Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 20.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-20
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.12.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«ar o-d°-. - »"»>md V--I--^ ««I a-« d. »I»»oi»<««i««. Montag, am 20. Dezember1926 92. Jabrgang Nr. 295 und die kleinen Haulemännchen so lustig auf der Bühne. An langen Tischen gabS zum Schluffe Kaffee und Stollen. Konnte es für jungdeutsche Schwestern, die aus eigener Kraft und Liebe und Freude diese Stunden schon seit Wochen vorbereitet hatten, einen schöneren Dank und einen froheren Auftakt zu eigener Weihnachts freude geben, als die strahlenden Kinderaugen und -aß stille Freuen der Eltern und Großmütterchen? W« 4> MUKmetc breit« VeAyett» H Netchlpfennl^. L»na«f<rnd1 mck ReHaHren IO ReichSp^errnIg«. Diele» »latt euthSU die amllichrn Bekannimachim,« «mtshauptmaunfchaft, -es «mlsgerlchl, U11- Sta-lrals -u Dippol-tswal-e einen idre»ch»««ri» »11 Anträgen, einzeln« Rmmnern 15 Mennig«. Gemeind« - Verdandt - Vlrokont» „ M»mm»r ». Sernsprech«: MM k »ald« «r. I. Posts checkvnt« »r«Sd«« Dresden. Am 17. Dezember fanden in Dresden unter Vorsth des sächsischen Schlichters Einigungsverhandlungen zwischen den be teiligten Verbänden für die sächsische Teztilindust Weitzeritz-Jeitung xageszeiwn« m» Mzeiger WDippMi-waioe, Schmiedeberg.». — 2m Anschlusse an die gestrige Synodalwahl tagte in der Euperintendcntur eine nichtöffentliche Kirchgemeinde- oertrekerversammlung. Diese wählte an Stelle des aus Ge sundheitsrücksichten von seinem Amte zurückgetretenen Oberjufliz- rats vr. Grohmann einstimmig Regierungsral Paul als Mitglied Kamenz. Einem tragischen Vorgang fiel der Stadtverordnete und Skeinbruchvorarbetter Georg Wagner hicrselbst zum Opfer. Er wollte sich ein kleines Gewächs am Halse durch den Arzt ent fernen lassen. Bei der örtlichen Betäubung durch den Arzt schlief Wagner ein und war sotorf tot. 3n Anweseicheit des Staats- anwalts Dr. Löffler (Bautzen) fand die die Sektion der Leiche Wagners statt, wobei sich ergeben hat, daß der Tod Wagners durch Vergiftung infolge der örtlichen Betäubung eingetreten war. LS „ , , soll ein Versehen in der Rezeptlesung vorliegen. Der Verstorbene; strie statt. Da diese war verheiratet und ^Vater von fünf Kindern. Oerlliches und Sächsisches MvvotdiSwalde. Wie vorauszusehen, war -er Berkehr am „»«rinen Sonntag ein ganz gewaltiger. Nicht nur, dass ungezählte Esten v°n„^ dem Gebirge zustrebten auch der Verkehr abwärts im Tale war ein ziemlich großer. Sowohl die LUUe „ach Kipsdorf, wie die nach Hainsberg, namentlich der direkte Spor^ug dorthin, der unterwegs an keiner Station hält, waren überfüllt und muhten zu denselben Nachläufer gestellt wer den __ Was den Verkehr in unserer Stadt anbetrifft, so wird n->rückert daß derselbe, sowie der Besuch der Verkaufsläden ein sehr guter gewesen ist, so daß hoffentlich für alle Geschäftsleute der Sonntag ein goldener gewesen ist. Dippoldiswalde. Am Sonnabend fand im Direktorium, der Schützengesellfchaft die letzte diesjährige Sitzung statt. Vor Eintritt In die Tagesordnung gedachte der Borsihende, Haupt mann Schwind, mit ehrenden Worten der beiden durch den Tod ausgeschiedenen Mitglieder, Bürgermeister Herrmann und Pn- vatus Paul Schauer. Die Anwesenden ehrten die Entschlafenen durch Erheben von den Plätzen. Der erste Punkt der Tages ordnung betrifft die stets im Januar stattfindende Hauptversamm- luna. Sie soll mit einer reichen Tagesordnung am 10. Januar abends 8 Uhr Im Restaurant zur „Allen Pforte^ stattfinden. Die Einladung dazu erfolgt durch die Zeitung. Weiter beschließt man in der Fastnachtszeit ein Kostümfest im Kreise der Gesellschaft ab- ruhalken. Die nähere Ausgestaltung wird der Hauptversammlung überlasten. Alsdann wurde über die Eingänge und das nächstjährige Schützenfest verhandelt. Zunächst meldet der Schühenbund, daß daS Wettinbundesschießen vom 7. August ab in Freiberg abgehalten werden soll, während das hiesige Schützenfest vom 23.—26. Juli staltfindet. Weiter nahm man von verschiedenen Eingängen Kennt nis und von der Abmeldung eines Direktorialmitgliedes. Diese Stelle soll In der Hauptversammlung neu besetzt werden. Dippoldiswalde. In einer Versammlung des Bezirks lehrervereins in „Stadt Dresden" hier begrüßte Vorsteher East den Oberlehrer i. R. Brückner, Reichstädt mit einem Blumen strauß zur Vollendung seines 70. Lebensjahres. Nach Besprechung der Eingänge und einiger Schulfragen, z. B. der Befreiung vom Besuch der Fortbildungsschule für Mädchen nach dem einjährigen Besuch einer ministeriell anerkannten Vollschule, hielt Regierungs rat Dr. Treitschke, Dresden, einen Vortrag über: „Das Wenscho- relief im Unterricht". Genannt nach dem Erfinder der maschinellen Herstellung, versteht man darunter plastische, geographische Karten mit genau abgemessenen Erhöhungen und Vertiefungen der Erd oberfläche. Auf einer asphaltarkigen Makrihe wird in einem Münch ner geogr. Institut durch eine der Slrohhukpreffe ähnlichen Ma schine auf besonders präpariertem, dauerhaftem Papier, zu dem vermutlich chinesische Seide verwendet wird, die Karte aufgepreht. Diese Reliefs, von denen die von Annaberg-Elterlein und von Trier zur Ansicht vorlagen, bieten ein wertvolles Anschauungs mittel für den geographischen Unterricht, werden vom sächsischen Volksbildungsministerium aufs wärmste empfohlen und sind in Berliner und anderen, auch ausländischen Schulen schon vielfach in Benutzung. Man kann nun in der Schule ein Typenrelief be nutzen, um von ihm aus an der Wandkarte auf die Oberflächen- verhältniffe anderer Gegenden zu schließen, oder, was noch mehr zu empfehlen ist, man vergleicht an der Hand eines Heimatprofils fremde Bodengestaltungen. Das Relief verdrängt nicht die Karte, es ist vielmehr eine wertvolle Ergänzung derselben und wichtig für Einführung in das Kartenverständnis. Die Erfindung der mafchinellen Prägung der Reliefs ist ein Meisterwerk der deut schen Technik. Das Verlangen der Lehrerschaft nach Reliefs ist nicht neu, und so konnte es nicht anders kommen, als daß der mit größter Fachkunde und poetischer Nakurbeschauung darge botene und geschmückte Vortrag allseitige Zustimmung fand. In der darausfolgenden Aussprache wurde der Wunsch unterstützt, daß sich BezirkSlehrerrat, BLV. und die einzelnen Lehrer um Vor- vereitung zur Anfertigung eines Heimatsreliefs der Amtshaupt- mannschafk Dippoldiswalde und um Abnehmer bemühen. Dieses Relief dient nicht Schuizwecken, sondern auch zur Informierung der Sportkreise. Nachdem Oberlehrer Günther über die letzten Besprechungen des Bezirkslehrerrates berichtet hatte, schloß der Vorsitzende die Versammlung mit dem Wunsche auf gesegnete Weihnachkstage. Dippoldiswalde. Am Donnerstag den 17. Dezember fand in der „Heidemühle" bei Wendischcarsdorf die 2. Tagung der Vertreter der Orts- und Gebirgsvereine von Dippoldiswalde, Rabenau, Seifersdorf, Freital, Kreischa statt, um über eine ein heitliche Markierung und Aufschließung dieses Gebietes zu be raten Man stellte hierbei 6 durchgehend« gauptleitungen fest, die sich den Markierungen der Gebirgsoereine „Sächsische Schweiz" und des Erzgebirgsoereins anschließen sollen. Da nach den neuesten Beschlüssen nur Houplverelnen gestattet werden soll, Markierungen vorzunehmen, wurde empfohlen, diesem als Mit glied beizutrelen. Dippoldiswalde. Am Sonnabend abend fand im Reichs- kronensoole die Weihnachtsfeier der V. e. H. „Hansa" statt. Vorstand Werner konnte neben den Mitgliedern eine stattliche An zahl Freunde und Gönner der Vereinigung und das Präsidium . 5«. Freiberg willkommen heißen. Das abwechsclungs- reiche Programm, bestehend aus Musik- und Gesangsvorträgen, allgemeinen Gesängen, einem Gedichts- und Klaviervortraq, einem war gut zusammengcstellt und brachte rechte Weihnachtsstimmung. Diese wurde noch ge- hoben durch das Erscheinen von Knecht Ruprecht, der auch fast E einem Geschenk bedenken konnte. Zwei Tafellieder er- ^»r, Heiterkeit. Der offiziellen Weihnachts- trennl^mln A T"NZ an, dem fleißig gehuldigt wurde. Ungern 1 Polizeistunde zum Aufbruch mahnte. »/«11 Am «feigen Sonntage fanden zwischen vormittags In der Superlnlendenlur die Nn und zweier NIchtgeistlich.n zur 13. ordent- g.m.Inb? Ais Ortswahlvorsteher der Kirch- gemeinde Dippoldiswalde fungiert« Superintendent Mickael ^Atrak Glehell als Stellvertreter gewählt worden war' Gebrauch ^Wahlberechtigte machten von ihrem Stimmrecht« Rabenau. Wegen zahlreicher Erkrankungen der Schulkinder an Masern und Scharlach muhte die hiesige Schule auf ärztliche Anordnung bis 7. Januar geschlossen weroen. Mvi«n. In der Nacht vom vergangenen Donnerstag zum L^.^ag. als alle im Schlummer lag«n, ging di« Scheune des Gutsbesitzers Heinrich Kunze in Flammen auf und brannte fast nieder. Fast die ganze Ernte sowie drei Wagen, Maschine, etliche Gänse und Enten fielen dem Feuer zum Opfer. Durch den starken Wind geriet auch das Wohngebäude des Nachbargebäudes in Gefahr: jedoch konnte das Schlimmste abgewendet werden. Freital. Vom Tod« ereilt wurde hier im Stadtteil Pol- schappel In der Carolastraße die 76jährige Wltw« B. Als ihre Tochter von einem Einkauf gegen 10 Uhr zurückkrhrte, fand sie ihre Mutter, die leidend war und keinen Geruchssinn mehr hatte, in dem mit GaS angefüllten Zimmer auf dem Sofa sitzend mit der Kaffeetasse In der Hand, tot vor. Es wurde sofort die Polizei und ein Arzt benachrichtigt. Die Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Sehr wahrscheinlich liegt ein Unglücksfall insofern vor, daS Frau B. sich auf dem tranportablen Gasherd, der auf dem Herd stand, Kaffee gemacht und dann vergessen hat, den GaShahn zu schließen. der Kirchgemeindevertretung. — 20. Dezember. Heute vor SO Zähren starb in Dresden der Maler Gärtner. Von ihm stammen die Bilder Luthers und Melanchthons in unserer Stadtkirche und vielleicht auch noch manches Porträt in hiesigen Familien. — Die größte Sorge. Vor 75 Jahren (zweite Dezember hälfte 1851) wurde in München der Bierpreis erhöht. Die Maß kostete nunmehr 6 Kreuzer. Allen Ernstes befürchtete man des halb den Ausbruch von Tumulten, wtShalb vom 21. Dezember ab das Militär in den Kasernen bereitgehalten wurde, Militär patrouillen Tag und Nacht die Straßen durchzogen usw. usw. Da aber in den ersten 8 Tagen geringerer Umsatz die einzige Folge der Preiserhöhung blieb, wurden die Vorsichtsmaßregeln wieder ausgehoben. Nur die Patrouillen blieben. — Der Berg-Konvent des Niesengebirgsverelns (Landes- aruppe Sachsen) sindek am 7. und 8. Januar 1927 auf der Ostrauer Scheibe bei Schaudau statt, woran sich nach den Anmeldungen, die bereits abgeschlossen sind, ca. 200 Personen beteiligen werden. Dem Festabend geht eine Tageswanderung von Rathen nach dem Lttienstein und Schandau voraus. Am 2. Konventkage wird eine größere Wanderung durch die Schrammsteine über den Lichlen- hainer Wasserfall nach Sebnitz unternommen, woselbst die dortige Ortsgruppe festliche Veranstaltungen geplant hat. Reinholdshain. Der hier festgefahrene Lastkraftwagen wurde in der Nacht noch durch einen zweiten Wagen der Firma Seck wieder auf die Straße gezogen und ist dann nach Schmiedeberg gefahren. Vorher hatte man ihn doch noch entladen müssen. Burkersdorf. Der neuerliche Schneefall hat in unserer Gegend wieder erhebliche Verkehrsstörungen herbeigeführt. Infolge des Windes sind die Straßen teils glatt gefegt, teils durch starke Schneeanhäufungen fast unwegsam geworden. Große Schwierig keiten sind dadurch vor allem auch für den Autoverkehr entstanden. So blieb am Freitag vormittag das Viehtransportauto eines Frei taler Fleischermeisters zwischen Oberbobritzsch und Burkersdorf stecken und hatte sich derart sestgefahren, dah es stundenlanger Ar beit bedurfte, um es wieder herauszuschaufeln. Ebenso geriet das Auto eines reisenden Geschäftsmannes am Donnerstag nachmittag bei Hermsdorf in eine Schneewehe, aus der es nur mit Hilfe von vier zufällig in der Nähe befindlichen Waldarbeitern befreit werden konnte. Niederbobritzsch. Ein sehr erfreuliches Iagdergebnis, das Zeug nis ablegt von der guten pfleglichen Behandlung des Reviers, er gab die Treibjagd am Mittwoch. Auf dem 800 Acker großen Revier wurden 102 Hasen geschossen. Börnersdorf. Fleischbeschauer Otto Schubert von hier fand kürzlich bei Untersuchung'eines geschlachteten Schweines, das ein Lebendgewicht von 375 Pfund hatte, in dem Fleische Trichinen. A , erstemal seit seiner beinahe 20 jährigen Tätigkeit als Fieischbeschauer In der Gemeinde. Durch Tierarzt Dr. Ähinger, Liebstadt wurde der Befund von Trichinen bestätigt. Müglitz. Vor einigen Tagen brachten mir einen Bericht, nach -er Fabrikant Schlosser in Voitsdorf eine Gefällsstrafe von 110 000 Kronen erhielt, die Im Zuge des Verfahrens auf 80 000 Kronen herabgesetzt wurde. Wie aus Teplitz mitgeteilt wird, ent- «I., » 2 Hl Tatsachen. Vielmehr ist der Fabrikant Karl Schlaffer weder wegen -er dem ehemaligen Grenzbeamten Jaroslav zur Last gelegten Handlungen, noch überhaupt zu einer Gefällsstrafe verurteilt worden. > ' > Dippoldiswalde. Ein frohes Leben herrschte am gestrigen Sonntag nachmittag im Schühenhaus. Die Iungdeutfche Schwesternschaft halte eine Schar Kinder mit ihren Eltern und den Großmütterchenverein zu einer Weihnachtsfeier einge laden Das war ein Freuen für die Kleinen, als sie unter dem Gelang des Liedes: „Ihr Kinderlcin kommet" an die sinnig ge schmückten Gabentische geführt wurden und dort auf ihren Plätzen Umden Schürzen und Strümpfe und allerhand Spielzeug ent deckten Den Müttern aber sollten Eßwaren für ihre Familie die Feiertagssorgen erleichtern. Dann aber freuten sich Große und Kleine der Weihnachtsgefänge und -gedichte, vor allem aber weck ten zwei kleine Aufführungen der Iungschwestern ganzes Kind-« liches Entzücken. Wie tanzten da die Engelein und die Teufelein l Einigungsoerhandlungen zu keinem Ergebnis führten, berief der : Schlichter, den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend, eine i Schlichlerkammer ein, die einen Spruch fällte, wonach die derzei tigen tariflichen Grundlöhne ab 1. Januar 1927 um 6 Proz. erhöht i werden sollen. Die gleiche Erhöhung soll auch den Akkordarbeiten gewährt werden. Als Vertragsdauer sieht der amtliche Schieds spruch die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1927 vor. Beide Parteien haben sich bis zum 27. Dezember d. Is. über ihre Stel lungnahme zu dem Schiedsspruch zu erklären. Dresden. Am Donnerstag vormittag war die Bahnwärters ehefrau Höntsch in Brockwitz mit ihrer Wäsche beschäftigt und hatte sich nur kurze Zeit von ihren beiden kleinen Kindern entfernt. Nach drei Minuten fand sie ihr eineinholbjähriges Kind In Hellen Flam men stehend vor. Die Kinder hatten mit Streichhölzern gespielt. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß es im Krankenhaus verstarb. Dresden, 18. 12. Die Kreisdirektion -er Landwirtschafts- Kammer hielt am Freilag eine Ausschußsihung ab. Der Vorsitzende, Oekonomierat Welde, entrollte in seiner Begrüßungsansprache ein Bild über die Lage der Landwirtschaft. Das zu Ende gehende Jahr habe -er heimischen Landwirtschaft durch die katastrophalen Wik- terungsverhältniffe sehr großen Schaden zugefügt. Vielfach seien kaum 50 Proz. einer Mittelernte erreicht worden. In den Rinder- beständen sei die Maul- und Klauenseuche noch nicht zum Stillstand gekommen. In wenigen Monaten würden das schlecht geerntete Heu und die geringen Bestände an Hackfrüchten verbraucht sein und eine Lage eintreten, wie sie ernster nicht gedacht werden könne. Nach der Inflationszeit sei zu viel mit fremdem Gelde ge arbeitet worden, und nicht der intensive Betrieb sei zum Verhäng nis geworden, sondern die vielfach« Ueberspannung -er wirtschaft lichen Leistungsfähigkeit durch Aufwendungen, die sich nicht ren tieren. Trotz alledem mache sich im landwirtschaftlichen Vereins wesen ein starkes Suchen nach technischen Fortschritten und wirt schaftlichen Verbesserungen bemerkbar. Nach Erledigung geschäft licher Dinge hielt Oberlandwirtschastsrat Dr. Lenhard einen Vor trag über die Durchsührung der sächsischen Grundsteuer im Rahmen des Reichsbewertungsgeletzes. Rechnungsrat Paulus von der An stalt für staatliche Schlachtviehverflcherung fvrach über die Beiträge zur staatlichen Schlachtviehoerstcherung. Schließlich wurde auf An trag v. Lüttichau ein Antrag angenommen, mehr Rücksicht auf die Landwirte in Gebirgsgegenden zu nehmen, well sie zumeist auf Viehzucht angewiesen sind und daS junge Tier anders bewertet werden müsse, wie das ausgewachsene Nuhtter. — In Obergruna hatte sich nachts der Kuhmelker Wieden aus Chemnitz durch den Kuhstall des Gutsbesitzers P. in das Wohn haus eingcschllchen und dort genächtigt. Früh, als noch Ruhe im Hause herrschte, stahl er ein Fahrrad und entfloh damit in Rich tung der Staatsstraße. P. und sein Wirtschaftsgehilfe hatten je doch den Dieb beobachtet und nahmen sofort die Verfolgung auf. Der Einbrecher, der das Fahrra- unterwegs weggeworfen hatte, flüchtete in den Zellwald, wo er von den beiden Verfolgern er griffen werden konnte. — Der Schloffermeister Ehnert war auf dem Dache -es Ge meindeamtes Heidelberg beschäftigt, Steigeisen an einer Esse anzubringen. Plötzlich stürzte er von dem 11 Meter hohen Dache ab und erlitt so schwere Verletzungen, -aß er bald darauf starb. Der Verunglückte hinterläßt eine große Familie, -er sich allge meine Teilnahme zuwendet. Dresden, 18. 12. Am vierten A-ventssonntag ist in Sachsen durch die Kirchenvorstände und Kirchgemelndevertreter die neue Landessynode nach der neuen Verfassung gewählt worden. Die Wahlergebnisse werden Mittwoch früh erwartet. Großenhain. Ecke der Dresdner und Schloßstraße wurde die 79 Jahre alte, etwas schwerhörige Amalie verw. Kühne von einem Zabeltitzer Radfahrer angefahren und so heftig auf die Straße ge schleudert, daß sie an den Folgen des Sturzes am Nachmittag ver starb. Riesa. In den Geschäftsräumen des Kaufhauses Torplowitz, Hauptstraße 43, entstand ein Schadenfeuer. Die wertvollen Schaufensterauslagen und ein Teil der Warenbestände fielen dem Feuer zum Opfer. Der Brand entstand durch Kurzschluß -er elek trischen Leitung. Leipzig. Zu den angeblichen Veruntreuungen des Pelzhändlers Biedermann wird von der Verteidigung der beiden Angeschuldigken mitgeteilt, daß die Anzeige der Racheakt eines entlassenen Ange stellten sei. Dieser habe schon vor dreiviertel Jahr dritten Per sonen gegenüber geäußert, er werde Biedermann um die Freiheit bringen, falls er ihn nicht wieder einstelle. Die Beschuldigten be streiten mit Entschiedenheit jede strafbare oder auch nur unerlaubte Handlung. Chemnitz. Die Kreishaupkmannschaft Chemnitz hat unter Vor behalt des Widerrufs zunächst bis Ende April 1927 genehmigt, -aß im Bezirk Chemnitz in den Bäckereien das Backen um 5 Uhr be ginnen kann. Chemnitz. Am Schalter einer hiesigen Bank wurden während des starken Vormillagsverkehres einem Manne drei Bündel 10- Mark-Scheine im Werte von 1500 M. gestohlen. Der Dieb ist unerkannt entkommen. Chemnitz. In zweitägiger Verhandlung verurteilte das Chem nitzer Schöffengericht wegen schweren LandfriedcnSbruches den Markthelfer Kummer zu 6, den Bauarbeiter Wagner zu 10 und den Tischler Dietze zu 8 Monaten Gefängnis. Ein Angeklagter wurde freigesprochen. Der Verhandlung liegen die Tumulte in einer Versammlung im Marmorpalast Im vorigen Jahr zu Grunde, wo die Kommunisten eine Versammlung störten. Es wurde -a- mals auch ein Arbeiter erstochen, doch gelang es nicht, den Täter festzunehmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite