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Tageszeitung unü Anzeiger sür Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. A. Beznatperi«: Für einen Monat t — - mit Aukraxen; einzelne Nummer 18 Npfg. : > :: Gemeint «Berbandt-Gtrokonto Nr. 8 :: I Fernsprecher: Amt Dlppoldlswalb« Nr. 488 - Postscheckkonto Dresden 128 48 Netteste Zeitung des Bezirks viese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Ämlthauplmannschafl, de« Sla-Kal« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde t Anzeigenpreis: DI« 48 Millimeter breite - i Mllllmeterzell« 6 Rpfa.; im Terlleil di« SS - j Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Npsg i Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittag«. - Zur Zelt Ist Preltlist« Nr. 4 gültig Nr. 57 — ------ - Sonnabend, am 7. März 1938 182 Jahrgang HMWiMag - WemMche Der morgige Heldengedenktag ist für unsere Stadt von ganz besonderer Bedeutung, soll doch an diesem Tage das Krieger-Ehrenmal geweiht werden. Bald nach dem Ende des Weltkrieges tauchte der Gedanke auf, den Gefallenen unserer Stadt ein Ehrenmal zu errichten. Seiten der Stadtverwaltung wurde ein Rücklagestock gebil det, Vereine, allen voran der Militärverein, trafen Veran staltungen, deren Reingewinn diesem Fond zufloß, da raubte die Inflation alles. Von neuem ging man ans Werk, und wiederholt wurde angeregt, den Gedanken zur Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Plan lag vor. Das Denkmal sollte oberhalb der Körner-Eiche in städt. Laßraum gesetzt, dieser Platz entsprechend umgestaltet werden. Dieses Projekt war ziemlich teuer. Als der Stadtpark den Namen unseres Reichspräsidenten erhielt und in dem Hindenburg-Park die Hitler-Eiche gepflanzt wurde, tauchte der Gedanke auf, das Denkmal dort zu errichten, wo es nun seinen Platz gefunden hat, und man darf wohl sagen, einen günstigen Platz gefun den hat, im Parke, der den Namen des großen Feldherrn trägt, unweit des Gedenkbaumes, der gesetzt wurde zur Eh rung dessen, der Deutschland herausführte aus der Schmach der Nachkriegszeit, unseres Führers Adolf Hitler. Mit dieser Umgestaltung des einstigen Planes sind aber auch Er sparnisse erzielt worden; das Denkmal kostet 6000 also wesentlich weniger, als wie der erste Plan vorsah. Die Ko sten sind aufgebracht worden aus freiwilligen Spenden und aus Zuschüssen der Stadt. 106 Namen werden genannt, deren Träger, Einwohner unserer Stadt, den Heldentod ge funden haben, die ihr Leben ließen im Glauben an des Rei ches Macht und Größe. Eine Gewähr für diese Zahl kann freilich nicht übernommen werden; denn trotz der Zeit von 18 Jahren, die seit Kriegsende vergangen ist, werden immer noch Namen Gefallener gemeldet, deren Tod bisher hier un bekannt war. Nun soll das Denkmal zeugen, daß die Stadt ihre Söhne nicht vergessen hat. Manchem wird es vielleicht eigenartig berühren, daß die Weihefeier um 19 Uhr staktfindet. Aber wie jeder einsehen wird, daß der Heldengedenkkag der ge gebene Weihetag ist, so wird er auch zugeben, daß die Um gebung des Denkmals in dieser ersten Märzwoche nicht die Schönheit eines Sommertages haben kann. Die Flammen, die aus den Opferbecken auf den Pylonen an den Seiten des Denkmals schlagen, die Fackeln, die vor dem Denkmal und über dem Denkmal gen Himmel lodern, sie werden der Weihe eine feierlich-ernste Stimmung geben, würdiger, als sie der schönste Sonnenschein an einem Vorfrühlingssonntag geben kann. Die Parteigliederungen, Verbände und Vereine werden um 18,30 Uhr auf der Aue stellen und von dort aus in den Park einmarschieren. Die Fahnen stellen an der Reichs krone und begeben sich von der Körner-Eiche her an die vor gesehenen Plätze. Die Leitung des gesamten Aufmarsches llbgk in den Händen von Obersturmführer Rudolf Philipp. , Die Teilnehmer aus der Einwohnerschaft, die nicht in die Gliederungen, Verbände und Vereine eintreten, finden Platz auf der Technikum-Allee und auch im Hindenburg-Park, Zu gang aber nur von der Adolf-Hitler-Strahe aus. Für Kriegs beschädigte und Hinterbliebene werden in der Nähe des Ehrenmyles Plätze, zum Teil Sitzplätze, bereit gehalten. Das'Trompeterkorps des Artillerie-Regiments 4 unter Leitung von Obermusikmeister Waldau wird die Musik aus- führen. Eingeleilet wird die Feier mit dem Trauermarsch aus der Eroia von Beethoven, weitere Musikstücke werden zwischen den einzelnen Ansprachen folgen, ünd der große Zapfenstreich, ausklingend im Deutschland- und Horst- Wessel-Lied, wird die Feier beschließen. Folgende Ansprachen sind vorgesehen. Der Schöpfer des Denkmals, akad. Bildhauer Türke, Dresden, wird das Denk mal übergeben, worauf die Hülle fällt. Bürgermeister-Stell vertreter Pg. Werner übernimmt es dann sür die Stadtge meinde. KreiSleiler Pg. Freund wird für die NSDAP, ihre sämtlichen Gvderungen und «»geschlossenen Verbände, Pg. Otto Fügner für die Frontkämpfer und Soldatenbünde sprechen. Anschließend an die Ansprachen werden zwei Kränze, einer sür die Stadt, einer für die Partei und ihre Gliede rungen, niedergelegt. Es wäre erwünscht, wenn möglichst keine weiteren Kränze niedergelegt werden. Englischer Proiestschritt Einspruch gegen die Bombardierung des Lazaretts London, 7. März. wie verlautet, Hal die britische Regierung ihren vot- lchafter in Rom, Sir Eric Drummond, angewiesen, bei der ' italienifchen Regierung gegen die Hombaroierung der brl- tijchen Sanitätsabteilung m Abessinien Protest einzulegen. Der Botfchafier soll ferner um eme sofortige Untersuchung bitten und daraus bestehen, daß Anweisungen an die ita lienischen Militärbehörden in Ostafrika gesandt werden, um die Wiederholung derartiger Zwischenfälle für die Zukunft zu vermeiden. Der britische Protest stützt sich auf den Bericht des Ge sandten in Addis Abeba. Das Telegramm des Leiters der britischen Ambulanz besage, daß die britische Ambulanz am Mittwochmittag heftig mit Bomben belegt worden sei. Sie habe sich zu dieser Zeit auf freiem Feld bei Koram minde stens zwei Meilen von den nächsten Truppen entfernt be funden. In der Mitte des Lagers sei eine Rotkreuz-Flagge von 40 Fuß im Quadrat ausgelegt gewesen. Außerdem habe die Flagge des Roten Kreuzes auf dem Zelt und am Flaggenmast geweht. Wie aus dem telegraphischen Bericht weiter hervorgeht, sollen das Operationszelt, das Sterilisationszelt, ein Kran kenzelt und ein Lastwagen zerstört worden sein. Drei Pa tienten seien getötet, mehrere verwundet worden. Hingegen habe das Personal der Rote-Kreuz-Mission keinerlei Ver luste zu verzeichnen. Das Flugzeug habe in geringer Höhe über dem Lager gekreist und neunmal hintereinander etwa 40 Bomben abgeworfen, von denen eine auf die aus dem Boden liegende Flagge gefallen sei. wie Reuter berichtet, werde im englischen Auswärtigen Am» dazu festgestellt, daß Ende Januar -je italienische Regierung davon unterrichtet worden sei, daß die britische Mission von Dessie nach Koram gehen würde. Dies sei, so fügt Reuter hinzu, von beträchtlicher Be- ! deutuna, da die tatsächliche Uebermittlung der Mitteilung an die italienische Regierung über den Standpunkt der Mission bei Koram erst am Donnerstag, nachdem der Bombenab- wurl stattaefunden habe, ersolgt sei. Artliches und SWsches Dippoldiswalde. Hans-Schemm-Gedächknis- feier. Das Ich ist vergänglich, das Volk lebt ewig! Am Todestage Hans Schemms veranstaltete der Stützpunkt dcs NSLB eine Gedächtnisfeier in der Schulkurnhalle, zu der außer den Fahnenabordnungen, die Vertreter der Partei, der SA und der HI erschienen waren. Eingeleiket wurde die Feier mit einem Klaviervortrag des Kantors Pg. Hel big. Nach einem Sprechchor des Jungvolks, das unter der Leitung seines Iungbannführers Frisch angetreten war, sprach Lehrer Pg. Heymann Hans-Schemm-Worte, die des Verstorbenen Stellung zu Volk und Vaterland, zu Füh rer, Erziehertum und Rasse kennzeichneten. Die Gedächt nisansprache hielt Schulrat Pg. Horn. Er- gab ein fein abgerundetes Lebensbild des Menschen, Erziehers und Kämpfers Hans Schemm, den ein tragisches Geschick allzu früh in den Sturm Hör st Wessels abberief. Seine An sprache klang in einem Treuegelöbnis für den Nachfolger Hans Schemms, dem jetzigen Gauleiter der bayrischen Ost mark und Führer des NSLB, Pg. Wächtler, aus. Da mit hatte hie eindrucksvolle Feierstunde ihr Ende erreicht. Dippoldiswalde. Von der hiesigen Polizei wurde ein 16- jähriger Junge in Verwährung genommen, der sein Eltern haus in Dresden heimlich verlassen hatte. Er wurde heute mittag nach Dresden zurückgebracht. Dippoldiswalde. „ A r - N i " - L i ch k s p i e l e. Der Großtonfilm der Asa „Einerzuviel an Bord", nach dem gleichnamigen Roman von F. Anders verfilmt, ist ein ausgezeichnter Unterhalkungsfilm, hak über zeugende Lebensechtheit, spannende Dramatik und wuchtige kriminalistische Tendenz. Der Regisseur hat es ausgezeich net verstanden, diesem Film die Romanhaftigkeit zu neh men und diese spannende Angelegenheit sehr geschmackvoll und lebenswahr zu inszenieren; hat Tempo hineingelegt, das mitreißk und packt von Anfang bis Ende ... Der Film weist eine vorbildliche Besetzung auf. Ein paar prächtige Darsteller seien hier genannt: die liebenswerte Gerda He- gerk (Lida Baärova), der ausgezeichnete Staatsanwalt Dr. Berger (Willy Bürgels), der flotte Kapitän (Albrecht Schoenhals), der Erste Offizier (Rene Dallgens), der Krimi nalkommissar (Alex Gollings), der Schauspieler (Rudolf Plattes), der Ingenieur (Alexander Engels). — Das Bei- ! Programm ist ebenfalls ausgezeichnet. Ein Natur- und Kul- j turfilm zeigt den deutschen Wald mit seinem Reichtum an i Rotwild. Wunderbare Aufnahmen sind hier den Kamera leuten geglückt. Zu Beginn dieses Films spricht im Film Rcichsmgermeisler Göring einleitende Morte. Viel Spaß bereitet die Humoreske „Zwei Windhunde" oder „Ein Buch- < Halter wird gesucht". Die Ilfa-Tonwoche bringt wieder Bil der von den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen und zwar solche vom Eisschnellauf, vom Staffel-Lauf, vom 18-Kilometer-Langlauf, vom Bob-Rennen, vom Eishockey, vom Skispringen (bei 70 000 Zuschauern), von der Austra gung der Läuse der Militärpatrouillen und solche vom Eis ¬ kunstlauf des Eiskunstläuferpaares Maxi Herber und Ernst Baier. l — Das im Grundbuche für Dippoldiswalde, Blatt 138, auf den Namen des Landwirts Friedrich Wilhelm Krüger in Dippoldiswalde eingetragene Grundstück soll am Diens tag, dem 28. April, vormittags 10 Ahr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,6 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 44 300 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 47 800 RM. Das Grundstück (Hotel „Stadt Dresden") liegt in Dippoldiswalde an der Herrengasse in sehr guter Lage und ist bebaut mit Wöhn- und Gastwirkschaftsgebäude mit 4 Anbauten, Hintergebäude mit Stall. , — Bolle Achtung den Freiwilligen Feuerwehren. Durch das Fcuerlöschgeseh vom 15. Dezember 1933 sind die Frei willigen Feuerwehren zu wertvollen disziplinierten Hilfst truppen der Feuerlöschpolizei gemacht. Dieser Erfolg ist um so mehr anzuerkennen, als die Mitglieder sich neben ihrer eigentlichen Berufsarbeit ehrenamtlich in uneigennütziger Weise dem Dienst an Volk und Vaterland zur Verfügung stellen. Bedauerlicherweise gibt es hier und dort trotzdem Volksgenossen, die den Wert und die Anentbehrlichkeit der Freiwilligen Feuerwehren nicht erkennen wollen. Meistens wird es sich dabei um solche Volksgenossen handeln, denen auch heute die Bedeutung des Wortes „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" noch nicht aufgegangen ist. Der Reichsminister des Innern macht darauf aufmerksam, daß unberechtigten Angriffen gegen die Freiwilligen Feuerwehren stets in schärfster Weise enkgegenzulreien ist. Auf keinen Fall dürfe geduldet werden, daß ein Machtmittel des Staates wie die Freiwilligen Feuerwehren durch Wort und Tat unverant wortlicher Personen beleidigt wird. ' , Freiberg. In einem Grundstück an der Saarstraße be fand sich eine Frau mit ihren kleinen Kindern im Garten, als sie plötzlich von einer Nachbarin zu einer kleinen Hilfe leistung abberufen wurde. Sie ließ die Kleinen, von denerr das Jüngste im Kinderwagen lag, für einen Augenblick Un-^ beaufsichtigt zurück. Während der Abwesenheit der Muk^' ter entfernte sich das 1'/. jährige Kind vom Kinderwagen und machte sich an einem Faß, das zum Auffangen von Re genwasser ausgestellt ist, zu schaffen. Dabei verlor das Kind anscheinend das Gleichgewicht und siel in das Faß hinein. Bei dem ziemlich erheblichen Wasserstand — etwa 50 Zen timeter — ertrank das Kind. WMMhnlW des RMMlleMnIlu Ausgabeort Dresden > für Sonntag: Schwach windig. Frühnebel, sonst wechselnde, teils auf brechende Bewölkung. Meist trocken. Tagsüber etwas milder. In der Nacht zum Sonntag im Flachland leichter, im Gebirge mäßiger Frost. Für Montag wieder zuneh mende Bewölkung und Uebergang zu Regen wahrscheinlich.