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Königs Geburtstag. Wiederum ist mit dem 23. April jener Tag ge kommen, der in unserm Sachsenlande allerorten und in allen Herzen stets ein besonders freudiges Echo zu wecken pflegte — der Geburtstag Er. Majestät unseres allgeliedten Königs Albert. Auch zum be vorstehenden Geburtsfeste des erlauchten Monarchen bringt das Sachsenvolk in angestammter Treue zum Hause Wettin seinem verehrten Fürsten und Herrn die innigsten Glück- und Segenswünsche dar, zu Gott dem Allmächtigen flehend, daß er dem Lande und Volke den weisen und gütigen Herrscher noch lange, lange Jahre erhalte. Denn wahrlich, in der stattlichen Reihe ausgezeichneter Regenten, deren sich unser säch sisches Vaterland seit alter Zeit zu erfreuen gehabt, nimmt König Albert durch die ihn zierenden Herrscher tugenden, wie auch durch seine hervorragenden persön lichen Eigenschaften unbestritten mit den ersten Platz ein. Seit den mehr denn zwei Decennien, während deren König Albert nun das Scepter führt, hat sich unser Eachsenland eines sichtlichen Fortschrittes in jeder Beziehung rühmen können und noch jeder neue Jahresabschnitt seiner gesegneten RegierungSthätigkeit hat dem Lande vollgtltige Beweise von der Stetigkeit, Besonnenheit und Weisheit der Regierungsgrundsätze des verehrten Monarchen gegeben. Dieser fortschreiten den regen Entwickelung, welche das Königreich Sachsen während der Herrscherjahre König Alberts genommen hat, verdankt eS wesentlich mit keine hervorragende Stellung unter den übrigen Bundesstaaten, während König Albert selbst ja längst zu den ersten und an gesehensten der deutschen Bundesfürsten zählt, er, der ruhmgekrünte Heerführer aus dem großen Jahre 1870/71, der echte deutsche Patriot, der erprobte treue Freund der beiden ersten unvergeßlichen Kaffer auf des neuen Reiches Throne, wie des kaiserlichen Sohnes und Enkels derselben! Mit erhöhtem Stolz, mit doppelt freudiger Genugthuung blickt daher das ganz« Eachsenvolk zum jüngsten Geburtstage König ÄlbertS auf den so ausgezeichneten und einflußreichen Träger der Wettiner Königskrone und preißt die göttliche Vorsehung, daß sie dem Lande einen solchen Herrscher gegeben hat! Mannigfache festliche Tage und Er- eigniffe vermochte König Albert in dem Lebens abschnitte, welchen er am Montag vollendet, zu ver zeichnen. Am 18. Juni 1893 beging er die 40. Wieder kehr des Tages, an dem er seine erlauchte Gemahlin heimführte und am 29. Oktober desselben Jahres konnte er auf die ersten zwei Jahrzehnte seiner ge segneten RegierungSthätigkeit zurückschauen. Um die Wende des Jahres wurde dem Sachsenhause ein neuer Sprosse geboren, Prinz Friedrich Christian, der zweite Sohn des Prinzen Friedrich August, und vor wenigen Wochen fand in der Hauptstadt Württembergs die feierliche Vermählung deS Prinzen Johann Georg von Sachsen, des zweitältesten Neffen des König Alberts, mit Herzogin Maria Isabella von Württemberg statt — alles Ereignisse, welche das Sachsenvolk veranlaßten, seine freudige Theilnahme hieran dem geliebten Herr scher ouszudrücken. Von der nicht unbedenklichen Er krankung, welche den König im vergangenen Februar überfiel, hat sich der hohe Herr erfreulicher Weise längst wieder vollkommen erholt, sodaß er nunmehr wieder in ungebrochener körperlicher Rüstigkeit wie in alter geistiger Frische in sein 67. Lebensjahr eintritt. Möchte in dem beginnenden neuen Lebensabschnitte des Monarchen die Vorsehung des Höchsten jegliche Gefahr und jegliche Krankheit, aber auch jeden Schmerz von der theueren Person des erlauchten Sachsenfürsten fern halten! Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. An dem geringeren Waffer- zufluffe in die städtische Leitung ist man im Wasser- bauaasschuß davon überzeugt, daß außer dem neulich aufgesundenen großen Defekte noch ein kleinerer vor handen sein muß. Trotz fortgesetzten Euchens und NachgrabenS konnte derselbe aber bis jetzt noch nicht entdeckt werden. DaS jetzt überall reichlich vorhandene Grundwaffer erschwert besonders das Auffinden des Schadens. — DaS diesjährige Aushebungsgeschäft findet für den AuShebunaSbezirk Dippoldiswalde am 7., 8. und 9. Juni statt und beginnt den ersten Tag um Vormittags 9 und die anderen beiden Tage um Vor mittags 8 Uhr. — Der Theaterextrazug am vergangenen Dienstag war von inSgesammt 67 Personen benützt. — Für Hausfrauen. Diejenigen Lampen, welche im Frühjahr und Sommer nicht gebraucht Miß -MW Nr. 46 Sonnabend, dm 21. April 1894. 60. Jahrgang Im GedurtstM Sr. Maj. des Königs Albert Selb« flged.» « »virk- Wtllkommen, hochwillkommen, du schöner Feiertag! Wir halten dich in Ehren, was immer kommen mag, Und wer auch nur im Stillen heut seine» König» denkt, Ist von der Bahn de» Rechten noch lang nicht «»gelenkt. Armseliger ist keiner, al« d«r da» Wort erfand: Ich habe nicht und brauche auch nicht ein Vaterland! Und wer von seinem Fürsten sich feindlich weggekehrt, War schon in alten Tagen verachtet und entehrt. Herbei drum, wer im Herzen noch vaterländisch fühlt! Ob auch der Umsturz grollend an seinem Fuße wühlt, Roch steht der Thron gefestet, noch wankt der Grund ihm nicht, Roch gilt unö KinigStreue al» eine Ehrenpflicht. Wir heben immer wieder den König auf den Schild, Wir tragen in der Seele für alle Zeit sein Bild, Wir fürchten nicht der Gegner zvrnrothen Haß und Spott, Wir halten an dem Wvrte: Den König segne Gott! Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die SLadträttze zu Dippoldiswalde und Zsraumstein Verantwortlicher Redactmr: Paul Ikhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitige« ,Lllustrirte« NnterhalttmgSblatt".Mit land- «ud hauswirthschastlicher Monatsbeilage. ES geht durch unsre Tag« ein krankhaft schlimmer Hauch, Er möchte gern vernichten, wa» guter, alter Brauch, Er rüttelt an Altären, an Vaterland und Thron Und spricht de» höchsten Gütern der Menschheit schnöde Hohn. Da sammelt sich der Stürmer und Dränger wildes Heer, Gedankenlose Schwärmer zieh» lärmend hinterher, Bon falschen Zukunftsbildern, von neu'rungSsüchtiger Hast Wird selbst manch Gutgesinnter auf kurze Frist erfaßt. Da gilt e», zu entfalten ein leuchtende» Pani«L Hell strahle durch die Gaue de» Volke» schönste Zier, Die Treue zu dem Lande, da» unsre Heimath ward, Die Treue zu dem Fürsten von angestammter Art. Heut geht durch Sachsen» Marken der Glocken Heller Ton, Wir grüßen der Wettiner erlauchten, edlen Sohn, Wir denken seiner Thaten und find voll stolzer Lust, Und Liebe schwellt und Treue Bieltausrnden die Brust. endenW Blatte» «in« si_ same BerbrMuim.jindm. werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und «omplictrt» Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im rLaktionükn «heile, die SpaltwqtiV» SOPfg. «scheint wöchentlich drei- mau Dienstag, Donners- t«a und Sonnabend. —> Preis vierteljährlich 1M. SS Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummern 10 Pfg- — Alle Postan- palten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. werden, stelle man mit leerer, gut gereinigter Base fort, nachdem man den Docht herausgenommen hat. Den Zylinder bedeckt man mit einem Hütchen, ein papiernes genügt, damit kein Staub eindringen kann. Eine so aufbewahrte Lampe wird im Herbste, wenn sie wieder in Gebrauch genommen und mit neuem Docht und Oel versehen wird, wie eine neue Lampe hell und geruchlos brennen, L Glashütte. Mit aller Macht kommt der Frühling ins Land; die schönen Tage und der warme Gewitterregen haben dieVegetation ungemein gefördert, so daß Birke, Buche, Ahorn, Linde u. s. w. bereits ihren vollen Blätterschmuck zeigen. Schon vor mehr als 8 Tagen blühten einzelne Spalierbirnen, heute stehen Birnen- und Kirschbäume, auch einzelne Aepfel- bäume in voller Blüthenpracht. Auch Feld, Wiese und Garten schmückt sich mit frischem Grün und be rechtigt zu den besten Hoffnungen; wenn kein Frost, aber der nöthige Regen kommt. Solche Frühjahre mit so zeitig entwickelter Vegetation kommen selten vor und dies Jahr wird uns, trotzdem Pfingsten sehr zeitig fällt, keine schönen Pfingstmaien bringen, die Birken sind schon zu weit entwickelt. Eine Wetter regel sagt, daß, wenn die Erle vor der Birke Blätter hat, das Jahr naß ist, umgekehrt aber ein trockneS Jahr kommt, dies Jahr ist das Letztere der Fall. - Poffendorf. Im hiesigen Verein junger Land- wtrthe sprach am 15. dss. Mts. Herr Jungnickel- Dippoldiswalde über Stickstoffdüngung in Form von Stallmist, Gründüngung und künstliche Düngemittel. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten machte Herr Jungnickel die Anwesenden noch mit den beim landwirthschaftlichen Kreisverein geltenden Be stimmungen über die Frage bekannt: „Welchen Weg hat ein Landwirth einzuschlagen, um Futtermittel bez. Düngemittel untersuchen zu lassen?" Die nächste Ver einsversammlung soll am 20. Mai d. I. stattfinden. Wilmsdorf. Durch einen, im hiesigen Ritterguts gehöfte entstandenen Kammerbrand find mehrere Sarderobestücke und Betten verbrannt und find fluch am Gebäude durch Springen und Eindrücken von Fensterscheiben, Rauchschwär,ungen und dergleichen mehrfache, aber nur geringe Schäden entstanden. Der Brand, welcher muthmaßlich durch ein mit Streich hölzern spielende- SjährigeS Kind veranlaßt worden