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WWUMWM » «utyallrnü o«« ««Mch« d«s AmtNmUptman«, md d« »UgevtUtt * Btzird«v«rda»d» Schwärzend«» dir Bürg«rm8st« zu Srünhai», Ldhnld. N«ustädi«l mid Schn«b«a. der Jinanzämt« In Au« und Schwärzend««. L» w«rd«n autz«d«m o«röss«nlltcht: Bedanntmachuugrn d« Amlsastcht« M Au«, Schnr«d«rg, Schwärzend«»» Johanngeorgenstadt. de» Vderbürgenneisters zu Au« und des Ersten Büraerwetsters zu Schwa rz«nb«g Bevlag S. M. SSrlner, Aue, Sachse«. «aewlLeschAlelttUut Au«, FernrufSammel-Nr. 2S41. Drahtanschrift r Doldsfreund Aufiachsen. Gaschastsflalle«: Lößnik (Amt Au«) 2940. Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3184. Nr. 13>. Mittwoch, den 9. Juni 1937. Iährg. 90. Was sich am 29. Mai auf der Reede vo« Ibiza abfpielte Einzelheiten über den bolschewistische« Anschlag ans die ^Deutschland". „Deutschland wird und muß eine führende Rolle auf dem Balkan spielen." Englische Pressestimmen z« dem Besuch Neuraths. BolfchewistenhäuMing Dimitross arbeitet weiter mit Telegramme«. Lie 2. Internationale macht in „leben-wichtigen Kragen" nicht mit. Moskau, S. Juni. Der volschewistenhäuptling und „Generalsekretär der Moskauer Komintern" Di- mitroff wandte sich, wie amtlich verlautet, mit einem neuen Telegramm an de» Vorsitzenden der sozialistischen Internationale, de Broucker«. Er forderte erneut, daß die tätige Unterstützung der spanischen Bolschewisten durch beide Internationalen auf die Tagesordnung ge stellt wird. Dimitroff erklärte, daß er den Leitern der 2. Internationale schwere Vorwürfe machen würde, wenn sie ihre „Pflicht" gegenüber den spanischen Ge nossen nicht erfüllten und sich weigerten, gemeinsam mit der Moskauer Komintern Unterstützungswerke für da» bolschewistische Spanien einzulelten. Es handle sich, so telegraphiert Dimitroff, um eine „lebenswichtige Krage". Die Komintern würde alles tun, um den Sieg der spa nischen Bolschewisten zu sichern (!), und halte auch wei ter an ihrer Arbeit fest, zwischen den beiden Internatio nalen den Meinungsaustausch herzustelleu und einen ArbeitSauSfchntz zu schaffen. In einem Telegramm an die Baleneia-Bolschewiften verspricht Dimitroff erneut die Unterstützung der Moskauer Komintern. Er werde trotz der ausweichenden Beantwortung seines ersten Aufrufs durch die 2. International« auf der Durchfüh rung „gemeinsamer Taten" bestehen. Amtliche Anzeigen. Freitag und Sonnabend, den 11. und 12. Juni 1VS7, können wegen Reinigung der Diensträume der Amtshaupt mannschaft nur dringliche Sachen erledigt werden. Abstempe- lungen von Kraftfahrzeug» finden an diesen Tagen nicht statt. Schwarzenberg, am 8. Juni 1937. Der Amtshauptman». London, V. Juni. Die „Times" befassen sich i« eine« Aufsatz »«ter der Ueberschrist „Berli» und die Donau" mit der Lage auf dem Balkan, die vo» dem Blatt günstig beurteilt wird. Jugoslawien, Bulgarien und Ungarn hätten sich in den letzten Jahren hauptsächlich auf wirtschaftlichem Gebiet mit Deutschland verbunden. Diese Verständigung habe die Balkan- länder nicht daran gehindert, ihre Handlungsfreiheit zu be- halte«. Es sei natürlich, daß Deutschland mit seinem großen wachsenden Handel »nd seinen politischen Interessen in Mittel- «nd Güdosteuropa die Gelegenheit wahrgenommen habe, einen Minister in dieses geschäftige diplomatische Zen trum zu entsenden. Bulgarien und Ungarn seien in einem Sinne etwas weniger frei als Jugoslawien, neue Verbindun gen aufzunehme«, da sie beide Revisionshoffnungen hegten, die weder sie noch ihre Nachbarn vergessen könnten. Doch in diesem Jahre hätten die Führer der beiden Länder eine engere Zusammenarbeit mit Jugoslawien in» Auge gefaßt, und neue Freundschaften bahnten sich an. Bier Einflüsse arbeiteten auf dem Balkan, nämlich Deutschland, Frankreich, Italien und das, das man etwas vage als Donau-Zusammenarbeit be zeichne. Eines auf alle Fälle sei sicher, nämlich daß neues Vertrauen herrsche. Frankreichs System der Bündnisse habe auf der letzten Tagung der Kleinen Entente einen Rückschlag erlitten. Italiens Einfluß scheine durch die albanische Politik und das Abkommen mit Jugoslawien gestärkt zu sein. Deutsch- lands Handelsbeziehungen zum Balla« befänden sich in stän digem Wachse«. Ganz allgemein könne man sagen, daß die mittelenropäischen Staaten sich fähiger fühlten, z« achtens- werten Abmachungen auf wirtschaftlichem Gebiet Ar gelangen. Nichts könne besser sein, als wenn Mitteleuropa eine derartige friedfertige Entwicklung durchmache auf dem Wege von Ver handlungen, bei denen Deutschland eine führende Rolle spielen werde und spiele« müsse. wiHerholte Zusammensein de« Reichsminister» mit dem Mi«i- sterpräsideuten »«d Außenminister Dr. Stojadinowitsch bot de« Willkomm«»«» Anlaß, alle Deutschland und Jugoslawien gemeinsam interessierenden Fragen eingehend zn erörtern. Die von gegenseitigem aufrichtigem Vertrauen getragenen Unterredungen unter den Staatsmännern haben gezeigt, daß die beiderseitigen Auffassungen über die politische Lage «no über den Nutzen einer friedliche» Zusammenarbeit der beiden Staaten Lbereinstimmen. Die Gespräche haben den Wunsch und den Willen auf beiden Seiten erneut bekräftigt, auf dem Wege der Vertiefung der wechselseitigen Beziehungen dem Werk des allgemeinen Friedens zu dienen. So hat der Besuch des Reichsministers in der jugoslawischen Hauptstadt auf beiden Seiten die Ueberzeugung gefestigt, daß die Politik beider Staaten dem gleichen Ziele dient und einen wesentlichen Beitrag zur Befriedung in Europa darstellt." Besuch beim Prinzregenten Paul. Der Reichsaußenminister wurde vom Prinzregenten Paul in längerer Audienz empfangen. Im Anschluß daran gab der Prinzregent in seinem Schloß zu Ehren Neuraths ein Früh stück, an dem u. a. die Begleiter des Reichsaußenministers, der deutsche Gesandte, der deutsche Militärattache Generalmajor v. Faber du Faur, Generalkonsul Neuhausen, Ministerpräsi- dent Dr. Stojadinowitsch, Kriegsminister General Mariisch, der Berliner jugoslawische Gesandte, sowie die Mitglieder des Zivil- und Militärkabinetts des Prinzregenten teilnahmen, v. Neurath stattete am Nachmittag den Mitgliedern der könig lichen Regentschaft Dr. Stankowitsch und Dr. Pcrowitsch einen Besuch ab. Freiherr v. Neurath reist «ach Sofia «etter. Belgrad, 9. Juni. Reichsaußenminister Freiherr ».Neu rath besuchte heute vormittag die deutsche Schule, über deren Einrichtung er sich sehr befriedigt äußerte. Anschließend be gab er sich zum Bahnhof, um nach Topola, südlich von Bel grad zu reisen, wo er am Grabe des Königs Alexander I. einen Kranz niederlegen wird. Nach der Rückkehr von Topola wird Freiherr v. Neurath nach Sofia Weiterreisen. Sofia, 8. Juni. Der bevorstehende Besuch des Reichs außenministers v. Neurath steht im Vordergrnnd der politi schen Aufmerksamkeit und beschäftigt die Öffentlichkeit und die Presse auf das lebhafteste. Die Zeitungen, die sympathisch gehaltene Lebensabrisse des Reichsaußenministers bringen, unterstreichen immer wieder, daß ihm in Sofia ein sehr herz licher Empfang zuteil werden wird. Das Ergebnis der Belgrader Besprechungen. Eine amtliche Verlautbarung. Belgrad, 8. Juni. Nach Abschluß der Besprechungen zwischen Reichsaußenminister v. Neurath und Dr. Stojadiuo- witsch fand im Außenministerium ein Presseempfang statt. Freiherr v. Neurath führte aus, daß er von der herzlichen Aufnahme, die er in Belgrad gefunden habe, aufs angenehmste berührt sei. Anläßlich des Empfanges durch den Prinzrogen- ten Paul und einer längeren Aussprache mit ihm habe er Gelegenheit gehabt, die hohe Einsicht und den weiten Blick des Prinzregenten zu bewundern. Die eingehenden Unterhaltun gen mit Dr. Stojadinowitsch hätten ihm nur das Bild be stätigt, das er sich von ihm gemacht habe, noch bevor er ihn kannte. Dr. Stojadinowitsch sei ein Mann von großem Weit blick, der die Dinge real betrachte und meistere. Wenn er, so führte Freiherr v. Neurath weiter aus, aus Jugoslawien scheide, so werde er die besten Eindrücke mitnehmen. Er hoffe, daß sein Besuch zur weiteren Vertiefung der deutsch-jugosla wischen Beziehungen beitragen werde. Im Anschluß daran verlas Freiherr v. Neurath die zwischen ihm und Dr. Stoja- dinowitsch vereinbarte amtliche Mitteilung über da« Ergebnis seines Besuches. Sie lautet: „Der deutsche Reichsminister des Aeußeren, Freiherr v. Neurath stattete in den Tagen vom 7. bis 9. Juni der königlich-jugoslawischen Regierung einen Besuch ab. Da» Rumänien kein Durchmarfchgeüiet für sowjetruMche Truppen. London, 8. Juni. Im Zusammenhang mit der Reise des polnischen Staatspräsidenten Moseicki und des Außenministers Beck nach Bukarest sowie der Reise v. Neurath» nach Belgrad befaßt sich „Daily Telegraph" mit der Lage in Mitteleuropa und meint, daß Bukarest augenblicklich der Mittelpunkt der diplomatischen Bemühungen sei. In Rumänien bereite sich eine tiefgehende Umwälzung vor, die sich nicht zuletzt auf die diplomatische Tätigkeit Sowjetrußland* zurückführe« taffe, Nachdem nunmehr die eingehenden Berichte des Befehls- Habers der deutschen Seestreitkräste in Spanien in Berlin vorliegen, wird in folgendem der Tatbestand des Borfalls von Ibiza nochmals in allen Einzelheiten der Öffentlichkeit mitgeteilt: In der zweiten Maihälfte befanden sich die beiden deut- schen Panzerschiffe „Deutschland" und „Admiral Scheer" und die vier Torpedoboote „Seeadler", „Albatros", „Leopard" und ,Lux" zur Ausübung der Seekontrolle auf dem Deutsch land vom Internationalen Nichteinmischungsausschuß zuge- teilten Küstengebiet an der ostspanischen Küste. Um den Besatzungen bei ihrem anstrengenden Dienst abwechselnd kurze Zeit Ruhe zu gewähren und Vorräte zu ergänzen, liefen die Schiffe einzeln verschiedene naheliegende spanische, französische und englische Häfen an. Au» diesem Anlaß lag „Albatros" vom 22. Mal ab auf der Rede von Palma. Hier erfolgte am 26. Mai der bekannte Luftangriff, durch den „Albatros", der englische Flottillen, führer „Hardy" «nd einige italienische Schiffe durch Bomben- einschläge in ihrer unmittelbaren Nähe in Mitleidenschaft gezogen wurden und auf dem italienischen Hilfskreuzer „Bar letta" sechs Offiziere getötet worden. Um eine weitere Gefährdung der Schiffe auszuschalten, wurde von diesem Vorfall ab vom Anlaufen des Hafens von Palma durch deutsche Seestreitkräste Abstand genommen. Das Panzerschiff „Deutschland" ankerte daher ab 29. Mai auf der Reede von Ibiza. Die in der ausländischen Presse aufgetauchte Behauptung, daß die „Deutschland" dort nicht hätte ankern dürfen, ist unzutreffend. Abgesehen davon, daß auch die Ueber- wachungsstreitkräfte der anderen beteiligten Seemächte, wie z. B. England und Frankreich, sich laufend in verschiedenen rot- und weißspanischen Häfen aufhälten, ist festzustellen, daß der kleine Hafen von Ibiza nicht als Flottenstützpunkt der Natio- nalspanier angesehen werden kann und als solcher auch nicht benutzt wird. „Deutschland" lag al» einziges Kriegsschiff auf der Reed« vor Anker. I« seiner Nähe hatte das im Dienste der deutschen Kriegsmarine stehende Tankschiff „Neptun" ge ankert. Im Hafen von Ibiza lag das deutsche Torpedoboot „Leopard" an der Mole, weißspanische Kriegsschiffe oder Dampfer lagen weder im Hafen oder auf Reede noch über haupt in Sichtweite. Am 29. Mai gegen 19 Uhr erfolgte ein überfallartiger Angriff von zwei Bombenflugzeugen auf „Deutschland". Die Maschinen flogen über Land aus Richtung der tiefstehenden Sonne an und warfen mehrere Bomben auf das in Ruhe liegende Panzerschiff, von denen zwei trafen. Für die Flieger war bei der geringen Flughöhe eine Verwechslung der „Dentfchland" mit einem weißspanischen Schiff ausgeschlossen. „Deutschland", die abwehrbereit z« Anker lag, konnte Ab zeichen «nd Typ der Flugzeuge gegen die Sonne nicht er- kennen und hatte nach der ganzen Lage keinen Grund, uner- kannte Flugzeuge unter Feuer zu nehmen. So kam es, daß diese al» Angreifer erst festgestellt wurden, nachdem sie die Bomben geworfen hatte». Tatsächlich ist sowohl vom Panzer schiff „Deutschland^ wie auch vom Torpedoboot „Leopard" kein Schuß gefallen. Während des Flugzeugübcrfalles wurden Teile der rot spanischen Flotte und zwar die Kreuzer „Libertad" und „Mendez Nunez" auf etwa 28 Kilometer, vier Zerstörer in 14 bis 15 Kilometer Entfernung gesichtet. Wenige Minuten nach dem Bombenangriff erfolgte eine Landbeschießnng durch die roten Zerstörer. Alle Angaben der Dalenciamachthaber über den Waffen- gebrauch der deutschen Kriegsschiffe sind unwahr. Entweder haben diese Machthaber im Bewußtsein ihrer Schuld absichtlich die Unwahrheit gesagt, oder die Flugzeugführer haben ihre ruchlose Tat durch eine solche Lüge zu vertuschen versucht. E» handelt sich somit um einen nicht herausgeforderten Ueberfall der rotspanischen Flugzeuge, die einwandfrei als die Angreifer festgestellt sind. Da ein Teil der Besatzung der „Deutschland^ in Ruhe war und deshalb zahlreiche Mann schaften sich in ihren ungeschützten Wohnräumen im Vorschiff aufhielten, entstanden durch den einen der Bombentreffer die erheblichen Verluste an Toten und Verwundeten. Als Vergeltungsmaßnahme für diesen verbrecherischen Anschlag wurden bekanntlich am 31. Mai morgens die Be festigungen und militärischen Anlagen des Seehafens von Almeria durch die deutschen Seestreitkräste beschossen, wobei das Feuer durch zwei Batterien erwidert worden ist. Es muß betont werden, daß die roten Machthaber durch den Nichteinmischungsausschuß zu verschiedenen Malen ernst- sich dahm verwarnt worden sind, kriegerische oder als solche zu deutende Handlungen gegen die Ueberwachungsstreitkräfte zu unterlassen. Mailand, 9. Juni. In der Biblioteca Ambrosiana wurde ein von Prof. Flemming-Dresden geschaffenes Bronzestand bild Goethe» feierlich «ingeweiht, das deutsche Verehrer der Stadt geschenkt haben. 4 L— u.