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Abonnement C O N C E R T im Saale des Gewandhauses Dienstags, am 29’“”' September, 1818. Erster T h e i l. Die Musik. Cantate, von Wie hebt empor zum Schönen, wie stimmt in süsser Lust, mit ihren Zaubertönen, Musik, des Menschen Brust! O, was wir lief empfinden im Innern der Natur, das fassen und ergründen doch ihre Geister nur. Bald rollt sie sanft und leise wie Murmelbäche hin, bald schwingt in höh're Kreise sie sich voll Heldensinn; jetzt lockt sie wie zum Bade gar lieblich und gar weich, daun rauscht sie der Cascade im Felsenlhale gleich. Sie tönet, wie von Sphären ein leiser Geisterlaut, dem Wandrer, der mit Zähren ein theures Grab bethaut; und klagt, des Lebens müde, ein Dulder seine Pein, so wiegt im Schwanenliede, sie sanft das Herz ihm ein. Gross und hehr, ein beflügelter Lob und Preis dir, o Tonkunst, Pianoforte-Concert, von Ries, (Es dar), vorgetr. vom Hrn. Musikdir. Schneider. Peter von Winter. Sie singt beym Freudenmahle den lauten Rundgesang, und jubelt beym Pokale: Süss Liebchen lebe lang 1 Sie weckt zum raschen Tanze im kerzenhellen Saal und seufzt bey Lunas Glanze voll süsser Liebesqual, Kühn auf der Ehre Bette vergiesst sein Blut der Held, wenn Trommel und Trommete zur Kampflust ihn beseelt. Froh stimmen, nach Gefahren auf schöner Siegesbahn, die tapfern Heldenschaaren Triumph-Gesänge an. Und in des Tempels Hallen wenn feyerlich vom Chor der Orgel Töne sehallen, wie schwillt das Herz, empor. Musik von oben nieder stammst du als Himmelsbraut, und auf zum Himmel wieder schwingt uns dein Zauberlaut. Geist, hebt zu Golt deiner Töne Gewalt, erschalle!