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für die Ortfchafte-i Bretnig HMswalde, Großröhrsdorf. Hrankenthlr! und tlmgegend Amtsblatt Mr die Ortsbehörde und den Gemeindrrat zu Bretnig. Inserate, die 4 gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den AS gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtliche Zeitung,boten jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« »ir Rabatt nach Uebereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. V bonnementtzprei« inkl. des allwöchentlich beigegsbenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" r icrteljährUchi*»b «Schalter 1 Erk," bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark so Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/,I1 Uhr, für die. Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»1L Uhr einzus»nden. Lckrifileilung, Druck und Verlag von N. Lchurig, Bretnig. Nr. 93. Mittwoch, den 22. November 1911. 21. Jahrgans. Vergitz nicht am vutztage deine« Abendmaht-gang! Die Well ist so laut. Furchtbar toben in ihr vie Kämpfe, Kämpfe um'« Dasein, persönliche Kämpfe, Partei- und Völkrrkämpfe. Kampf muß ja auch sein: für das Rechte, Gute, Wahre. Doch da» Innere braucht Stille. In tiefster Seele muß e« ruhig sein. Friede des Herzens ist uns Lebenrkämpfern unentbehrlich. „Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust." — Drum gilt e» Sammlung, Selbstbesinnung, Einkehr. Ohne die wird das Leben unerträglich. Au» ihr quillt allein wirkliche Kraft. So laßt uns denn in dieser lärmenden Welt immer da zwischen wieder die Stille suchen. Doch ist's nicht merkwürdig, daß, sobald wir mit un« selbst allein si^ sich zuerst die Schuld meldet ? Oft ist lyrder nicht mehr eine kleine. Wir haben Menschen ge haßt, Kälte und Herzlosigkeit, Selbstsucht und Unversöhnlichkeit, Unlauterkeit, Neid, Empfind lichkeit, Pflichtvecsäumniffe, Undankbarkeit, Mangel an Selbstbeherrschung, Verzagtheit, — haben wir nicht all' das auf uns geladen? Unsere innere Unruhe, unsere mangelnde Heiterkeit hing mit unserer Schuld zusammen. Und weil un» bas innere Licht verlöschte, erschien uns Welt und Leben draußen trübe. Sind das nicht Erlebnisse, die Jeder von un« erfahren hat und immer wieder durchkostet? Seien wir doch ganz ehrlich: So gehl es nicht weiter. Wir müssen da« Leben neu be ginnen. Von innen heraus allein brechen wir zum Glück empor. Darum Buße! Eine herrliche Feier hat die Christenheit von ihrem Meister übernommen, dir von Manchem nicht verstanden wird und doch erhebend und begeisternd sein soll: Das heilige Abendmahl. Etwas Zauberisches oder Abergläubische ist nicht daran. Nein, ein hoher sinnbildlicher Geistetstnn will uns daraus entzegevflammen. Das gebrochene Brot rst ein Sinnbild, Zeichen des Leibes Christl, für die Menschheit in un endlicher Liede und sieghaftem Gottverlrauen im Tode gebrochen. Der Wein im Kelch mahnt an jein Blut, von der schnöden Welt voll Haß und Undank vergossen. Eine macht volle Gedächtnisfeier an Christi Heldentod, das ist da« Abendmahl. E« geht un« an. Christus brachte als großer Gotlgesandter die engste Verbrüderung aller Menschen, das selige, geistige Liebesreich unter den Menschen. Die Welt aber kreuzigte den König der Liebs. Er aber hielt am Kreuze vor einem Meer von Haß die Liebe hoch, die gewaltige Retter- liebe, oie noch im Sterben für seine Feinde betete, und glaubte an Gott, dem er seinen Geist befahl. Das «ar der endgültige Sieg über alle Sünde und Not, die Krönung seine« Lebenswerk»«. Das will da« heilige Abend mahl un« schlicht, groß und unvergeßlich vor die Augen stellen: Ec starb;für dich, für uns. Nun hat der Haß sein altK Recht verloren, die Liebe siege. Die Heuchelei hat abgewirt schaftet, dis Religion de» Geiste« und der Wahrheit behalten da« Feld. Stolz und Ver achtung müssen schwinden. Achtung auch vor der Schächerseele blühe empor. Verzagen und Zweifel versinken: unser Glaube ist der Sieg, der die Well überwunden hat. Vor Christi Kreuz wird die Seele still uad kehrt um, von Liebe uno Stärke durchglüht. Da« prägt un« da« heilige Abendmahl so tröstlich ein, va« liebe, traute Brudermahl, die große Siegesfeier der Christenheit. Laß alle Be denken, komme zum Abendmahl! Oertliche» unv GächstscheS. Bretnig. In einer am Sonnabend im Gasthof zur Rose stattgefundenen außerordent lichen Hauptversammlung de» hiesigen Turn verein« wurde die Abhaltung eine« Masken balles im nächsten Jrhre beschlossen. Al- Lokal wählte man den Gasthof zur goldnen Sonne und als Tag den 2. Februar. Bischofswerda. Tödlich verunMckt ist Donmrrtag nachmittag in Oberneukirch der etwa 50 jährige verheiratete GelegenheitS- srbeiter Hensel von hier. Er wollte er« nach Beiersdorf verkauftes Pferd des Pferdehänd- ler« Rendler hier an seinen Bestimmungsort bringen. Auf dem Wege scheint sich Hensel stark angetrunken zu haben, denn im Gast haus zur „Krone" in Oberneukirch kam er bereit« in einem solchen Zustand an, daß ihm dort die Abgabe von Branntwein verweigert wurde. Hensel bestieg dann müder mit Hilse anderer Personen da« Pferd, stürzte aber auf der fiskalischen Chaussee am Bahnhof so un glücklich herab, daß er das Genick brach und sofort tot war. — Ein schwerer Schicksalsschlag traf am Mittwoch abend die Familie de« Glasmacher- meister« Max Richter in Waldhos bei Straß- gräbchen. Bei der Heimkehr von der Arbeit vermißte R. seinen 12jährigen Sohn, der, wie sich Herausstellle, von der Mutter in den Stall nach Kohlen geschickt worden war, je doch beträchtliche Zeit abwesend war. Auf der Suche nach ihm wurde der Knabe erhängt aufgefunden. Die Tar ist allen unerklärlich; es wird jedoch vermutet, daß er beim Spielen im Stalle sich die Schlinge einer Hundeleine scherzweise um den Hals gelegt hat, ohne je doch zu ahnen, daß er diesen Leichtsinn mit dem Leden bezahlen mußte. Alle Wieder belebungsversuchs waren erfolglos. — Der jetzt noch im Bau befindliche Schornstein der Papierfabrik in Sebnitz wird der zweitgrößte im Königreich Sachsen, zu gleich der größte in der deutschen Papier, industrie werden. Das Fundament ist 13 Meter hoch, die Esse wird im vollendeten Zu stande eine Höhs von 91 Metern erreich-« und eine Oberlichtewsite von 2*/z Metern im Durchmesser besitzen. Dis Erbauerin dieses Riesenschornsteines ist die bekannte Firma H. R. Heinicke, Chemnitz, die auch die größte Esse Sachsens in Halsbrücke, 140 Meter, er richtete. Löbau. sDer größte Volksschüler.) Unter „Vermischtes" berichtet? man kürzlich unter der Sp tzmacke „Eine Riesin unter den Volksschülertnnen" oon zwei großen Schul- kmdern in Damm und Crmdurg a. d. Saale, die eine Länge von 1,72 dez 1,78 Meter aufweisen. Au« Löbau wird indessen gemeldet, baß man dort diesen ,Größen noch Über ist, denn der Volksschüler Müller in der Knaben - klasse der ersten Bürgerklaffe mißt 1 Meter 78,5 Zentimeter. Arnsdorf. Die Landesirrenanstalt, dis in unserem Orte errichtet wird, und deren werdender Gebäudekomplex einen Oclsteil für sich bildet, soll bereit» Mitte 1912 mit Kranken belegt werde». Für den weiteren Ausbau der Heil- und Pflsgeanstalt sind in den Jahre« 1912 und 1913 noch je 1450000 Mk. erforderlich. Dresden, 20. Nov. Ei« seltsame« Konkursverfahren wird hier jetzt zu Ende ge führt. Ueder den Nachlaß einer Almosen empfängerin namen« Stopp war nämlich der Konkurs verhängt worden. Bei der demnächst erfolgenden Schlußoertellunq «find 5,60 Mk. bevorrechtigte un) 2862,81 Mk. ntchtbevoc- i echtigle Forderungen zu berücksichtigen, denen eins TeilungSmaffe oon 109,05 Mk. gegen- übeistrht. — Da« hiesige Schwurgericht ver urteilte die Dienstperson Hedwig Hentze au« Naußlitz, die am 17. August d. I. in Kalck« reuth bei Großenhain ihr unehelich?« Kind gleich nach der Geburt vorsätzlich tötete, zu zwei Jahren Gefängnis. Dresden, 20. Nov. Der Flieger Suoelak unternahm heute vormittag aus seiner Ztrich-Rampler-Taube eine» Ueberland- fing dis in di- Gegend von Pillnitz uno zu rück. Von Paffagierflügen wurde in Anbe tracht des böigen W-ller« abgesehen. — Ein schwerer Unglücksfall ereignet« sich am Sonnabend bei Lauterbach. Der Guts besitzer Max Grützner au» Lauterbach wollte nch auf seinem Wagen bei vem scharfen Ginoe in eine Decks hüllen, stürzte aber beim Aufheben derselben so unglücklich vom Wagen, daß ihm dis Räder über den Hals gingen. Durch die Last wurde der Halswirbel ge brochen. Mitglieder des Samariterosrein« brachten den Unglücklichen nach dem Johan- niter-Kranksnhause Dohna-Hsioenau und dort ist er am Sonntag nachts gestorben. Meißen. (Erfolg eines Polizeihunde».) Der hiesige Polizeihund Harra« war am Donnerrtag nach Sörnewitz bei Dahlen ge bracht worden, wo seit dem 14. d. M. früh ein junges Mädchen vom KirmeStanz weg verschwunden und nicht zu finden war. Har ras hat Witterung an einem Paar Strümpfe de» Mädchens genommen, ist über eins Mauer, über Felder und Wiesen an eine 'tiefe Stelle eines Baches und in diesen hineingegangen. Da« Wasser wurde abgelaffen, und die Leichs der Gesuchten lag auf dem Grunde. Es stellte sich hsraus, daß um den Hals der Leichs ein Band geschlungen war, sodaß man einen Mord annimmt. Al« der Tat verdäch tig wurde ein 63 Jahre alter Wirtschaftsbe sitzer aus einem nahen Dorfe festgenommen, in dessen Gehöft der Hund gelaufen war, uns der in der fraglichen Nacht mit dem Mäd chen zu tun gehabt Haden soll. Da« Mäd chen soll guter Hoffnung gewesen sein. — Am Sonntag vor 8 Tagen kehrte der Dachdecker Ritschel au» Schönwalo, der al« Schläger und Krakehler bekannt ist, im Gast hof zu Kleinliebenau ein und geriet mit dem Wirt in Differenzen. Nach kurzem Wort wechsel hat R. den Wirt, Herrn Fritzsche, gepackt und arg zugerichtet. Der Wüterich hat sogar einen Stuhl zerbrochen und hat mit einem Stuhlbein aus F. eingeschlagen. D'.e noch mit anwesenden Gäste Haden wäh rend der Schlägerei die Gaststube verlassen und heben dem Wirt keine Hilse geleistet. Die Frau de« Wirtes, die ihrem Manne zur Hilfs gekommen ist, hat der Raufbold eben falls blutig verletzt. A. hat sich in ärztliche Behandlung begeben müssen. Die Angelegen heit ist zur Anzeige gekommen. Leipzig, 17. Nov. Ein Gauner, der sich auf sein Metier versteht, schreitet immer mit der Zeit vorwärts und weiß die Konjunk tur au«zu»utzen. Auch der türkisch-italienische Krieg hat g-riffenen Geschäftsleuten Gelegen heit zu einem gesegneten Fischzug gegeben, indem sie, wie e« jetzt in verschiedenen säch sischen Städten geschieht, Tcppichliebhavern minderwertige Teppiche zu hohen Preisen aut- hängen, unter dem Brrwand, die türkischen Teppichhändler hätten de» Kriege« wegen ihre Ware an sie losgeschlagen und e« ihnen an^ diese Weise ermöglicht, dem deutschen Publi kum echt orientalische Teppiche zu Spottprei sen anzubieten. — Und die Dummen, die darauf hineinsallen, werden nie alle. - Leipzig, 17. Nov. An rin und dem selben Tage setzten in Leipzig 2 Greise frei willig ihrem Leben ein Ende. Der eine, eia 72 jähriger Schlosser, öffnet« sich die Puls adern, der andere, ein 74 jähriger Invalid, erhängte sich. Die beiden alten Leute solle» au« Lebensüberdruß gehandelt haben. Leipzig. (Heiratsschwindeleien.) Unter dem Namen einer Lehrerin Sioli und Mathilde Alexander ist hier eine Heirattzschwinvleri» aufgetreten, die in hiesigen Tagesblättern Inserate erließ, nach denen sich eine Blondine mit großem Vermögen zu verheiraten wünsche. Mit den Einsendern oon Offerte» setzte sir sich in Verbindung und führte eine Zusammen kunft herbei, wobei sir de» betreffenden Per sonen größere Geldbeträge ablocki- und sodann spurlos verschwand. — Eine wertvolle Gabe bietet jedem Leser diese« Blatte« da» hervorragende uno weit bekannte V-rsandthau» Jonaß u. Co., Berlin E. 460, Belle-Alliancsftraße 3, durch ihren 576 Seiten starken Prachikatalog mit 4000 Abbildungen von Taschenuhren, Wanduhren, Schmucksachen aller Art, photozraphffche Ap parats, Geschenkartiksl für den praktischen Gebrauch und Luxus, Sprechmaschinen uad Musikinstrumente. Die Firma liefert alle» dieses aus Teilzahlung. Der Besteller be kommt die gewünschte Ware und die Bezahlung geschieht in monatlichen Raten. Welch enormen Umsatz die Firma betätigt, beweist der Um stand, daß nach amtlicher Zusammenstellung in einem einzigen Monat von alten Kunden 11209 briefliche Nachbestellungen eingegangen sino, nicht inbegriffen alle an Agenten uad Reisende« überschriebenen Aufträge. Der Kundenkreis der Firma ist außerordentlich groß und in 28000 Ocrsn Deutschlands vorhanden. Hervorragend ist insbesondere der Versand von jährlich 25000 Uhren. Kein Interessent osr säume, diesen Pcachtkatalog sofort zu ver langen, die Zusendung desselben erfolgt um sonst, portofrei und ohne Kaufzwang. Die genaue Adresse lautet: Jonaß u. Co., Berlin, Belle-Alliancestraße 3, E. 460. Kirchennachcichlen von Bret nig. Mittwoch den 22. November: 2. säch sischer Landesbußtag. 8^/z Uhr: Beichte. 9 Uhr: PredigtgoltcSdienst, verounden mit Feier des heiligen Abendmahles. Text: 1. Joh. 2, 23—25. Thema: Damit wir ewige» Leben Haden, muß uns bleiven der Glaube an Jesum Christum al« Gottessohn. Nachmittag« 5 Uhr: AbendmahlLgotteSdienst. Dresdner Lchlalvtviehmarkt vom 20. November 1911. Zum Auftrieb kamen 4591 Schlachttitre und zwar 729 Rinder, 1018 Schafe, 2511 Schweine und 233 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 49—51, Schlachtge wicht 88—96; Kalden und Kühe: Leveno- gewicht 42—48, Schlachtgewicht 80—88; Bull»»: Lebendgewichts -5-1, Schlachtgewicht 87—90; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 48 —54, Schlachtgewicht 80 bi« 88; Schafe 84—87 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewichts—SO, Schlachtgewicht 64—66. E« sino nur oie Preise für die besten Vieh- sorten verzeichnet.