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ErzgebDolksfreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. KM»st«tnd Schn.«r«^ W^.7 Kr Sk kö»l-l.mü Wüsche» Lehör-m di Am, GrSnhM, Hartmstedr, Iohamt- s«^a'°. I, gesrzmWt, LLß»U UlMWtü schveederg, ÄchwarMderg bW. Wildütstls. Sonnabend, 12. November 1904.NLL»L Nr. 264 d»»iri »« «im» »« iy>.P«M»«v» L» W,., « «MI»« «l d« N«»^ M,. statt. Zwönitz, am 5. November 19V4. Zeidler. Ortssteuer Oberschlema Oberschlema, den 11. November 1904. Montag und Dienstag, de« 14. und IS. November Jahrmarkt in Neustädtel Der 4. Termin Ortssteuer, fällig, gewesen am 15. Oktober, ist nunmehr spätestens bis zum IS. November d. I. zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt zwangsweise Beitreibung. Aus Blatt 389 des Handelsregisters ist Herde die Firma Max Müller in Aue und als deren Inhaber der Grünwarenhändler Max Müller daselbst eingetragen worden. Aue, den 9. November 1904. Der Gemeindevorstand. Kluge. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Modistin Sophie Auguste Klinger geb. Pester in Schwarzenberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Bermögensstücke — sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mit glieder des Gläubigerausschusses — -er Schlusstermin auf den 3. Dezember 1SS4, vormittags IS Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Schwarzenberg, den 9 November 1904. Der Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgerichts. Lößnitz. Impfung ausländischer Arbeiter betr. Zur Durchführung der Impfung im Sinne der Verordnungen des Königlichen Mi nisteriums des Innern vom 8. April 1904 und 7. Dezember 1894 sind alle in Lößnitz in i« Arbeit stehenden, außerhalb Lößnitz wohnenden ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen (in gewerblichen, w e häuslichen und landwirtschaftlichen Diensten) spätestens am S. Tage nach Beginn der Beschäftigung beim unterzeichneten Gtadttate schrift lich anzumelden. Diese Meldung hat zu enthalten Bor- und Zunamm, Ort und Zeit der Geburt, Wohn- und Arbeitsstelle, Beschäftigung und Antrittstag. Anmeldeformulare sind unentgeltlich an Ratsexpeditionsstelle erhältlich. Impfschein und Militärpaß sind der Meldung kezufügen Für rechtzeitige Anmeldung find die Arbeitgeber verantwort! Widerhandlungen werden mit Geldstrafe bis 15 oder Haftstrase bis zu 3 Tagen Rat der Stadt Lößnitz, 10. November 1904.Zieger, L». den K«. November 1804 Da die Reparaturarbeiten an un serer zu Schade« gekommenen Ma schine noch nicht beendet find, bitten wir unsere verehrten Leser wie das inserierende Publikum für kurze Zeit um Nachsicht wegen et waiger Berspätnngen bei Lieferung des Blattes wie auch betreffs Ausnahme der Inserate. Letztere bitten wir so zeitig wie irgend möglich an uns ge langen zu lassen. Expedition des „Erzgeb. Volksfr." Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 10. November. Heute vormittag hörte der Kaiser von 9 Uhr ab die Vorträge des Kultusministers und des Finanzministers, nahm von 10 Uhr ab militärische Meldungen entgegen, darunter diejm-ge, des kommandierenden Generals des 12. Armeekorps (I. sächsisches) General der Kavallerie von Broizem. Berlin, 10. November. Gegenüber der von der „Tageszeitung für Brauereim" gebrachten Mitteilung über den Inhalt der Braufieuernovelle, die auf grund der den BundeS- ratSmitgliedern gemachten Vorlage eine Steuerstaffelung und ein Surrogatvrrbot enthaltm soll, erfährt die „Nationalste" aus einer über jeden Zweifel erhabenen Quelle, daß zn einer Be unruhigung vorläufig kein Grund vorliegt. Die Frage der Neu ordnung der Brausteuer ist auch heute noch nicht über das Stadium eines vorläufigen unverbindlichen Meinungsaustausches unter dm beteiligten Regierungen hinausgediehe». Es wird noch geraume Zeit dauern, bis dem Bundesrat die fertige Vor lage unterbreitet werden kann. Berlin, 10. November. Zum Ausstand in Deutsch-Süd- westasrika. An Typhus gestorben: Reiter Ludwig Winterle, früher Reg. 112, im Lazarett Okahandja, Reiter Arno Weichelt, geb. 15. Dez. 1882, im Lazarett Epukiro. Bei beiden ist das Datum noch nicht bekannt. Trompeter und Unteroffizier August Neubert, geb. 4. Dez. 1875, früher Dragoner-Reg. Nr. 13, am 6. November bei Okbmungongou durch einen Schuß in dm Oberarm verwundet. Reiter Archur Christian, geb. 19. No vember 1881, seit dem 19. Oktober auf dem Wege Epukiro- Okahandja, wird vermißt. Berlin, 10. November. Für die wegen Majestätsbelei digung Verurteilten wird vom Kaiser das Begnadigungsrecht seit einiger Zeit in umfaffender Weise auSgeübt. Es wird dem Anttage auf Begnadigung so gut wie ausnahmslos Felge ge geben, wmn der Verurteilte Bevölkerungsschichten angchört, in denen geringer Bildungsgrad und Mangel an Erziehung ein rohe» Wort schnell sprechm lassen, ebenso bei solchm Personen, bei denen angenommen werden darf, daß sie sich der Tragweite ihrer Äußerung« gar nicht bewußt gewesen find oder daß sie in einem Zustande gehandelt hab«, der, wie Trunkenbolde, eine ruhige Überlegung ausschließt. Berlin, 10. November. Die „Deutsch - Ostafrikanische Zeitung- widerruft ihre früher« Mitteilungen, daß der Gou verneur Graf Götzen, der im Oktober Dar-eS Salaam mit Urlaub verließ und mittlerweile hier eingetroffen ist, nicht wieder oder nur auf kurze Zeit nach Dar-es Salaam zmücktehrm werde. Seine Rückkehr dorthin auf, den alten Posten ist, wie Graf Götzen persönliL mitteilte) so gut wie sicher in sechs Monaten zu erwarten. Die Gouvermmmtsgeschäfte des Grafen Götzen, wird während seiner Abwesenheit Regierungsrat Stuhlmann, das Kommando der Schutztruppe Hauptmann Freiherr v. Schleinitz, leiten. Darmstadt, 10. November. Aus Anlaß der Feier dkr 400jährigm Wiederkehr des Geburtstages Philipps des Großmütic« am 13. d. M. sollen Fünf- und Zweimarkstücke mit den Bildnissen Philipps des Großmütigen und des regie renden Herzogs im Gesamtbeträge von 500 000 zur Ausgabe gelangen. Königsberg i. Pr., 10. November. Die Truppenschau in Suwalki. — Der kommandierende General des I. Armeekorps. General der Infanterie v. Goltz, und der Oberpräfident der Provinz Ostpreußen, v. Moltke, begaben sich gestern nach Suwalki, um im Auftrage des Kaisers den Kaiser von Rußland zu begrüßen. VftkVkkLrV* Wien, 10. November. Hier verlautet, König Georg von Griechenland, der gestern von Wien abreiste, habe beim Kaiser und beim Grafen Gvluchowski Entgegenkommen für zwei Anliegen gesund«, wegen der er sich sehr bemühte. Er soll angedeutet hab«, daß Prinz Georg nicht mehr zurückkehren werde, wenn er nicht die gewünschten Zugeständnisse mitbrächte. Da nun die Annektion Kretas an Griechenland von all« europäischen Kabi nett« auf das entschiedenste abgelehnt wird, soll man ernstlich erwogen hab«, ob Prinz Georg nicht zu erlauben sei, griechische Truppen auf Kreta zu halten. Außerdem legte König Georg Oesterreich sein altes Projekt einer direkten Eisenbahnverbindung vom Piräus nach Wien via Saloniki nahe. Oesterreich soll die Zustimmung der Türkei zu erlangen und Finanzkräste zu ge winn« suchen, die das Projekt realisieren würden. Pest, 10. November. Gras Posadowsky und Minister Szoegymy erschienen heute im Abgeordnrtenhause und besichtigten das ParlamentSgebände. Nachmittags stattet« Graf Posadowsky und der Botschafter v. Wedel dem Minister Präsidenten Besuche ab. Pest, 10. November. Obstruktion im ungarischen Abge ordnetenhause. Die heutige Sitzung war der Schauplatz einer stürmischen Auseinandersetzung. Der Ministerpräsident erhob sich, um zu sprechen. Mittlerweile war der Abgeordnete Polonyi au'gesprungm und verlangte das Wort zur Hausordnung Auf der Rechten ertönten stürmische Rufe: „Niedersetzen!" Der Präsident ermahnte Polonyi, der Aufforderung Folge zu leisten, da der Ministerpräsident sich schon früher zum Wort gemeldet habe. Hierauf forderte die äußerste Linke geschloffene Sitzung; der Präsident erwidert, er werde diese nur gestatt«, nachdem der Ministerpräsident seine Rede beendet. Graf Tisza spricht nun unter unauSgesttztrm Toben und Lärm«. Wir werd« nicht gestatt«, daß Sie die Bestimmung« der Hausordnung mit Füßen treten! (Lärm und Beifall.) Im weiter« Ver laufe seiner Rede erklärte der Ministerpräsident, er werde sein Versprechen bezüglich der Wahlresorm einlösen. Alle Gerüchte, als sei er größere Verpflichtungen eingegang«, als er amtlich eingestehe, sei« unwahr. Graf Tisza verläßt darauf die Sitzung. Nachdem der Präsident geschloffene Sitzung angeordnet, werden Beschwerden vorgebracht über die Hantchabung der Hausordnung. Vern, 10. November. Die Unterzeichnung des Handelsvertrages mit Deutschland durch dm Bundesrat Deucher als Chef des Handelsdepartements einerseits und dem deutschen Gesandt« Bülow andererseits findet näch sten Sonnabend 11 Uhr vormittags slatti Fraukreich. Paris, 10. November. Deputiertenkammer. Die Be ratung des französisch-englisch« Übereinkommens, wird wieder ausgenommen. Pressens« (Sozialist) billigt das Übereinkommen und hebt hervor, daß die Freundschaft Frankreichs und Englands eine Rückwirkung für die Humanität und Zivilisation auSübe. Sodann betont Redner die Vermittlung Frankreichs aus Anlaß des Hüller Zwischenfalles und verbreitet sich schließlich über hie europäische Politik überhaupt. Er beklagt den mörderisch« Kamps im fernen Osten und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Augen blick kommen werde, wo Frankreich, England und andere MLHte intervenier« und dm Friedensschluß herbeiführ« könnm. Er tritt sodann für eine gemeinsame Abrüstung ein, wozu FrmL- reich die Initiative ergreif« könnte. Denys Cochin (konservativ) verlangt Aufklärungen über das Abkommen mit Spanien. Jaurös begrüßt dieses Abkommen als eine Friedensbürgschast und den Vorläufer eines weilergehend« Einvernehmens. Paris, 10. November. Der Deputierte Syveton wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt und dann freigelassm, nach dem er sich verpflichtet hatte, sich jeder Zeit währmd des gegen ihn eingrleitetm Verfahrens zur Verfügung zu halt«. Italien. Rom, 10. November. Der Unterrichtsminister wirs sämtliche Hochschulrektor« an, dafür Sorge zu tragen, daß inner halb der Universitätsräume keine auf die Innsbrucker Krawalle bezügliche Propaganda getrieben werde. England. London, 10. November. Zur Ermordung des deut schen Ingenieurs Fleischer wird aus Simla gemeldet: Die Leiche Fleischers ist noch nicht geborgen. Es heißt, er habe einen Wortwechsel mit dem Dasadar seiner Eskorte gehabt, der ihn erschoß. Die Sache wurde der indisch« Regierung über geben; eine eingehende Untersuchung ist eingeleitet. Fleischer ist der Sohn eines lutherischen Pastors und stammt aus Loschw'.tz bei Dresden. London, 10. November. Das „Reutersche Bur." mel det aus Sidney, im Simpson-Hafen in Deutsch-Neubritannien sei die Errichtung einer groß« Werst, sowie von Warmhäusern im Gange. Angeblich sei« diese Werke für die Bedürfnisse der Norddeutsch« Lloyddampfer bestimmt, jedoch glaubt man, es sei Absicht, dm Hafm zu einer deutsch« Flottenstation zu gestalt«. Griechenland. Athen, 10. November. Die Regierung ist bemüht, dm Rücktritt einer Anzahl Offiziere und Unteroffiziere die nach Macedonim abgehm wollen, zu verhindern. E» find Befehle an die Grmze gesandt wordm, dem Eindringen von Band« «t- grgmzutretm. Rußland. — über eine Kaiserzusammenkunst in Skierniewice, von der gemeldet wordm ist, ist an Berlin«. amtlich« Stelle nichts bekannt. Pete,» bürg, 10. November. Mexejr» trifft hmte m Petersburg ein, er wird mit besonderen Ehr« empfang« und soll im Winterpalais Wohnung nehm«. Petersburg, 10. November. Admiral KaSnakowreist mit seinem juristisch« Beirat Baron Taub« dmmächst zu den Verhandlung« ter international« UntersuchungSkommisfion ab. Er ist jetzt damit beschäftigt, da» Material über dm Zwischen fall in der Nordsee zu bearbeitm, soweit «» bisher hier emge-