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A-rS-MWLrzM« I«n Botschafter Dr. Luther bei Roosevelt Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten , DerLSchfische LMstr ist da, zur BaösfottÜchuog der amtlichen Bekannt- de, Ärdeite^ericht, und des Aaupt« de» Finanzamt»» der Schnlinwektion Tagesschau. Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Hiller ash»e« am Aretlagmtttag aolMch der Anwesenheit de» König, »on Lchtveden au einem iu der schwedtscheu Gesondtschast grgebe- neu «sstn teil. Der «Saig vou Schweden Hal auf der Rückreise von Ltldftäukreich nach Schwede» t« Berlin kurzen Aufenthalt ge- «sWae». - * LeichsprLstdenk von Hindenburg empfing am Freitag Reichskanzler YMer zu etuer «»»spräche über die politische Lage. * Vizekanzler von Popen übergab am Freitagnachmillag dem soeben von seiner Romrttst zurückgekehrlrn Minislerprüsiden- trn Goering die Geschäfte de» preußischen Sk«ak»minifierium». * Der neue deutsche Polschafirr ft» Vashluglou, Dr. Luther. jMde mu Freklag vou Präsident Roosevelt empfangen. * Del de» Deutscher» Werken tu Siel, wo noch vorwiegend Marxistische Arbeiter beschäftigt «erden, ist ein Sabotageakt, der dm» gomzen Betrieb Mgelqft hätte, »och rechtzeitig von den Ra- ttmutlsozialisten verhiuderl worben. Umschlag von marxistischer Sette verübt wurde, um Unruhe in die Bevölkerung zu tragen. D Der deutsche Segelflieger Riedel Hal mit seinem Segelflug- z«g tkoudor in drei Stunden IW Ltlomeker zurückgelrgt und da- belleftre höhe von 2100 Meter erreicht. «u-fEhrvche» ast chchMe «ttft». UnabhängigeZeitung für alle Ständein SLadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt -- Heimatkundliche Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dm«k und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Mschustiwerda. — Postscherkkonto Amt Ministerpräsident Gocring ist im Flugzeug, von München kommend, um 14.25 Uhr auf dem Flugplatz Tem- pelhofer Feld gelandet. Zum Empfang hotte sich trotz der unbestimmten Ankunftszeit und des unfreundlichen Wet ters eine zahlreiche Menschenmenge auf dem festlich beflagg ten Tempelhofer Flughafen eingefunden. Unter den Erschie nenen bemerkte man u. a. Staatssekretär Milch, Ministerial rat Christiansen. Außerdem hatten eine Polizeihundert schaft z. b. V. mit Polizeimajor Wecke an der Spitze, sowie eine SS.-Formation vor der Flughalle Paradeaufstellung genommen. Al« Reichsminister Gocring das Flugzeug nach dreistün diger Fahrt verließ, brachen di« Anwesenden in begei stert« Heilrufe aus. Der Ministerpräsident schritt die Front ab und fuhr darauf im Automobil in seine Wohnung. Kitter bei Hindenburg. Berlin, 22. April. In Berlin hat gestern ein« Reihe wichtiger Besprechungen stattgefunden. Zunächst empfing der Reichspräsident den Reichskanzler Hitler zu einer Aus sprache über di« politische Lage. Man nimmt in unterrich teten Kreisen an, daß dabei in erster Linie die bevorstehende Ernennung der Statthalter erörtert worden ist. Zu welchem Zeitpunkt diese Ernennung ooraenommen wird, steht im Augenblick noch nicht endgültia fest. Auch über di« Auswahl der betreffenden Persönlichkeiten ist, wie man hö-t, «in« Entscheidung noch nicht in all.n Fällen endgültig getroffen. Dagegen steht für die drei Hansestädte der Plan mch wie vor im Vordergrund«, «inen gemeinsamen Stott- Polen und Rumänien, die immer judenfeindlich eingestellt waren, in diesen Tagen der Zuwanderung aus Deutschland flüchtiger Juden einen Aufschwung ihres Antisemitismus erleben, nimmt nicht wunder. Diese ganze Strömung gegen den Semitismus in den Staaten rund um das Reich ist um so erklärlicher, als gerade jener Teil des Judentums am eiligsten sich die deutschen Grenzpfähle von der anderen Seite besah, der auch bei den lange in Deutschland ansässigen Juden als ein recht übler Menschenschlag angesehen wurde. Die Anwesenheit dieser Leute bei unfern Nachbarvölkern lehrt diese Verständnis für das Verhalten der neuen Machthaber im Reich«, mehr als alle Aufklärungsarbeit der Regierung es vermöchte. Die Wirkung des neuen Besuches kommt aus allen jenen Staa- ten so prompt und so gründlich, daß man nur sagen kann: Jene flüchtigen Juden rechtfertigen durch ihre Anwesenheit schon vor diesen Völkern die Säuberungsmaßnahmen der neuen deutschen Regierung. Uerbot eines jüdischen Wochenblattes in Ungarn. Budapest, 21. April. Aus Vorstellung des deutschen Ge sandten hat die ungarische Regierung das jüdische Wochen blatt „Egaenlöseg", das wiederholt gehässige Meldungen über Deutschland veröffentlicht hatte, verboten. belgische Grenze zu lassen, und in den letzten Tagen sind gar zwei neue Zeitungen rein antisemitischer Tendenz gegründet worden. Das Bild ist in Frankreich nicht anders. Die Pa riser antisemitische Zeitschrift „Guvtes", die bisher ihr müh sames Leben so dahinkrebste, erlebt in diesen Tagen einen ganz überraschenden Aufschwung. An abwehrenden Arti keln gegen die jüdische Einwanderung fehlt es nicht; vor allem ist man in Elsaß-Lothringen, einem Hauptziel der se mitischen Emigration, ganz und gar nicht entzückt von den ungebetenen Gästen. Antisemitismus war bis jetzt in der Schweiz ein Ding, von dem man nur von jenseits der eidgenössischen Grenz pfählegelegentlich mit Entrüstung hörte. Die Entrüstung hat sich gelegt, und Verständnis ist an ihre Stelle getreten. Di« Sorge vor einer jüdischen Uebevschwemmung spiegelt sich auch dort in den Pressestimmen. Selbst die „Neue Züri cher Zeitung" wendet sich gegen den jüdischen Zustrom und mit ihr andere Blätter, in denen man bislang derartiges nicht lesen konnte. Auch hier hat die engere Berührung mit den neuen Gästen sehr aufklärend gewirkt. Der Antisemitismus ist in Prag immer zu Hause ge wesen, und so kann di« Reaktion darauf, daß jetzt etwa 1500 Berliner Intellektuelle, fast ausnahmslos Juden, die Pra ger Kaffeehäuser bevölkern. Nicht ausbleiben. Daß auch die andern Länder« des Ostens und Südostens, so vor allem MaMagkon, Li. April. (Drähtb.) Botschafter Dr. Luther wurde heule von Präsident Roosevelt empfangen. Die Aussprachen Dr. Luthers und Roosevelts. Der deutsche Botschafter Dr. Luther wies in seiner An sprache an Präsident Roosevelt darauf hin, daß die deutsche Revolution nicht nur politischen Charakter trug, sondern Ausdruck einer tiefgehenden geistigen Bewe gung war und die Erneuerung des gesamten Volks- und Staatslebens anltrebt. Außenpolitisch bekenne sich, wie Reichskanzler Hitler im Reichstag erklärte, die Reichsregie rung zur Erhaltung und Festigung des Welt- fr i e d e n s, und sie sei bereit zu verständnisvoller, politischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit den übrigen Völkern. Botschafter Dr. Luther erinnerte fer ner an die mannigfaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland und übermittelte herzlichste persönliche Wünsche des Reichspräsidenten v. Hindenburg. Präsident Roosevelt versicherte in seiner Antwortan- prache dem neuen deutschen Botschafter seine Bereitwillig keit zu allezeit vollster und freundschaftlichsterZu- ammenarbeit, dankte für die Grüße und Wünsche des Reichspräsidenten v. Hindenburg, die er ebenso herzlich erwiderte und erklärte, daß Dr. Luthers Leistungen auf den Gebieten internationaler Verständigung sowie prakti scher Zusammenarbeit in Wirtfchaftsfra- gen die beste Gewähr für einen Erfolg seiner hiesigen Mis sion seien. Präsident Roosevelt schloß: Ich habe das volle Vertrauen, Herr Botschafter, daß Ihre Bestrebungen hier im Geist weitestgehender Zusammenarbeit und Sympathie un terstützt werden. Macdonald in Washington. Washington, 21. April. Ministerpräsident Macdonald ist hier eiagetroffen. Ansprache Dnesterbergs. Der Ernst der inner und außenpolitischen Lage. Bitterfeld, 21. April. Auf einer Stahlhelmkundgebung hielt der zweite Bundesführer, Oberstleutnant Duesterberg, eine Ansprache, in der er das große geschichtlich« Verdienst des Reichskanzlers unterstrich, durch da» neue Statthalter- aesetz die Mainlinie beseitigt zu haben. Der Redner fuhr fort: „ Noch stehen Millionen Deutsche der nationalen Um wandlung abseits, ja feindlich gegenüber. Leistungen, ein wandfreies, pflichttreue» Dorleben» Sparsamkeit, Minde rung der Arbeitslosigkeit, Besserung der Wirtschaft müssen diese Deutschen innerlich überzeugen, aus Gegnern zu Freunden machen. Erst wenn das gelungen ist, kann die äußere Befreiung mit Erfolg weiter vorwcirtsgetneben werden. Deshalb Einigkeit, gegenseitige Achtung, ver trauensvoll« Zusammenarbeit im nationalen Lager. Nie mals war der Stahlhelm notwendiger pl» heute, wer da» verkennt, kennt nicht den Stahlhelm, nicht den Emst unserer inner- und besonder» außenpotitifchen Lage. MWsrWml SoM iidemimil WM. vtl>. Berlin, 21. April. Nachdem der Reichspräsident den Vizekanzler v. Papen von seinem Amte al« Reichskom- mifsar für da» Land Preußen entbunden hatte, übergab Vize kanzler v. Papen heute nachmittag dem vom Reichskanzler ernannten Ministerpräsidenten Goering die Geschäfte de» preußischen Slaatsmimsteriums. Reichskanzler Hitler hat danach folgende preußische Staatsminister er nannt: den Ministerpräsidenten Hermann Goering gleichzeitig zum Minister des Innern, den Kommissar des Reiches für das preußische Finanzministerium, Popitz, znm Finanzminister, den Kommissar des Reiche» für das preußische Justizministerium, Serrl, zum Justiz- minister, sowie den Kommissar des Reiche« für da» preu ßische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Rust, zum Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. wegen der Besetzung der preußischen Ministerien für Wirtschaft und Arbeit sowie für Landwirt schaft, Domänen und Forsten schweben zwischen dem Mi nisterpräsidenten Goering und dem Reichsminikter Hugen- berg, der diese Ressorts bisher al« Kommissar de« Reiches verwaltet, noch Verhandlungen. MMeWe. Flüchte Inden rechtferüaea die Sauberuugsaktion kn neuen Deutschland. — Abwchr der Nachbarländer gegen unerwünschte Einwanderung. Bekannt und bezeichnend ist der Fall Emil Ludwig Eobn. Nachdem dieser Vielschreiber seine nationalistisch- militaristisch« Seel« sich kni Wellkriege hatte, austoben lassen, nachdem er, der Konjunktur folgend, später die Jauche des Spvttes und der Mffamierung Wer jeden deutschen Wehr- stnseite ier deutschen Grenzen öufgeschlagen hatte, ha! es, immer mit dem Winde segelnd, sehr wohl verstanden, sich dvübemvor Mlem btt den Franzosen, lieb Kindzu ma- LeNN doch ein Malheur passiert." Bestelltermaßen er dort in einer Versammlung gegen die Wieder«» Deutschlands und üb noch Einzelheiten sicher, der Beifall rau . WWWW wackern Cohn allzu kühn. Er rief in die begeisterte Menge hinein, er sei überhaupt -egen jede Uniform ... Nicht lange, und er hatte den ganzen Saal gegen sich, man schrie ihm zu: „Mr all« haben Uniform getragen, und find stolz darauf!" IN dm Lärm gingen sein« Worte unter, das Volk drang zur Bühne, der Redner mußte flüchtend das Haus verlassen. Sy wurde Herr Emil Ludwig Lohn belehrt, daß es zwar in Deutschland möglich «ar, dm Wehrgeist zu bespucken, daß es aber ganz etwa» anderes ist, wenn man das in Frank reich tut. Di« Franzosen reagieren einmal süß und einmal sauer. . - Wir beatm die Hoffnung, daß die Franzosen an diesem Fallt Verständnis für die Haltung des neuen Deutschland dm Juden gegenüber aewinnm würden, wir hofften auch, daß die Zahl der flüchtigen Juden, mutig gemacht durch die teiuoeise erfolgreiche Greuechnvpaganda, kühn« Rösser im Auslande reiten würden, so ihren neuen Tastvölkern be weisend, we» Geiste» Kind sie, die Flüchtigen, feien. Un sere Hoffnungen erfüllen sich «her, al» wir erwarten konn ten. Denn allenthalben an den dmtschen Grenzen regt sich dort, wohin die Juden sich gewandt haben, «in deunicher Widerstand -egen sie, ein Anttsemttismus, der ein« glän zend« Rechtferügung der Maßnahmen der deutschen Regie- rung ist, welche die Juden in da» richtige Maß ihrer Gel tung zurückwiesm. Vie holländischen Blätter, Vie zum Teil anfänglich recht fleißig die Hetze gegen Deutschland mttmachten, wenden sich nun besorgt gegen allzu groß« Verwendung von Juden im öffentlichen Leben und beweisen an Zahlen (Professuren an dchr Universitäten und Technischen Hochschulen), wie berech tigt und nötig di« dmtsche Abwehvaktion war. Die Mah nung für Holland ist elndeuttg genug. La» alle» liest man heute schon in dm Weltblättrrn au» Amsterdam und Rotter dam. . Di» jüdisch« Einwanderung nach Belgien hat auch dort dm Antisemitismus erneut belebt. E» fehlt nicht an war nenden Stimmen, unbesehen jeden Juden über die deutsch nachdem er, der Konjunktur folgeiü, spater die Jauche des Spottes und der Mffamierung über jeden dmtschen Wehr- gerp gegossen hatte, nachdem er, bestens saniert, seine Zelte jenseits der deutschen Grenzen öufgeschlagen hatte, hatte er es, immer mit dem Winde segelnd, sehr wohl verstanden, sich drüben, vor allem bet den Franzosen, lieb Kind zu ma chen. In Marseille ist ihm, trotz seiner feinen Witterung, Wiederaufrüstung t gegen Deutschland — wozu da . und der Erfolg war ihm durch da» Haus. Das machte den überhaupt gegen jede Uniform dm ganzen Saal gegm sich, m EchhttuuUDwttstr Tägllch Mit Mmahme dm Sonn- und Feier- «Wb BwUWpml» säe dl» -eit »du» haSben «onattr Frei in» Han» hoLLanckllch Mark lll», btt» Abholm ft» der GttchLst». iS» ttächuMI» M «A (S-mAe-d. W««n»»Pstt Aerchvrrcher Amt Vischostwerda Rr. ««4 und «4». Sm Fall» höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe« der Zeitung oder der BefSrderungseinrich. tuvgm — hat brr Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Heitung »der aus Rückzahlung de» Bezugspreis». «ozeivapret, (in Reichsmark): Die 44 nun breite einspaltig« Millimeterzeit» 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Sm Textteil di« S0 ww breit« Millimeterzeile SO Pfg. 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