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Nummer 218—38. Iahrg SmMche volkssettuny Erscheint - mal wöchentlich. Menatli«>«i Bezug,rnel, durch Tröger einlcht. V Psg djw. <0 Psg. Trögerlshn 17V; durch dl« Post 1.70 «lnschliebüch Poftüberwelsungsgebllhr, ju-llgllch SS Psg. Poft-Bestellgeldx TInzel-Nr. 10 Psg, Sonnabend- und Festlags-Nr. 70 Psg^ Abbestellungen mststen splltesten, ein« Woche »ar Ablaul der vezugszelt Ichristlich beim Verlag «Ingegangeu lein. Unter, rrilger dllrle, lein« Abbestellungen «nlgegenne-meir. Verlaggori Dresden, «nzelgenpreile: die llpaliig« 77 mm breit« geil, S Pfg.s lllr Familienonzetgen ö Psg Fstr Platzwstnlch, können wie t«>n« GewLH, leisten. Echriftleiiung: Dresderr^l., Polierstrad« 17, Fernnil Mit ». stlglst Gelchöstsslelle, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«» und Verlag Th. und G. Winkel. Pollerstrab, 17, Fernrns 7101», Postlcheck: Nr. IMS, Bank: tziadlbanl Dresden Nr. «717 Sonnabend/Sonnkag, 16./17. September L93S Im Fall, von höherer Gewalt, verbot, elnlrelende, Bekleb» pörunzen Hal der Bejieher oder Werbunglreidend« k«I» Anspruch«, last» bi» geiiung in deschrönllem Umlong«, oer- spSiet oder nicht «richetnl Srlstltunglort t» Dr « » L » «. przemysl uni» VialM genommen Oer Ning bei Kutno weiter verengt 8üü0 Gefangene und 126 Geschütze bel Warschau Berlin, IS. September. Tas Oberkommando der Wehrmacht albt be kannt: Die Slidgruppe des deutschen Ostheeres trieb auch am l!l. September die versprengten Teile der polnischen Stidarmee vor sich her. Mit ihnen wird vor den Toren Lembergs und am Tancw bei Bilgoras noch gekämpft. Przemqsl wurde ge nommen. Weit ostwärts davon haben motorisierte Truppen WlodzIinIerz erreicht. Unter Einsatz neuer deutscher Kräfte wurde der Ning um die bei Kutno eingcschlossene polnische Armee verstärk« und im Angriff verengt. Nach Abwehr der feindlichen Durchbruchoversuche siidost- wärts Warschau brachten unsere Truppen dort »»NN Ge. snngene und >28 Geschütze ein und stehen setzt dicht um Praga. B l ali, st ok wurde genommen. Der Kamps um die Zi tadelle von Brest ist noch Im Gange. Tie Luftwaffe vereitelte den Versuch der letzten pol nischen Transportbewegungen gegen die Ostgrenze. Im Westen feindliche A r t I l l e r I e t ä t I g k e i t bei Saarbrücken. Oertliche feindliche Vorstöhe wurden unter erheblichen Verlusten für den Gegner abgemiesen. Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet fanden nicht statt. Rumäniens Maßnahmen zur Aufrechterhal- inna der Neutralität Erklärung des Mlnisterprusidlums. Bukarest, 18. September. Das Ministerpräsidium gab am Freitag die folgende amtliche Mitteilung heraus: „Im Hinblich auf die Ereignisse an der Grenze der Bu kowina hat die Regierung umfassendste Massnahmen zur Auf rechterhaltung der rumänischen Neutralität getroffen. In diesem Geiste wird man Kindern und Verwundeten, die eventuell ins Land kommen, das von den Gefühlen der Menschheit gebotene Asnl gewähren. Jede ausländische Truppe oder Militärsormation, die die Grenze überschreiten sollte, wird entwaffnet werden, und man wird ihr bis zum Ende der Feindseligkeiten ein gewisses Gebiet zum Aufenthalt anweisen. Persönlichkeiten, die politische Stellungen innekatten. wer den verpflichtet werden, sich in eigens bezeichneten Orten auf- znhalten, und sich jeder öffentlichen Betätigung zu enthalten. Der Eintritt ins Land durch Privatpersonen, besonders solche aus den galizischen Gebieten, ist streng untersagt." WaffermEel in Gibraltar Gibraltar, >8. September. Ans Tanger lies ein Zisternen schiff mit Wasfcr nach Gibraltar aus, weil dort Wassermangel herrscht. Lindbergh gegen jede Einmischung in Europa Newyork, >8. September. In einer Rundfunkanspraci)e, die über das ganze Land verbreitet wurde, warnte Oberst Lindbergh das amerikanische Volk vor einer Verwicklung der Bereinigten Staaten von Amerika in den Krieg in Europa. Amerika stehe jetzt vor der Entscheidung, sich eniiveder von den europäischen Fragen völlig fernzuhallen oder aber dauernd und dann ernergisch sich an ihrer Lösung zu beteiligen. Im letzteren Falle aber würden etliche Tausende von Flugzeugen und Kano nen zu einem Siege nicht ausreichen. Auch müssten dann Mil lionen ans der besten amerikanischen Jugend geopfert werden. Gerade zur Zeit des Europakricgcs habe Amerika eine Friedens aufgabe. Vrlesmarken zur Erinnerung an Danzigs Heimkehr Berlin, 18. Tepiember. Die Neichspost gibt zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich am 1. Sep tember Sondermarken zu 8 Pfg. mit dem Bilde der M a r i e n- kirche und zu >2 Psg. mit dem Bilde des Krantors heraus, die nach Entwürfen der Neichsdruckerei hergestcllt worden sind. Die 'Marken, die autzerdem die Aufschrift „Danzig ist deutsch" tragen, werden vom 18. September an bei allen Postämtern, auch in Danzig, abgegeben. Französischer Minenlreuzer in Casa blanca in die Lust geflogen IW Tote und Verwundete Rom, 18. September. Einer 'Meldung der Agenzia Ste fan! ans St. Louis ^Senegal) zufolge, haben aus Casablanca t'Marokko) eingetrossenc Reisende berichtet, das» der sranzö- sIsche Minenkreuzer „Pluton" <1778 Tonnen) am Mittwschvormittag im dortigen Hasen in die Lust ges lo gen sei. Während der „Pluton". so heisst cs in dem Bericht weiter, seine Kriegsladung cinschisste, sei eine der grotzen Minen an Bord explodiert und hal'e das Schiss entzweigerisseu und zum Sinken gebracht. Nachdem der „Pluton" bereits gesunken war, hätten sich unter Wasser weitere schwere Explosionen ereignet, die in der ganzen Stadt erdbebenartig gewirkt und in den am Hasen gelegenen Stadtvierteln grotzen Schaden angerichtet hätten. Ten Rettungsmannskt-aften sei es nach sectprstündigem Arbeiten gelungen, über 18» Tote und Verwundete, die der Besatzung des „Pluton" und der Zivilbevölkerung angehär- ten, zu bergen. Tie 'Behörden von Casablanca versuchten, die Bedeutung der Katastrophe, die die Bevölkrung ties erschüttert habe, herabzumiudern. Gowjetrussifch-japanisches Abkommen Der Grenzkonflikt im Fernen Osten beiaelegt Moskau, 18. September. Wie eine amtliche Verlautbarung bestätigt, ist am gestrigen Tage von dem sowjetrussischen Autzenkommissar M o - lotow und dem japanischen Botschafter in Moskau, Togo, ein Abkommen unterzeichnet worden, das dem hestigen und mehrere Monate lang andauernden Grenzkonflikt an der Grenze zwischen der Aeutzeren Mongolei und Mandschukuo ein Ende setzt. Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: „Im Ergebnis der In den letzten Tagen stattgesundenen Besprechungen zwischen dem japanischen Botschafter in Moskau, Toga, und dem Autzen kommissar Molotow, sind beide Seiten, d. h. die japanisch-man dschurische und sowjctrussisch-mongolischc, zu folgender Verein barung gekommen: 1. Die japanisch-mandschurischen Truppen und d>e sow jetisch-mongolischen Truppen stellen am 18. September um 2 Uhr nach Moskauer Zeit jegliche Kriegohandlun- gen «in. 2. Die japanisch-mandschurischen Truppen und die son» jctlsch-mongolischcn Truppen bleiben ans den von ihnen am Ist. September um Ist Uhr nach Moskauer Zelt clngenommenen Linien. .8. Vertreter der Truppen beider Seilen schreiten an Ort und Stelle unverzüglich zur Ausführung der Punkte 1 und 2 des gegenwärtigen Abkommens. 4. Die Gefangenen und Toten beider Seiten wer den a u sge t a u s ch t, was die Vertreter der Truppen be der Seiten an Ort und Stelle unverzüglich vereinbaren und sofort zur Ausführung bringen. Autzerdem wurde In den Besprechungen zwischen To>m und Molotow eine Vereinbarung darüber erzielt, datz zum Zwecke der Festlegung der Grenzen zwiscl>en der Aeutzeren Mongolei und Mandschukuo im Gebiete des kürz lichen Konfliktes sobald wie möglich eine Kommission gebildet wird aus Zwei Vertretern der sowjet mandschurischen Seile und zwei Vertretern der japanisch-mandschurischen Seite. Die Kom mission wird ihre Arbeit sofort nach ihrer 'Bildung ausnehmen." Die gleichzeitig amtlich mitgeteilte Ernennung des bis herigen sowjetrussischen Geschäftsträgers in Tokio. Sine Io nin, zum Botschafter der Sowjetunion in Japan wird als weiteres Anzeichen dafür angesehen, datz der sowjetrussisch- jopanischc Ausgleich vom guten Willen beider Seilen getragen ist und datz ihm die Bedeutung einer dauernden Ver ständig n n g zukommt. Die Kämpfe an der Grenze zwischen der Aeutzeren Mon golei und Manschukuo hatten sich seit Inti d. I. fast unun'er- brochen in der Gegend des Buir-Ndr-Secs abgespielt und Imtten ans beiden Seiten eine grotzc Anzahl van Opfern gefordert. Von um so grötzerer Bedeutung ist die jetzt erfolgie Beilegung d'eses schweren Konfliktes, die die Bahn freilegen dürste für eine noch umfassendere Verständigung zwischen 'Moskau und Tc'K'0. Militärische und politische Kreise Tokios bemerken dazu, datz das llebereinkommen gerade in dieser Zeit von welttragender Bedeutung und geeignet sei. eine weitere friedliche 'Verständigung auch in den übrigen schneienden Fra gen zwischen beiden Ländern, insbesondere in den Grenzfragen, herzustellen. Bisher, so heben die militärischen Kreise hervor, sei der Zwischenfall am B.iir Nor See ein ernstes H'udernis für die Wiederherstellung vor normalen 'Beziehungen wischen der Sowjetunion und Japan gewesen Deshalb und auch wegen anderer verschiedener Gesichtspunkte sei das in Moskau gclros- sen.e llebereinkommen zu begrützen. Antwort an Chamberlain Berlin, 18. September. Bon amtlicher deutscher Seite verlautet: Der englische Premierminister Chamberlain hat vor gestern im Unterhaus behauptet, die Erklärung des Führers ini Reichstag, die das Bombardement offener Städte verbietet und den Armeebefehl bekanntgab, datz nur streng militärische Ziele zu bombardieren seien, sei durch eine inzwischen erlassene Ankündigung der Wehrmacht in das Gegenteil verkehrt worden. Wir geben hiermit nachstehend der Weltöffentlichkeit die wahren Tatsachen bekannt: 1. Der Führer hat auf den Appell des Präsidenten Roose velt zwecks Humanisierung des Krieges am 1 September 1889 bestätigt, datz sich die deutschen Streitkräfte ans Kanipshand- lungen gegen militärische Objekte beschränken würden, solang« dies auch von selten der Gegner strikt eingehallen würde. 2. Der klare Beweis für die humane deutsche Kriegs führung ist die Tatsache, datz bisher in Polen alle grotzen und kleinen Städte mit Ausnahme der militärilchen Objekte, Lust häfen und Bahnanlagen und Brücken vollkommen unversehrt erhallen sind. .8. Dies ist um so bemerkenswert"»-, als die polnische Re gierung ohne jede Rücksicht ans ihre Bevälke>uno und Städte dazu geschritten ist. Ortschaften obnc jede militärische Zweck Mässigkeit zum Stützpunkt ihrer 'Aktionen zu macken So ist zum Beispiel derzeit Warfchau. obwohl militärisch voll kommen eingeschlossen und strategisch ohne Bedeutung, von polnischen Truppen und bewaffneten Banden von Zivilisten besetzt, die ans der Stadt heraus die umzingelnde deutsche Armee bekämpfen. Aber hiermit nicht genug hat die polnische Reoierung durch ihre matzgebenden Instanzen in ganz Polen und zwar sowohl in den offiziellen polnischen Blättern als auch durch Ausrufe an die Bevölkerung, vsfen zum Franktireur und 'Ban denkrieg nufgefordert. So hat zum Beispiel der polnische Oberst Roman limia- stomski am 2. September um 1N8N Uhr über den Warschauer' Rundfunk folgenden Aufruf erlassen: „Die Polen Koben Ruhe bewahrt und sogar die unbewaffneten Personen haben, wo es zu Kämpfen gab, gekämpft. Wir fordern die Zivilbevölkerung auf, wenn deutsche Flugzeuge abaeschosien werden, die Piloten gefangen zu nehmen Sollten sie sich wehren, so sind sie sokort zu erschlagen. Die Fallschirmjäger landen mit ^vrengmaterial. womit sic versuchen, an militärisch wichtige Objekte heran zu kommen. Alenn ein deutscher Fallschirmjäger anaetroffen wird, soll er sofort an Ort und Stelle erschlagen werden " Am 8. September, 21 8» Uhr. erklärte der Sender War schau: „In dem Kampf gegen Deutschland arbeitet die polnische 'Bevölkerung Hand in Hand mit den polnischen Soldat-m. indem sie überall Barrikaden errichtet und mit ollen Mitteln die deutschen Aktionen und Stellungen bekämpft." Sender Warschau 2 und Marschau SP >8 verkündet am 8. September nm 18.1ü Uhr: „Hiermit fordern wir die Einwoh ner aller Städte und Dörfer auf. sofort mit dem Bau von Barrikaden und Tankfallen zu beginnen. Die Barrikaden sind aus verschiedene»! Materialien zu errichten ans alten Waoen. aus gefällten Bäumen usw. Tantzsallen sollen an den Orts- cingnnaen gebaut werden. Sie müssen zwei Bieter tief und sechs Bieter breit sein, damit auch der Tank bineiusälll. Au szerdem hat die Bevölkerung Benzin und andere schnell brenn bare Mittel in der Nähe der Tankfallen zu halten, damit der Tank sofort unschädlich gemacht werden kann damit er Feuer fängt. Mit dem Bau von Tankfallen soll aber solange noch gewartet werden, bis die eigenen Truppen tn Sicherheit sind " Kurzwellensender London GSB am 8 September. »88 Ilbr: „Wir erwarten, datz der Kamps für Warschau schwer sein wird, aber wir haben hinter uns nicht nur die Armee, sondern alle Bürger, die in der Lage sind, das Gewehr zu tragen." Kurzwellensender Miami am 8. September, um .'>.ui> Ukr: „Während der deutsche Rundfunk den Einmarsch deutscher Truppen in Warschau meldet, verkündet der Warschauer Radio, von Budapest gebärt, wie die Einwohner aufgesordert wurden, bis zum letzten Blutstropfen zu Kämpfen." Sender GSA vom 1» September. um W8»> ilbr: „Die polnische Hauptstadt, die von Tausenden von Zivilisten ver teidigt wird, kält noch immer den deutschen Angriffen stand" Sender Warschau 2 am 11. September, um 'M 11 Ubr. und Sender Wilna: „Bei den Angriffen aus Warschau land ein deutscher Tank ein unrühmliches Ende. Die Zivilbevölkerung machte ibn kampfunfähig." Sender Lemberg am 11. September: „Die übrigen pol nischen Städte versprengten Panzereinkeiten durch ihre bewaff neten Bürger." Der polnische Sender in Wilna verbreitet am 11 Septem ber die Aufforderung des polnischen Zivilkommisiars Birnaeki zum Meuchelmord an Deutschen: „Jeder schlage mit dem zu. was er aeradc in der Hand Kat" -1 Die bestialischen Grausamkeiten, die d'e Aufforderung der polnischen Regierung zum Franktireurkriea ui"er der Be völkerung bervorgerusen Kat. sind der Welk bekannt 5. Polen, der Bnndes-wnoste Grotzbritanniens. Kat sich asto nicht nur an die mit unbeschreiblicher Oenckelei Immer wieder von England proklamierte kumane Krieasfükrung nickt gekok ten. sondern ieatickem Gesetz von Menscklickkeit und Menschen würde ins Gelickt scklggend Kat die polnische Regierung rnr bestialischsten Kriegsükrnng aufgesordert. die es in der Ge- schickte der modernen Zivilisation gib«. Soel^en erst wird der Reicksregierung ein neuer Fast von polnischer Völkerrecktsver-