» 1 Offizier, 1 Feldwebel und 4 Soldaten, war von Leipzig nach hier gekommen, um dem braven Kameraden rin letzte» „Lebe wohl- in die Gruft »achzurufen. — Wie bedeutend der Lehrermangel in Sachsen schon jetzt ist, beweist die „Sächsische Schulzeituug-. Mehr denn zwei volle Seit«« füllt der Raum für zu besetzende Stellen. — Da» erste Verzeichnis der bei der Beschwerde« und PetitionS-Deputatiou de. Zweiten Kammer ei»- gegangeneu Petitionen enthält nicht welliger als 29 auf Ltsenbahnbauten bezüglich« Gesuche. Unter diesen befinden sich u. a.: Erbauung einer Eisenbahn von Wilkau nach Höhlteich; Wetterführung der Linie Wüftenbrand-Limbach über Burgstädt-Claußniy-Ober- köoigShain nach Altmittweida; Erbauung einer Eisen bahn Wilkau-Höhlteich oder Wilkau-Stollberg und Errichtung eine, Haltestelle i» Neuwiese und Neu« wittevdors; Erbauung einer Eisenbahn zwischen Grünstädtel-Elterlein-GiyerEhrenfrieder-dorf. — „Hundert nützliche Gegenstände für nur 20 Pfennige-, so lautet« ein in einer Ber liner Zeitschrift erschienene» Inserat. Ein Neu gieriger sandte den geforderte» Prei« ein. „Post wendend- erhielt er, wie eS im Inserat hieß, die hundert vützlicheu Gegenstände, nämlich hundert — Stecknadeln! — Ein Flanke,meier hat verschiedene Zeitun- ge» mit folgender Notiz beglückt: .Die andauern de» Erdbeben im sächsischen "Vogtland und den an grenzende» Gebieten haben bereit» die Schädigung «ine» Meisterwerke» der Baukaust herbeigeführt. An dem 87 Meter hohen Eisenbahaviadukt über daS Göltzschthal zeigen sich Rist«, welche die Aufmerksam« leit der Bauverwaltung erregen und eine sofortige Untersuchung nötig macheu. Der Eiseubahnvidaukt ist tm Jahr« 1850 erbaut worden und führt hin weg über die Söltzsch, einen Nebenfluß der weißen Elster. E» ist zu befürchten, daß auch die nahege legene noch höhere aber bedeutend kürzere Llsterthal- brücke gefährdet ist." Wer mag der „zuverlässige" Berichterstatter sein, der sich diese jedweder Begrün dung entbehrende Meldung auSgedacht hat? — Dresden, 29. Nov. Die Zweit« Kammer erledigte heut« di« Dekret« 12 (Wahl de» Laudtag«- auSschnffeS zu Verwaltung der Staatsschulden betr.) und 18 (Wahl de» ständischen Ausschüsse» für da» Plenum der Brandverstcherungökawwer betr.) Der Antrag Hauffe, betreffend die Aufhebung der ge mischten Traufitläger uud der Zollkredite für Ge treide, sowie die AuSfuhrvergütuug für Mühleu- produkte betr., wurde mit großer Mehrheit ange nommen. — Leipzig, 29. Nov. Eine merkwürdige Art vo» Diebstahl verübten hier zwei unbekannte Männer, di« von den Dächern einer großen Anzahl von Gebäuden Blitzableiterdräht« entwendete«. Die Diebe erschienen in roten Mützen und gaben sich für Telephonarbeiter aus. — Cbe« nttz, 26. Nov. Wegen versuchte» Mordes hatten sich heute vor de« Schwurgericht der Handarbeiter Weise auS Pfaffeudorf bet Laubaa und der TärtnenMuttig aus OberSdorf zu verantworte». Die beiden Landstreicher hatte«, wie »och erinnerlich sein dürfte, am Abend de» 24. August im Gasthau» zum Zeisig bei Penig den Bruder de» Wirte» zu er schieße» versucht. Sie hatten sich zu diesem Zwecke Revolver und Patronen gekauft, worauf sie da«» de» Wirt erschießen uud seiner Kaste beraube» woll te». Der Bruder de« Wirt», der von de» Thätera al» Wirt angesehen wurde, erhielt glücklicherweise nur eine leichte Verletzung. Die beiden Raubgeselle» wurden verurteilt und zwar Weise zu 15 Jahre« uud Buttig zu 10 Jahren Zuchthaus. — Die neue Linie Wüstenbrand—Limbach, die am I. Dezember eröffnet wird, ist insofern von hoher wirtschaftliche, Bedeutung, als st« den gewerbliche» Unternehmangen LimbachS die Kohlen auS dem Lugau-OelSnitzer Reviere auf einem um 19,3 km nähere» Wege als bisher zusührt, aber auch unter erwünschter Entlastung de» überfüllten Chemnitzer Bahnhofes den Sohienverkehr zwischen Wüstenbrand und der Chemnitz—Leipziger Linie, di« beiWittgen»« dorf erreicht wird, auf einem um 6,5 km kürzeren Wege vermittelt. — GerSdorf. Da« Direktorium deS Bieueo« wirtschaftlich«» Hauptveretn» im Königreich Sachse» hat auf Grund der vo» der hohe« StaatSregierung verliehenen Befugnis Herrn Mox Eger, Möbel- fabrikavt hier, infolge der diesjährige» Ausstellung in Lichtenstein auf sein« ausgestellten praktisch«» btenenwirtschaftlichen Gerätschaften di« Bronzene