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DieuSlag, 1V. Oktober IStL Ilikr 4000 »diiitt Nr. 4S«. Lechster Jahrgang. 5luer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge 0->antwo«lich»r Redakteur fei«, Rrnkolä. nr >>e Inserat« verantwortlich Malter Rraa». Beide in U>.« i. Lr^ged. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Äuer Sonntagsblatt. Sp^chstund« der Redaktion mit Naenahm« der Sonntag, nachmittag» van 4—6 VH». — Telegramm-Ndreffet Lagchlatt NueeqgVtcge Fernstr«her ss. Für unverlangt etngesandt« Manuskript« kann Gewähr nicht geleistet werden. Druck und Verlag voe- vrueü- «.verldgr-sterellKluit m. b. in Nu« t. Lrzgeb. Bezug,preist Durch unsere Boten frei in, Hau» monatlich bo vfg. 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Art ) Kaiser Nikolaus II. hat genehmigt, rast im ganzen russischen Reiche für ein Stolyptndenkmal ge sammelt werde. Der englische klberdrcadnought König Gc 0 r V. ist am Montagin P 0 rtS m 0 ut h vom Stapel gilausen. Die portugiesischen Royalisten find nach einer amt lichen Meldung geschlagen worden und haben sich aufspanischesDebtetzurückgezogen. (G. Leitart.) G Bulgarien hat wogen dertürkischenMobilmachung in Mazedonien Protest erhoben. Portugal. Slssabo« telegraphiert d«Miaist»»p»äsid«nt er« den Matiu: E, ist wahr, daß ein« Band« von beinah« eooo Ran« am Sonnabend r» den portugiesischen Bezirk vra. ganz« eingesdrnngjen war; beim -eramraheu der »0« »n, entsandten Truppe« hat dies« Band« sich aber Aber di« Grenz« zurückgezogen. Di« Sarntfvn »an vraganza ist ver- stärkt worden. Di« Negierung verfügt übe« all« nötige« Mit tel für dl« Verteidigung und Unterdrückung. G» u»ird kei nerlei Zensur ausgeiibt. Ws« Telegramme, selbst diejenige«, di« grost« Ungenauigkette« enthalt«^ dürfe« stet passiere«. *0? Ein mystisch» Dunkel ist über die Vorgänge in Port«, g-rl nach außen hin verbreitet, ein Beweis dafür, daß etwas faul lein mutz im Staat«. Al« seinerzeit die Revolution in Lis sabon erfolgte, war man im Lande davon so überrascht, daß die Anhänger der Monarchie den Kopf verloren und ernstlichen Wi- kommnisse der Monarchie treu ergeben war. Leugnen läht es sich ja nicht, daß das Volk über die Mißwirtschaft am Höfe unwillig war und auch die Regierung war ergrimmt über die, di« sich dazu hergaben, durch schwere Belastung de» Volke» dis Summen fiir die Verschwendung' herbeizuführen. Der Sturz war daher durch die Dynastie — wennLuch nicht durch den König Manuel selbst — zu einem erheblichen Teil selbst verschuldet. Daher müssen auch Gespenftersurcht unter Tiere«. Plauderst von M. ^kvßak. <Na<ädemI -eet-ten > In älterer wie neuerer Zeit hat es Gelehrt» gegeben, di« in der Gespensterfurcht der Menschen den umviderleglichsten Dewei» für das Vorhandensein jener Ding' tm Himmel und auf Erden sehen, von denen sich unsere Schulweisheit nicht träumen läßt. Sie sagen nämlich: Nichts, was der Sterbliche dächte und fühlte, entbehrte seiner Begründung — kein Trieb oder Instinkt, der ihn beherrsche, sei zufällig grundlos entstanden. Natür lich ist der Sterbliche hier nicht al, Einzelwesen, sondern als «llgemeinhett aufzufassen, denn wa, nur der eine oder ander, fühlt und denkt, kann leicht da, Produkt seiner spezifischen «er- anlagung sein. E» hat aber n 0 chnt» — so schlichen die Ver fechter der angeführten Theorie — ein menschliche» Wesen ge geben, da, völlig frei von Gespensterfurcht gewesen ist. Un gezählt, behaupten, «» zu sein, aber entweder beruht da« auf Renommisterei, oder st« täuschen sich über sich selbst. Sogar der große Weltweis« von Königsberg, der da» Büch von der rein« Vernunft schrieb und der doch wahrhaftig zu den aufgeklärten Geistern gehört«, hat, wie unzweifelhaft, Zeugen bestätigen, sein« Anwandlungen von Furcht vor jener geheimnisvollen Welt verspürt, di« sich für gewöhnlich in der vierten Dimension befin det nur in einzelnen Augenblicken für unser« Sinn« wahr nehmbar wird. Inwieweit diese Anschauungen ihr« Berechtigung Lesitzen, soll hier nicht auegefilhrt «erden, sonder« nur hinzu- asfilgi sein, daß da» Gesagt« von mancher Sette -er «och »in« «Weiterung erfahren -ah, Indem mm nämlich behauptet, daß di, Gespenftersurcht nicht nur «nt«, den Menschen, sondern auch unter den Lt»r«n besteht. Pv, hüt, st« -ei dtmn mich» di, Sorin eine» dunkeln Instinkt« angenommen, de, ste da», wag Bstt. - . viel« Anhänger de» monarchistischen Prinzip» anfänglich den Wechsel begrüßt haben, in der Hoffnung, daß e, nunmehr nach der Verjagung der wirklichen Machthaber besser werde und eine Ge. sundung de» Staatswesen» herannahen würde. Da, republikanische Regime kam, neu, Männer führten die Zügel der Regierung, <äer ein« wirklich« Festi gung der Verhältnisse — darauf wartet man auch heute noch vergeben,. So gut und aufrichtig es auch di« neuen Männer meinten, st« waren doch nicht fähig, dem Lande di« lKonsoltdie. rung der Verhältnisse zu bringen. Im Gegenteial, e» ging nach wie vor drunter und drüber, e, trat Unzufriedenheit «in, die allmählich einen immer größeren Umfang annahm. Man kann es den Royalisten nicht verdenken, wenn sie darnach trach- teten, diese Siluation für sich auszunutzen. Mehrfache kleiner« Putsche genügten, um zu sehen, daß die republikanische Staatsform keineswegs auf völlig sicheren Füssen stand und manche» deutete darauf hin, daß in aller Stille daran gearbeitet werde, «in« R'ückkehr König Manuel» in di« Weg« zu leiten und erneutda» Königtumauszurufen. Dieser Moment scheint jetztda zu sein. In den letzten Tagen ist -wetfello» ein größerer royalistischer Putsch in Nord-Portugal erfolgt, nur weiß man infolge der scharfen Depeschenzensur nicht, wie der Stand der Dinge ist. Nach der «inen Version haben die Monarchisten einen beträchtlichen Erfolg tm Norden aufzuwetsen, während di« Re- gierung ihrerseits behauptet, daß der Angriff zurückgeschlagen wor den sei. Wa» die Wahrheit ist, wird man wohl über kurz oder lang erfahren. Muß man auch den über die Affäree kommenden Meldungen mit einer gehörigen Dosis von Skepsis gegenüber stehen, so wär« e» sehr wohl begreiflich, wenn König Manuel und sein« Anhänger er versuchten, di« Fahne der Monarchie wieder aufzupflanzen. Es verlautet sogar gerüchtweise, der König sei von London nach Portugal unterwegs und in Spanien will man ihn bereits in der Richtung nach der portugie- fischen Grenze gesehen haben. Gin folgenschwerer Bürgerkrieg wäre dann unvermeidlich. Mögen die Dinge auch ausgehen wie sie wollen, da» eine ist klar, daß die republikanische Staatsform den Portugiesen n i cht den erhofften Segsn gebracht hat. derstand nicht wagten. Gleichwohl war aber die Zahl der Royali sten nicht gering, di« Republikaner hatten von je ihren Anhang in der Hauptsache nur in Lissabon und einigen größeren Städte.des Südens, während der Norden trotz mancher unliebsamen Dor« Nach in Lissabon etngelaufenen Nachrichten herrscht in allen Teilen de, Norden» Ruhe; nur wenige Monarchisten sind im Distrikt vraganza zurückgeblieben. Kabinettskrise in Portugal. Der purtugiefische K r i e g »m i ni^st e r hat wegen einer Un ¬ einigkeit mit seinem Smtskollegen fein« Demission eingeretcht. Der neu« Krtegsmintster ist Oberst Ei'lotira. Wegen der Vorgänge im Norden Portugals verlangt di« demokratische Grupp« -ine außerordentliche Einberufung de» Parlament». Sin StimrrmugsvUv ans Tripoli». Meldungen aus Malta bestätigen, daß di« militärisch« Besetzung der Stadt Tripoli, auf Wunsch rin«, Tei le» derarabtschenVevSlkirungstattgefunden hat, die noch der Zerstörung der Forts Sultania und Hamidteh und dem Rückzug der türkischen Garnison eine Plünderung durch die ausgehungerte einheimisch Bevölkerung befürchtete. Die Araber. Häuptlinge begaben sich daher vor da» deutsch« Konsulat und verlangten mit lauter Stimme und in sehr energischer Art von dem deutschen Konsul Dr. Tilger, dem früheren hochge- schätzten Arzt der deutschen Kolonie in Mailand, dies0sorttg« Einst,llungder Beschießung und die Au-schiffung ita lienischer Soldaten. Der deutsche Konsul erfüllt» den Wunsch der Araber und setzte beim Admiral FaravM durch, daß italienisch« Truppen die Stadt besetzen. Auch der panikartig« WHug der türkischen Garnison hatte Men demoralisierenden Einfluß auf dl« Araber au-geübt. Dieottomanisch»n Lrupprnzogen sich von der großen Kasern«, di« am Markt neben dem Konaks dem Palast des Gouverneur», Hegt, bi» «Ada zehn Meilen vordi« Stadt zurück, wo sie sich um die kleinen Fort», di« Tripoli, nach dem .Innern beschützen, verschanzten. St« Le- fitzen nur zehn kleine Kämmen und 120 Pferd«. Dazu find di« Soldaten ohne L«b«n»mittel und nähren sich ausfchließ. lich von unreifen Datteln; sie find entmutigt durch da» AuvLlei- ben der angekündigten Verstärkungen und der Munition, die man ihnen versprochen hatte. Man nimmt daher an, daß ihre Kapitulation bevorsteht. De/türkisch«Vizegouorrneur, der zusammen mit dem Bürgermeister in Tripoli» zurückblteL, führt di« Unterhandlungen mit den Italienern. Beide werd«« bi, zur völligen UeLergab« der Garnison -urückbehalten werden. Dl« Mitglieder der hiesigen jungtürktschen Partei haben sich, nach dem die versprochenen Unterstützungen ausgeblteben waren, i n all« Winde zerstreut. Auch di« arabischen Befitzer von Kamelen und Ochsen find in die Miste geflüchtet, um eine, Requisition ihrer Tier« durch di« Italiener zu entgehen. Di« ausgeschifften italienischen Marinetruppen wohnen in der großen Kaserne am Ufer, wo sie unter dem direkten Schutz der Artillerie der im Hafen ankernden Kriegsschiff« stehen. Die Ara ber haben viele Waffen ausgeliefert, wie auch da» Hauptmu nittonsdepot, da» aber in sehr schlechtem Zu, Licht«, »Md« erhängt lich in dem alten Saal all« tragischen Ereignisse, die bald darauf im schwedischen Königshaus« geschahen, sich wie auf einer Bühne abspielen. Daß auch Ranf sie mit derselben DeuttWett sah, da für bürgte ihm der Umstand, daß der HUnd Leim Anblick de, Porträt« einer der Personen, di« er am Abeick zuvor hinter den erleuchteten Fenstern geschaut, zu winseln und zu zittern begann. Offenbar erkannte er sie. Bekanntlich hat Swedenborg außerdem noch oft Eeistererscheinungen gehabt, und allemal wurde auch sein getreuer Begleiter Ranf durch fie in Schrecken versetzt. Mit diesem Tier scheint der Schäferhund de, schottischen Dich ter« Burn, «in« gewiss» Sehnlichkeit besessen zu haben. Burns macht« eine» Tage» »ine «eit« Wanderung durch sein« heimischen Berge und langte am Spätnachmittag ermüdet in einem länd lichen Wirtshau» an. Gr ließ sich «in Zimmer anwetsen und sein «Lendessen hineinlragin; aber al, er »intreten wollt«, kam «in schöner Colli« herzugesprungen, legte sich auf di, Schwell» und verwehrt« dem Dichter den Eingang. Man verjagt« da» Tier; und al, vurn, fpiüer Lei feiner Mahlzeit sich, zeigt« sich'«, daß « heimlich heretnaeschltchen war. Der Lichter, der glaubt«, daß « nach seinem Essen lüstern sei, bot ihm von d«m Fleisch, , indessen nahm der Kund « nicht, sondern leckt» ihm mit traurig bittendem Blick die Hand. Auch verließ « ihn nicht, al» er zur Ruh« ging. Gegen Mitternacht hatte Lurn» «inen schauerlich« Tramn: « sah inmitten sein« Zimm«, an Mein Kaken ein» Gestalt häng»«, die sich dann von der ihren Kal, umwindenden Schling, losmacht», ans yn zuschritt und sich über ihn warf, mit ihren Händen feinen Hal» umklammernd. Schon glaubte « ch» «sticken, da — «eck« i" Vld- die Mge« aus und fand sich «ü Bett liegend. D« Sund aber saß «L, H»«k»n an d« Simmert», empor, . «fichrl r»n ein Aus Vergangenheit und Gegenwart find un» zahlreiche Fälle bekannt, di« von solcher Eespensterfurcht und »seheret der Tier« erzählen. Eine» der meistgenannten dieser hellseherischen Tiere dürft« der weiße Pudel SwedenLorg», Ranf geheißen, fein, der seinen Befitzer sogar zum Ottultismu« bekehrt haben soll. Swedenborg ging als noch sehr junger Mann eines Abends un weit de» Stockholmer Königsschlosse» spazieren, als plötzlich et- was Weiße» auf ihn zugejagt kam und sich winselnd vor seinen Füßen herumkollerte. Er bückte sich danach und erkannte, daß es rin junger, halb verhungerter Pudel war. Da er annahm, daß da, Tierchen herrenlos sei, und es ihn dauerte, so hob er« auf, um es nach Hause zu tragen, aber es «ehrte sich in seinen Armen und bellte ängstlich nach jener Richtung hin, «0 da» Schloß lag. Nun gewahrt, er, daß «in« Reihe Fenster de, Schlosse» hell erleuchtet war, und daß sich dahinter Schatten hastig hin und her bewegten. Doch rasch erlosch der Lichtschein, und gleich zeitig beruhigt« sich auch der Hund. Am anderen Tag« erkundigte sich der später berühmt« Mystik«, wa» «» mit jenen Räumen, deren Fenster er im Ltchterglanz «strahlend gesehen, für «in« ve- wandtni, hätte, und da erfuhr «, daß si« einem alten historischen Festsaal angehLrten, d« schon seit Jahrzehnten nicht meh, »«nutzt wurde und fest verschlossen «ar. Niemand hatte Li« auch nur ein« einzige Ker« angezündet. Indessen behielt SwedenLorg de« Puvtl, den « Ranf nannte, und der groß» An hänglichkeit an «hn gewann. Einige Wochen, nachdem « ihn gSfunden, ging « wieder spät abend» mit ihm au-, und aber, mal» gelangte « in di« Rahe d« Königsfchloss« — d. h. d« Hund N«f ihm nach dort ««an, und sein Herr folgt» ibm go- dankenlo«, Wied« spielt» sich di» nämlich» Hene aL: «ans bellte mit all« Zeichen de, Entsetzen» zu den hellm Fenstern empor. vollzogen. L«»n Art wurde ihm ab« «tz viel« Iah« spät« offenbar, al» « di« visionäre Gabe «langt halt», da» LeLmsinn» > laut« Hund« »bell, er und srtedlich in seine« »tesrm und dellt» zu de« af. sein» DO»«dtgun-«a