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WWMUWM Nr. 249 «Sonnabend, den 24. Oktober tS3t 84. Iahrg M' hier und teil, Ein letzter Appell an Kovver. Wir- -le Wahrhell erkannt- ehe es zu spät ist? Erster Besuch bei Koover. Alle Probleme werden besprochen werden. Washington, 23. Okt. Ministerpräsident Laval ist eingetroffen. Er machte Hoover einen Antrittsbesuch nahm am Abend an einem Bankett im Weißen Hause I, am 21. Oktober 1931. Der Rat der Stadt — Polizeiamt. London, 22. Okt. Di« Neuyorker Meldungen über angebliche Rückzahlungen des grüßten Teils des 125- Millivnen-Dollarkredits haben bisher hier kein« offi ziell« Bestätigung gefunden. Don informierter Seit« wird dazu bemerkt, daß die Meldungen wenigstens in dieser entschiedenen Form „kaum mit den Tatsachen übereinstim men". Dagegen sei England in der Lage, die Rückzahlung vorzunehmen. Es sei nicht in Abred« gestellt, daß hierzu „Vorbereitungen" getroffen würden. »Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Lrzgebirgischen Bolksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden einnahmt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und zu dem auch der deutsch« Botschafter geladen war. Nachmittag empfing Laval die Presse, die er bat, sich nicht in Vermutun- gen zu ergehen, oder von Entscheidungen zu sprechen, die noch garnicht gefallen seien. Er sei hierher gekommen, um mit Hoover alle Probleme zu besprechen, welche die Welt zurzeit beschäftigen. In einigen Punkten hoffe «r mit Hoover zu einer endgültigen Verständigung zu kommen, in anderen werde sich ein« Lösung nicht mit einem Schlage erreichen lassen. Frankreich sei weder kriegerisch, noch wolle es in Europa dominieren, es wolle im Gegenteil bartun, daß es be- reit sei, seinen Teil an der internationalen Zusammenarbeit zu übernehmen. Mißbrauch -er Dürgersksuer. Der preußische Innenminister Severing hatte zur Sanie. runq der rheinischen Landesbank eine Erhöhung der Prooinzialumlage in Rheinland und Westfalen gefordert. Die Provinziallandtaqe hatten diese Zumutung abgelehnt, worauf di« Oberpräsidenten als Staatskommissare angewiesen worden waren, die Umlage zu erhöhen. Die einzige Möglichkeit, das Geld zu erhaltens ist die Bürg er steuer. Eine Reihe von Stadtverordnetenversammlungen hat die zur Aufbringung der Umlage geforderte Erhöhung der Bürgersteuer natürlich abae- lehnt mit dem Erfolg, daß die RcaierunasbehSrden nunmehr mit Zwanosfestsetzunaen durchgreifen. Besonders verstimmend wirkt Lie Tatsache, daß davon auch Kommunen betroffenwerden, die bei den Landesbanken gar nicht, engagiert sind. sondere „Sicherheit" Frankreichs zu sorgen. Offensichtlich sol- len nach Frankreichs Wünschen die Vereinigten Staaten sich entweder verpflichten, Frankreich im Falle eines Krieges Hilfe zu leisten, oder aber wenigstens im Falle einer Kriegsdrohung mit Frankreich in Beratungen über eine Hilse für Frankreich einzutreten. Diese Forderung Frankreichs ist vorweg durch sehr offizielle Aeußerungen in der amerikanischen Presse vom Weißen Haus abgelehnt worden, so daß tatsächlich der Besuch Laval» in Washington mit einem Miß klang poli tischer Natur beginnt. Laval an das amerikanische Volk. Nsuyork, 22. Okt. Ministerpräsident Laval hat an das amerikanische Volk eine Kundgebung gerichtet, in der es heißs: Ich wünsche, daß eine immer engere Zusammenarbeit zwischen Amerika und Frankreich die Lösung der Schwierig» leiten erleichtert, die die Welt gegenwärtig spürt. Die Negie rungen müssen sich bemühen, das Elend zu beseitigen und den Wohlstand wieder herzustellen. Sie müssen sich unaufhaltsam der Konsolidierung des Friedens widmen. Um an diesen hohen Aufgaben mitzuarbeiten, bin ich aus Frankreich nach Amerika gekommen. D« .«ne,«»,»*« «»Miro»»' »«»4 «U »»««tim z« I«s« «4 v«» KUN»»««. »V»» Ne »»« X mm »nU, I» Ist (k»mIN«n<n>,U,» m» SUll«»s«!«4« v-d-rM«« ,»), " Nv dl« «mm dr«N« PUH- N«Um»«M« »0, »«»«> I»0, I« »K « M» »NU« »mlI.«U»»«I^lIi «I «m-Irl»»« V»Skch«<s-a»»«» < LUpr«» Nr. irrre. S«««I»»«-»Ir»-»»nI», »I«, LiM«, «. « Dle Finanzlage -er Gemein-en. Line amtliche Erwiderung. Berlin, 22. Okt. Zu den kürzlich von den kommunalen Spitzenverbänden der Presse gemachten Mitteilungen über die Entwicklung der Finanzlage in Len Gemeinden wird von unterrichteter Seite darauf hingewiesen, daß man auf keinen Fall behaupten könne, die Hilfe des Reiches für die Gemeinden sei ein Schlag ins Wasser gewesen, wenn das Reich den Gemeinden insgesamt 230 Millionen Mark bereit stellt, um die Wohlfahrtserwerbslosen in den Gemeinden zu unterstützen. Man könne auch nicht sagen, daß diese Unterstützung auf der anderen Seite durch neue Be lastungen auf dem Gebiete der Arbeitslosenunterstützung wie- der wett gemacht werde. Für diese neu entstehenden Lasten und für die ausfallenden Länderüberweisungen sind den Ge» meinen andererseits die wie bisher aus der Hanszins- steuer entnommenen Beträge für den Wohnungs bau freigestellt worden. Bei der aeaenwärtlgen angespannten Lage unserer Finanzen kann nach Auffassung des Reichsfinanz ministeriums auch auf keinen Fall davon aesprochen werden, daß alle Sparmöglichkeiten erschöpft seien. Eg werden sich zweifellos bei eingehender Nachprüfung noch weitere Möglichkeiten für Sparmaßnahmen finben lassen. Im Stockholmer „Sv«nska Tagbladet" beschäftigt sich Professor Gustav Lasse! mit dem französischen Ministerbesuch in Washington. Er schreibt u. a.: „Haben Laval und Hoover verstanden, was es gilt? Haben sie sich so sehr von Kriegstraditionen und wirtschaftlichen Zwangsvorstellungen freimachen können, daß sie radikal mit der Politik zu brechen vermögen, die die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrundes geführt hat?" Eassel stellt fest, daß di« Tributforderungen ohne die geringste Rücksicht auf Deutschlands Zahlungsschwierigkeiten festgesetzt worden sind. Trotz der Katastrophe, di« jetzt über di« Welt hereingebrochen sei, habe man sich noch nicht di« Frage vorgetegt, ob es für Deutschland möglich sei, mich nur einen kleinen Bruchteil der Reparationen zu zahlen. Man befürchte, daß Deutsch land durch wirtschaftliches Aufblühen wieder erstarken könne und fordere die Tribute, um es am Boden zu halten. Deutschland sei nicht imstande gewesen, auch nur einen Pfennig der Reparationen selbst zu zahlen. Die deutsche Auslandsverschuldung sei um 18,2 Milliarden Mark gestiegen. Jetzt könne Deutschland nichts mehr borgen. Im Gegenteil: Das Ausland entzieh« ihm die kurzfristigen Kredite. ^stun frage man sich, was denn eigentlich ge schehen solle, wenn das Moratorium ablaufe. Cs sei für Deutschland unmöglich, in nächster Zukunft irgend welche Zahlungen aufzubringen. Frankreich komm« jedoch nicht nach Washington mit einem Programm, in dem diese Tatsache berücksichtigt werde. Es gebe kein Anzeichen dafür, Laß sich di« Staatsmänner, die sich jetzt in Washington treffen wollten, über die Gefahr «inseitiger Goldverteilung klar seien. Eine Herabsetzung der Kriegsschulden sei in Wirklichkeit kein Opfer. In Washington werde man jedoch über, unwesentliche Dinge sprechen und weiter so handeln, wie bisher. Man werde sich auf alle Weis« Gold aneignen, das Preisniveau herabdrücken und die letzten Reste des Vertrauens und der Zahlungsmöglichkeit vernichten. Dar auf werde man die Hände in Unschuld waschen. Es nütze nichts, zu versuchen, Frankreich und Amerika davon zu überzeugen, Laß sie unrecht handelten. Aber der allge- meine Ruin werde auch sie bald erreichen. Fraglich sei nur, ob die Wahrheit erkannt werde, ehe es zu spät sei. Ein Mltzklang. Wie verlautet, hat Hoover, dem der Entwurf der offi- ziellen Rede Lavals vor zwei Tagen durch Funksprüch übermittelt worden war, dem Umfang nach mehr als ein Drit- tel beanstandet und die Fortlassung veranlaßt. Es Han- delt sich dabei um Stellen, die dem Präsidenten wegen ihrer außenpolitischen Tragweite bedenklich erschienen. Bei den Franzosen hat diese Tatsache ein gewisses Befremden äusgelöst. Laval will aber trotzdem über die Forderung Frankreich« sprechen, daß Lie Vereinigten Staaten durch «inen sogenannten Kollektivpakt sich verpflichten, für die be- » «thasimd die ««Mchf« Beksnutmachunge« der «mistzaupimannschass und de» Beurksverband» Schwärzendem, der Amtsg«ichtt in Aye. Löbnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Sladtröt» in Srvnhain, Lößnitz, Reuftädtel und Schneeberg, der Finanzämter to Au, und Schwarzenberg. E» werd« außerdem oerössenillchlr Bekanntmachung«, der Stadtrili« ,u Au« und Schwarzenberg und d« Amtsgericht, zu 3ohanng«org«nstadt. Verlag E. M. Särlner, Aue, Sachsen. »mlsts«»«», « «»^ tt»M» o«»i «l») «a Iw ve,"»««»«»« «1» vra-i-nwNfii »ELM» «I«k»»ft» »V——Nr « x»ch««N ««Um». Ui zl.stKch« d«r «, »m«,«rI»E r„« !-M« « bE»E Slilr SU».«H »w«^». «4 »Ude «r dl« d« d»r« m» Nont-r, «-d-L «, «ch, »«nliid-u. Wb"'»- «<»n-d«ri «»» Neue Gol-sen-ungen für Frankreich. Lherbourg, 22. ,Okt. Don aus Amerika kommenden Damp- fern sind heute zwei neue Goldladungen ausgeschifft worden, und zwar 381 Goldbarren von dem Dampfer „Deutsch, land" und 210 Barren von dem Dampfer „President Roos«, mit". Das Gold stellt einen Wert von 800 Millionen Franken dar. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Aue Blatt 360 auf den Namen der Kaufmannsehefrau Laura Johanna Engelmann geb. Unger in Au« eingetragene Grundstück soll am Sonnabend, dem 12. Dezember 1931, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver- steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 4,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 12 000 RM. geschätzt. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 16 280 RM. Das Grundstück liegt in Aue an der Eisenbahnstraße Nr. 1 (Ecke Bockauer Straße, Flurstück Nr. 443, Ortsl.-Nr. 71 Abt. 0) und ist be- baut mit einem zwei-, zum Teil dreigeschossigen Wohn- und ^Geschäftshaus, einem Holzschuppen und einem kleinen masst- ven Waschhaus. An Mieten werden jährlich 2015 RM. ver- Ardeilslofenversicherung. Wir geben hierdurch davon Kenntnis, daß auf Grund der Aenderung des 8 145 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 12. Oktober 1929 durch die zweit« Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanz«» vom 5. Juni 1931 die unserem Der- band angeschlossenen Kassen, gleichwie all« Orts-, Land-, De- triebs- und Jnnungskrankenkassen sowie Ersatzkassen, als Ein- zugsstellen zur Einhebung von Verzugszuschlägen zu den Bei- trägen zur Arbeitslosenversicherung in Höbe von 12 v.H. verpflichtet sind. Die Erhebung dieser Zuschläge hat nach Ablauf einer Woche nach Eingang der Deitragsrechnung beim Arbeitgeber zu erfolgen. Den beteiligten Arbeitgebern wird durch Lie Kassen noch ein aufklärendes Rundschreiben zugehen, das auch in deren Geschäftsstellen erhältlich ist. Aue/Sa., am 22. Oktober. 1931. Verband der Ortskrankenkassen im Bezirk der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. Alfred Fritzsche, Vorsitzender. Die Liste, in der die Einwohner der unterzeichneten Stadt gemeinde eingetragen sind,, die zum Amte eines Schöffen oder Geschworenen berufen werden können, liegt vom 26. Oktober 1931 ab eine Woche lang im Polizeiamt — Stadthaus, Zim mer 29/30 — öffentlich aus. Innerhalb dieser einwöchigen Laval in Amerika. „Organisierte Sicherheit". Der Wunsch Frankreichs. Neuyork, 22. Okt. Bei der Landung Lavals war eine beträchtliche Menge zugegen. Nicht nur auf den Straßen, sondern auch von Laternen und Fenstern der Hochhäuser aus wollten Tausende das Eintreffen des Ministerpräsidenten beobachten. Auf dem Broadway hatten sich Militär und Marineabteilungen zur Parade aufgestellt. Staatssekretär Stimson hatte sich zur offiziellen Begrüßung eingefunden. Nach der Landung wurde Laval unter begeisterten Zurufen der tausendköpfigen Menge nach dem Rathaus geleitet, wo er von Bürgermeister Walker namens der Stadt Neuyork feierlichst bewillkommnet wurde. Laval führte aus, er komme von einem Lande, das entschlossen sei, mit Amerika zur Wie derherstellung der Prosperität zusammenzuarbeiten. In einer vom Zweifel zerrissenen Welt müßten die beiden großen De mokratien zusammen Methoden suchen und anwenden, dte die Ruhe und das Gleichgewicht wieder Herstellen werden. Frank reich war tief gerührt, als Präsident Hoover mich zu einem Besuch einlud. Es erkannte, daß die amerikanische Regierung sich an Frankreich gewandt hat, weil es inmitten der weitver breiteten Störungen unberührt geblieben ist. Das amerika nische Volk wird, wenn nötig, dem Ruft Folge leisten, welcher von der alten Welt kommen kann . . . Unser einziger Wunsch ist der Friede, aber wir legen großen Wert auf unsere Sicherheit. Die Regierungen und Völker sollten ver stehen, daß die Sicherheit nicht nur in hoffnungsvollen Worten ausgedrückt werden kann, sie sollte organisiert werden. Ich spreche im Namen eines Landes, das entschlossen ist, seine Anstrengungen mit den Ihrigen zu verbinden, um Gefahren abzuwehren, die unsere Zivilisation bedrohen. vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri genfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stell» des versteigerten Gegenstandes tritt. ga 6/31 Amtsgericht Aue, den 21. Oktober 1931. Schöffen- und Geschworenen-Urliste in Schwarzenberg bekr. der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins- mer 29/30 — öffentlich aus. Innerhalb dieser einwöchigen besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer Nr. 40). Frist kann gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so- Liste Einspruch schriftlich oder zu Protokoll daselbst erhoben weit sie zur Zeit der Eintragung des am 21. August 1931 werden. verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuche! Schwarzenberg, nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermtn«!