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Dresdner Journal : 24.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187906249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790624
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-24
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1879
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V11N 1878 Dienßta«, den 2L. Anni. l» r«aiK ä«ot»«k«L : ^rlick: . . 18 UvrK ^MrUek: 4 rlark bO?k. Lilliens ^lullwerv: 10 ?k Kv««rk»Id ä«äevt«:deo lteiolie» tritt ?o»t- und Stewpelruvetüv« luaru. Inservtenprelv« r k'Ur üea k»uo> eioer ^Mltsaea ketitroils 20 kk. virtsr „Liu^eELät" äis 2«i1v bv kk. DreMerÄEMl. Li^ekstvsur L^U«d mit XaiQLkms ä«r 8oav- rmck keierts^k Xbsoä» für 6«r> solzenäsll D»8. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lo»er«teu»»»^»» »»»vLrt»» F>. Zranutrtetter, LomraivvioaLr ck« Orevckoer ^ouru»l»; S»»d«rU - IvrU» Vi«L r^tpilL S»»»I - Sr«,l»a kr»»kkll t « N : K / 8«r1>» Vi«L-S«mdm^ kr»U-L»ipiiL-Kr»vktvrr «. N. Uüllev«»' ^ivci A/v«e, >«rU»: S.^orn»»t, /-raii<ten<ianL, Nr««,»: L Schott« ,- Lr»»1»»: 2,. LüreLUi 0k,auut»: Fr p»,At; kr«Ltt»rt ». N.: F </aeAer"»cbs u. 0. I/errman»- 8oet>k»vcIIuan: vvrUti: 6. Mütter, U»o»»v,ri 6 Se^u«,/<r, k^i» L«rU» - 7r»L^tLrr ». H. »»Qttjstdrt! Da^Le » t,o., F ^ck. Äe»»«r. S « r » u > » » d » r r Lümnl. Lrp«titioo 6« Orextosr lounuU^ Dresden, 2vill^vr,tr»E Ho. 20. Amtlicher Theil. Dresden, 23. Juni. Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute Vormittag 8 Uhr 19 Min. von Regensburg hierher zurückgekehrt und haben das Hoflager zu Pillnitz bezogen. Se. Majestät der König hat zu genehmigen aller- anädigst geruht, daß der vormalige erste Commissar bei der Lande- Lotterie Geheimer Finanzrath Ludwig Müller in Leipzig, das ihm von Ihren Hoheiten den regierenden Herzögen von Sachsen-Altenburg und Sachsen-Coburg und Gotha verliehene Comthurkreuz II. Classe des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen HauS- ordenS annehme und trage. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Königlichen Unteroffizier schule in Marienberg betreffend. CS wird hierdurch bekannt gegeben, daß die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unter- offizierschule am 1. Oktober dieses Jahres stattfinden soll und die Anmeldungen hierzu im Laufe des Mo nats Juli durch persönliche Vorstellung des Aspiran ten entweder bei dem Kommandeur der Unteroffizier schule, oder bei dem heimathlichen Landwehr-Bezirks- Kommando zu bewirken sind. Bei diesen Behörden ist auch das Nähere über die Verhältnisse der Königlichen Unteroffizierschule und die Bedingungen für die Aufnahme zu erfahren, und wird nur noch bemerkt, daß die Aufzunehmenden wenigstens 14 Jahre alt und confirmirt sein müssen, beziehentlich daS 18. Lebensjahr noch nicht wesentlich überschritten haben dürfen und daß die gesammte Erziehung der Zöglinge auf der Königlichen Unteroffizierschule un- entgeldlich geschieht. Dresden, den 21. Juni 1879. Kriegs-Ministerium. von Fabrice. Beyer. Bekanntmachung. Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern wird allen Verwaltungen öffentlicher Gebäude und Anstalten wie auch den Baupolizeibehörden die in Commission der Gg. Franz'schen Kunst- und Buch handlung in München erschienene Druckschrift des Vor standes der freiwilligen Feuerwehr in München, Lud wig Jung, „Die Feuersicherheit in öffentlichen Gebäuden" zur Kenntnißnahme und entsprechenden Beachtung hierdurch empfohlen. Dresden, den 29. Mai 1879. Königliche Brandversicherungs-Commission. v. Oppen, Heckel. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Ems, Montag, 23. Juni, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser ist heute Vormittag mittelst Extrazuge» hier eingetroffen. Auf dem Bahnhofe waren die Oberpräfidenten Krhr. v. Ende und v. Bardeleben, der Regie rungspräsident v. Wurmb, der Gouverneur von Coblenz, General v. Beyer, der Bürgermeister Brodzma und der Oberamtsrichter Thewalt an- wesend; außerdem die Geistlichkeit, der Krieger- vereiu und ein zahlreiches Publicum. Lom Bahu- hofe fuhr der Kaiser, welcher sehr wohl aussah, langsam durch die große Menschenmenge, welche Se. Majestät mit begeisterten Zurufen begrüßte, Feuilleton. Redigirl von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Sonnabend, den 21. d., brachte die zweite Reprise der „Hugenotten" die den GesangSkrästen unserer Bühne entsprechende beste Besetzung der Königin und des Pagen, und da mit eine so vorzügliche in ihrer Gesammtheit, wie sie zur Zeit von keiner anderen Bühne für diese Oper geboten werden kann. Frau Sembrich lang die Königin Margarethe meisterhaft in eleganter, virtuoser Technik — mit Einschluß auch des Trillers —, in mannichfaltiger feiner Nuancirung deS Vortrags, und der klare ausgiebige Klang, der glänzende und dabei sympathische Timbre ihrer Stimme gaben der Partie die ihr eigene graziös brillante Wirkung in vollendeter Weise. Frau Schuch hatte den Pagen übernommen, wofür ihr warmer Dank gebührt. Die Partie fand durch sie eine in seltenster Art reizende Wiedergabe: mit der ungemein lieblichen, künstlerisch geschmackvollen Ge- sang-au-führung vereinigte sich eine entzückende An- muth der persönlichen Erscheinung. Durch den Ge winn dieser Besetzung neben der so vorzüglichen Ver tretung der Hauptpartten ist hinsichtlich der Gesangs leistungen und der schönen Stimmwirkung eine ganz außergewöhnlich hervorragende Darstellung der „Hu genotten" erreicht. C. B. AuS Olympia. Urber die Ausgrabungen der letzten Monate ver- öffentlicht Dörpfeld im „D. R.-A." einen Bericht, dem nach dem Curhause. Die Straße vom Bahnhofe nach dem Curhause ist schlichst mit Guirlanden und Blumen geschmückt. Gegen 1200 Schulkinder bildeten Spalier. DaS Wetter ist prachtvoll. Wien, Montag, 23. Juni, Nachmittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich in Betreff deS An schlusses an die Schritte der Westmächte in Kairo sind beendet. Die beiden Generalkonsuln haben identische Instructionen erhalten. Italiens An schluß gilt für sicher. Paris, Sonntag, 22. Juni, Abends. (W. T- B.) Bei der heute stattgehabten Wahl eines Se nators für Corsica hat keiner der ausgestellten Candidaten die absolute Majorität der abgegebe nen Stimmen erhalten; eS ist vielmehr eine engere Wahl erforderlich zwischen dem ehemaligen Poli- zeipräfecten unter dem Kaiserreiche, Pietri, dem Republikaner Tommafi und dem der constitutionrl- len Partei angehörenden Herzog v. PraSlin. London, Montag, 23. Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) „ Reuter's Office" geht aus Kairo die Meldung zu, daß der Khedive das Verlangen der Cabinete von Frankreich und England, die Regie rung niederzulegen, abgelehnt und den franzö sischen, sowie den englischen Generalkonsul an den Sultan gewiesen habe. Man treffe Maßregeln, um diejenigen Gläubiger, welche gerichtliche Ur theile gegen den Khedive erstritten haben, sofort zu bezahlen. Alexandrien, Sonntag, 22. Juni, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Generalkonsuln von Deutschland und Oesterreich - Ungarn find nach Kairo gegangen, um dort, dem Auftrage ihrer Re gierungen gemäß, die Schritte der Vertreter Eng lands und Frankreichs bei dem Khedive zu unter stützen. Belgrad, Montag, 23. Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die serbische Regierung hat sich an die Großmächte mit dem Ersuchen gewendet, ihren Grenzstreit mit Bulgarien von einer internatio- nalen Commission entscheiden zu lassen. Tagesgeschichte. Dresden, 23. Juni. So viel bis jetzt bestimmt ist, werden die Ergänzungswahlen für den Land tag in der ersten Hälfte des Monats September statt finden. Wahrscheinlich werden dem Landtage außer dem Staatshaushalt nur wenige Vorlagen zugehen. Dresden, 23. Juni. Vom Reichs-Gesetzblatt ist das 18. Stück vom Jahre 1879 heute hier einge troffen. Dasselbe enthält: Nr. 1305) Gesetz vom 16. Juni d. I., den Uebergang von Geschäften auf das Reichsgericht betreffend; Nr. 1306) Verordnung vom 17. Juni d. I., die Aufhebung von Beschränkungen der Einfuhr aus Rußland betreffend. * Berlin, 22. Juni. Der BundeSrath hat ge stern Nachmittag im Reichstagsgebäude eine Plenar sitzung abhalten. Nach dem Berichte der „N. A. Z." machte in derselben der Vorsitzende zunächst Mitthei- lung vom Schreiben des Präsidenten des Reichstags, betreffend die Beschlüsse des Reichstags zu dem Ent wurf einer Gebührenordnung für Rechtsanwälte und zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Controle de» Reichshaushalts. Demnächst wurde die Vorlage, be treffend den Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung und Verwaltung dec Reichsabgaben in Elsaß-Lothringen an die Ausschüsse für Elsaß-Lothringen und für Zoll- nnd Steuerwesen gewiesen. Alsdann stand die Wahl zweier ständigen Mitglieder beim Patentamte zur Er ledigung. Der Antrag des IV. Ausschusses, betreffend die Ausstellung von Legitimationsscheinen für den Ge- wir daS Wesentlichste entnehmen. Im Nordwesten der AltiS wurden umfangreiche Reste des alten griechischen Prytaneions aufgedeckt; im Südosten fanden wlr den Unterbau eines großen Triumphbogens, des römischen FcstthoreS zum heiligen Bezirke; das bedeutendste und zugleich interessanteste Bauwerk aber entdeckten wir im Süden der AltiS, nämlich duS Buleuterion (RathhauS) der Eleer. Die Manbildung eines antiken RathhauseS war bisher völlig unbekannt. Zwei mit runden Apsiden auSgestattete oblonge Gebäude schließen einen quadrati schen Mittelbau ein und bilden so eine ganz symme trische Gruppe. Bor die drei Bauten legt sich im Osten cine gemeinsame Vorhalle, welche den einheit lichen Zweck der ganzen Anlage bezeugt. Daß wir hier in der That das Buleuterion gefunden haben, geht aus mehreren Stellen des Pausanias mit Sicher heit hervor. Besser erhalten und bei Weitem wichtiger sind die beiden Flügelbauten. Der Grundriß des nördlicheren bildet em Rechteck (13^v x 24 w), an das sich im Westen eine halbkreisförmige Apsis von ebenfalls 13^o m Durchmesser anschließt. Die Umfassung-Wände sind massive Quadermauern, nur an der Ostfront bil deten 3 dorische Säulen zwischen 2 Eckanten 4 breite Eingänge. Auf den Säulen und der Umfassungswand lag ein alterthümlicheS dorische- Gebälk, dessen regulue nur 5, dessen via« gar keine Tropfen haben. Trigly- phen, Geisa und Antencapitell zeigen noch intensive rothe und blaue Farbenspuren, Reste der früheren Be malung. Im Innern ist durch eine Querwand die Apsi» von dem oblongen Hauptsaale abgetrennt und eine werbebetrieb im Umherziehen, fand keine Bedenken, ebenso wurde der Antrag des Justizausschusses, betref fend die Beschwerde der Böhlert'schen Eheleute über eine Geistlichen wegen AmtSmißbrauchS, wie vorge schlagen, als nicht geeignet anerkannt. Der Antrag des RechnungsauSschusses, betreffend die Erwerbung von Grundstücken zur Errichtung eines ReichStagS- gebäudeS, wurde angenommen, ebenso fand der Bericht des I., VII. und IX. Ausschusses über die Vorlage, betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen deS Baues einer Eisenbahn von Teterchen nach Diedenhosen keinen Widerspruch. Desgleichen die mündlichen Berichte deS II. und I V. Ausschusses über ») die Vorlage in Betreff der Schiffsmeldungen bei den Lonsulaten und die Aus führung des Gesetze-, betreffend den Gewerbebetrieb der Maschinisten auf Seedampfschiffen. ES kam ferner der Bericht des VI. Ausschusses über die Gesuche eines früheren Poftelevcn um Bewilligung von Pension zur Verlesung, sowie der Bericht deS VI. Ausschusses über die Beschlüsse der Reichstagscommission zu dem Gesetz entwurf, betreffend das Faustpfandrecht für Pfandbriefe. Auch wurde dem mündlichen Bericht des VI. und VII. Ausschusses über die Vorlage, betreffend den Entwurf einer Dienstanweisung um Ergänzung und Verrechnung der beim Reichsgerichts in Ansatz kommenden Kosten beigestimmt. Schließlich erfolgte Ernennung von Lom- missaren für die Berathung von Vorlagen im Reichs tage und Vorlage von Einlagen. — Wie der „Wes.-Ztg." telegraphirt wird, hat der BundeSrath gestern auf Antrag deS Präsidiums den dem VerfasfungSauSschusse ertheiltcn Auftrag bezüglich deS Eisenbahngütertarifgesetzes zurückgenommen und die 88 2 und 4 des Gesetzes an den besonderen Eisenbahnausschuß zur nochmaligen Berathung zurück verwiesen. Anscheinend ist eine Verständigung in dem Sinne beabsichtigt, daß Abänderungen des von Reichs wegen festgestellten Normaltarifs den Landesregierungen innerhalb gewisser Grenzen Vorbehalten bleiben. Von einer Vorlegung des Gesetzes in dieser Session deS Reichstags ist definitiv Abstand genommen. — Die „Post" schreibt: Ueber den Schluß der laufenden Session deS Reichstags ist man seiten der ReichSregierung nunmehr einig. Derselbe soll spätestens Sonnabend den 12. Juli erfolgen. Doch hält man es noch für möglich, vielleicht schon Donnerstag den 10. Juli den Schluß eintreten lassen zu können. I -. Berlin, 21. Juni. Der Reichstag erledigte in seiner heutigen Sitzung den Gesetzentwurf über die Verfassung und die Verwaltung Elsaß-LothringenS in zweiter Lesung. Der Entwurf wurde mit einigen Amendements des Abg. v. Puttkamer (Löwenberg) und der elsässischen Autonomisten, welche indeß die Vorlage nicht alterirten und die Zustimmung des BundesrathsvertreterS fanden angenommen; mehrere von den Mitgliedern der elsaß-lothringischen Protest partei eingebrachte Abänderungsanträge wurden abgelehnt. (Vgl. den Sitzungsbericht in der ersten Beilage.) — Der Vorstand des deutschen Buchdruckervereins zu Leipzig hat in einer an den Reichstag gerichteten Petition Bedenken geäußert über den Wirkungskreis der durch Vereinigung der bisherigen Reichsbuch druckerei mit der neu erworbenen preußischen Staats druckerei zu bildenden Reichsdruckerei, und insbesondere Befürchtungen geäußert über die der Privatthätigkeit von Seiten des neuen Reichsinstituts drohende Con- currenz. Die Budgetcommission, welche den Etat der Reichsdruckerei empfiehlt, beantragt, diese Petition al- erledigt zu erachten durch folgende, von der Reichs regierung abgegebene Erklärung: „Daß die Reichidruckerei in dem in der Denkschrift be- grerzten Umsange die Befugniß erkält, au-nahm-wefte auch von Privatpersonen Werke zum Druck anzunehmen, durch deren Veröffentlichung wissenschaftliche oder Kunstinteressen wesentlich zu fördern sind, ist sowohl au» Rücksichten de» Betriebe» der zweite Wand scheint die Apsis in zwei Quadranten ge- theilt zu haben. Der große Saal, genau doppelt so lang als breit, wird durch eine mittlere Stützenstellung in zwei Schiffe eingetheilt. Die Apsis kommt also als architektonisches Jnnenmotiv nicht zur Geltung, sondern wirft architektonisch nur im Aeußern. Genau dieselbe Grundrißbildung, auch fast dieselben Dimensionen zeigt das südliche Gebäude, nur darin unterscheidet es sich von dem nördlichen, daß der Haupt saal kein genaues Rechteck ist, sondern daß seine Breite von 11,02 m im Osten in der Mitte auf 11,07 w steigt und im Westen auf 10,42 m herabsinkt. Die Ausgleichung der verschiedenen Breiten findet in con- tinuirlicher Kurve Statt, so daß ein allmählicher Ueber gang zu der ellipsenförmigen Apsis vorhanden ist. Auf diese Weise hat das ganze Gebäude die Gestalt einer Ellipse erhalten, von deren großen Axe durch die Ostfront etwa ein Viertel abgejchnitten wird, durch den westlichen Brennpunkt dieser Ellipse geht die Wand, welche die Apsis vom Hauptraume scheidet. Den Einwand, daß sich die Curven etwa im Laufe der Zeit aus ursprünglich geraden Linien von selbst gebildet haben könnten, widerlegt auf» Schlagendste einerseits die große Differenz der Maße bei einer im Uebrigen sehr sorgfältigen Ausführung deS Gebäude» und andererseits die Richtung der Stoßfugen und die Form der Quadern. Ein zweites Beispiel für eine solche Verwendung der elliptischen Grundrißform kennt weder die Baugeschichte Griechenland-, noch die aller übrigen Länder. Auch für die vielbestrittene Thatsache der verticalen Krümmung aller Horizontalen be» manchen griechischen Bauwerkeu hat da- Buleuterion neue» Bewei»material Anstalt, al» weyen der ihr hauptsächlich obliegenden Ausgabe, der Herstellung von Werthzeichen, dringend wünschen-werth. In ersterer Hinsicht kann durch dir gelegentliche Ausführung von Privataufträgen die Entlastung augenblicklich unbeschösiig ter Arbeiter vermieden und der Anstalt ein Stamm wohlgeüb- ter Männer erhalten werden. Für die Herstellung der Werth zeichen ist e» unumgänglich, daß da» Institut sich in allen Zweigen de» vervielfältigenden Kunstdruck» versuche, und e» erscheint zweckmäßig, die Verwendbarkeit neuer Methoden an der AuSsührung der einen oder anderen Privatarbeit zu er proben. Den verbündeten Regierungen liegt der Gedanke einer Loncurrenz mit der typographischen Privannduftrie durchau» fern; sie bezwecken nicht, den Geschäft-gewinn de» Institut» durch Uebernahme von Privatarbeiten zu erhöhen und Privat druckereien in deren Erwerbe zu beeinträchtigen Sie glauben im Gegentheil gerade die Interessen der vaterländischen Indu strie zu fördern, indem sie durch da» Vorgehen der Reichs druckerei dem Privalgewerbe Methoden zugänglich machen, die ihm bi-hrr fremd geblieben sind." Posen, 20. Juni. Man schreibt der„Schles.Ztg."j: Die gegenwärtige Lage der Polen in der Provinz Posen ist eine derartige, daß sie der polnischen Presse öfter» zu sehr ernsten Betrachtungen und Besorgnissen Veranlassung giebt. Den Hauptanlaß dazu bildet der anhaltende Uebergang de» Großgrundbesitzes au» pol nischen in deutsche Hände. Derselbe hat so bedeutende Dimensionen angenommen, daß von den Polen selbst berechnet worden ist: wenn e» derart weiter gehe, werde sich in 60 Jahren kein einziges größeres Gut mehr in polnischen Händen befinden. Regensburg, 21. Juni. Man schreibt der „Alla. Ztg ": Heute Mittag um 12 Uhr fand die Vermäh lung des Prinzen Friedrich von Hohenzollern- Sigmaringen mit der Prinzessin Louise von Thurn und TaxiS in der St. Emmeranskirche da hier Statt. Dieselbe wurde durch den Bischof v. Se- nestrey vollzogen. Zu der Feier hatten sich zahlreiche allerhöchste und höchste Herrschaften eingefunden. So Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen, die Fürstin und der Erbprinz von Hohen- zollern-Sigmaringen, der Herzog und die Herzogin von Anhalt, der Gras und die Gräfin v. Flandern, die Prinzessin Gisela von Bayern, die Herzöge Karl Theodor und Max Emanuel von Bayern mit ihren Gemahlinnen, der Herzog v. Braganza nebst Gemah lin, der Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck, königl. preu ßischer Oberstmarschall, al» Vertreter de» Deutschen Kaiser» und der Kaiserin. Auch war eine Deputation de» 2. Gardedragonerregiment», dessen Commandeur Prinz Friedrich ist, au» Berlin erschienen. Zur Vor feier de» Feste» war gestern Abend der ganze Hof garten nebst Theresienruhe durch Tausende von Lam pion» und Lichtern in ebenso glänzender, wie ge schmackvoller Weise beleuchtet. Heute sind aus Ver anlassung des hohen Familienfestes deS fürstlichen Hauses die Straßen nach dem Bahnhofe, fowie die königlichen und städtischen Gebäude beflaggt, und eine Deputation der städtischen Collegien hatte schon gestern Ihrer königl. Hoheit der Frau Erdprinzessin Helene von Thurn und TaxiS und dem durchlauchtigen Brautpaar die Glückwünsche der Stadt dargebracht. Ihre königl. Hoheit hat aus Veranlassung deS freu digen Familienereignisses der Vermählung ihrer äl testen Tochter für die Armen von Regensburg 2000 M., von Stadtamhof 1000 M. und für andere wohlthätige Zwecke einen namhaften Betrag ausgesetzt. * Stuttgart, 21. Juni. Die Berufung des Land tags ist bis zum Schluffe deS Reichstags vertagt worden. Karlsruhe, 22. Juni. (Tel.) Der Fürst Alexan der von Bulgarien ist zum Besuche des hiesigen HofeS heute hier eingetroffen und wird nach dem Diner im Residenzschlosse seine Reise fortsetzen. * Wien, 22. Juni. Die amtliche „W. Ztg." meldet, daß auf allerhöchste Anordnung für weiland geliefert, da genaue Höhenmessungen gezeigt haben, daß sich sowohl die Stufen, als auch die Lager fugen der Umfassungswände nach den Ecken deS Ge- bäudes senken. Ueber die Zeit der Erbauung geben uns nicht nur die Kunstformen der Säulen, Anten und Gebälken, son dern auch mehrere aufgefundene Steinmetzzeichen vollen Ausschluß: die beiden Flügelbauten gehören wahrschein lich der ersten Hälfte des 5. Jahrhundert» v. Chr. an, derselben Periode, welcher wir den ZeuStempel verdan ken. Der Mittelbau, sowie die jonische Vorhalle schei nen erst später erbaut worden zu sein. Wie groß die Bedeutung der Plandirposition de» Buleuterion» — zweischisfiger Hauptraum mit runder Apsi» — für die gesammte Archüekturgeschichte ist, liegt auf der Hand: da» Grundschema so vieler römi schen Gebäude, der Urtypu» der altchristlichen Kirchen gebäude tritt hier zum ersten Male auf. Dieser typische Grundriß ist also keine Erfindung der Römer, sondern war schon zur Zeit der Perjerkriege in Grie chenland oder bald darauf üblich. Pädagogische Literatur. Vor Kurzem ist in 2. Auflage: „Lehrplan für die einfachen Volksschulen des Königreichs Sachsen", herau-gegeben von F. W. Kockel, (Dresden, Verlag von A. Huhle) erschienen. Die neue Auflage, vermehrt durch einige Zusätze, hat ihre inneren, schon früher an dieser Stelle von un» ausführlich behandelten Vorzüge nicht minder bewahrt, als ihre äußere gute Ausstattung. Wir begnügen uns daher mit der blosen Anzeige, freuen unS aber, daß so schnell eine 2. Aufloge — der beste Messer für den Werth des Buches — sich nothwendrg machte, und
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