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Sonnabend/Sonnrag, 24./2S. Funl isss Sm S-ll, «m h»h«r«, «.walt, ««rdot, «UM««*»« «»M»d» PSaing.n h-t d«r »«»lehn «x, w»ibuirgk«Ib»»»« KI» «nlpiüq«, soll, dl» g»Uu», in d«iqrl,»e« u«!«««, »» Alltel-d«r nicht «rlchildt. Lk>all»,«,»«1 «ft »»<*»««. ,qq«W I »ar «rcheaMch. MaaatNch«, v«M«p«Ia »«ch vft»«r »tnM « Hstft. »M. « Psg. r,Iz«rl»», >.70; d«ch »l» V»ft 11* »I»lchll»!>llch Vast0d<«xffim-«g«dIlhr, pijSglich « Pfg. V»ft-B«ft«llgew. «!«»>.«,. 10 Vs«.. Sdnnab«nd. «Id 8«ft>a«»Ar. » Vs«. «bbil»ellung«n miisi»» splt«p<«» »Id» Woch« v», «blank »« ««zuz^it schilsUlch t«lm Dttla« »ingigan,«» !»>». U»s«ra kkl»si d»rs« KU» MdtMmig«, »,l-»,»na«r»«». ««rlagrav v»«»d«a. r>nt»Ig«npi«Is»! dl« Ispaltlg» « «» ör«It» 8»6- * Vs« k» sllr Fomlll«dddj«lged I VI« SO, xlat«IIdlch« S«-a »I« Kia» «»««»' kV«. Nummer 146—38. Iaftrg SachWe üolksseiluns —E»^»»»—»^» LchrifiKUu»«! ««ad»»«, V-N'chn»» 17. 8«nn«i «711 » tl»l» a»schLfi»ft»ll», vr»r «a> v«ilag: ««naacka vdchdr»s»r«t «I» ««Nag r». «d «. widkn, v»n»rftr°ft» 17. 8»«nq von. V«4Nkr «r. IM v-dii «adtda^ Ar. «7«7 Warmeegemal Dalle in Verlin Zu mehriägigem Deutschland-Besuch Auf Einladung Generalfeldmarschall Görings besucht der Oberbefehlshaber der ltal. Lustwaffe Deutschland Berlin, 24. Juni. Am Sonnabend vormittag Iras aus Einladung des Obcrbesehlshabers der deutschen Lustwasse, Generalfeldmarschall Göring, auf dem Flugplatz Staaken der Kgl. Italienische Staatssekretär der Luftfahrt, Lustarmee general Valle, zu einem mehrtägigen Besuch in Deutschland ein. In seiner Begleitung befanden sich Gene ral ScaronI, Oberst Rasfaelli, Oberstleutnant Borghetti und Oberstleutnant Rossi. General Valle wurde im Auftrage des Generalfeldmarschalls Göring von dem Staatssekretär der Luftfahrt, Generaloberst Milch, auf das herzlichste begrüßt. Zum Empfang des italienischen Gastes hatten sich alle Nmtschefs des Reichsluftfahrtministerluins sowie sämtliche Ge nerale aus dem Reichsluftfahrtministerium, unter ihnen der Chef der Luftwehr, General der Flieger Stumpfs, der Präsident der Lustwasfenlwinmission, General der Flakartillerie Rildel, der Chef der Zentralabteilung, General der Flieger von Witzen dorff und der Befehlshaber der Luftflotte l, General der Flie ger Kesselring, eingefunden. MleniM Sommermanöver ln der Vo-Gbene Auch die faschistische Miliz nimmt an der Uebung teil Rom, 24. Juni. Die italienischen Sommermanöver werden, wie amtlich mitgcteilt wird, Anfang August in der Po- Ebene stattsinben. Drei große motorisierte Einheiten der Po- Armee in Kriegsstärke werden von Venetien nach Piemont, geworfen. Der Vormarsch dieser Einheiten soll durch Flieger angriffe, Brücken- und Straßensprengung und sonstige un erwartet auftretende Hindernisse erschwert werden, so daß das Kommando und die Truppen tagtäglich vor neue Ausgaben des Friedenskrieges gestellt werden. Die Streitkräfte der Gegenpartei werden von Einheiten des Armeekorps von Piemont gebildet. Die faschistische Miliz wird, wie bereits in den letzten Jahren, bei den Sommer manöver» wieder mit größeren Verbänden beteiligt sein. Vor den großen Sommermanövern sind, wie alljährlich, für alle zur Zeit unter den Waffen stehenden Truppen verbände von Ende Juni ab Sommerlager mit mehrwöchigen Hebungen vorgesehen, wo bet sechs Armeekorps auch Gefechts übungen mit Scharfschießen stattfindcn. Mroklo-Reise Francos Madrid, 24. Juni. Der spanische Staatschef General Franco wird sich am 15. Juli nach Spanisch-Marokko begeben. Ans Anlaß dieses Staatsbesuches werden in allen Städten Spanisch-Marokkos größere Feierlichkeiten stattfinden. Einen besonders festlichen Charakter werden die Feierlichkeiten in Ceuta erhalten, von wo auch die nationale Ausstandsbcwcgung gegen die Roten ihren Ausgang nahm. „England büßt Sünden der Vergangenheit" Haltung der britischen presse unterstreicht den prefilgevertust des Empire London, 24. Juni. Die Verhältnisse in vstasien und Ins besondere die anhaltende Blockade in Tientsin bereiten der englischen Presse, die auch am Sonnabendmorgcn in großer Aufmachung'darüber berichtet, weiter große Kopfschmerzen. Bezeichnend für den empfindlichen P r e st t g c v e r l u st Großbritanniens ist, daß die Blätter gegenüber den von den Japanern angewandten Blockademaßnahmen durchweg einen verhältnismäßig zahmen Ton anschlagcn. Der diplomatische Korrespondent der „Times" z. B widmet einer gestrigen englisch-japanischen Aussprache in London, die die „entwürdigende Behandlung englischer Staatsangehöriger in den internationalen Niederlassungen" zum Gegenstand ge habt haben soll, nur wenige Zeilen. Das Blatt selbst läßt dann Kritik an der Stcllnngnahme der englischen Regierung an klingen. Die Blätter sprechen schließlich zum Teil in äußerst vorsichtiger Form von britischen Gegenmaßnahmen und der „Daily Herald" erklärt vorwurfsvoll. Worten müßten Taten folgen. Der „Daily Herald" unterstreicht nur die englische Ohnmacht in Fernost, wenn er hierauf unter Hinweis auf un zureichende britische Marinestreitkräfte zusammenfaßt, daß Eng land jetzt in Fernost die Sünden der Vergangenheit und frühe rer Regierungen bezahle, die geglaubt hätten, „ein Empire mit Abstrichen am Etat verteidigen zu können", * Gedrückte Stimmung wegen der Panne in Moskau Der gestrige Besuch des Sowfetbotschafterg bei Außen minister Halifax wird von der Londoner Morgenprcsse als Be weis für die Schwierigkeiten angesehen, die dem Abschluß des englisch-sowjetischen Paktes nach wie vor im Wege stehen. Bezeichnend für die Stimmung in London ist die Meinung des diplomatischen Korrespondenten der „Times", nach der man das Ausbleiben eines Fortschrittes in den Verhandlungen als große Enttäuschung empfindet. Man sei allgemein der Ansicht, daß die letzten englischen Vorschläge alle die Punkte enthalten hätten, auf die die Sowjets bei Beginn der Verhandlungen Wert gelegt hätten. Da aber zwei dazu gehörten, nm einen Vertrag zu schließen, verstärke sich In London die Auffassung, daß jetzt auf der anderen Seite ein Schritt vorwärts notwendig sei, falls die Sowjetunion tatsächlich an der Bildung einer „Friedensfront" teilnehmen wolle. Paris wird des Schachergeschasts nicht froh „Der Verlust des Sands«i)ak ein schweres Opfer Frankreichs" Paris, 24. Juni. Das Ereignis des Tages liegt für die Außenpolitikrr der Pariser Frühpresse natürlich in der Unter zeichnung des französisch-türkischen Abkommens. Alle Artikel können aber nicht verbergen, daß dieses Abkommen ohne Be geisterung ausgenommen wird. Zivar stellen die Blätter Betrach tungen an über den Wert eines englisch-sranzösisären Durch- fahrtsrechtcs durch die Dardanellen, in einigen Fällen taucht auch ganz nebenbei ein schüchterner Hinweis auf den sogenann ten Status quo im östlichen Mittclmccr auf, aber sowohl das Opfer des Sandschaks von Alexandrette, wie auch die noch im mer waä)e Evinncrung an die Haltung der Türkei Im Welt kriege scheinen es den Franzosen unmöglich zu mackM, sich wirklich über diesen Pakt zu freuen. Auch der „Excelsior" singt der Geheimdiplomatie ein Lob lied. Gewisse französisck>e Kreise, erklärt das Blatt, würden viel leicht den Verlust des Sandsclrak mit Bedauern aufnchmen, aber die Unterzeichnung des Bündnisvertrages werde allgemein gut geheiß,n w'.rden. Die französisch-türkischen Verhandlungen seien unter gegenseitiger Wahrung der vereinbarten Diskretion ge führt worden. Es sei dies nicht mir ein Beispiel, sondern auch eine Lehre. Der Außenpolitikcr des Blattes erklärt, der Verlust des Sandscl)ak sei wohl ein schweres Opfer, aber dieses Opfer sei eben der französisch-türkischen Freundschaft gebracht worden. Polen läßt dle Maske fallen Vlelitzer Starost verlangt aus höhere Weisung Brotlosmachung lausender Volksdeutscher Kattowitz, 24. Juni. Nachdem, wie berichtet, in Ostober schlesien sogenannte nationale Komitees eingesetzt worden sind mit der Aufgabe, -le Entfernung auch der letzten noch in Arbeit stehenden deutschen Arbeiter und Angestellten in den ostober- schlesischcn Industriewerken zu erzwingen, ist diese Aufgabe in der Vtelitzer Voikstumstnsel von den Behörden unmittel bar übernommen werden. Im Verlaufe der letzten Tage hat der Vielitzer Starost fast sämtliche Industriellen der Bieliher Textil- sowie der weiterverarbeitenden Industrie, die im Bie liher Gebiet in sehr hoher Blüte steht, zu sich gerufen und sie aufgefordert, bis zum 1. Juli d. I. sämtlichen deutschen Arbeitern und Angestellten zu kündigen bzw. sie zu entlassen. Der Starost hat den Industriellen gegenüber ausdrücklich er klärt, auf höhere Weisung zu handeln. Er lehnte es aber ab, den Industriellen seine Forderung schriftlich zu for mulieren. Seine Forderung war von versteckter Androhung von Zwangsmaßnahmen begleitet. Damit haben dle polnischen Behörden endgültig ihre Maske fallen lassen und geben jeden Schein von Recht auf, mit dem sie bisher die Brotlosmachung deutscher Arbeitskräfte zu tar nen versucht hatten. Es ist gegenwärtig noch unbekannt, wie dte Bieliher Industriellen, unter denen sich auch Volksdeutfche befinden, auf die unerhörte Forderung des Starosten antworten werden. ÄSA-Vaumwolle «egen britischen Kautschuk Tauschhandel im Dienste der Krlegsvorbereitung. London, 24. Juni. England und Amerika haben am Frei tag einen Tauschhandelsvertrag zwecks Stapelung wichtiger Rohstoffe für den Kriegsfall unterzeich net. Danach werden die Vereinigten Staaten rund «Riona Ballen Baumwolle an England liefern, und England liefert als Gegenleistung rund 80 060 Tonnen Kautschuk. Diese Rohstoff lieferungen sind zur Stapelung für den „Notfall" gedacht. Ent sprechend einer Klausel des Abkommens müssen die Baumwolle- bzw. Gummistapelungen mindestens sieben Jahre lang unan gerührt gelassen werden, sollte kein Kriegsfall eintreten. Die ser Vertrag hat großes Aufsehen erregt. Englands Prestige finkt ' Die gute alte Queen, deren Minister im vergan genen Jahrhundert das „Empire" unter Zuhilfenahme oft recht anfechtbarer Mittel schufen, würde sich ver mutlich im Grabe umdrehen, wenn sie sehen und hören müßte, in welche Schwierigkeiten die Negierung ihres Urenkels dieses britische Weltreich hineinmanövriert hat. Wir unterschätzen dabei die Stärke Englands keinem wegs. Denn wir wollen nicht die verhängnisvolle Dum- heit begehen, einen politischen Gegner für schwächer zu halten, als es den Realitäten entspricht. Aber eins mutz man doch in diesem Stadium der politischen Entwick lung, da die Londoner Unterhändler sich in Moskau so gründlich festgefahren haben, feststellen: Niemals ist die ganze Problematik des britischen Empire so deutlich in Erscheinung getreten wie gegenwärtig, und niemals hat das stolze England seinen Rücken vor einem im Grunde verachteten Verhandlungspartner so tief beugen müssen, wie das jetzt vor Stalin der Fall ist. Denken wir nur wenige Monate zurück! Zwar machten sich bereits in den Oktobertagen des vergan genen Jahres in London heftige oppositionelle Stimmen geltend, deren Chor von den Herren Eden, Duss Cooper und Genossen geführte wurde, und die von der Negie rung Chamberlain-Halifax nicht mehr und nicht weniger forderten, als daß sie den Weg des friedlichen Aus gleichs mit Deutschland verlasse. Damals aber blieb Chamberlain wenigstens nach außen hin noch dem mit der Münchener Konferenz eingeschlagenen Kurse treu, wenn er auch freilich gleichzeitig durch die zweite Gar nitur seines Kabinetts mehrfach erklären ließ, daß Eng land nunmehr kräftig aufriisten werde. Im März dieses Jahres ließ er dann endgültig die Maske fallen, wobei ihm die von Deutschland durchgesiihrte Bereinigung des tschechischen Problems als allzu billiger Vorwand diente. Seit drei Monaten also war man in London außer ordentlich freigebig mit der Zusicherung von erwünsch ten oder unerwünschten Garantien an allo möglichen Staaten, die überhaupt nicht bedroht waren, und als man sich endlich die Dinge nüchtern betrachtete, mußte man feststellen, daß die praktische Durchführung aller dieser Garantieversprechen weit über die Kräfte Englands und Frankreichs ging. Was lag nun näher, als daß man nach echt eng lischer Manier einen Partner suchte, der vielleicht bereit sein würde, die Erfüllung der englischen Garantiezusa gen zu übernehmen, und seine Haut dafür zu Markte zu tragen! London glaubte, bei den Sowjets hierfür das entsprechende Verständnis gefunden zu haben, und die englischen Zeitungen waren unvorsichtig genug, noch vor Beginn der Besprechungen mit Moskau aller Welt zu verkünden, daß Sowjetrußland „selbstverständlich" in die sogenannte „Friedensfront" — die ivir zutreffen der als Einkreisungsfront bezeichnen — einbezogen werden würde. Man nahm denn auch in Moskau sehr gelassen von den englischen Paktvorfchlägen Kenntnis in der richtigen Erwartung, daß sich im Laufe der Be sprechungen immer mehr schwache Punkte in der cng- tischen politischen Position zeigen würden, die es dann den Sowjets gestatten würden, ihre Forderungen von Tag zu Tag mehr zu steigern. Und in der Tat haben die Herren Stalin und Molotow der Negierung Cham berlain im Laufe der letzten Monate nichts geschenkt. Unter dem Eindruck der ständig sich steigernden Schwie rigkeiten des Empires brachten die Sowjets immer neue Forderungen und neue Wünsche vor, ohne daß es der englischen Negierung bisher gelungen wäre, Moskau wirklich zufriedenzustellen. Inzwischen aber hat sich die Lage lm Fernen Osten so entscheidend für England verschlechtert, daß dle Sorgen, die man sich jetzt in London deswegen macht, sowohl unter einem rein politischen wie unter einem wirtschaftlichen oder dem militärischen Gesichts winkel sehr verständlich sind. In Palästina hat es Lon don jetzt glücklich mit beiden Parteien verdorben. Den Preis für das Tiirkenbiindnis mußten zwar die Fran zosen insofern bezahlen, als sie Ankara den Sandfchak Alexandrette abzutreten hatten. Trotzdem bleibt auch der Türkenpakt für England noch insofern ein recht .kostspieliges Unternehmen, als England nun der tiir- krischen Regiernng entsprechende Nüstungskredite ein räumen muß, an deren Rückerstattung wohl kaum zu denken ist. Das gleiche gilt für Polen, das soeben die ersten Waffen nnd Flugzeuge aus England bczoaen hat, in einer Zeit immerhin, in der die englische Nüstunas- industrie um die eigene Aufrüstung voll beschäftigt ist. Alles in allem ist es hiernach kein Wunder, daß man sich in London heftige Kopfschmerzen macht und