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Dresdner Nachrichten : 10.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-10
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1875
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M»n««ftra»k >z. «>>on« 7'»'N»»re1» vt„l«1,-n,r> I>ch , durch »>/ V»I> 2 Muri » «>ir. Ein»«!. 5iun>,nern I'lP^r. »uN°«> 28000 S-»I. Für die Rllikqade tinge laudier Manulcrtpie «ich! Itch die VIedailio» nicht »erdtndltch. znIeraten-Annadme an«. würlk: Haanall^telu iin« «»»>2 in Hamdura, dies. ltn, Vlien, Leipzig, Balel, Gretlau, tzrankfur» a M, — >„>. tlv»« tu Berlin. Leipzig, Wien, Hamburg, Frankfurt a. M,, Miin- cheei — vauiu, ch lo. in ijrankfur i a M. — kr. »»>»« in LiiemnIH — »»«,l.»iltt«, NuIIIar L v» in Varl». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herqusgeber: Likpsch -r Nkichardt in Dresden. U Jnteraie weinen 5»«^ '»ade >ii angeno» »U «b r.U»r,«°nn dt« atnag, IS Ubr, ^ Nculiadli »rodc ulouei- gasle 5, big Nachm, i Üg». — Der Raum einer ei<« loalitaen Petitzetie »oslgl lü Pfge. Ci,^ei>nidl di« geile Li Pige. idine Bargnüe Itir da« va ch li tii gtg« Srichete neu der Jiljerale wird nicht gegeben. AurwSktige «anonc«», Aultrage von UN« NN»«» kannten Firmen und Pel» loneu lnserirei! wir nur gegen P r ä n u in e r a n d o» gädluna durch Brtek- markcn oder Posietntag« lung. Neun Silben k«ße» >ü Pige. Inscrale für die Monlag» Ltnm«g» «der nach einem gellt«,» die Puuteile LL Psg». «r. 314. Zwanzigster Jahrgang. ivtitredacteur: vr. Linli FürdaS Feuilleton: l»««1 Dresden, Mittwoch, ly. November 187S. Polittsklics. Mentschikoiv'S Paletot, den die Welt von Motten zerfressen glaubte, zeigt einen noch recht rcputiüichen Zustand, l 853 gab die Kttckstchtttosigkrit, mit welcher der damalige russische Gesandte, Mentschikow, in «inen Paletot gekleidet, beim türkischenSultan eine Audienz verlangte, das Signal zum Ausbruch de» Krimkrieges. Mentschikow'» Nachfolger in Consiantinopel, General Jgnacicff, hatte bei seiner uculichen Audienz beim Großtürken zwar da» Salonkleid angethan, sagte ihm aber so starke Dinge, daß, unter gleichen Verhältnissen wie vor 22 Jahren, eine Neue Auflage des Krimkriege« unbedingt folgen würde. Rußland mischt sich in einer Weise in die inneren Verhältnisse der Türkei, gegen die ein anderer Staat um seiner (Ihre willen sich nur mit den Waffen in der Hand wehrte. Es sind nicht wohlgemeinte Vorstellungen, wie sie gelegent lich der österreichische Botschafter, Graf Zichh, auch erhebt: der Sul tan möge doch Ernst mit seinen VerivaltungSresormen machen. Nein, Rußland fordert bestimmte und greifbare Garantien dafür, daß die Lage der Christen in der Türkei gebessert werde, und Ruß land droht eventuell mit bewaffneter Intervention. Es liegt auf der Hand, das; Rußland nicht ohne Rückendeckung vorgchen kann. Die nächste Reserve Rußlands bildet Deutschland. Dafür, daß Rußland nicht während des deutsch-französischen Krieges sich auf Seite Frankreichs stellte, versprach Bismarck den Orient den Russen. Diese halten den Zeitpunkt für gekommen, das BiSmarck'sche Wort einzu losen; sie wissen, das; sie im Osten freie Hand haben. Frankreich aber, das einst behuss Erhaltung der Türkei den Krimkricg begann, sieht sich um alle Früchte dieses blutigen Kampfes betrogen. Gewandt aber, wie die Franzosen sind, stellen sie sich, als verspürten sie hier über keinerlei Schmerz, ja sie schmeicheln den Russen wegen ihrer kriegerischen Politik. Offenbar nur in der Absicht, Rußland von Deutschland abzuziehen. Selten, kaum zur Zeit des mächtigen Zaren NicolauS, besaß Rußland einen so maßgebenden Einfluß in Europa, wie heutigen Tages. Zwei Eulturstaaten ersten Ranges, Deutschland und Frank reich, haben sich in blutigem Kampfe so -geschwächt, daß der eine eS schiöeigcnd ertragen muß, daß das halbasiatische Rußland die Zeit gekommen erachtet, seine Macht bis an den Bosporus vorzuschiebcn, und daß der andere eS darin noch anscuert. So ist Rußland der Schiedsrichter zwischen beiden; es trotzt außerdem England und lacht den überklugen Grafen Andraffy au», dessen thörichte Politik Oesterreich geradezu den Russen hat in die Hände arbeiten kaffen. Glaube man nicht, das; Rußland diese Gunst der Verhältnisse unbe nutzt läßt. Er rüstet allcrd ngS nicht, denn es ist gerüstet. Bereits steht die ganze russische Cavalerie und Artillerie in völliger Aus rüstung längs der nach Süden führenden Bahnen. Die in Wien mit Schrecken wahrgenommenen Truppenbewegungen erklärt man in Petersburg als harmlose „Dislokationen" und Nachschübe, als ob man derartige Bewegungen sonst im Winter vornähme. SanitätS- material, chirurgische Instrumente, Glas- und Kautschukartikel wer den massenhaft angckaust. Bei alledem erscheint uns der Ausbruch eines Krieges nicht zu besorgen. Zum Glück ist die Türkei so schwach, daß sie sich dem Einmärsche russischer Truppen in Bosnien nicht zu widcrsetzcn vermöchte. Etwas Mehrere» als die Constitui- rung Bosniens als unabhängigen Staates kann Rußland nicht ver langen und erreichen. Die Auflösung der Türkei wiirde allerdings in der nächsten Zeit mit Riesenschritten vorwärts gehen, aber eine Reihe von Jahren erhält sich wohl noch der kranke Mann am Leben, selbst wenn ihm das russische Amputationsmesser ein schmerzhaftes Glied nach dem anderen vom Leibe trennte. Traurig ist dabei für unü das Eine, daß man die Bestrebungen zur Minderung der Kriegslasten mit dem Hinweis auf die Lage im Osten abzuwcisen, scheinbar ein Recht erhält. Und doch dringt das Bewußtsein von der Nothwendigkcit, endlich einmal mit den Aus gaben für Kriegszwecke ein Ende zu machen, in immer tiefere Kreise. So führte neulich die „Köln. Ztg.", die sonst wacker die Kriegs trompete bläst, sehr überzeugend aus, daß dcz; Vorschlag des Oester- reichers Or. Fischhos gar nicht so chimärisch wäre, ivornach die Par lamente Eurvpa's durch Delegirte eine guotale Herabsetzung aller Hssred-Ccntii'.gente beschließen sollten. Die „Küln.Zrg." erinnert daran, daß Napoleon ll l. seiner Zeit eine allgemeine Reduktion aller europäischen Heere vorschlug, daß der Plan aber an Preußen scheiterte, weil dieses damals allein die allgemeine Wehrpflicht besaß. Diese haben inzwischen alle europäischen Staaten eingesührt. Kein Staat aber besitzt die Mittel, die dreijährige Dienstzeit in Verbin dung mit der allgemeinen Wehrpflicht durchzuführen. Etwas An deres ist die Pflicht jedes Bürgers, sein Vaterland zu vertheidigen und etwas Anderes, daß jeder Bürger gelernter Berufssoldat sei. Hier gilt es, den Hebel anzusetzen. Jetzt steht, sagt die ,Löln.Ztg." sür alle Staaien die Partie gleich. Weise man die Vorschläge auf allgemeine Herabsetzung der Contingentziffern der Heere oder der Dienstzeit der Wehrpflichtigen nicht hochmüthig ab! Die Völker tragen kein Verlangen nach neuen Kriegen. So sehr auch der Gedanke einer allgemeinen Entwaffnung als Hirngespinnst noch verlacht wird — die Jüngeren unter uns erle ben vielleicht seine Verwirklichung. Früher war daS Recht Krieg zu führen, ein ziemlich allgemeines. Jeder Waffenfähige verschaffte sich früher Selbsthilfe. Man erkannte, daß damit ein ruhiges Familien leben nicht möglich. Das Recht, sich mit Gewalt Recht zu ver schaffen, verblieb nur Rittern, Gemeinden und Städten. Im Mittel- alter befehdeten sich in Deutschland einzelne Kreise und Bünde, ohne daß man in anderen Theilen Deutschlands davon Ahnung hatte. Allmälig erkannte man das Unnatürliche dieses Zustande«. Stur eine Anzahl von Fürsten durste im vorigen Jahrhunderte noch zum Schwert greifen. Jetzt ist eS tatsächlich nur 4 Kaisern, 1 Könige, 1 Königin und I Präsidenten in Europa überhaupt möglich, Krieg mit einem 'Nachbar zu beginnen. Ein Krieg zwischen Belgien und Dänemark. Holland oder Schweden wäre aeradezu undenkbar. Die Zeit wird und muß kommen, wo die Völker es als ihrer unwürdig, führt werden, und ist es daher freudig zu begrüßen, daß die von erkennen, sich zu zerfleischen, wo Krieg und Erfindungen von Massen- der Handels- und Gewerbekammcr in Augsburg auSgegaugenc dieS- Geschwindmord-Jnstrumenten als Barbareien gelten, wo sie ein- sehen, daß unter einer bis an die Zähne bewaffneten Gesellschaft viel eher Zank und Streit ausbricht, als unter Unbewaffneten und wo sie in der Abminderung der HeereSlastrn aller Länder die theo retische Erlcnntniß praktisch verwerlhen. LoraleS vud Sächsische». — Der Herr StaatSministcr von Rösti tz-Wallwitz ist nach Beendigung der aus Anlaß der Einweihung des neuen Polytech nikums stattgefundenen Feierlichkeiten am Diontag Abend nach Berlin gereist, uni als Abgeordneter an den Arbeiten des deut schen Reichstags theilzunehmcn. — Dem emeritirten Conrector an der Realschule zu Dresden- Neustadt, Carl Leberecht Wittig, ist das Ehrenkreuz des Verdienst ordens und dem Fabrikarbeiter Wilhelm Langer in Brösen die silberne Medaille vom Albrcchtsorden verliehen worden. — Dem Zimmergesellen Carl Gottlieb Rößler in Ebersbach ist die silberne Medaille für 54jährige treue Dienste in einem und demselben Geschäft überreicht worden. — Wir haben unserer gestrigen Beschreibung über die Giltig keit der Stimmzettel zu den Sckadtverordneten- wahlen hinzuzufügen, daß auch eine Minderzahl von Namen, d. h. also Stimmzettel, die mit weniger als 26 Stimmen beschrieben sind, volle Giltigkeit haben. Es ist also jedem Wähler unbenommen, aus irgend einem, ihm sonst paffend erscheinenden Stimmzettel auch ohne neue Namen hinzuzufügen, den ihm nicht passenden Eandidaten auSzu st reichen. Von einer Wahlagitation ist diesmal wenig zu spüren gewesen. Die Bezirksvereine haben ihre Organisation benutzt, um abermals Vorschläge zu unterbreiten. Nur in letzter Minute traten aus dem Vereine der Gewerbtreiben- den, dem Lehrer-, dem Handwerker-, dem Hausbesitzer- und einigen anderen Vereinen eine Anzahl Vertreter zusammen, um der BezirkS- vereins-Liste eine andere entgcgenzusctzen und in all-r Eile sie mit einer Anzahl Unterschriften zu versehen. Beide Listen liegen unserer heutigen Nummer bei. Die von einer Anzahl Bürger unterschrie bene Liste macht mit Entschiedenheit gegen die Nationalliberalen Front. Bei der Benutzung der einen oder anderen Liste versäume man nicht, di« Abtrennung dev Coupons zu bewirken. — An das Stadtverordneten-Collegium wird in diesen Tagen ein von der König!. Polizei-Dircction auf Anregung des NatheS ausgestellter Entwurf einer Verordnung zur Begutachtung abgege ben, welcher die vielen Verkehrsstörungen, die sich aus dem Abladcn und Zerkleinern von Holz und Kohlen auf den Straßen und Plätzen der Stadt ergeben, möglichst beseitigen soll. — Auch während der Vertagung des Landtages gehen den Präsidien beider Kammern Negierungs-Vorlagen zu. Tie eine betrifft die Neugestaltung der Oberrechnungskammer. Bisher hat die Prüfung der StaatSrcchnungen durch die jetzige Oberrechnungs- knmmer, unseres Wissens, nicht zu Anständen geführt. Das Finanz ministerium eignet sich aber eine Jordan'sche Erbschaft an, indem es auf einmal das Bcdürfniß empfindet, der Oberrechnungskammer einen erweiterten Wirkungskreis und eine solche unabhängige Stel lung zu geben, daß sic den Ministerien gegenüber das Princip der Einheitlichkeit in dem Rechnungswesen und in der Verwaltung mit Nachdruck durchführen kann. Natürlich erfordert dies einen beträcht lichen Mehraufwand, den die Negierung auf jährlich 82,060 M. veranschlagt; außerdem muß eine neueGeschäftS-Localität gewonnen und uusgestattet und zur Aufarbeitung der Rückstände eine Anzahl Hilfsarbeiter engagirt werden, was jedenfalls wieder etliche Zehn tausend Mark kosten wird. Da ist es denn die Frage, ob bei der jetzigen Geschäftslage, jetzt, wo die Negierung mit einer erheblichen Mehrbestcuerung vor das Land tritt, cs angezeigt ist, außer den Kosten einer ersten Einrichtung dieser erheblich größeren Behörde, dem Lande noch jährlich mindestens 82,000 Mark abzuverlangen? Die äußerste Sparsamkeit erscheint uns im Haushalte angezeigt, nicht aber die Vermehrung der Staatsbeamten-Stellen. Ein wirk lich dringendes Bedürfniß zu dieser Vergrößerung des Staats- dienerhceres liegt nicht vor und wenn die Negierung eS einrichten will, daß in allen Ministerien die Rechnungen nach gleichen Grund sätzen aufgestellt und geprüft werden, so kann das durch eine Ver ordnung des Gesammtministeriums geschehen, ohne daß es eines besonderen Gesetzes und erhöhter Ausgaben bedarf. — Die Matrilnlarumlagen, die Sachsen 1876 an's Reich zu zahlen hätte, werden im Entwürfe des Reichshaushalts auf 3,239,990 Mark beziffert. Im sächsischen Staatsbudget waren sie nur auf 3,167,224 Mark veranschlagt. Eine genaue Bezifferung von vornherein ist allerdings unmöglich. — Bei dem gegenwärtig flauen, Gange der meisten Geschäfts bräuchen, macht ein schon lang gefühltes Kredit-Unwesen im Handels und Gewerbestande mehr als sonst seine schädlichen Folgen geltend. Kein Sachkundiger wird die Behauptung bestreiten, vaß das lange Müßigliegen der Außenstände für den Geschäftsbetrieb ebenso hem mend, wie die Gewohnheit des langen Borgens für Geschäfts- und Privatleute demoralisirend wirkt, und daß ein gesunder kräftiger Aufschwung unseres gewerblichen Lebens nur bei gleichzeitiger Neu gestaltung unseres Kreditwesens einzutreten vermag. Freilich ist eS nicht so leicht, hier eine gründliche Ziemedur eintreten zu kaffen. Die schlechte Gewohnheit ist eine von unten nach oben tief eingewurzelte, und mit Rücksicht darauf wird wohl ein UebergangSzustand erstrebt werden müssen. Doch weder die Einführung des englischen Nzeck-, noch des franz. Tratten- (Wechsel) Systems dürfte der Masse des deutschen Publikums genügen, welch' letzteres anstatt der glatten Abwickelung seiner Geschäfte, öfters in empörend zu nennender Art, die längsten Zahlungsfristen, und dabei die gröblichste Unzuverläs sigkeit im Jnnchalten derselben, als etwas Selbstverständliches be-- racklet. Eine Aenderung muß unter allen Umständen herbeiae- bczügliche Anregung in weiteren Kreisen des deutschen HcmdelS- und Gewerbestandes lebhaften Anklang gefunden hat. (S. Dfz.) — Die Locomotive des am 6. November Abends gegen halb 0 Uhr von Dresden in Nadeberg angelangten Personenzuges ist unweit des Bahnhofs beim Passiren der Nadeberg-DreLdner Chaus see auf einen Kartoffelwagen, welcher eben den Bahnübergang neh men wollte, gestoßen und hat dessen Hinteren Lheil gänzlich zer trümmert. Die Pferde sind dann mit dem Vordergeschirr nach de« Stadt zu gerasz und später «ufgefangen worden. Obgleich der Knecht des nach Ohorn bei Pulsnitz gehörigen Geschirrs von diesem herabgcschleudert worden war, hat derselbe doch scheinbar keine be deutenden Verletzungen davongetragen. Ob den Sicherheits-Bar- ri'renwächter eine Verschuldung trifft, wird die Untersuchung Her ausstellen. — Ein in Wiesbaden gewesener Dresdner schreibt uns de» Rühmens viel über den dort von den Gebrüdern Röttig aufg»» stellten Wetterobclisken, welcher Temperatur, Luftdruck, Höhr übe» dem Meeresspiegel, dem Rhein, Ozonometer re. an seinen vier Sel ten trägt. Für Dresden ist die Errichtung einer eben solch«« Oste- lislen-Ausstattung von der Firma Röttig behördlich acceptirt wor den. Wo aber bleibt denn die Ausführung? — Die Grundsteuer für den 4. diesjährigen Termin H mit 2 Pfennigen von jeder Steuereinheit spätestens bis zum 1b. November d. I. in der Stadtsteuereinnahme zu entrichten. — Im Circus Loisset darf unseres Wissens obrigkeftliAt Anordnung zufolge nicht geraucht werden, rznd doch wird Abend fli« Abend diesem Verbote von dem PublilunoFuwider gehandelt. Man denke sich die Lage der Zuschauer in einem gefüllten Circus, in d«m Feuer entstanden ist! Möge diese Mahnung dazu dienen, da» Ver bot des Rauchens streng aufrecht zu halten. — Auf der Falkcnstraße ist man mit der Ausmauerung der Zugangsstraßen zu der neuen Bahnüberbrückung ziemlich fertig. Jetzt ist das Gerüst aufgestellt, um die eisernen Brückenthecle empor- zuziehcn. — Der kürzlich unter die Rathsmitglieder vertheilte Entwuick deS H a ud ha l tp lanc s sür 1876 bestätigt ziffermaßig, wap wir schon der Bürgerschaft Dresdens meldeten. Die Bedürfnisse sür den städtischen Haushalt, einschließlich deS Bedarfs für das Bolköschulwcscn, betragen 4,889,76S Mark, mithin 984,717 Mark mehr alö für das lausende Jahr. — Die mit dem Jahre 1876 beginnende Amortisation der äproc. Stadtanlcihe und die Ver- zintting dcö mit 3,lX)tt,t)00 Mark zur Emission gelangten Tbellcs der neuen 4'/-iproc. Ttattanleihe, der criorderliche Zuichus; für das neue Wasserwerk, der gesteigerte Bedarf für das Straßcn- wesen, die Gartenanlagcn nebst Baumschule, bas Schulwesen und die Annen-, Kranken- und Arbeits-Anstalten, sind ble Beking- »lsse sür das Mehrerforderniß. Von einer Erhöhung der städ tischen Abgaben vom Grundwecth und den Micthzinsen Im näch sten Jahre kann indessen abgesehen werten, da einestheils die Einnahme aus dentzoben genannten Abgaben und zwar zu den diesjährigen Sätzen, bedeutend mehr ergeben wird, als in diesem Jahre, andernthellö aber aus dem Nescrvefond ein Zu schuß von 2ät»,s>oo Mark zum Haushalt von 1876 genommen werden kann. Der nunmehr vom Ltadtratb abgeschlossene HauS- haltvlan befindet sich bercjtS unter der Presse und wird demnächst den Stadtverordneten zur Berathung Vorgelege. — Unter freundlicher Mitwirkung der Herren vr. Brebm, vr. Drechsler, vr. Häbler, Professor Vr. Hcttner, Vr. Rüge, vr. Schneider, Gcheimrath vr. Schlömilch und vr. Stern wird ln den nächsten Tagen ein EycluS von Vorlesungen zum Bestem dcS „ In va l i den da n k" eröffnet werten, und zwar zur Bil dung eines eigenen Betriebsfonds, zu welchem Se. Maj. der König Albert, als Protektor des sächsischen Zweigvereinö, durch ein namhaites Geschenk den Grund legte. Dle Vorlesungen finden im neuen Dresdner Börsenjaale, der zu diesem Zwecke von dem Börsenvorstande in entgegcnkommcndüec Wesse unentgeldllch be willigt ist, stgtt. Ats Tag ist der jedesmalige Sonnabend gewählt worden und beginnen die Vorlesungen nächsten Sonnabend, 'Abends 7'/, Uhr. Uebcr taS Nähere verweisen wir aus das gestrige und am Donnerstag sich wiederholende Inserat dcö „Jn- valitentank". Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß das Bu- rcau des „Jnvalldcndank" sich durch seine Gescharte selbst erhält und daß ihm nur der Betriebsfonds, rer bis dahin vom Hauvt- vcrciii zu Berlin gewährt wurde, fehlt. Es ist aber durchaus notbwcndig, daß jedes Bureau seinen eigenen unabhängigen Be- triedoiontS bat, um nicht innerhalb der Bureaus unangenehiszx Störungen hcivorzuriifen. Aus diesem Grunde ist auch im vori gen Jahre, nachdem die Rentabilität dcö hiesigen Jnvatideü- Beschäfligungs-Buroauö wiederholt nachgewicseii war, der ein- siimmige Beschluß zur Einführung von Mitgticdsbeiträgcn ge faßt worden. — Am Mittwoch Abend veranstaltete die „Nöunion frangaise" Im Vereinölokale in dxr Sophicnstraße eine Soiree musicale, in welcher Schüler dev Eonicrvakoriums und einige Vereins-Mitglieder mitwirkten. Während der darauffolgenden Tafel feierte der Präsident des Vereins, Herr Professor Hcssöle, in einem Toaste Se. Mas. den König und das Königs. HauS, den König alö Beförderer der .Nünsie und Wissenschaften, die Königin alS Beschützerin der leidenden Menschheit. Beide ihren Landeökindern ei» leuchtendes Vorbild. Dabei schilderte Redner in geschickter Weise de» rein koömovotitischcn Charakter des Ver eins. Ankere mcht minder beredte toaste trugen im Verein mit einigen musikalischen Vorträgen und mit der treulichen materiellen Bewirthung durch Herrn Klöppel viel zur Erheiterung der Ge sellschaft bei. Ein anlmirtes Tänzchen hielt die Gesellschaft bl au den Morgen zusammen. - Mit dem früheren Pachter des Zwingertcicheö. Peter Stöber, sind auch die GonteUahrten zu Grabe gegangen; der re- novirte Teich gestattet auf seinem Spiegel keinerlei Luftfahrten mehr. Allerdings ward durch bas Befahren dieses Wassers früher fortwährend der Schlamm aufgewühlt und daö Wasser getrübt, sowie in Folge teS dabei unerläßliwen Aiischwcmmciiö schlam miger Tbeile an daS wer übler Geruch erzeugt Jetzt aber schreibt die Kgl. AmtShauptmannschaft eine Verpachtung der Fisch- und Et 0 nutzung des Zwingertcicheö aus, imch welcher cautionsiähige Bieter Ihre Gebote schriftlich biö zum 13. Nov. e. in der Kgl. Bauverwaltere« (kl. Schicßgasses, woselbst auch di« Pachtbcti»glmgcn cinzusehcn sind, abzugcben haben. Was manche Diebe an Frechheit leisten, ist wahrlich er staunlich. Am 8. d. hielt die hiesige Gesellschaft „Abroba" in der «entralbakkc einen «all ab «nd als am Schluß einer der Vor.
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