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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905020201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905020201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-02
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1905
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verugsgeMn steltwrltch t» »»r—e« d«l tlair« llumwun« durch unirr« d» und «»»,«»«, an und Roinaaen nur etnmav »MI »Vv>.durchau«wckr>I»»Kom- mßllouäre » MI be» » MI »o PI. kiel einmaüaer tliiliekluna durch dl« LoftSMI lohne vesletlaeldl. iniiluS- land mit «nllvrechendrm Zulchla-e. N ach druck aller Artikel u. Original- Unrelgen-carii. »nnrbme von Lnküstdiaungen bl« nachnüttars 2 Uhr. Gönn- und Akten»,« nur Dlaricnlttajre W vo» U bi«'/,iUl,r. Tie lIvaltmelLrund- «eile <ca. s Silde»> A) Pia. An- Iü»diau»aen ai > de» VnvaNcite Zette 2>Pt, l die zivalliae Zeile aus Leu leite so P>g.. »!« iLmoeiant-t Zelle bll Pia. In Nummern »ach Jouu- »nd Leierlage» i lrallige cßrundceit.- L.u«ll«naniab«l,Dre«d.NLckir.") V ^ L> «MIN«. Nachträgliche vonorar- ^ ^ anivriiche bleidei, »nberltckltckmal! unverlangte Maimllrtvle werden «Ich! aufdewaürr. «-,'>»»« iss«, s, L Uvren mul Soiaivaren anerlcaont beste LeruxsljUvIIo Ku8t»v 8my. »or1tr8tr. 10. I'l'l Marteustr. S8 4«. Livawac Zcüe aus LerNene und ol- ckmaelandt M Pi«. AuewamaeAu' träge uur geae» LorouäbeMluna. Beleavläucr werde» um tü P«,. dcreckmet, vernlvrechanlchlub: «mt l Sir. 1t uno Nr. LOS« Lroulvuedlvr I WM lili Ln», pstrolouin »ml Keersn. tzS V. vvvrmtlviF ß A»>z. «üliorelisrk 8. Lölme ^ Verkstsltvo lür Liüevkoitttrvktlollell o. llssodillvodaii. S ^ Vau- u Lm»lsvlll088or»i. Luvckedwieäv. - kezr. 1840. F 7^ mit vloktnscrltvm. tr^llrkatisollykn, 'I'rttNkMl'zrzwttlr- Ullll ÜrmkNistritzb. A fMUkllMIIll Optlseti - mecNao. lo,rllot einten ltuoxes. UlaLlvr- wlä LvkeMer. ttopsrnturoQ von »v'- vürtr am LSldvri rurüelr. Kataltt«<xrrttin u tkLulLO. VMck»Ii«ssaM»n l,n>«iu'l>gs kllimlil Iiiiilli SMIISI «Ililis>tsii Ili l!slilrl:>llili li. ensl. l» u Uonna Unitf Iki itzitztir. 2H. L vu. rotilts Ms. rmmMtlli-I, dllligs kt-sli«. " Nl.II>., ^ , Ü)» - Lninnol- Inneie Politit Englands. Kiichenbanic», ProsessorriianStansch. Neue Handels- i Mntmaßlicke Witterung: ^,,1»«,-» "Z 1 ^ V» »» vr>träge. Ansstand ini Rnhrgclstrt, Lage in Rußland. Gelelltckiail d. schönen Knuste. Stürmisch,Riederschlägc. l e«. I»rKr«Z. Zur inneren Politik «Mlands. In vierzehn Tagen tritt das englische Parlament zusammen, und, wie vor einem Jahre scharr, beschäftigen sich auch heute wieder die beiden Hauptparleien, die regierende koiilervaliv-nnionisltschc und die liberale Opposition. lebhaft mit der Frage, ob die bevor stehende Tagung mit der Auflösung des UnlerhauteS ihren Ab schluß finden wird. Längst übe,wiegt die Meinung, daß das Unterhaus, das bis zum Herbst IM gewählt ist, eines natürlichen Todes nicht sterben wird. Zwar verfügt die Regierung nach immer über eine starke Mehrheit und rin zwingender Grund, an die Wähler zu appellieren, liegt varlänsig nicht vor, so lange wenigstens nicht, als das große Reformprogramin Jolef Etiamber- lains, durch das dem großbritaiiiitichc» Wcitieiche mit Hilsc des Schutzzollsystems eine neue teste Grundlage gegeben werden soll, nach nicht über die akademischen Erörterungen hinaus gelangt und die aktuelle Hauptfrage der inneren Politik geworden ist. Freunde wie Gegner drS Etiamberlainschen Projektes der einheittichen Ncn- begründung des Reiches halten cS für selbstverständlich, daß sich über einen Systrmwechsel von so gewaltiger Tragweite nicht das gegenwärtige, sondern ein unter dem Schlachtruf der Aenberung der Zollpolitik zu wählendes Parlament schlüssig zu werden hat. Da der gegenwärtige Ministerpräsident Batsour kaum mehr ist als der Handlanger Cdamberlains, so hängt es vor allem von diewm ab, wann die Auflösung erfolgen soll. Es scheint, daß der frühere Lkolonialminister willens ist, den Kamps um seine» Neichsgedanlen alSbald beginnen zu lassen. Ebanrberiain nähert sich der Siebzig ; ein allzulanger Aufschub ist nicht mehr gestattet, wenn noch nntei seiner persönlichen Führung über die große Sache entschieden werden soll, derer, wie er kürzlich in seiner Rede in Preston bemerkte- den Rest seiner Kräfte und seines Lebens gewidmet hat. Wollt« man die Ersatzwahlen, die wahrend der lausenden Parlamentspertodr stattgesnnden haben, einer WahricheinIichkcitS- berechnung über den Ausfall der Neuwahlen zu gründe legen, so würde mit einiger Sicherheit der Sieg der liberalen Opposition zu erwarten sein. Denn diese hat sich bei den meisten Eriatzwahien als die numerisch stärkere Partei erwiesen. Aber ersahrungSgcmäß darf man in England ans den Ergebnissen einzelner Ersatzwahlen keinen Schluß auf das Geiamtrcsnltat allgemeiner Wahlen ziehen, und bei den nächsten Neuwahlen um so weniger, als hierbei mit der Persönlichkeit Chamberlains ein agitatorischer Faktor erster Größe in die Wagschalc fällt, der bei den Ersatzwahlen gar leine oder nur eine untergeordnete Rolle geivielt hat. Der frühere Kolonialsekrrtär, der als Sieger auS dem südafrikanischen Kriege heworgegangLii. ist zweifellos heule der populärste und einsluß- reichste Politiker Englands, und seine Stärke beruht nicht bloß darauf, daß er als sieggekronter Bannerträger des nationalen Egoismus den Willen der Nation zu bewegen und zu lenken ver steht, sondern auch aus seinem LebenSplane. dem eine national- politische Ueberzeugungskcast innewohnt, von der man sich, wenn sie bet den Neuwahlen voll eingesetzt wird, überraschende Wirkungen versprechen darf, zumal im Wahlkampse die Gegner weder einen Führer noch ei» Programm von gleichem Werte cntgegenzustellen haben. Die bloße Verneinung der Ehamberlainschen. das britische Weltreich zusanrmensassrudcn Refornrgedanke» würde gleichbcdrutcud sein mit der Bekämpfung des Imperialismus, dessen Haupt vertreter Ehamberlain auch in seinem neuen Projekte bleibt, und zwar in höherem Sinne als seither; damit ließen sich aber schwerlich durchschlagende Wahlersolge erzielen. Auch ist eine einheitliche antiimperialistische Wahlparole für die liberale Opposition, die ans Ruder gelangen will, unmöglich, einfach des halb, weil der Imperialismus auch in den Reihen der Libe ralen, und gerade dort, wo in erster Linie die regierungs fähigen Männer eventuell zu suchen sein würden, Anhänger hat. Ein Imperialist ist z. B. auch Lord Rosebery, der bedeutendste der liberalen Führer, der aber zu nüchtern, zu vorsichtig, viel- Rencstc Drahtmeldimaen vom t. Februar. liche Macht aufzuwiegen, die Ehamberlain darstellt, der gleich- gesehen von den Iren, die man aber nach der jeweiligen Stellungnahme zum Home-Nule-Problem der einen oder der anderen der beiden Parteien zurcchncn kann. Eine Sozial demokratie, wie sie etwa in Deutschland, Frankreich und Italien bei den Wahlen eine mehr oder weniger bedeutsame Nolle spielt, gäbt es jenseits des AcrmelkanalS nicht. Tie hundertjährige realpolitische Schulung und die Stärke des National- bewußtseins und dcS nationalen Gewissens, das die natürliche Grundlage des gesamten politischen Lebens bildet, haben in England die Entstehung einer großen sozial- revolutionären Arbeiterpartei verhindert. Dem internationalen Gedanken, der die Sozialdemokratie beseelt, widerspricht der englische Nationalcharakter, der sich auch bei den arbeitenden Klaffen fast ungeschwächt erhalten hat, und die revolutionäre Propaganda findet keinen Boden, teils weil die Arbeitcrinteressen nickt allzulange in gröblicher Weise von den regierenden Par teien vernachlässigt worden sind, teils weil die Arbeiter schon seit geraumer Zeit Organisationen besitzen, die ihr materielles Wohl ungleich wirksamer zu wahren und zu fördern gewußt haben alS dies anderswo geschehen ist. Unter allen Arbeitern haben sich unstreitig die englischen am wenigsten cmpsänglich gezeigt für die Utopien des Kommunismils und für Absichten, die die bestehende wirt- schastliche und politische Ordnung von Grund aus umwälzen wollen. Tic großen englischen Arbciterkorporationen kümmern sich als solche loenig oder gar nicht um spezifisch Politische Macht- sragen; ihre Ausgabe ist die Vertretung der Arbeiter-Interessen auf der Basis der gegebenen sozialen und politischen Vcrhältniffe, und gerade deshalb haben sie die Arbeiter-Gesetzgebung so erheb lich zu ihren Gunsten zu beeinflussen vermocht. Tie wichtigste der Arbeiterorganisationen, die Trade-Umons, haben dem Arbeiter- staudc eine bevorzugte und selbständige Stellung gegenüber dem UiiterneliM'rtum und Großkapital verühaüt, ohne daß sie den Weg des Klassentampscs grundsätzlich beschriften haben. Tie Trade-Unions stellen die gewaltige politische Macht, die sie ver körpern, bald den Konservativen, bald den Liberalen zur Ver fügung, je nachdem sie von dreien oder von jenen sür ihre materiellen Interessen mehr zu erwarten haben. Selbstverständ lich bleiben die 'beiden Haiiptpartcien bemüht, sich die Unter stützung der Arbelterinaffen zu sichern. So behält die Agitation Chamberlaiiiö zur Verwirklichung seiner zollpolitilchcn Reformen unverwandt das Ziel im Auge, die Arbeiter zu gewinnen oder festznlnrlten, was in vielen Fällen der richtigere Ausdruck ist, weil in Len großstädtischen Wahlkreisen, so in London, Manchester und Birmingham, die Arbeiter bei den Wahlen seit Jahren mit den Konservativen gegangen sind. In einer seiner letzten Lon doner Reden hat sich Ehamberlain vorzugsweise an die Arbeiter gewandt und die gegneri'che Behauptung, daß der Schutzzoll die reichen Leute reicher, die Masse aber durchweg ärmer mache, besonders durch den Hinweis aus Deutschland zu widerlegen ge sucht, wo dank der Bismarckichcit Schutzzollpolitik -w arbeitenden Klassen außerordentliche Fortschritte gemacht hätten und wesent lich besser gestellt seien als zuvor. Ilm die von liberaler Seite genährte Befürchtung der Verteuerung der Lebensmittel zu ent kräften, verspricht Ebamberlaui, die Einnahme aus den Zöllen auf Lebensmittel anS'cblicßlich zu gunsten der Arbeiter zu ver wenden, ii. a. zur Enuührung der Altersversicherung. Ta die englischen Arbeiter mit ihrer durchschnittlich gesunden Auffaffung und ihrer Erziehung zur praktischen Politik hohlen Schlagworten weniger zugänglich sind als den Bestrebungen, die die nationalen Machtintercsseii fördern wollen und schließlich auch ihnen selbst zu gute kommen müssen, sv wird es den Liberalen schwerlich ge lingen, die Arbeilcriiiassen zum Abfall von den Konservativen und der Ehamberlainschen Politik zu bewegen. sam in der englischen Politik der Gegenwart die Sonne ist, um die sich alles dreht. Die liberale Partei besitzt keinen Führer, der den Wählermassen imponiert, sie fortreißt und begeistert. Am wenigsten jedoch sind mit dem Klein-Engländertum der Gruppe der äußersten Radikalen Wahlgeschäste zu betreiben. Die Vertreter eines sentimentalen Weltbürgertums, die Apostel des Ewigen Friedens, die Vorkämpfer des Vegetarianismus und Abstinentismus und die Fanatiker der Frauen-Emanzipation, die insgesamt den liberalen Fahnen folgen, mögen herzlich gute Leute sein, indes sind sie nicht Männer, die Wahlen zu machen ver stehen. Und nicht zuletzt spricht gegen die liberale Partei die Schwäche ihrer auswärtigen Politik. Die Ohnmacht, zu der sie sich nunmehr bald ein Mcnschenalter hindurch verurteilt sieht, ist zum guten Teile wohl die Strafe für die Sünden des Glad- stoneschen Regiments, die Folge des Mangels an Imperialismus, den Giadstone bei allen Fragen der Weltpolitik, bei denen eng lische Nationalinteressen in Betracht kamen, bewiesen hat. England besitzt vor den meisten Staaten des europäischen Kontinents den Vorzug, daß sich die Wahlkämpfe in der Haupt sache nur zwischen zwei größeren Parteigruppen vollziehen, ab- Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tcl.l Nach der an anderer Stelle wicder- gegebcnen Rede des Reichskanzlers über die Handelsverträge verlangt Abg. Singer das Wort zur Geschäftsordnung. Präsident Gras Balle st rem: Vor der Tagesordnung kann einem Mitglied«: des Hauses das Wort nicht zu teil werden. — Das Haus tritt sodann in die Tagesordnung ein, Fort setzung der Beratung des N a ch t r a g s-E t a t s s ü r Süd- West a s r i k a. Von der ersten Rate von 2.20 Millionen Mark zur betriebsfähigen Wiederherstellung der Hafenanlagcn von Lwakopminid hat die Budgelkommstsion 300 00g Mark abgc- setzt. — Abg. v. Böhlendorfs ldeiltschlons.j beantragt un verkürzte Bewilligung. — Abg. Müller- SaganZfreis. Volksp.s bekämpft diesen Antrag. — Abg. Latt mann sAntis.i ver breitet sich hauptsächlich über die Notwendigkeit des Wellen brechers. — Abg. Bebel (Soz.j bemängelt die Arbeitcrvcr- hältnisse in Stvakvpmuiid. — Kolonialdircktor Tr. Stübcl tritt ihm hierin entgegen und widerspricht außerdem der An Iitiklin? nlA ki>i k.'i' Nicht Mit der nähme, als sei bei der ersten Malen-Anlage erforderlich gewesenen Vorsicht zu Werke gegangen worden. Abg. Itorz (Südd. Bolksp-I weist hin aus die konstante Vcr- landungsgesahr inHSwakopmund. Es sei ernst zu prüfen, ob nicht eine andere Stelle für eine Hafenanlage zu erwählen sei. Der Antrag v. Böhlendorfs wird adgelehnt und die Position in der von der Kommission beschlossenen Höhe bewilligt. Dagegen stimmen Sozialdemokraten, Freisinnige und Süddeutsche Volks- Partei. —, Es folgt die zweite Lesung des Etats sür die Er - pedilion in das s ü d w e sta d r i k a n i i ch c Schutzgebiet sür 100,-. Hier Hot die Konunissio» an den« Zuichnl; zu. Bestreitung der Ausgaben anläßlich des Aufstandes 2M 000 Mark gestrichen. .Ferner sind an den Ausgaben der MariucberwV runa 1160OOO Mark gestrichen. Ohne jede Debatte >ritt Las Hans den Beschlüssen der Kommission bei. — Es svlgt der Etat des Neichsamts des Innern. Zur Verhand lung werden lediglich die Resolutionen geletzt, die sich ans die Verhältnisse der Bergarbeiter beziehen. Es ist dies 1. die Rciolutioii des Frhrn. o. Heyl lnat.-libj, die arbeitsstalislische Kommission mit Untersuchungen über die Verhältnisse des rheinischen Bergbaues beauitragen zu wollen zum Zwecke der Vorbereitung etwaiger reichsgeictzlicher Maßnahmen; 2. ,die sozialdemokratische Resolution Auer mit der Forderung einer Novelle zur Gewerbeordnung, in der folgende sieben Punkte geregelt werden tollen: Festsetzung der Schichtdancr, einschließ lich der Ein- una Ausfahrt, mit Verbot der Sonntags- und Ueberschichten: Beseitigung des Wagennallens; Wahl und Be soldung von Wagenkontrolleuren durch die Belegschaften: Rege lung der Lohnzablunaen mit kostenloser Lieferung des Schacht materials »nd des Geleuchtes: Errichtung von Arbcitcraus- schüssen; Wahl von Grubenkontrollenren durch die Beleg schaften und endlich Regelung des Mictrcchtes für die den Zechen - Verwgllniigeii gehörigen Arbeiter-Wohnungen. Das wrieukOchsle dieiec Punkte, mit Ausnahme der Arbeiter-Kon- trollcme, will bekanntlich der ongekündigte preußische Gesetzentwurf regeln; Eine Rewlution Gochein ffreis. Vg.), die auch die Untcrschrist von Zentrnmsmitgliedcrn trägt, verlangt eine Novelle zur Gewerbeordnung, die insbesondere das Verbot des Nullens bringt, feiner obligatorische Einnchiuiig von Arbeiter-Ausschüssen in allen Betrieben mit mehr als hundert Arbeitern und in lebenS- u»d gcsu»dl>eusgeicchritchen Betrieben durch im Arbeiter-Ausschuß gewählte Kontrolleure, sowie eine Sicherung der Wohnung einen Monat nach der Kündigung. — Abgeordneter Sachse (Soziald.) bcffirwortet die sozialdemokratische Resolution. Die Erwartung, daß die Bergarbeiter setzt mit Rücksicht aus die sür Preußen angekün- diate Beiggeietzoorlage die Arbeit wieder ausnehmen werden, sei »»berechtigt. Tic angekiindigte Vorlage bleibe weit hinter den Forderungen des sozialdemokralitchen Antrags zurück. Dem Zen trum hält Redner vor, daß auch i» Nenrode ans der Gnibe des Grasen MagniS gestreikt werde »nd daß eben dieses Mitglied der ZenIriimSplt'.tei die behördliche Veimittliing abgelehnt habe, wie dies seitens deS westfälischen BergbauvelcinS geschehen sei. Aus der westfälischen Zeche „Hclknles' nehme die llntersiichnng unter der Leitung des OherberglmuptmaimS einen Verlauf, der den Arbeitern eine weitere Teilnahme säst nnmögtich mache. — Säch sischer Ministerialdirektor Tr. Fischer stellt einen in einer stöhnen Sitzung M'm Vorredner erwähnten Fall ans Grund der Akten des Bergwerkgerichts Oelsnitz richtig. — Abgeordneter Sem in ler (nat.-Iib.) beg>ü»det den Antrag des Abg. Frhr. v. Heul. Im Hinteigmnde des AnStlnndes liege eineMacbtsragk. eine von der Sozialdemokratie betriebene völkische Agitation. Um so mehr sei cS nötig, sich Zeit zu lasse» zu einer gründ lichen Unteriuchung und Beratung. Tas bisherige Verhalten der preußischen Regierung halt« er sür korrekt; aber seine Freunde würden eS lebhaft bedauern, wenn es zu einem Berg- nolgesctz kommen müßte. Andererseits wurde inan dann aller dings den Zccheiibesitzerit sagen können, daß sie ein solches Not gesctz hätten vermeiden können. Von den Zcchenbcsitzern war es ledenialls nicht richtig, die gebotene Hand zu einer Ver ständigung abzulehnen. Freilich hatten sie die Verständiguna nicht abgclehnt ans Protzentum und Frivolität, sondern nur. weil sie die Disziplin in ihre» Betrieben im Falle der Vcr Handlung mit kontraktbrüchigen Arbeitern sür gefährdet gehalten hätten. — Staatssekretär Grat Posadowsky: Es sind vom Abgeordneten Sach'e schwere Angriffe gegen die Unterwch.ings koiiimission geäußert worden. Ter prentzische Hgndelsmiiiister hat mir gesagt, er werde die Sache untersuchen, und wenn die Angriffe berechtigt sind, Rcmedur schassen. Anzuerkeniien ist, daß die Streikonden ein sehr ruhiges Verhallen gegen die Arbeitswilligen bewahren. jÄeisall links.s Alles, was über Ausschreitungen gegen Arbeitswillige geschrieben -worden is>, ist entweder nicht wahr oder mindestens übertrieben. iBenall links.s lieber das geplante Berggesetz denke ich anders als der Vorredner. Ein jeder muß wistcn, daß der Staat die oberste Quelle alles Rechtes ist. lBeisall.j Deshalb wird die pre» ßische Regierung alles tun, um dos Berggesetz so schnell wie möglich an Len Landtag bringen. Andcrertcits ist die preu fusche Regierung der Ansicht, daß für die Äerggcietzgebnng dos Reich nicht zuständig ist, daß es daher auch bester ist, nickt von hier aus die Aktwn in Preußen zu stören. Für ein Reiche- bcrggesctz würde dis preußische Regierung im Bnndesrate jeden- falls nicht stimmen. — Schluß der Sitzung 6>F Uhr. — Weiter- beratung Freitag 1 Uhr, außerdem Interpellation Trimborn wegen des Zehnstundcntages. Berlin. tPriv.-Tctz) Die B u dg c t k o ui m i s! i o n des Reichstags setzte heute die Beratung des Postetats bei den einmaligen Ausgaben dcS ordentlichen Etats fort. Es handelte sich um Bauten, Grundstücks-Erwerbungen, FLrwcite ruiigeii »sw. Bewilligt wurden n. a. an ersten Raten 310 000 Mark sür Leipzig, Hanptbahnhosspost II, und 311050 Mar' sür die neue Postvcrladeslclle am künftigen Hauptbahnhosc in Leipzig und 126 371 Mk. sür Sebnitz. Zur Errichtung uno zum Ankauf von Wobngebäuden für Unterbeamte und sür ge- ringer besoldete Beamte an solchen Orten, an denen ein erheb licher Wobnungsmaiigel herrscht, insbesondere an Landortcn und an allein gelegenen Bahnhöfen wurden 800 000 Mk. be willigt. Für Herstellung einer Telcgraphenlinie im Innen, von Deuttch-Ostafrika von Tabora über St. Michael nach Muansa sFortsctzung der bereits bestehenden Linie von Dar-es Salaam über P,ana nach Taboras, zweite »nd letzte Rate, wurden statt 50 000 nur 20000 Mark genehmigt. Der außerordentliche Etat enthält nur eine vierte Rate für Fernsprcchzwccke. j» Höbe von 27175 000 Mark. KoRrescrent Tr. Müllcr-Sagan erkundigte sich nach den Ergebnissen des Ferndriick-Snstciiis, das sich ausgezeichnet bewährt habe, und regte an, sür den Land tag und Reichstag Ferndriick-Apparatc auszustcllen. Das Rohr poft-System sei kräftig weiter auszubaucn. insbesondere zwischen den großen Städten des Nordens und Südens, des Ostens und Westens. Bei Ferngesprächen müsse man viel zu Z- k-l fix
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