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Messer K Tageblatt 177. «0 Jahrg. und A«;riger (Llbeblatt mü> Ädriger). Telegramm-Adresse: Fernsprechstells Tageblatt Rt-s». Nr. 20. str die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Donnerstag, 1. August 1S07, abends. Da» Messer Tageblatt erscheint jede« Ta» abend» y»it Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Psg., durch unsere Träger stet tu» Hau» 1 Mark 6S Psg., bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 6S Psg., durch den Briefträger srri in» Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzetgen-Amiahme sür die Nummer des Ausgabetages bis vormittag g Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Beüag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Da» im Grundbuche für Markfiedlttz Blatt 6 auf den Namen Alwin Nötiger eingetragene Grundstück soll am SS. Sepiem-er 1907, vormittags 10 Uhr — an der Serichtrstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuchs 7,4 Ar groß und auf 1300 M. — Pf. geschätzt. L» besteht au» einem Wohnhause nebst Scheunengebäude, Nr. 7 des Brand kataster», sowie Hofraum und Garten. Die Einsicht der Mitteilungen de» Grundbuchamt» sowie der übrigen da» Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung de» am 8. Juli 1007 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS au» dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätesten» im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Verteilung des BersteigerungSerlüseS dem Ansprüche deS Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlag« die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes treten würde. - Riesa, den 31. Juli 1907. Königliche- Amtsgericht. 2a 21/07. Auf Blatt 2 des Genossenschaftsregisters de» unterzeichneten Amtsgericht», den Lredilvereiu zu Riesa, eingetragene Genossenschaft mit uubrschrSnkter Haftpflicht 1» Riesa betreffend, ist heute folgende» eingetragen worden: Die Firma lautet künftig „Ereditverein zu Riesa, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht." Da» Statut ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 27. April 1906, 22. März 1907 und 28. Juni 1907 abgeändert. Die Genoffen unterliegen der beschränkten Haftpflicht. Gegenstand de» Unternehmen« ist, den Mitgliedern durch den gemeinschaftlichen Credtt und durch den Betrieb des Bankgeschäft» im Umfange von 8 8 Absatz 2 Satz 1 de» GenoffenschaftSgesetze» die zur Förderung ihres Geschäftsbetrieb» zeitweise erforderlichen baren Geldmittel zu beschaffen. Die Bekanntmachungen der Genoffenschaft erfolgen in der Form, daß dieselben mit der Firma der Genoffenschaft zu unterzeichnen und mit der Bezeichnung »Der Vorstand* oder „Der AuffichtSrat* zu versehen sind. Außerdem sind zu der Bezeichnung „Der Vorstand* die Namen des Direktors und Kassierers oder deren Stellvertreter, zu der Bezeichnung „Der Aufstchtsrat* der Name deS Vorsitzenden oder der Name de» stellvertretenden Vorsitzenden htnzuzufügen. Die Bekanntmachungen sind in dem jeweiligen Amtsblatts deS Königlichen Amts gerichts Riesa aufzunehmen. Die Wahl anderer Blätter nebenbei ist zulässig, aber ohne Einfluß auf die Gültig keit der Bekanntmachung. Die Haftsumme jede» Genoffen beträgt 1000 M.; jedoch erhöht sich die Haftung eines mit mehreren Geschäftsanteilen beteiligten Genoffen auf das der Zahl seiner Geschäftsanteile entsprechende Vielfache der Haftsumme. Jeder Genosse kann mit höchstens drei Geschäftsanteilen beteiligt sein. Die Zeichnung des Vorstände» für die Genossenschaft geschieht durch den Direktor und den Kassierer oder deren Stellvertreter und zwar in der Weise, daß die Zeichnenden zu der Firma der Genossenschaft oder zu der Benennung de» Vorstandes ihre NamenS- unterschrtsten beifügen. Riesa, den 30. Juli 1907. Königliche- Amtsgericht. Im Große'schen Gasthofe in Gröba — al» BersteigerungSort — kommt Sonnabend, de« S. Angnst 1SO7, vor«. 11 Uhr eine Nähmaschine gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 26. Juli 1907. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Oertliches und Sächsisches. Sil-la, I. «ugaft IS07. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Juli 1907 2630 Einzahlungen im Betrage von 223178 M 92 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 914 Rückzahlungen im Betrage von 217539 M. 79 Pfg. Neue Einlagebücher wurden 286 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 188 Bücher. Die Sesamteinnahme betrug 357 941 M. 41 Pfg. und die Gesamtausgabe 386197 M. 05 Pfg. —* Heute nahm der Erntemonat seinen Anfang, aber war für einen! Er begann mit Regen und scheint da» Wetter so fortsetzen zu wollen, wie eS der an Nieder schlägen reiche Juli hinterließ. Dabet macht sich ein unge mütlicher Wind breit, sodaß alle» in allem nicht» darauf deutet^ daß wir eigentlich in der Zett der „HundStage* leben. Höchstens könnte man eine Verbindung mit dem Wetter und den HundStagen daraus herleiten, daß man da» Wetter al» „hundSmäßig* bezeichnen kann. Andere meinen, die gegenwärtigen Tage seien mehr „verhunzte" al» „HundStage* und damit treffen sie fast den Nagel auf den Kopf. In der letzten Zeit hat die K. S. Wetter warte auch regelmäßig Recht behalten, denn sie prophezeite tagtäglich Niederschläge. DaS sei zu ihrer Ehrenrettung konstatiert, denn der Glaube an die Dorhersagungen war etwa» geschwunden, als sie anfang» Juli fast regelmäßig schöner Wetter verkündete und al» dann aber ebenso regel- mäßig, wenigsten» in unserer Gegend, da» Gegenteil ein- trat. Ab und zu schielt ja die Sonne hinter den Wolken hervor, aber nur zu bald verkriecht sie sich wieder. Und der Sandmann braucht ihre wärmenden Strahlen dringlich zum Einbringen de» Erntest gen«; anch die verregneten Sommerfrischler und andere Leute warten sehnsüchtig des wärmenden Sonnenschein». —*Da» Milltäroerbot, mit dem da» hiesige Schützen hau» seit dem ersten Pfingstfetertage belegt worden war, ist wieder aufgehoben worden, nachdem der Pachtvertrag mit dem bisherigen Pächter gelöst ist und die Besitzerin diese» Etablissement», Frau verw. Moritz, die Bewirtschaft ung selbst wieder übernommen hat. >-* Ter Creditverein zu Riesa ist laut frühe ren Vereinsbeschlusses aus einer Genossenschaft mit un beschränkter Haftpflicht in eine solche mit beschränkter Haftpflicht umgewanttelt worden. Näheres besagt eine amtsgerichüiche Bekanntmachung in vorl. Nummer. Pur 5V —* DaS in fünf Jahren abzuhaltende 8. deutsche SängerbundeLfest hätte beinahe in unserm Sachsen lande stattgefunden. Leipzig bewarb sich um die Ehre, das Fest aufnehmen zu dürfen. ES hatte aber einen Rivalen in dem altertümlichen Nürnberg erhalten und mit ganz geringer Mehrheit entschied man sich auf dem gestrigen deutschen Sängertag in Brerlau für letzteres. Im ersten Wahlgange erhielt Leipzig 70, Nürnberg 69, Köln 10 Stimmen. In der Stichwahl wurde Nürnberg mit 79 Stimmen gewählt, Leipzig erhielt 68. —* Auf der Elbe werden in einiger Zett mehrere neue größere Schiffe einige Aufmerksamkeit erregen, die soeben von der Uebigauer Schiffsbauwerst vom Stapel gelassen worden find. Die Schiffe, sechs an der Zahl und sämtlich blendend weiß gestrichen, sind lediglich zu vier- tranSporten eingerichtet und von einer Pilsener Brauerei in Auftrag gegeben worden. Sie besitzen 14000 und 16000 Zentner Tragfähigkeit, find mit Kühlanlagen ver sehen und sollen da» Pilsener Bier nach Hamburg und weiter befördern. — Al» der König bei seinem AuSfluge von Nor derney nach Borkum das Schiff verlassen hatte, um den sür ihn eingeschobenen Salonwagen zu besteigen, wurde er von einem Schaffner zurückgewiesen. Dem Beamten imponierte der einfache graue Anzug deS Mo- narchen und die niedrige blau« Mütze entschieden nicht, denn er rief: „Weitergehn, wettergehn, die» ist für den König von Sachsen*. Inzwischen gestikulierten die zum Empfange erschienenen Herren und winkten energisch mit den Zylindern, so daß dem Schaffner plötzlich klar wurde, daß die Könige nicht mit der Krone auf dem Haupte reisen; er gab nicht nur den Weg frei, sondern lud mit sehr höflichen Worten zum Besteigen des Wagens ein. — Der sächsische StaatSmtntster Graf von Hohenthal und Bergen ist ein sehr moderner Mann. Er weiß den Wert und Einfluß der Presse ganz besonder» zu schätzen. Bet der Veröffentlichung der neuen Wahlrecht». gesetzentwurfeS stattete« mehrere hohe Mlntsterialbeamte den verschiedenen Redaktionen der Dresdner Tageszeitungen Besuche ab und machten im Auftrage de» Grafen Hohen thal die Schriftleiter der TageSblätter darauf aufmerksam, dyß die langersehnte Veröffentlichung der Hohenthal'schen WahlrechtSentwurfeS nunmehr unmittelbar vor der Tür stehe. Gleichzeitig händigten die Beamten den Chefredak- teuren bez. deren Vertretern je ein Exemplar deS Snt- würfe» ein mit der Bestimmung, sich bis zur amtlichen Veröffentlichung mit dem Gesetzentwurf bekannt zu machen, pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei in» Hau» KS Pfg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch die Austräger frei ins Haus: um dann zu demselben Stellung zu nehmen. — Hoffentlich macht da» hier von dem Herrn Minister gegebene Beispiel für den Verkehr mit der Presse Schule. — Zur Vorsicht in der Erwerbung von Patenten im Auslande mahnt folgend«, dem „B. A." zugegan gen« Zuschrift: DaS deutsche Reichspatentamt erfreut sich besonders im Ausland« hohen Ansehen». Man bewachtet in der technischen Wett eine Erfindung als neu, wenn sie das deutsche Reichspatentamt al» neu erachtet, und al» „angemeldet* veröffentlicht. Mr finden e» ja selbstver ständlich, daß unser Patentmut gewissenhaft arbeitet, und viel« Fachleute, di« sich mit dem Einreicher, von Patenten befassen, grollen noch darüber. Wie jetzt die Dinge liegen, kann man freilich von Glück sagen, wen« man mit einer einmaligen Eingabe erreicht, daß da» Patent als „auge- meldet* veröffentlicht wird. jsJn der Regel kostet das einen längeren Kampf. Ist man aber einmal soweit, dann kann man sicher sein, mit einer Flut von Zuschriften und Drucksachen bedacht zu werden. Auch au» dem Auslande! Zwei Pariser mit deutschem Namen versichern z. B., daß sich dieses Patent in Frankreich für mindestens 10 000 Franks verkaufen läßt. Natürlich muß erst das französische Patent erworben werden. DaS wollen die beiden Herren gerne besorgen, auch den Verkauf deS Patente» vermitteln, verlangen aber dafür der Verkaufssumme al» Vergütung und außerdem eine kleine Summe bar zur Deckung der Kosten. Ja, wartet! Man sende beileibe keinen Pfennig ab, sondern biete den Herren einmal ruhig die Hälfte der Berkaufssumme, dafern sie die Patentgebühren aus ihrer Tasche bezahlen und den Verkauf deS Patentes vermitteln. . . . Die Antwort wird ausbleiben, nicht eine Briefmarke haben die Biedermänner mehr für die Erfin dung und den Erfinder übrig! . . . Große Unternehmungen, welche Zweiggeschäfte und ständige Vertreter im Auslande haben, auch die Mittel besitzen, nötigenfalls einen Prozeß zu führen, mögen durch Erwerbung von ausländischen Patenten auf ihr Geld kommen und auch Geld verdienen, aber für Privatleute kommt in den seltensten Fällen ein Gewinn heraus. Man kann zufrieden sein, wenn man mit einem Patente im Inlands Glück hat, denn dar Er finder-Proletariat wird ohnehin immer größer. Haupttreffer sind eben sehr selten. Mancher bekommt ja den Einsatz wieder, aber die meisten Erfinder verlieren ihr Geld. — Tas Ministerium des Innern hat bezüglich der Musikunternehmungen folgende Vevsrdnung er lassen: Bei der Entscheidung der Frage, in welchem Um fange Musikunternchmungen den Bestimmungen der nur SS