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R» 79. Somitag, b« Sr April. 1877. Hrzgeö. HiMsfreund. Amtsblatt M KMlLcherr mrd KLVLLrchm.VeHSrdM L-r N«r, GrSGM, JshmmgesrgKM^dt, LSßM, Ne^ftAvter, Schmsberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Böttcher. Jähnichen. Erdm. Gefunden wurde, auf dem Frauenmarkle hier, am 31. vorigen Monat-, eine Ma besetzte Kapuze von schwarzem Summet. Die sich legitimirende Ligenthümerin kann dieselbe an Rathsexpeditionsfielle in Empfang nehme«. Schneeberg, am 7. April 1877. Der Stadtrat h. Grier. Erscheint Mich mit AuSnshms der Sonn- und Feiertags. — Preis vierteljährlich 1 Matt W Pfemche. — JnserttonSgebühr«: di, gespaltme Zeile 10 Pfennige di« zweispaltige Zette amtlicher Knserate 85 Pfmni^s. - JuserÜoaSarmshmr für dis am Abend» erscheinende Nummer bi» Vormittag» 10 Uhr. in dm Hintergrund tritt. Die ganze auswärtige Presse ist voll von Betrachtungen über Otto v. Bismarck und die Verdienste, die er sich um Deutschland erworben hat. Wir AkKtVKsfrWHM. Mrft Bismarck s Rücktritt vsn den Geschäften Bekanntmachung. Die Abhaltung de» diesjährigen Krühjahrviehmarktes findet nicht statt. Wildenfels, den 5. April 1877. Der Stadtgemcinderath das Junghänel. Deutschen sollten bei dieser Gelegenheit allen Fremden vorangehen in dankbarer Auerker nung seiner Verdienste um das Vaterland. Indessen ei« alter Grieche sagte, als er eine Lobreve auf Hercule» gehört hatte: „Wozu den Her cule» loben? Hat ihn denn schon Jemand getadelt?" So scheint e» uns auch überflüssig, angeficht» der herculischen Thatm BiSmarL'S seine Verdienste zu feiern. Selbst wer nicht immer mit allen Ausflüssen seiner imperatorischen Natur einverstanden war, mußte die Größe de» gewaltigen Manne» willig anerkennen und sich die Frage vorlegen, die un» jetzt so nahe geirrte« ist: „Wer kann ihn ersetzen?" Fürst Bismarck selbst hat für seine Entlassung nur Ge sundheitsrücksichten angeführt, namentlich seine erschöpfte Arbeitskraft, und da diese Gründe zur Erkürung seines Schrittes unter gewöhnlichen Umständen schon ausreichen würde«; so brauchte man eigentlich nicht nach anderen zu suchen. Indessen alle menschlichen Handluagea haben sehr mannigfache und zusammengesetzte Beweggründe, und sein Wunsch nach Ruhe ist gewiß vermehrt worden durch d:r vielen Reibungen, über die er in der letzten Zeit soZhäufig klagte. Vielleicht hat dir Reichskanzler e» übel Vermerks, daß er bei der Berathung über den Sitz de» ReichSge, richt» «l» dem Schooße der Mehrheit Borwürfe über Re gierung-- und Struerlofigkeit vernehmen Mußte. In die ser Frag« konnte man ihn wohl vertheidtgen. Ob der Reichskanzler den B«nd«»rath»beschluß für Sechzig mit ei nem stärkeren Druck auf die deutschen Höfe hätte derhin- Bekanntmachung. Zur anderweiten Verpachtung einiger Felver unterhalb des Communwalde» ho hen wir de« 1«. April d. IS, Nachmittags 3 Uhr, fortgesetzt. Pachtlustige werden daher hiermit aufgefordert, zu gedachter Zeit an Oet und Stelle sich einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Grünhain, den 5. April 18?7. Der Stadtrat h. Kolibabe, Brgrmstr. für Sechzig mit ei- . Höfe hätte verhin dern können, wird schwer zu entscheide» sein; aber nachdem der BundeSrathSbeschluß emMal eingebracht war, konnte der'Vorfihende deS BundeSrathe», der Reichskanzler, nicht Wöhl im Reichstag« ai» Führer der Opposition gegen der selben auftreten. Verdrießlichkeit« dich« Art sind von der Stellung «ine» erste» Mmtster» nn-«tr«uullch, nur ent- Pfand« Bismarck'» leivmde Rav« di« Angriffe politisch« Bekanntmachung. Da» Gewerke- und Personal-Steuer Cataster pro 1877 für die Stadt Harten- . stein ist eingegangen und liegt für Alle die e» angeht zur Einsichtnahme an hiesiger Raths-ExpeditionSstelle au». Reclamationen dagegen sind bis zum ' 2«. April 1877 schriftlich bei der Königl. BezirkS-Sleucr-Einnahme zu Zwickau anzubringen. Hartenstein, am 5. April 1877. Der Stadtgemein-eraih. Nierbaner, Brgrmstr. SchneidelreMg-Auttion aufLötz- nitzer Kirchen-und HospUalwald. Im Stoll'schen Gasthofe zu Oberpfannenstiel sollen ' Donnerstag, den 12. April 1877, von Vormittags 9 Uhr an, die im oberen Grünewald Abth. 23. 24. und 25. aufbereiteten " 165 Raummeter Nadelholz-, Ast- oder Schneidelreißig, gegen sofortige Baarzahlunq und unter den vor Beginn der Auktion bekannt gemacht werdenden Bedingungen per* steigert werden. . Die Gaffen- u. Nevierverwaltung der Kirche zu LößMtz. G Marpert. Clcu.ur. Bekanntmachung. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den W. Avril 1877 da» Johann Friedrich Pusch in Chemnitz gehörige, unter Nummer 254 des Brand- tatasterS zu Lößnitz gelegene, ausFolium 9 de» dasigen Grund- und Hypothekenbuch» ein getragene dreistöckige, in seinem Hauptgebäude durchaus massive und mit vorzüglich« Kellereien versehene HauSgrundstück, welches am 15. Juli 1876 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 22500 Mt. — Pf. gerichtlich gewürdert worden ist, an hiesig« Amts stelle nothwendigerweise öffentlich versteigert werden. Unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amtsstelle und im RathSkell« zu Löß nitz aushängenden Anschlag wird solches hierdurch bekannt gemacht. Lößnitz, am 31. Jauuar 1877. Fürstlich SchStchmg'schtS TcrichtSsmt daselbst. Herrmann. Holzauktion. Nächst« Montag, den 9. April, Nachmittags 5 Uhr sollen auf der Wildbächer Straße circa 100 Stück überständige Alleebäume, größtentheil» Ebereschen, gegen sofor tige Bezahlung partienweise und unter den übrigen noch im Termin bekannt z« machen den Bedingungen an dm Meistbietenden versteigert werden. Sammelstelle am attm Exerzierplatz. (1—2) Schneeberg, am 6. April 1877. DerStadtrath. Iähniche n. Wovon Bismarck »st, gesprochen, da» hat er jetzt m»- geführt, uud obgleich wir auf das Ereignis, «thsmiwt «U, «d MhiUttrt e» ur» auf unaewkhnli Weis«. Selbst bei, alle» auswärtigen Na, tonen, ist ^Rücktritt da» gr»ße Eretgptß de» Lage», «den» /jeldst da» londoner Protokoll «ch die erimlattjche griffe der nndeeeutenbsten Lagesdlätter, und es tft verge hen«, wenn « diesen Mangel für ewen Vorzug auSgeben möchte. Selbst über seine treuesten Anhänger, die Mehr heit de» Reichstag», konnte er ost in Unmmh gerathen. So hcch wir unsern großen Sew->t«w<wn stellen, ftir «n- sehlbar halten wir ihn nicht, und er schien uns darin M irren, daß er imm« nach einer Mehrheit verlangt^ <mf die er noch unbedingter rechnen könne, als auf die gegen wärtige, während umgekehrt dieser Mehrheit von «l«U Gegnern vorgeworfen wurde, daß sie zu blind ergeben dem Reichskanzler sei. Eine confer vativere und ergebenere VAr- heit hat er denn auch nicht gefunden, und mit demLm- chm einer solchen Mehrheit schien Fürst Bismarck uns einiger Maßen dem Manne zu gl- ich-n, der den Hut sucht den er auf dem Kopfe hat. Cs sind aber nicht bloß, di« . Verdrießlichkeiten de» Amte», tond-nn auch die SchwksHp ketten, die Fürst Bismarck bei seiner angegriffenen Gesund heit und seiner verminderten Arbeltskr"st gewiß mit Vollem Rechte als.Gründe für seinen Rücktritt bei sich erwog« hat. Zunächst liegen jetzt Hand-'-v-^äa- Stevern, Zölle, Gewerbeordnung und andere wirrhschastttche Frag« vor; in welchen der Reichskanzler selbst bekennt, nur DilrttaM zu sein. Mit Delbrück hat « seine rechte Hand verlor«, denn Hofman« ist höchsten» seine uul-, aus so ist e» na türlich genug, daß er nicht wünscht, in diese schwierig« Fragen mit geschwächt« Kräfte« und HülfSmitteln einzutreten. Die auswärtigen Angelegenheiten,' in denen BisMck Herr und Meister ist, bieten augenblicklich wieder M« äußern Anschein, der ms diesem Gebiete die StaaMmst de» Fürsten minder vermiss« lasten könnte. Da» Wdo- uer Protokoll ist unterzeichnet, von dem ein ihm bsfr«nde- tt» Blatt meint, er Wedde e» nicht ist» sein politische»^«- stament ans^hea. E» ist allerdings, der Wiener AbenDost zufolge, vou Seiten Rußland« nickt ohne «ine ReseMoe» lärmig nMerzeichnrt Word«; da» Pretvedll : b:r dcsMo* tocoll scheipt noch Echn terwkeitc« zu mache», «»d.zukrt hängt doch All« von den Eiitshlteßtmaen der P,orle.M. Bekanntmachung. Die Bra«-verstcherttngsbsiträge «. 1. Termin d. I. sind nach 1; Pf«. Einheit vom 3 bis 14. April d. I. -ei Vermeidung exeeutivischer Beitreibung an unsere Stadtsteuereinnahme Ubzvführen. Schneeberg, am 31. März 1877. Der Stadtrath Obwohl die kaiserliche Entscheidung ans da» von dem Fürsten Bismarck eingereichte Gesuch, von seiner amtlichen Stellung im Reiche und in Preuß« entbunden zu werden, «och nicht erfolgt ist, bleibt doch die Überzeugung vorherr schend, daß der Reichskanzler sich mindestens auf ein Jahr lang von allen Staattgeschäften zuruckzichen w.rd. Man bat also darauf zu rechnen, daß eine rolle Vertretung deS- selbeu für das Auswärtige Amt, in ReichSaugelegeuheiten und für den Vorsitz im preußischen Ministerium vothwen- dig wird. Bis jetzt gilt e» für wahrscheinlich, daß die Vertretung dieser Stellen durch die nächsrstchendeu Beam te«, di« Herre« v.' Bülow, Hofmann unv Eawphaus«, erfolg« wird. BiSmarck'S Rücktritt würde durch diese Anordnung dm Stempel eine» provisorischen deutlich aus geprägt erhalten; aber abgesehen davon, daß e» fraglich ist, ob e» bet dieser Anordnung verbleiben wird, können Wir un»,—-so gern wir e» auch möchten, nicht verhehlen, s«r Rücktritt von dm Geschäften während ei- iahreS etwa» andere» bedeutet al» ein noch so b, dm Fürst Bismarck je in Barzln zuge- sv«r uud vollend» politischer Freunde lebhafter al» So sind' wir der Absicht, daß. gegenwärtig oas frichAch» , „.»ig war. Di« RhiuocaoShout,MGutzotall«!Staat»- j Au»sehen der Lage eben «m der äußere Schem ifl^ HM »äd««u Wld/chi, fehlte d« Fürst« sog« ,«g«die Ast- '.dem »um «och sticht mit Zuversicht behaupt« kam», MH lavger brachst. Trotz her. Abvefmhelt von Berlin wurden" alle wichtigst« Fragest ihm zur Entscheidung vorgelegt, und für alle», cha» geschah oder nicht geschah, trug der Reich», iauzler di« Berautuwrtlichkeit; jedoch gerade deßhalb er- Wirt« der Fürsts baß er auf düse Weise sich nicht gränd- llch erhol« könne. E» sei weit bester, daß er zeftwelli- chäst« zsttücktrete und womöglich seine ch wiederherstell«; dann sieh« er, wenn eiMrete» sollt«, die sein« Wiederein tritt al» wünschen-werth erscheine« ließen, zur Verfügung Petz Eatfer». .