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LN(« «Vt »trö de« L»!«r» «on Dr«tx» «ch U»»«Im»g «« Lag« -q« lnrst», V» (!orabenü-8!an AN 62. Jahrgang. AL 276. « dl. Voft-AVtz« «» tRjamtau^ab. Drahtanschrift: Fernsprecher-Sammrlnumm«: 1L141. Nur str NachtgesprLch«: 19 VU. L8SS »Ur»»i!atzr«ch d, Dr»^, «» ^1 -»»iinaN^, Zutr.^l», <«, Kenn.»»» nur «nnml> «»«. ».» N«««»-« »«ch »«. Pcht <»4« «gtev-üd) ».« «., «on-tiich I « M. «»»»l-.n-Vr.ts» Dt. «inlpaltl^ ZetI« <et». 8SUdn>)« Pt.. v«plg.p>Itze ». «n^I»nl m Nummern n.ch ».NN- u. Feiertag.« lt.r«tf. ««/.Lenerun-vWa». — «U.W- «ustr. »e». Berouebejahl.—»e^gdi. »o Pt. Sonntag» 7. Oktober 1617. Schriftleitung und tzauptgeMst-ftelle: Marienstrahe »8/40. Druck u. Verlag von Liepsch » «richardt ln Dre.de». Nachdruck nur mit deutlicher Quellens«»ad» <.vr«d«r Nachr.") pULP». — Unoertsngt» Schrtltltllcke werden nicht ausdemchrt. r>«daa»a NrlagsaiRlattHai» SH» v»ut»«k» a»ien»»ni«»»» unkllnckdnr dl» 1V24. e/r o/o KM!kIlOIkIhWiAWINIssGl>III>AG>9 »d ISIS »uetoedae mit 11» dl» 1S»V«. vrasrßnsr «anelekdsnk ^lrtisnsvsvUsvkLtt s»tr» Mllsö« o im »ttsus Xsufmannsokstt-. nr.it.ra La»okLtt»»1alIan SchNIXNNdckNvIUA r unck SS» Lslctdneengsr» »on,la chnmotctungen rum Urntr»»»ctd älterer Krtogeanteiken In Naiod»- «Matran^eteungen n.kman nrlr dl» run» teo»t«r»k>7«! entgegen unrt »lncl ru j.ckm gs«ünsotiton Auskunft gern bereit. Sie Regierung über die Ausklürung im Heere. Srlilgrelche deutsche BirftSbe aus beide« >a««sern.— Ablurisuu» englischer SrlunduagrvorftSbe iuSIauder».—Svus seiudlich« gluirruie im Westen abgelchige«. — Meder 17 M riuueu dersenlt. — NereusII« Mckttlttrdroduniru. — Sie zrledeuisragr. Ser amtliche deutsche Nrir-.dericht. 1« «tlich.) GrvtzeSHanptg'nartier.S. Okt. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. -eereegruppe Kronprinz Rnpprecht I« Kampfgelände der flandrische« Front «er. stärkte sich das tagsüber kräftige Störnngssener a« Abend « einzelne« Trommelseuerwelle« zwischen Poeleapelle »nb Gtzeluvelt. Englische Angriffe erfolgten nicht, »orstotzende Erknn. dnngSabteilung«» wurden znrttckgeworfe«. -.««gruppe dentfcher Kronprinz Nordöstlich von Soiss» « s «ahm abends die Artillerie, tätigtest an Stärke «nd Planmätzigkeit z«. Nordöstlich von Reims scheiterte ei« franzSfischer vorftob. Ans beide« MaaS.Ufer» brache« «nsere Gtnrm» trnppe» bei Malanconrt, Bethineonrt, Forges. Samognenrc «nd Bezouvanx in die kindliche« Stellnnge« ei« «nd Lehrte« überall mit Gefangene« znrittk. o «tttrmifche Witter««« schränkte die Kliegertätigkeit ei«. FünsseindlicheFlngzenge wurde« abgeschoffe«. Sentnant Müller errang de« LS. Luftsteg. Oestlicher Kriegsschauplatz. Seine gröb«e» Sampshanvlnnge«. Mazedonisch« Front . Mehrfach bekämpfte« sich die Artillerie« lebhafter als ßchnst. Oestrich des Doiran-Gees wnrde de« Angriff eines englisch»« Bataillons dnrch die bnlgarische« Sicherungen abgemiese«. Der Erste Generalqnartier meiste«: 1«. T.«.) Lndendorff. Amtlicher deutscher AdmirMabrbericht. Berlin. S. Okt(AmtNch) Dnrch die Tätigkeit «nserer Unterseeboote wurden im Sperrgebiete ««Eng land «enerdiugs 17999 Br-Rgftr.,T«. versenkt. Unter de« vernichtete« Schiffe« befanden sich drei bewaffnete Dampfer, von denen zwei englischer Rationalität waren, ferner der englische Fischkutter „P. R. LOS Ronald-, fw. T. B.s Der Chef des AdmiralftabeS der Marine. Veutscher Reichstag. Drahtmelbung unsrer Berliner Schriftlettuug. Berlin. 9. Okt. Haus. Regierungstische und Tribünen find dicht besetzt. Auf der Tagesordnung stehen die sozialdemokratische« Interpellationen über Agitation durch Vorgesetzte im Heere zugunsten all deutscher Politik und über Handhabung des Ver eins- und Versammlungsrechtes durch die stell vertretenden Generalkommandos. Die Interpellationen werden vom Nbg. Landsberg in längerer Rede begründet. Bon der Regierung antwortet zunächst Krieg-minister v. Tteiu: Sine Agitation zu politischen Zwecken wird nieder von mir noch von der Heeresleitung in der Armee geduldet. fLachen bet den Sozialdemokraten.) LS hat gewiß schon grobe Mühe gekostet, die paar unbedeutenden Beispiele, die der Vorredner vorbrachte, zusammenzusuchen. (Stür mischer Widerspruch links. Zuruf bei den Sozialdemokraten: Unethörtl Grobe Unruhe. Präsident Dr. Kaempf: Es ist unmöglich, die Verhandlungen so weiterzuführen. Ich bitte, die Zwischenrufe zu unterlassen.) Eine Aufklärung in der Armee hat von Anfang an stattgefunden, geht aber nach ganz anderen Zielen, die weiter gesteckt werden mutzten, alb der frische Bewegungskrieg in den GtellungSkampf über ging und die Saften in der Heimat sich schwerer bemerkbar machten. Die Lügen der Feinde, in denen sie uns immer wieder die Schuld zuschiebeu. waren um den ganzen Erdball gelaufen. Der Soldat mubte über die Ursache beS Krieges aufgeklärt werden und über die Folgen einer Niederlage. (Sehr richtig! rechts.) Auch die Verhältnisse in der Heimat, die er auf Urlaub in verändertem Zustande wiedersah. mutzten ihm klargelegt werden. Unsere Soldaten hungerten nach geistiger Nah rung. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Nach Brot! Grobe Unruhe. Glocke des Präsidenten.) Die ist ihnen in reichstem Matze zuteil geworden. Die Oberste Heeres leitung hat selber allgemein« Richtlinien herausgegeben. (Hört! Hört! links.) Die Mittel sind Vorträge, Zeitungen. Theater und Kino. Wo die Grenzen von impulsiven Naturen überschritten wurden» ist sofort eingegriffen worden. Von Politik war keine Rede. Generalfeldmarschall v. Hinüenburg mutzte kürzlich durch unzweideutige Worte etn Lügengewebe zer stören, das von weitgehenden Differenzen zwischen ihm und Ludendorff ausging. Auch diese Lüge hat kurze Beine. (Abg. Emmel (Soz.)» der gerufen hatte: „Der Kriegs- Minister kneift!", wird vom Präsidenten zur Ordnung ge rufen.) Der Redner schließt: Eine Armee, der der Sieges» Wille fehlt» ist unbrauchbar. Man kann sie beiseite legen und dem Feind das andere überlassen. Da w'ir das aber nicht wollen und es auch Sie nicht wollen (Sehr richtig! links und im Zentrum), werden wir diese Aufklärungs tätigkeit in Sem von mir gekennzeichneten Sinne fort setzen. (Beifall rechts, Zischen links und im Zentrum.) Staatssekretär vr. Helfferich: Ich htwe nur wenige Worte hinzuzufügen. (Hört, hört! links.) Der Kriegsminister hat die in der Interpellation gestellte Frage beantwortet. (Widerspruch links und im Zentrum.) Der Reichskanzler ist sich mit dem Kriegs- Minister und allen mtlttärtschen Stellen darüber einig, daß die Politik nicht in die Armee hineingetragen werden darf. (Lachen links.) Es darf nicht geschehen, nicht von rechts und nicht von links! Das unter streiche ich mit Nachdruck. (Lachen links.) Damit ist der Nahmen für die Aufklärungstätigkeit gezogen. Gewiß, die Grenzen sind flüssig. Es hängt viel vom Takt des ein zelnen Vorgesetzten ab. Werden Mißbräuche bekannt, so wird «ingeschritten. Das hat der Kriegsminister zngesagt. Niemand will Len Beamten bi« Freiheit der politischen Betätigung bestreiten. Den Beamten mutz es selbstverständlich frei- stchen, innerhalb der Grenzen, di« ihnen durch den Treu eid, durch die «Bamtenpflichten und durch ihre Zugehörig keit zur staatsbürgerlichen Gemeinschaft gezogen sind, sich politisch zu betätigen (Allseitig« Zustimmung), aber — und auch jetzt spreche ich im Namen und Sinne des Reichs kanzlers —: Kein Beamter darf seine Anstellung dahin mitzbranchen, daß er auf Personen, die ihm unterstellt sind oder die vou ihm abhängig sind oder sich abhängig fühlen, in irgendeiner Beziehung einen Druck auszuübcn. (Lehr richtig! links. Zuruf: Aber es ist geschehen!) Gewiß möge» hier und da Verstöße vorgekommcn sein. (Zurufe: Hier und da?) Wo ein solcher Mißbrauch sich einstcllt, wird der Reichskanzler für Remcdur sorgen. Dieser Mißbrauch ist zweifellos nicht in dem Maße vorhanden, wie hier behauptet worden ist. . lSortsetzuna im Morgenblatt.) t Re Srietensstgge. ÜLtgene Drahtmeldungen.) Gens, S. Okt. Die „Humanitv" schreibt: Die Stell ungnahme Frankreichs zur F r t eü e n s s r a g e wird im sozialistischen Kongreß in Bordeaux entschieden werden. Die „Humanits" fügt hinzu: Leiber scheine es. daß die bisherige Minderheit der Partei, die den Frieden so bald wie möglich fordere, über die Hälktc der abstimmen den Delegierten für sich gewonnen habe. Köln, 6. Okt. Nach einem parlamentarischen Bericht der „Idea nazionale" wird in der bevorstehenden Kammer tagung außer -em Ministerpräsidenten auch Sonnt no über die, Friedensfrage sprechen. („Köln. Ztg") Zürich, 6. Okt. Der „Secolo" meldet ans Nom: In -er Consulta ist am Donnerstag mittag ein offizieller Vermittlung Santrag des Papstes cingegangen. „Nya Dagligt Allehanda" schreibt zur Rede Chur chills: Worauf baut England seine vermessenen Ansprüche auf das Recht, in solchem Tone zur Welt zu prechen? Darauf gibt Churchill folgende Antwort: Wir lnb von allen unseren westlichen Alliierten noch am wenig- ten erschöpft. Hier gesellt sich Grausamkeit zum Uebermut. Es gibt nur einen schwachen Punkt in Churchills rücksichts- loser, machtphtlosophtscher Berechnung, und der lautet: Ob wohl es noch zu früh ist, zu sagen, baß die Wirkungen des Unterseeboot-Krieges vollkommen beseitigt sind, können wir trotzdem behaupt?», daß den Unterseebooten ernster Schaden zugefügt ist. Wie grob der ernstliche Schaden ist, der England selbst »uaefügt wurde, können wir Neutrale» aus -er Tat- fache schlietzen, datz diese weltbcherrschende Macht sich dazu erntedrtgen mutz, unsere armen kleinen Schiffe zu annek tieren. die «nsere letzte Hoffnung auf Rettung an -er Hungersgrenze sind. (W. T. B.) Weitere feiuöliche Schifisverlnste. „DSpöch« -e Lyon" meldet auS PariS: Die beiden fran zösischen Biermaster „Madeleine". 2709 To., und „Marthe", 9190 To.» di« am 99. Juli ans einem französischen Hafen auSgefabren waren, werden »IS von einem deutschen Unter seeboote versenkt gemeldet. (W. T. v.) „MaaSbobe" meldet: Der amerikanische Segler „Hilda M. Horton", der englische Dampfer -NavenSworth". 8V1 Br.-Rcg.-To., und die Schleppdampfer „Esburg" und „James Neid" sind gesunken. Der amerikanische Scho ner „Emma S. Briggs", 294 Br.-Neg.-To.. wurde ver- lassen. Der Schleppdampfer „Alton" ist gescheitert, der Segler „Cyrene" ist gesunken. Der englische Damp- fcr „On Sang". 2892 Vr.-Rcg.-To., ist gesunkeu, der Schleppdampfer „Nyora" ist g e s u n k e n, der französische Dampfer „Loire", 1492 Br.-Rcg.-To., ist gestrandet uud verloren, der irische Dampfer „Eugen!« S. EmbiricoS", 4199 Br.-Neg^-To., ist gestrandet, der norwegisch« Dampfer „Montana", 7020 Br.-Rcg.-To., ist gesunken, die englische Bark „Coloniale Empire", 2496 Br.-Reg.-To„ ist gestrandet und wird wahrscheinlich ein Wrack werden. Der Schleppdampfer „Win. Ä. Murray" ist ge» s unke n. (W. T. B.) Amerika im Kriege. Das Amsterdamer „Allg. Handclsbl." meldet au- Lon don: Die amerikanische Regierung hat ungeordnet, datz in Zukunft jedes Schiss, das auf der Ausreise nach einem autzer- halü Europas gelkgencn Hafen in einem amerikanische» Hafen bunkert, sich verpflichten mutz, nach den Vereinig ten Staaten zurltckzu kehre», um seine Labung» wenn sie für ein an die Mittelmächte grenzendes neutrale- Land bestimmt ist, untersuchen zu lassen. (W. T. B.) „Petit Parisien" meldet aus Washington: Ein Tele gramm des Gesandten Argentiniens dementiert die Nachricht, daß eine Konferenz der lateinische» Republiken zwecks Bildung einer Wirtschaftsliga zur Organisierung der Blockade gegen Deutschland zusammcngetrcten sei. (W. T. B.) „Central News" meldet: „Daily Telegraph" erfährt auS Washington, daß zwischen Japan und den Vereinig ten Staaten Noten über internationale Beziehungen gewechselt worden sein sollen, u. a. über das japanische Pro tektorat in China und über die japanische Ilotttcnbewegung im Stillen Ozean. (W. T. B.) Kereuskis Rücktrittsdrohunaes. d. Aus Petersburg wird gemeldet: Am Mittwoch, im Laufe der Besprechungen, welche das Bureau der demokra tischen Konferenz vor der Sitzung abhielt, erschien Ke ren s k i und wies in einer Rede ans die Gefahr hin, welche für die innere und äußere Politik durch die Bildung eines ausschließlich sozialistischen Ministeriums entstehe» würde. Nur eine Koalitionsregierung könne das Land retten, und wenn eine andere Entscheidung getroffen würde, werde er sich ihr unterwerfen oder zu rückt retcn , nm die Krisis nicht zu verlängern. d. In der demokratische n K vnfercnz stimmten die kooperativen Verbände für die Einsetzung einer Koa litionsregierung, nm die verzweifelte wirtschaftliche Lage des Landes zu bessern. Die Nationalgruppcn spalten sich in zwei Teile. Der erste verlangt vor allem Befrie digung der nationalen Wünsche, der zweite will die konsti tuierende Versammlung erst gbwarten. Die Kosaken- vcrbände «rächten eine Koalitionsregierung für not- notivcndig: aber die Vertreter der anarchistischen Bolsche- wiki-Partci wollen in einer solchen Negierung leine Sitze einnehmen. Die Kosaken werden aber unter allen Umständen die provisorische Regierung» unterstützen. Ter Bund der Lehrer und die Verbände der Ingenieure und Staatsbeam ten erklärten sich für die Koalition, die Vertreter der Schrift-, sctzer und Drucker und der Bauernverbände dagegen. Kcrcuski bleibt im Amt. lEigc » e D r a h t in c l d a n g.) Genf, 0. Okt. „Petit Journal" meldet auS Petersburg vom Donncrötag abend: Die D c m i s s i o n s k r i si s Kcrenski gilt als beigclegt. Kcrenski bleibt Prä sident des Direktoriums der Republik bis zum Zusammen tritt der Konstituante. Die Korldnuer der russischen Mirreu. (Petersb. Tel.-Agentur.) Die Blatter nrelden unter Vorbehalt vom 6. Okt.: Die Bemühungen zur Bildung eines Koalitionskabinctts wurden gestern den ganzen Ta« über fortgesetzt, stieben sich aber an unvorher gesehenen Schwierigkeiten. Die Moskauer Industriellen er klärten nämlich, daß die Bildung eines Vorparlaments durch die demokratische Konferenz eine neue Tatsache dar stelle, die die politische Lage ändere. Sic sind der Ansicht, daß ein Vorparlament eine «rüste Behindcrtmg für die Bildung einer starken Negierungsgcwalt bedeute. Es wur den daher am Abend Verhandlungen mit anderen bürger lichen Gruppen einaeleitct. so vor allem mit den Peters burger Kadetten. Heute wird, um ein Kompromiß zu schaffen, eine Versammlung von Mitgliedern der Regierung mit Moskauer Industriellen und Petersburger Kadetten, sowie fünf Mitgliedern der demokratischen Konferenz statt- finben. Die Blätter geben der Vermutung Ausdruck, daß die Hauptforderung der bürgerlichen Elemente für einen Eintritt in die Koalition die sei, daß die Verantwort lichkeit der Negierung vor Sem B»rp-rs».