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1894 Schandau, Sonnabend, den 3. November Micck. Den 15 rm Hit. u. 175 nn wch. Brcnttscheite, 110 nn Hit. n. 405 nn wch. Breun- n. 170 nn wch Novcstöckc. Schandau, am 1. November 1804. Eivzelhölzer in den Ablh. 2—82 (die Stöcke in Ablh. 10, 53 u. 77). Wicck. Meitzner. dies Locales und Sächsisches. o den und Tage als BollstreckttNgsbcamter siir den Stadlra! Schandau in EidcSpslichl ge- nommen worden ist, so bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Schandau, am I. November 1894. Schandau, am 27. Oktober 1894. Der Stadtrat. Wieck. 32 wch. Stämme i. g. A. 159 wch. Hölzer, 1294 wch. Sparren, 59 hrl., 4067 wch. Klötzer, 755 wch. Stcmpcltzölzcr, 3256 wch. Schleifpfähle, >329 wch. i Leitcrbänme, 80 wch. Vaumpfählc, 13 birk. Deichseln, 7 rin ficht. Schlcif- knnppcl u. 8950 wch. Wcinpsählc, Königl. Forstrcvicrvcrwaltung Mittclndorf und König!. Forstrcntamt Schandau, z den 26. Oktober 1894. (II).22247). Nachdem der Ärmcnhans.Aufseher und Hilfspolizeidicncr Herr Karl Wilhelm 2" IntcrimSvcrwalluug: Schttlze hier von IMS mit Genehmigung des 5!öuiglichcn Jttsstpnittistcrinms am hcnligen I ' Meitzner. Steindorf. WMsttMMg: Mittclodolstl Ärsiltvitl. 12. nnd IN. November 1ltN4 sollen versteigert werden, als: in» „IIntQl ^»IN l iiiU» iilinl " in 8<;I»ninInn, Montag, den 12. November, Borm. 9 Uhr: lUrnihschbachcS wird hiermit bei Strafe bis 20 Mk. oder entsprechender Haflsliafc verboten, knüppel, 16 rm wch. Brcnnrinde, 84 rin hrt. u. 911 rm wch. geschneit). Neste A e ira n n 1 m a ch n u g. Stile in der Stadl Schandau aufhältlichen NcserVisten, DisposttionS llr lanber und znr Disposition der «rsatzbchördcn (sntlasscncn erhalten hier durch Aufforderung, zn der Montag, den 3. November dieses Jahres Nachmittags 3 Uhr im Schiitzenhansc zn Schandan staufindcndcn Zttttttrolvvi-^nniinlnnfis zn erscheinen. UncMschnldigtcs Anßcnblcibcn wird nach Borschrift der Gesche bestraft. Militär- papicrc sind mionbringcn. W e ka il n 1 m a ch n n g. Das ilkcinigen beziehentlich Ausklopfcu von Gegenständen nn dem Geländer des Meisterfnhres A. Sieber aus Pirua ihren Anfang nahmen. Tas ganz besvnderc Interesse des zahlreich erschienenen Publikums erregten die-Produetivnen ans dem Hoch- nnd Eiurade des schon vielfach ansgezeichneten Kuust-Meister- fahrers Th. Bobe ans Dresden. Die in der gesammten Vorsührnug, sowie in den einzelnen Tries derselben zn Tage tretende verblüffende Sicherheit war ganz dazu cm- gethan, von wirklicher Meisterschaft zn sprechen. Die nunmehr folgende Bertheilnng der wahrhaft werthvvllen Preise (die Sieger empfingen der Reihe nach ein I. Unions- Ehrenzeichen und einen silbernen Pokal, ein II. Unions- Ehrenzeichen nnd ein silbernes Schreibzeug, ein III. Unions- Ehrenzeichen nnd eine Fnchsfelldecke) geschah durch Herrn Hanptzvllamts-Assistenten Bachmann, welcher in markigen Worten anch allen Denen, die znm Gelingen des Festes bci- getragen nnd durch Stiftungen dasselbe unterstützt haben, den besten Dank abstattete. Ein dreifaches „All Heil" aus die Steger fand bei den Anwesenden lebhaften Widerhall. Außerordentlich Tüchtiges leisteten anch im Weiteren die Dnettfahrer Apel nnd Klieber ans Pirna. Zn ganz be sonderem Applaus wurden die Zuschauer durch in Trie, ansgesührt von den beiden vorgenannten Herren und dem Knaben Sieber, hingerissen. An die sportlichen Genüsse reihten sich später die gewohnten Tanzfrenden. Hoffen wir, daß das nächste Sportfest zn günstigerer Jahreszeit abgehalten, von freundlicherer Witterung als das jetzige es tvar, begleitet sei. — Der am Donnerstag Abend von dem hiesigen Gewerbevereine im Saale des Hotels „Lindenhvf" ver anstaltete Reeitativns-Abend fand ein äußerst zahlreiches Auditorium, welches den dargebotrneu Leistungen des Ne- eitatvrs Herrn Lehrer Ressel aus Ehrenberg bei Rumburg lebhaften Beifall spendete. Das reichhaltige Programm begann mit der ebenso ergreifenden, wie formschönen Dich tung,, Sulamith" des Prinzen E. v. Schönaich-Earolath, dem Sprösslinge eines schlesischen Magnatengeschlechtes. Hieran reihten sich verschiedene glücklich gewählte hum vristische Darbietungen wie Rognett's „Ul von Haslach", Ecksteins „Backfisch-Aphorismen" und a. m., sowie die herrliche Geibel'sche Ballade „Der Tod des Tiberias" und die wirksame Ohorn'sche Schilderung „Das deutsche Gewissen". Allen Geschnmcksrichtnugeu snchte der Herr Vortragende gerecht zn werden. Recht glückliche Momente der Jndi- vidnalisirnng brachten namentlich die Wiedergabe der erst erwähnten Schöttaich-Carvlath'schen Dichtung, sowie der Geibel'sche „Tod des Tiberius", deren poetische Eigenart Herr Ressel durch den Klaiigzanber seines durchaus sym- pathischen Organs so recht den Zuhörern znm Bewußtsein zn bringen verstand. Zum Schlüsse sprach der Herr Vor sitzende dem geschätzten Herrn Reeitatvr im Namen Aller den wohlverdienten Dank ans. — Die Nachricht von dem Hinschcideu dcü Czarcn, welche wir bereits gestern Abend durch Extrablatt gemeldet, lag abends halb 8 Uhr in Berlin beglaubigt vor, obgleich der Tod bereits nachmittags halb 3 Uhr ciugetrctcn ist. Im klebrigen wurde die Meldung allerorten sehr rnhig ausgenommen, da dieselbe seit Wochen schon fast stündlich erwartet wurde. — Nächsten Montag, den 5. November, findet der zweite diesjährige Jahrmarkt statt. Schandau. Das am Nefvrmationsseste von Cvnsulaten der Allgemeine» Radfahrer-Union Pirna Schandau-Königstein veranstaltete erste große Sportfest nahm programmmäßig nachmittags 2 Uhr mit einem Zweirad-Wettfahren über die 30 Icm langeStreckeSchandan- Hinterhermsdvrf nnd zurück seinen Anfang. Eine große Menschenmenge hatte sich zn dem erstmalig hier gebotenen großen Wettkampfe, zn dem acht Theilnehmer angemeldet waren, wovon jedoch zwei gleich anfangs znrücktraten, während sich zwei andere infolge eines an den Fahrrädern heransgestellten Schadens gezwungen sahen, die Fahrt zn unterbrechen, am Schlitzenhanse, als dem Start nnd Ziele eingefnnden. Bereits nach 78 Min. 33 See. langte der erste Sieger, ein gewisser Herr Horn ans Pirna, am Schützenhanse ans das Lebhafteste allseitig beglückwünscht, wieder an; als zweiter Sieger folgte dann Herr Mein hold ans Prossen, der die Strecke in 81 Min. 51 See. nnd als dritter Herr Frisenr Homann von hier, der die selbe in 91 Min. 15 See. zurückgelegt hatte. Auch der der zweite Theil dieses Sportfestes, das Knustfahreu, hin terließ in jeder Beziehung die besten Eindrücke. Eröffnet wurde das Programm durch die klangschöne Fest- Onvertnre von Lentner, worauf dann nach weiteren Jnstrnmentaldarlnetnngen die sportlichen Schaustellungen mit einem Begrüßungsfahrm des 11jährigen Zukuusts- Als Vertrauensmann des jetzigen leitenden Staats mann des Reiches nnd Preußens übernimmt der bisherige elsaß-lothringische Unterstaatsseeretär v. Köller das durch deu Rücktritt Euleuburgs mit zur Erledigung gelangte preußische Ministerium des Innern. Herr v. Köller, welcher zur Zeit 53 Jahr alt ist, hat sich in seinen früheren amtlichen Wirkungskreisen als ein »»gemein tüchtiger Verwaltnngsbcamter bewährt, so daß er sicher lich der rechte Mann 'für sein ausgcbreitetes neues Ressort sein wird. Politisch gehört Herr v. Köller der altcvnser- vativen Richtung an, ob nnd in welcher Weise er als nunmehriger Leiter des Ministeriums des Innern seinen bisherigen Politischen Standpunkt betonen wird, dies bleibt noch abznwarten. erklbeiM MittmoM und Sonnabend und ist durch die Spedition dieses Blattes für » Mark 24 Pf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserate für das MMnwch-i.UM w!rd7n bis Dienstag früh v Uh r.^ir das spätestens bis Freitag früh » Uhr erbeten. - Preis siir die gespaltene CorpnSzeile oder deren Namn w Pf., Inserate unter fünf Zeilen werden mit 00 Pf.'berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebereinkunst.) - Inserate siir di- Elbzeitung nehmen an in Dresden und Leipzig die Annoncen-Bureau« von Haascnstc.n L Bögler, Invalidendank und Nud. Mosse, in Frankfurt a. M. G. L. Daub- L Co. Nichtamtlicher Theil. wicse» mid ebeilsv große Energie wie politische Klugheit bekundet. Außerdem ist Fürst Hohenlohe, wie bekannt, Bayer und Katholik, und beide Eigenschaften werden ihm in der künftigen Führung seiner Amtsgeschäfte nach so manchen Richtungen hin gewiß zu statten kvmmem Allerdings steht der neue Kanzler bereits im 75. Lebens jahre, aber er erfreut sich noch heute einer seltenen körperlichen Rüstigkeit und einer außerordentlichen geistigen Frische, welche dafür bürgen, dH er den Anforderungen feines schwierigen und veraumwrtungsrcichen Doppel amtes anch in dieser Beziehung vollkommen gewachsen sein werde. Akan kann daher vertrauen, daß Fürst Hohenlohe in jeder Hinsicht der Man» sei» werde, die mamligfache» verwickelte» mid schweren Aufgaben, die gerade jetzt im Reiche wie in Prenßen schweben, zu be wältigen nnd dort wie hier eine den Interessen und dem Wohle der Allgemeinheit förderliche Thätigkcit zu ent- falten. III» „I^I I»rxvi nn »Il Dienstag, den 13. November, Borm. 10 Uhr: Der Kanzler-Wechsel. Mit den vfsiciell nunmehr bekannt gegebenen Er nennungen des bisherigen Statthalters von Elsaß-Lvth- rmgen,'dcs Fürsten Ehlvdwig von Hvheulvhc-Schillings- ürst, znm Reichskanzler und znm preußischen Minister- uäsidenten, sowie des Herrn v. Köller, bislang Untcr- taatssecrctärs im elsaß-lothringischen Ministerium, znm uenßischen Minister des Innern, hat die für weile Kreise v nnvermnthet gekommene jüngste Kanzler- und Minister krisis wieder ihren Abschluß erfahren. Rasch wie die letztere ausgebrvchen war, hat sich auch ihre Erörterung »ach den verschiedensten Richtungen hin fast schon er schöpft, was anch ganz begreiflich erscheint. Denn Graf Eaprivi — von seinem gleichzeitig zn Fall gekommenen Gegner Grafen Eulenburg gar nicht zu reden — hinter läßt eben mit seinem Rücktritt nirgends eine besondere Lücke, mit seinem Verschwinden von der Politischen Bild fläche hat einfach nur eine allerdings seltsame Episode in der politischen Entwickelung Deutschlands und Preußens ansgespielt. Was uns nnn die neue Aera unter dem Fürsten Hohenlohe bringen wird, das muß allerdings noch dahin gestellt bleiben, aber es ist doch schon bezeichnend, daß die Bekleidung des seitherigen Statthalters von Elsaß-Lvth- ringen mit den höchsten Beamtenwürden des Reiches nnd Preußens seitens der öffentlichen Meinung Deutschlands überwiegend als die günstigste Lösung der Krisis anfgefaßt wird. Vor Allem gilt^ dies von der hierbei erfolgten Wiedervereinigung des Reichskanzlerpostens nnd des preußischen Ministcrprüsidiums in einer Hand. Zivei mal ist das Experiment einer Trennung dieser beiden sich naturgemäß ergänzenden Aemter unternommen worden, und beide Male hat der Versuch nur schwere Schädig ungen für die gedeihliche Weiterentwickelnng unserer inneren Verhältnisse znr Folge gehabt, welche schädigenden Wirklingen znmal in der Aera des „neuen Cvurses" so drastisch hervvrgctreten sind. Jetzt ist nun dieser unheil volle Dualismus wieder beseitigt, aufs Neue werden die Reichsgeschäfte und die Angelegenheiten des führenden Blindesstaates von einer einzigen Stelle ans geleitet nnd hoffentlich wird diese Wendung dem einheitlichen nnd stetigen Gange der Reichspvlitik nnd der preußischen Politik nnr förderlich sein. Um so zuversichtlicher darf aber eine solche Hoffnung ausgesprochen werden, als der neue Reichskanzler imdMinister- präfident durch seine Persönlichkeit wie durch seine ganze bisherige Vergangenheit die Gewähr für eine ersprießliche Entwickelung der preußisch-deutschen Politik nach außen und innen giebt. Fürst Hohenlohe gehört unstreitig zn den erfahrensten deutschen Staatsmännern, der auf ein langes erfolgreiches Wirken ans den verschiedensten Posten, als bayerischer Ministerpräsident, wie als erster Vice präsident des Zvllparlament nnd des Reichstages von 1867—77, als Staatssecretär des Auswärtigen Amtes nnd zeitweiliger Stellvertreter des Reichskanzlers Fürsten Bismarck, wie als Botschafter Deutschlands in Paris nnd zuletzt als Statthalter oer Neichslande, zurückblicke» darf. Stets hat er sich hierbei als einen Mann von echter deutscher Gesinnung nnd als einen Bekenner gemäßigter, aber zugleich fester und zielbewusster Anschauungen' er- Sächsische CmMMg AmIMrüt siir Sos MiMc Ämi-lmW ood im Klodtlost, io Modoo, sowie siir den Klndlsemeiodclnsti g, Wo-cin. Achtunddrcißigstcr Jahrgang. I