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Die im Laufe de- heutigen Tage» ge- führten Verhandlungen zwischen Sozialdemokraten, Demo- traten, Zentrum und Bayrischer Volkspartet mit dem Ziele, wenigstens »wischen diesen Parteien eine Einigung über das Hinan,Programm herbeizuführen, währten bis in die elfte Nachtstunde. Anscheinend ist eS den Parteien gelungen, die vorhandenen Gegensätzlichkeiten zu Überdrücken, denn von den Teilnehmern an den Verhandlungen wurde erklärt, daß die Aussichten für eine Verständigung sich heute vergrößert hätten und daß man hoffe, am Dienstag vor der Reichstagssitzung, in der die Abstimmungen zur zweiten Lesung zum Boungplane vorgenommen werben, ein Finanz- programm znsammengestellt zu haben, bas von den Parteien des Zentrums, der Bayrischen Bolkspartet, der Demokraten und der Sozialdemokraten akzeptiert werbe. Damit wäre der bekannten Zentrumsforderung hinsichtlich der Finanz fragen entsprochen und die Annahme des Doungplanes im Retchstagsplenum gesichert. Ueber das Ergebnis der heutigen Beratungen wird aus Grund der Vereinbarung der Parteien zunächst Stillschweigen gewahrt. «m Dienstagvormittag sollen die Fraktionen über bas ver- handlungsergebnts unterrichtet werden. Es wirb damit ge rechnet, daß noch vor dem Beginn der morgigen Plenar sitzung, also vor kl Uhr nachmittag», da» bekannte Tante- rnngsprvgramm bekanntgegeben wirb. Liegen auch keine genauen Angaben über die Gegenstände der Ver handlungen zwischen diesen Parteien vor, so verlautet doch, daß angesichts der Bedenken, die gegen eine Bier st euer in der jetzigen Form erhoben worden waren, unter anderem der Plan erörtert wurde, die Viersteuer nicht als Reichsstener, sonder« al» 8Snderst««er erheben zu lasten. Das würbe für das Reich einen Fehl betrag von SO bis SS Millionen Mark bedeuten, für den ein Ersatz geschaffen werden müßte. Wie eS heißt, soll da» Reich aus -er Erhöhung der Umsatzsteuer neue Mittel gewinnen. Im Hinblick auf die Arbeitslosenver sicherung bestand eine Uebereinstimmung, daß als Aus gangspunkt der Beschluß des Jahres 1929 zu gelten habe. Da bei solle die demokratische Anregung weiter geprüft werben, die aus eine Aufspaltung der Arbeitslosenversicherung in Ge- sahrenkasten und Ersatzkassen hinzielt. Um den Fehlbetrag für das Reich zu decken, wurde eine Benzol st euer in Vorschlag gebracht, die 80 Millionen Mark erbringen soll. Lus dem Plane einer Erhöhung der Umsatzsteuer verspricht man sich 80 bis 40 Millionen Mark. Ueber die For mulierung dieser Erhöhung hat man lang« debattiert. ES wurde vorgeschlagen, eine erhöht« Umsatzsteuer nur für größere Umsätze anzurechnen und schließlich wurde erwogen, die Umsatzsteuer von 0,7S auf 0,80 Prozent zu erhöhen. Wettere Eieuerpläne befaßten sich mit einer erhöhten Schaumwein, steuer, mit einer Flaschenwein st euer, und schließlich wurde über die Steuersenkungen de» Jahre» 1931 g«. sprachen. Jedenfalls erfahren die bekannten Kompromtßvor- schlüge der Regierung mehrfache Abänderungen. Wie daS »wischen den Parteien der „Weimarer Richtung" vereinbarte Hinanzprogeamm aussieht, wird man ja nun am Dienstag sehen. Mit der Annahme der Boungplanes, di« durch die heute vorbereitete Einigung erzielt ist, dürfte dann auch -te sogenannte : Große Koalition ihr Sn-e finden. Nie sich da» Ausscheide» der Deutsche« Bolkspartet »oll« liehen wird, ob De. SurtiuS «ud De. Mvldeuhauer daun -aS Kabinett »erlasten «»erde« »der nicht, ««d wie sich der Reichskanzler Müller z« der «e«e« Sonstellatio« »er, halte« wird, dürfte sich erst «ach verabschied«»« der Ao«»g, Vorlage« kläre«. I« de« einer Weiwarer Soalitto« «ah«, stehe«be« Kreise« hält man e» sür da» Wesentlichste, da- »er »eue ReparationSpla» «««mehr Gesetz werde« ka»«. «ud da- dem Reich« die Mittel z«slie-e« kö««en, oh«« dt« «S fi«a«ziell nicht lebe« ka««. »«d die sch»« a» 1. April slie-e» wüste«. Formell wird auch der Deutsche« BolkSpartei daS «eue Kiuauzkompromiß z«r Kenntnis gebracht werbe«. Rach der Haltung, die die Deutsch« BolkSpartei bisher et«ge»»«me« hat. ist aber aus keine» Fall etwa a«z»»ehme«. da- die Deutsche BolkSpartei dieses neue Kompromiß akzeptiere« kö«»t«. Sine solche Möglichkeit kommt schon deshalb nicht i« Frage, weil ma« die Deutsch« BolkSpartei «o« de« heute geführte» Ver handlungen »ollkomme» a«Sgeschlosse« hat. Sir Miaischr fordert «eMagS- jsmig KIl«, 10. März. Die „Kölnische Zeitung" schreibt zur parlamentarischen Lage u. a.: Der Reichskanzler darf es keinesfalls darauf ankommen lasten, baß bas Schicksal des Neuen Planes sich erst in der Abstimmung klärt, es muß vorher entschieden sein. Gelingt bas nicht, so gibt es nur einen Ausweg: die Auflösung des Reichstages. Dann mag das Volk selbst urteilen und dafür Sorge tragen, daß seine Geschäfte künftig bester besorgt werden. Wsr Halte» di« S«flös««g öe» Reichstag» allerdings auch i« Kall« de, Brradfchtebnng »er P»»»ggesetze für «ot, wendig: de«« ,»n »lese« Reichstag« könne» wir «»S a«ch sür die Erledig«»« der At»a»z««s«ade« «ichtS G«teS «ehr verspreche«. Der gegenwärtige Zustand ist »«erträglich geworden, und eS würde ein Gefühl der Erlösung durch den weitaus größten Teil des deutschen Volkes gehen, wenn setzt Reichspräsident und Reichskanzler den Entschluß zum Handeln fassen. Das Volk erwartet die Tat! Schärfster Einspruch Naher«! gegen «nutzen München, 10. März. Die Bayrische BolkSpartei-Kor- respondenz wendet sich in schalster Form gegen den preußischen Antrag aus Aufhebung de» Paragraphen 85 des KinanzauS- gleichgesetzeS. Rein fiskalisch gesehen hätten di« Erträgnisse des Moldenhauerschen Programms vielleicht gerade ausge- reicht, um den Versuch wagen zu können, an eine Haushalt aufstellung in Bayern heranzugehen. Ausgerechnet diesen Augenblick benutze die preußische Staatsregierung dazu, di« vollständige Beseitigung deS 8 95 zu fordern, der die Existenzgrundlage sür eine große Reihe -er kleinen Länder bedeute. Die Nachricht von dem preußi schen Vorgehen habe in München hellsteEmpörung her vorgerufen. Mit Recht erblicke man darin nicht nur ein« un erhörte Rücksichtslosigkeit gegen di« bayrischen LebenStnteresten, sondern man empfind« e» mit Bitterkeit, daß Preußen in einer Stunde wirklicher deutscher Not eine Politik treibe, dt« tatsächlich eine deutsche Schande fei. ES sehe so aus, daß Preußen di« Sanierung der Finanzen der lebens fähigen und lebenswilligen Länder hintertretben wolle, weil es in ihnen ein Hindernis seiner großpreußischeu Reichs- reformpläne sehe. zreispruch zwei« SlrchtSpoliÜker Leipzig, 10. Mär». Da» Reichsgericht verwarf heute die beiden Revisionen der Staatsanwaltschaft gegen den Frei spruch des Fabrikbesitzers Dr. Wildgrube und gegen den Freispruch des Majors a. D. v. Sodenstern vom Natto- nalverband Deutscher Offiziere. Im Organ dieses Verbandes war eine Rebe abgebruckt worden, -te Dr. Wtldgrube ge halten und in der er die Weimarer Verfassung aufs schärfste kritisiert hatte. Za««i«ö besucht L«rti»». Der Utautsche Außenminister Dr. ZauntuS, der zum 80. Geburtstage MasarykS nach Prag gerefft war, kehrt Dienstag über Berlin nach Kowno zurück. In Berlin wird er sich einen Tag aufhalten und mit Außen minister Eurtiu» verhandeln. Suoabftwz bet Rio - 30 Lote Ne«york, 10. März. I« »er Nähe de» K»r»r1«S TherezopoliS i» Staate Ri» de Janeiro entgleiste et« Eisenbahn»«« «ud stürzt« tasolge versage«» der Bremse i» eine 17ö Meter tiefe Schlucht. Bis jetzt sind »0 T»t« ««» »» verletzte ««zählt, bet der«« Berg»»« sich erfchütt«r«de Szene, »bspielte«. 104 Kinder lebendig verbrannt Tokio, 10. März. Sine ««tsetzliche SxplosionSkatastrophe, di« de« Tod »»« 10« Sinder« »«rursacht«, hat sich t« d«r koreanisch«« Has««stad1 F«sa« «r«t«««t. «l» g«l««e«tlich dr« Ri. J^reStageö d«S Sie««» ,»« M«k»«« i« d«r Versa»«l»n«ShaSe der LhiukaichH«ri««statt», «1»« St«», -estoorstel«»« »»r SH»Ui»»«r» Her «sterße« Klasse, t« Ga««« war, expedierte plötzlich «nter ««geheurer Fla««««, entwickl«»« ei« z« vele«cht»««Szwecke» diene«d«r Blätter «it NaphthagaS ««d setzt« de« Znscha«erra«m s»s»rt i« Br««». R«r Ri Sinder ko«»te« «»»ersehrt gerettet »erde». Großer Mühlenbrand im Ostharz AscherSlebe«, 10. März. Im benachbarten WelbS- leben brannte die Fachsche Mühle nieder. Da» im ganze« Ostharz bekannte, drei Stock hohe Mühlengebäude wurde vollständig vernichtet. ES gelang le-tgltch» dt« Nebengebäude zu retten. Zur Sntsteh««g»ursache wir» ver mutet, baß in einem Lüftungsrohr ein Wtndflügel, der dt« staubig« Luft von den Maschinen ahgesaugt hat, durch An schlägen Funken bildete, die den Mehlstaub zur Entzündung und Explosion brachte«. Im Mühlengebäude find säurt- ltche Maschtnenzer stört «nd etwa 000 Zeutner Mehl und Getreide veratchtet. Zehn Naher „Korridor" Bon Dr. Er«ft Seraphim, Königsberg Mit demonstrativer Geste hat Polen die Zehnjahrfeier de» „Korridors", b. h. de» ihm durch Versailles ohne jede» eigene Htnzutun zugefallenen Gebietes von Westpreußen-Posen. gefeiert. Der Staatspräsident war in Thorn erschienen, über- all, in Bromberg, Graubenz, Posen, erklärten die Polen die selbstverständliche Unabänderlichkeit der willkürlich gezogene» Grenzen von 1919/20. Es ist die alt« Melodie, die man immer wieder von drüben hört und deren Verkünder besonders der Außenminister Zaleski ist, der daS Ausland immer wieder von der „Gerechtigkeit" der Grenzziehung zu überzeugen sucht. Daß wir auf deutscher Sette, ohne Unterschied der Par teien, die Existenz de» Korridor» niemals anerkennen wer ben, daß für uns ein „Ostlocarno" indiskutabel ist, ist selbst verständlich. Die Tage, in denen Polen sich als unbestrittener Herr dieser Lande, in denen deutsche Kulturarbeit das Entschei- dende und Beste getan hat» aufsptelt und seine brutale Faust schwer auf unseren Landsleute» drüben lasten läßt, lasten eS angebracht erscheinen, über .^korridorbegriff" und „Korridorgebiet", über die auch im Reich selbst viel Unklarheit herrscht, das Nötige za sagen. Die Bezeichnung „Korridor" wird gleichlautend für zwet grundverschiedene Begriffe gebraucht: 1. I« Sinne eines allgemeinen KorridorbegrtffS. U» der polnischen Republik den Zugang zum Meere nicht zu versperren, also au» wirtschaftlichen Beweggründen, hat der Versailler Vertrag ihn geprägt. An sich eine Erwägung von Gewicht. DaS Ausland muß aber darauf hingewtese« werben, daß der Fehler darin liegt, daß man dem Korrtdorbegriff insofern Rechnung zu trage« suchte, baß man ein vorwiegend von Deutschen bewohntes Land unter die pol nische Souveränität stellte, einen Halbsouveränen Freistaat Danzig schuf und Ostpreußen vom Reich abschnürte. 2. Der Landstrich, der durch den Versailler Vertrag Polen zu- gewtesen wurde, trägt gleichfalls den Namen.Korridor". DaS Korriborgebtet ist also eine Tatsache, «nd e» entsteht nun die Schwierigkeit, die Güdgrenze besten, was man unter ihm bezeichnen und zurückfordern soll» festzulegen, während über die Nordgrenze keine Meinungsverschie denheiten bestehen können. ES genügt natürlich nicht, den Be griff „Korridor" rein mechanisch zu fasten, etwa im Sinne einer bahntechnischen Verbindung Ostpreußens mit dem übrigen Reich, als einen Schlauch von verhältnis mäßig geringem Umfang, Gedanken, die bisweilen auftauchen, um Polen die Sache sozusagen schmackhafter zu machen. Das Ausland mutz misten, daß eine solche Regelung für Deutschland gar nicht in Betracht kommen kann, denn da durch würde nur die Herausgabe eines Landstriches an der Ostsee, der etwa die Freie Stadt Danzig und die engeren Kreise zwischen dieser und Hinterpommern umfassen würbe, in Betracht kommen. Eine solche Regelung würde die wirt schaftliche Not Ostpreußens ebensowenig beseitigen, wie sie den volksgemäßen, raummätzigen und verkehrSpolttischen Bedürf nissen des Reiches nach Wieüeranglieberung von früherem Reichsgebiet genügen würde. Auch die Auffassung, den Begriff de» Korridor» mit dem Gebiet der ehemaligen Provinz West- preußengletchzusetzen, ist falsch, weil willkürlich: denn man kann einerseits daran zweifeln, ob gewisse TeUe der ehemaligen Provinz Westpreußen unbedingt zum Korridor gehören fso der Kreis Löbau und Teile von Strasburgs» wäh rend anderseits der Soldauer Zipfel unbedingt zum Korridor gehört, und zwar ebenso wie die nördlichen Teile der Pro - vtn, Posen, im wesentliche» der Regierungsbezirk Brom berg (Netzegaus. DaS Problem wirb dadurch »och verschärft, baß in der ganzen Provinz Posen, auch dort, wo sie eine überwiegend polnische Bevölkerung hat, noch immer ein sehr starker beut- scher Landbesitz vorhanden ist, den man freilich mit allen Mitteln zu vernichten bestrebt ist, und sich dort deutsche Sym pathien in der Abgabe von nichtdeutschen Stimmen aus deut schen Wahllisten deutlich auSbrücken. Das Gefühl, etwa» anderes zu sein als da» übrige Polen, und zwar auf Grund der deutschen Kultur- und StaatSletstung der Vergangenheit, ist unzweifelhaft auch in polnischen Kreise« der un» entrissene« Gebiete sehr lebhaft. Man wirb also bet nüchterner Betrach tung der Krage sich dem Ausland gegenüber auf den Stand punkt stellen, daß retnpolntscheGebtetezwarntcht von un» zurückgeforüert werden, wohl aber d t e Gebiete, die 1018 «ine deutsche Dreiviertelmehrheit hatten, und baß die Befriedigung -es polnischen Streben» durch einen Freihafen und gesicherte Etsenbahnverbtn- düng zu erfolgen habe. Diese Formulierung ist die einzige, dt« wir für «ine tnternationale Diskussion »«lassen können. Für diese Formulierung spricht eigentlich alle». In den 14 Punkten Wilson» ist auSdrückltch gesagt, baß der un abhängige polnische Staat von einer unbestreitbar pol nischen Bevölkerung bewohnt sein soll und baß ihm ein freier und gesicherter Zugang zum Meere gewährletstet werben müsse. LloybGeorgehat schon am ö. Januar 1018 genau dasselbe zum Ausdruck gebracht, indem er sagte, daS neue Polen müsse da» Gebiet umfassen, da» alle echte« sgemniul^j polnischen Element« umgreif«. Wir wisse« heut« au» dem große« Werk de» Danztger «rchtvrate» Walter Reck« Ate polnische Krage^ (Verlag so, ^