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ir s t- e. r > MsdmfferTagMM Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft,. Das «Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. ^rei Haus, bei Postbestellung 1,80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Rüe Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. —— Geschäftsstelle, nehmen zu jeder Zeit Bestellungen ent- LvücheNvlkU fÜk Wl!8dTUfs U. UlNgtgLNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger - Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs- pfennige, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Reichspfcnnige. Borge- schrieben« Eischcinungs- -- cv, » läge und Plntzvorschriften werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtig!. Anzeigen- annahme bis vorm.10Uhr. ' — Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch. Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanptmannschast Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 159 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 11. Juli 1933 W Lord Rothermere: Wtler dal veutlchkanck gerettet! Ser neue Dollar und deralteTaler. Auch die allerklügsten Leute hätten es nicht für möglich gehalten, daß am Ende der vierten Londoner Konferenz woche die Entwertung des amerikanischenDollar die des englischen Pfund Sterling eingeholt hätte, wenn nicht schnell dieses Pfund Sterling — weiter nach unten „manipuliert" worden wäre! Der Dollar hat also bei diesem Wettrennen nach dem Ziel der schlechteren Wäh rung das Pfund noch nicht erreichen können, aber man darf die Zuschauer daran erinnern, daß der amerikanische -Präsident sich von seinem Repräsentantenhaus und dem Senat das Recht der völligen Handlungsfreiheit gegen über dem Dollar zuerteilen ließ bis zu einer Entwertungs grenze von 50 Prozent. Bis zum Ende vergangener Woche hatte man den Dollar schon um 30 Prozent her- unlergedrückt und, was man vor ein paar Monaten, als in Amerika mit den Währungsexperimenten begonnen wurde, im Hinblick aus gewisse Äußerungen Roosevelts moch für sehr unwahrscheinlich, fa für unmöglich halten durfte, nämlich eine völlige Durchführung jenes Ent- iw e r tu n g s r e ch t s, ist jetzt auf dem „besten Wege", -Wirklichkeit zu werden. „Der Dollar nur noch einen aler wer t", hieß es am Sonnabend an den deutschen ^Börsen. Er war sogar noch ein bißchen weniger wert! Allerdings hatte unser guter, alter, längst verschwundener Laler zuletzt bloß noch einen Silberwert von 1,80 Mark, aber dem Dollar kann es passieren, daß er auch noch vuf diese Tiefe herunterrutscht, wenn nämlich aus der „kontrollierten Inflation" Amerikas eine gar nicht so un möglich erscheinende Panik wird und der Dollar den Händen des amerikanischen Präsidenten und der Herren Les ihn beratenden „Gehirntrusts" entgleitet. Washington und seine etwas stark „Professionals" Währungspolitik muß es freilich zu verhindern suchen, daß die Dollarentwicklung in einem allzu raschen !Tempo erfolgt. Denn sonst hat die ganze Geschichte Leinen Zweck und erreicht auf keinen Fall das so heiß er wünschte Ziel einer tatsächlichen Preissteigerung ^uf dem amerikanischen Binnenmarkt. Sondern bei allzu ftähem und allzu tiefem Stürzen des Dollars ist die naturgemäße Folge nur eine außerordentlich starke Er schütterung des Vertrauens zur Währung im Amerikanischen Volke selbst. Daß sich die Spekulation mit ihren unsauberen Händen, die Roosevelt doch gerade davon sernhalten wollte, in diese ganze Entwicklung hineingemischt hat, macht den amerikanischen Präsidenten die zügelnde Kontrolle auch nicht ganz leicht. Da kann dann über Nacht „der Teufel los" sein, wie man es kurz nach Roosevelts „Regierungsantritt" mit der amerika nischen Beamtenkrise erleben mußte: sie warf mit einem »einzigen scharfen Stoß alles über den Haufen, was sich Moosevelt und seine damaligen Berater so schön zurecht- «ezimmert hatten und was schließlich beim Verlassen des ^Goldstandards sür den Dollar sehr unfreiwillig endete. Auf der Londoner Konferenz aber, die nicht mehr kleben kann, jedoch zu sterben sich nicht entschließen wollte, »mag der Kampf zwischen Dollar und Pfund Ster- lling nur die äußere Erscheinung für ein Ringen hinter den Kulissen sein. Und zwar sür ein Ringen, das eigent lich schon von Anfang an auf dieser Konferenz statt- sgefunden hat: etwa zwischen Amerika und England in dem Sinne, den Präsidenten Roosevelt unter Druck zu Letzen und ihn zu einer baldmöglichen Stabilisie rung desDollar zu nötigen! Die Offensive des ab- trutschenden Dollar hatte den Engländern so etwas wie die verlorengegangene Handlungsfreiheit in der Kontrolle fthrer Währung wiedergegeben, ohne daß man nun diese vber für einen Entscheidungskampf mit Amerika bis aufs tMesser nutzen will. Nein, man hat sich die Verständi - düng mit Amerika zum Ziel gesetzt! Schon deswegen, well große Teile der englischen Kolonien und Dominions Mehr am währungspolitischen Schicksal des Dollar aus handelspolitischen Gründen interessiert sind als an dem Des Pfund Sterling. Auch die Pariser Konferenz der ^Goldwährungsländer" veröffentlichte eine Erklärung, die in durchaus friedlichem Geiste verfaßt und nur auf jDefensive. eingestellt ist. ! Deutschland war auf dieser Konferenz nicht ver treten, ebenso wenig wie das bei den bisherigen Sonder- Deratungen der „Goldländer" geschehen ist. Aber die lei stenden Herren der wichtigsten Notenbanken — also auch die der Bank von England und der amerikanischen Bundesbank — werden sich demnächst in Basel bei der Dortigen Internationalen Bank treffen und dann auch mehr als reichlich Verhandlungsstoff währungspolitischer Art haben. Man hofft aber schon jetzt, bis dahin auch Deutschland näher an die Front der „Goldländer" heran ziehen zu können, da ja kürzlich der Reichsbankpräsident D r. Schacht sich für das Gold als Währungsgrundlage einsetzte und auch eine feste Währung als Vorbedingung für jeden internationalen Wirtschaftsverkehr bezeichnete. Andererseits sind wir aber auch alles andere als erfreut darüber, daß es infolge der Wührungsstreitigkciten in London auf der Konferenz nicht zu einer Behandlung des für Deutschland so wichtigen Problems seiner äußeren Pers H u l d u n g kam. Bezahlt werden Schulden nur „Die Zugend hat gesiegt!" Die Wahrheit über Deutschland bricht sich Bahn. Der bekannte englische Zeitungsmagnat Lord Rothermere veröffentlicht in der „Daily Mail" einen interessanten Artikel, in dem es heißt: „Ich schreibe aus einem neuen Land auf der Landkarte Europas. Es heißt „N azilan d". Von allen historischen Wandlungen unserer Tage ist die Umformung Deutschlands unter Hitlerdie schnellste, vollkommenste und plötzlichste gewesen. Diese Nation von 65 Millionen steht hinter ihm, einig wie nie zuvor. Etwas viel Bedeutungsvolleres als eine neue Regie rung ist inmitten der Deutschen entstanden. Eine plötzliche Ausdehnung ihres Nationalgefühls ist eingetreten, wie damals in England unter der Königin Elisabeth. Jugend hat die Befehlsgewalt übernommen. Ein Strom jungen Blutes belebt das Land neu. Er fließt so stark in den entferntesten Kanälen des Nationallebens, wie bei seinem Herzen. Auf Besuch in Norddeutschland, finde ich die An zeichen des neuen Hitlergeistes ebenso offenbar in dem entlegensten Dörfchen wie in den größten Städten. Über die kornbeladenen Felder hinweg steht man die Nazi flagge auf den Dächern einsam liegender Landhäuser wehen. Fast jedes Fahrrad, dem man aus den langen, geraden Landstraßen begegnet, trägt seinen Hakenkreuz- Wimpel, und durch die malerischen Gassen kleiner Land städte schreiten die harten, jungen Männer in Braun hemden — wie ihre braungekleideten Gehilfinnen — und haben die Herrschaft über Deutschland von den untaug lichen Alteren übernommen. Selbst Sechziger, begrüße ich dieses der Welt so ge- gegebene Beispiel. Ich trete sür das Recht der Jugend auf Herrschaft ein. Mussolini hat die höchste Gewalt m Italien im Alter von 39 Jahren erreicht. Seine Mitarbeiter waren noch jünger. Sie zusammen haben ihr Land zum bestregierten in Europa gemacht. Ich baue fest daraus, daß Hitler, der im Alter von 43 Jahren zur Macht gelangt ist, ähnliche Erfolge in Deutschland erzielen wird. Ich lege es allen jungen Briten und Britinnen dringlich nahe, den Fortgang der Naziherrschast in Deutschland aufmerksam zu verfolgen. Sie dürfen sich nicht durch falsche Darstellungen durch die Gegner dieser Bewegung irreleiten lassen. durch Leistungen, und wenn diese jetzt eigentlich nur noch röchelnde Konferenz sozusagen mit letzter Kraft dieser Leistungsmöglichkeit den Weg verbaut, dann wäre wirk lich, wie Macdonald am 12. Juni als Präsident in seiner Eröffnungsrede äußerte, es besser gewesen, wenn diese Konferenz überhaupt nicht einberufen worden wäre! 2. Durchführungsverordnung zum land wirtschaftlichen Schuldenregelungsgesetz. Zum landwirtschaftlichen Schulde nregelungs- gesetz vom 1. Juni 1933 ist jetzt die zweite Durch führungsverordnung erlassen. In dieser Durch führungsverordnung ist klargestellt, daß das Amts gericht die Eröffnung eines Entschuldungsverfahrens aussetzen kann, damit der Schuldner im Wege freier Vereinbarung mit seinen Gläubigern eine Regelung der nicht mündelsicheren Schulden herbeiführt. Die Aussetzung darf nur erfolgen, wenn ein Einigungs versuch nach Meinung des Amtsgerichts Erfolg ver spricht. Teilt der Schuldner mit, daß der Einigungsver such gescheitert ist, so hat das Amtsgericht, wenn keine sonstigen Hinderungsgründe vorliegen, das Verfahren zu eröffnen. Das Amtsgericht hat einem Anträge auf Eröffnung des Verfahrens schon dann stattzugeben, wenn es keinen Anlaß zu der Annahme hat, daß Hinderungsgründe gegen die Eröffnung bestehen; es ist also nicht von Amts wegen verpflichtet, nachzu- sorschen, ob Hinderungsgründe vorliegen. Weiter gibt die Durchführungsverordnung dem Amtsgericht die Möglichkeit, einen einstweiligen Vollstreckungsschutz anzuordnen, wenn der An trag auf Einleitung des Entschuldungsverfahrens gestellt ist. Es kann ferner die Entscheidung über einen Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens oder des gericht lichen Vergleichsverfahrens aussetzen. Während der Dauer des Entschuldunas- oder des Lwanasveraleicks- Die einfache, ungeschminkte Vaterlandsliebe Hitlers und seiner Gefolgschaft bringt unsere Salonbolschewisten und Kulturkommunistcn in große Aufregung. Sie haben einen lärmenden Verleumdungsfeldzug gegen das ausgenommen, was sie „Nazigreuel- taten" nennen, was aber — wie jeder Besucher Deutsch lands schnell selbst entdeckt — nur aus ein paar wenigen, vereinzelt dastehenden Gewalttaten besteht, wie sie in einem Volk, das anderthalbmal so groß ist wie unseres, unvermeidbar sind, die man aber verallgemeinert, ver vielfacht und übertrieben hat, um den Eindruck zu er wecken, als wäre Naziherrschaft eine blutdürstige Tyrannei. Aber die geringfügigen Fehlgriffe einzelner Nazis werden untertauchen in der Fülle der Wohltaten, die das neue Regime schon heute Deutschland bringt. Allen voran ist da die Befreiung des Landes von der Herrschaft jener muffigen, stets kuschenden deutschen Repu blik zu nennen, die ganz und gar kein Ansehen, kein Selbst vertrauen und sogar keine Selbstachtung hatte, überdies aber fiel das deutsche Volk rasend schnell unter die Bevormundung durch artfremde Elemente. In den letzten Tagen des vorhitlsrischen Regiments gab es zwanzigmal soviel jüdische Regierungsbeamte in Deutsch land wie vor dem Krieg. Israeliten mit internationalen Bindungen halten sich in Schlüsselstellungen der deutschen Verwaltungsmaschine eingeschmuggelt. Von solchem Schimpf hat Hitler Deutschland befreit. Durch Mobilisierung der Jugend zur Unterstützung einer kraftvollen Nationalpolitik hat er schon jetzt eine ver zagende, verbitterte Nation zu einer hossnungssreudigen, auf ihre Zukunft vertrauenden gemacht. ' In England ist die Einflüsterung weit verbreitet worden, die Nazis wären finstere junge Raufbolde, die mit Terror über eine eingeschüchterte, empfindliche Be völkerung herrschten. Das ist eine glänzende Verdrehung der Tatsachen. Ich habe mich mit eigenen Augen und Ohren überzeugt, daß die Sympathien der überwältigenden Masse der deutschen Bevölkerung auf feiten dieser Organisation wackerer junger Patrioten stehen. Nichts hat die Welt heute so nötig wie Realismus. Hitler ist ein Tatsachcnmensch. Er hat sein Land aus der fruchtlosen Leitung durch zaudernde, halbherzige Politiker gerettet. Er hat seinem nationalen Leben den unüber windlichen Geist sieghafter Jugend eingeflößt. verfahrens kann ein Bürge oder Mitschuld ner die Befriedigung des Gläubigers insoweit ver weigern, als er im Falle der Befriedigung einen Er satzanspruch gegen den Landwirt haben würde. Kredite zur Bergung der Ernte 1933 sowie An sprüche aus Lieferungsverträgen über Erzeugnisse der Ernte 1933 können von dem Entschuldungsverfahren nicht betroffen und können ohne Rücksicht auf etwaige Vollstreckungsschutzbcstimmungen beigetrie ben werden. Damit sind die Bedenken, die bei der Reichs bank und sonstigen Kreditinstituten wegen der Gewährung von Erntekrediten bestanden, gegenstandslos geworden und die Gewährung der notwendigen Kredite sichergestellt. Deutschlands „unbekannter Soldat". Ein schwedischer Gelehrter über Reichskanzler Hitler. Der schwedische Universitätsprofessor Frederik Böök veröffentlichte in zwei Ausgaben der dänischen Zeitungs „Berlinske Tidende" kürzlich einen interessanten Artikel über Adolf Hitler. „Alle Nationen", so beginnt der schwedische Gelehrte seinen Aufsatz, „die am Weltkriege teilgcnommen haben, ehren den unbekannten Soldaten. In Paris weilt er unter dem Triumphbogen, in London schläft er seinen ewigen Schlaf unter dem schwarzen Marmor des Westminster, aber in Berlin residiert er im Reichs kanzlerpalais in der Wilhelmstraße. Deutschland ist das einzige Land, wo der un bekannte Soldat nicht ein Toter, sondern em Leben der ist. Er ist Frontsoldat, der Namenlose, der sich aus de, Vergangenheit gerissen und durch das Begehren von Mil lionen das Ruder des Staates ergriffen hat." Er sei Soldat gewesen in der Uniform und sei Soldat gewesen in der Arbeitsbluse, im gewaltigen Heer de, Arbeiter.