Volltext Seite (XML)
die 4gespaltene Inserate Nr. 7. Mittwoch, den 25. Januar 1893 3. Jahrgang — Es dürfte Vielen von Interesse sein, zu erfahren, daß der Lloyddampfer „Milano",! berg bemerkte seit Wochen eine auffallende welcher bei Compare gesunken ist, derselbe! Störrigkeit und Aengstlichkeit an seinem Vieh. Dampfer war, den die sächsischen Turner bei! Die Tiere schlugen aus, verweigerten die werd« ersuchte in einer einstimmig angenom- 16 Sack Korn. — 2 — 1 Sack Kartoffeln. Futteraufnahme und magerten zusehends ab. Die Verordnungen des Tierarztes blieben er folglos. Da stieß der Bauer bei der letzten Stallreinigung auf ein Nest Ringelnattern. Dieselben hatten sich an einer Ecke des Sack Hei- Marktpreise i« Kamenz am 19. Januar 1893. Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. berg zu — verdufteten. Eine Aufklärung hat dieser „mysteriöse" Vorfall bisher noch nicht gefunden. — Durch Einatmen giftiger Gase hat am Mittwoch abends in der 6. Stunde ein bei einem Klempner in Glauchau in Arbeit stehender Geselle sein Leben verloren. Der Geselle war in einer Villa mit dem Aufthauen und Reinigen von Klosets beschäftigt. Da bei hat er die infolge dessen entstehendm giftigen Dünste eingeatmet, ist ohnmächtig geworden und umgefallen. Durch die von ihm weiterhin eingeatmeten Gase hat er, wie es scheint, den Tod durch Ersticken gefunden. — An den Folgen einer Blutvergiftung verstarb am Freitag der Tierarzt und Guts besitzer Gießner in Noßlitz bei Nossen. Der Genannte hatte sich mittels eines Nagels eine scheinbar geringfügige Wunde an einem Fin- ihrer Turnfahrt nach Trieft im vergangenen Jahre mieteten, um die Turner nach Venedig zu befördern. — Eine von 400 Bürgern besuchte Versammlung des Bürgervereins in Bischofs ¬ zusammenhängenden Angelegenheiten findet am 5. Februar in Dresden eine gemeinschaft liche Sitzung des Bundesdirektoriums und der sämtlichen M.-V.-Bezirks-Vorsteher der Mili tärvereine Sachsens statt. — Den Schneeschuhen hat auch die Militärbehörde ihre Aufmerksamkeit zugewen det, um im Hinblick auf die Möglichkeit eines im Osten zu führendeu Krieges auch in die ser Beziehung für die Schneefelder Rußlands gerüstet zu sein. Weil dort von Nutzen für den Nachrichtendienst, haben , bereits mehrfache militärische Uebungen mit Schneeschuhen statt gefunden. Man hielt sich übrigens bei diesen Uebungen nur an bereits gegebene militär ische Vorbilder, da sowohl im norwegischen und russischen Heere wie bei der Miliz der canadischen Kolonien Mannschaften mit die sen Schuhen ausgebildet sind und in Nor wegen ganze Abteilungen aus Schneeschuh läufern bestehen. in Anwesenheit von Kameraden aus den Nachbarorten Großröhrsdorf und Hauswalde beging am vergangenen Sonntage der hiesige Militärverein im Gasthof zum deutschen Hause die Feier seines 22jährigen Stiftungsfestes. Wie bei einem jeden dieser Feste, so war In der Freitags-Sitzung wurde die 2. Lesung der Novelle zum Börsensteuergesetz beendet. Abg. Graf Arnim (Reichsp.) sieht ru der vorgeschlagenen Erhöhung eine Art Ergünzungssteuer. Die Landwirtschaft sei in den letzten Jahren so vielfach belastet worden, daß hierdurch schon ein Ausgleich durch Heranziehung des mobilen Kapitals ge boten erscheine. Abg. Frhr. v. Pfetten (Zentr.) erklärte, daß seine Partei ebenfalls tapfer und wird sogar den Wettkampf mit Herrn Kölling demnächst nochmals wagen. — Eine unnatürliche Mutter ist eine in der Pirnaische» Vorstadt in Dresden wohn hafte Schneiderin, welche am vergangenen Mittwoch ohne jede Hilfe ein Kind gebar und dasselbe trotz der herrschenden Kälte aufs Fensterbrett legte. Hierauf ging sie zu einer Bekannten und erzählte ihr den Vorfall, wo rauf diese erst die nötigen Schritte einleitete. Das Kind war während der Abwesenheit seiner herzlosen Mutter verstorben. — Eine „mysteriöse" Geschichte wird aus dem Orte L. bei Freiberg berichtet. Als daselbst in den ersten Morgenstunden des Montag bei dem Gutsbesitzer H. die Be diensteten in der Nähe des Düngerhausens beschäftigt waren, begann es sich plötzlich un- ter der Oberfläche desselben zu regen und zum Entsetzen der kreischenden Mägde entstiegen dem Innern sich schüttelnd und puftelnd zwei Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 25. Januar 1893. Bretnig. In würdiger Weise und ger zugezogen. — Ein Bauer in der Nähe von Schnee' Expedition: Bretnig Nr. 13 si Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswslöe, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Umgegend. In der Sitzung am Donnerstag trat das Haus in die erste Lesung der Novelle zum Börsensteuergesetz. Nach dec Vorlage sollen die Steuersätze für Kauf- und Anschrff- ungsgeschäfte über Wertpapiere und andere börsenmäßig gehandelte Waren von sso bezw. '- io auf -HK. bezw. Vw E Tausend erhöht werden. Die Steuer rst bis zu 100,000 Mt. in Abstufungen von 20 bezw. 40 Pfg. für je 1000 Mk. oder ein Bruchteil davon, bei Geschäften im Werte von mehr als 100,000 Mk in Abstufungen von je 2 Mk.bezw. 4M. für je 10,000 Mk. oder einen Bruchteil die ses Betrages zu entrichten. Reichsschatzsekre tär von Maltzahn führte aus, es sei billig, angesichts der teilweisen Belastung der ärme ren Bevölkerung durch die beiden anderen Projekte hier einen Ausgleich durch stärkere Heranziehung der Wohlhabenden zu schaffen. Die Agg. Dr. Siemens (dfrs.) und Singer (soz.) sprachen gegen, die Abgg. Dr. Meh- - nert (kons.) und Dr. v. Marquardsen (natl.) für die Vorlage. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk bei freierZusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. nötigen Schritte mit aller Energie und mit j dahin, von zwei Männern verfolgt. Nach thunlichster Beschleunigung zu unternehmen", vieler Mühe gelang es denselben endlich, den — Ein auswärts verstorbener Wende Mann einzuholen. Dabei stellte es sich her hat der Parochie Crostwitz bei Kamenz zur i aus, daß derselbe geistesgestört war, denn Errichtung eines Krankenhauses dortselbst z auf Befragen erklärte er, nur „eine Kur" oder in dem benachbarten Storcha ein Legat zu machen. Es wurde sofort für geeignete von 18,000 Mark hinterlassen. ! Unterkunst gesorgt. — Ein interessanter Weltkampf fand — Von einem in Leipzig gebildeten am Freitag im Edentheater in Dresden statt. „Verein für die Pflege von Grabstätten und Ein Matrose, Herr Lind, wollte dem bekann- ! Denkmäler von. Offizieren und Mannschaften, ten Fischmenschen, Herrn Kölling, Konkurrenz die in den Feldzügen vor Wiedererrichtung machen. Der Preis war 500 Mark für das! des deutschen Reiches gefallen oder gestorben gleich lange Tauchen und 500 Mark für die! sind", wird gegenwärtig an alle Ortsbehörden gleichen Produktionen im Wasser, als Essen, des Landes unter Uebersendung von Frage- Trinken, Schreiben, Rauchen rc. Herr Kölling bogen das Ersuchen gerichtet, die in jedem ging als Sieger aus dem Kampfe hervor. Orte etwa vorhandenen Krieger-Grabstätten Er tauchte 2^ Minuten, während Herr Lind und Denkmäler aufzuzeichnen, damit, soweit nur 1 Min. 25 Sekunoen unter Wasser blieb, es nötig ist, durch den genannten Verein für Was die Produktionen im Wasser anbetrifft, eine entsprechende Pflege derselben eingetreten so hielt sich Herr Lind, wie überhaupt, sehr werden kann. Zufuhr. Gerste. — 15 Sack Hafer. — 2 Sack dekorn. — 1 Sack Hirse. — 4 Sack Erbsen Deutscher Reichstag. Am Mittwoch, dem sog. Schwerinstage, standen zur Diskussion ein Antrag der Abgg. Ackermann und Gen. !(kons.) betr. den Be fähigungsnachweis für den selbstständigen Betrieb eines Handwerkers, und in Verbind ung damit drei Anträge des Zentrums betr. Abänderung der Konkursordnung; des Ge setzes über Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen- schaften, durch welche der Verkauf von Wa ren an Nichtmitglieder verboten werden soll, und Abänderung der Gewerbeordnung. Nach dem der Abgeordnete Ackermann seinen An trag, der sich zum Teil mit den Anträgen des Zentrums deckt, begründet, entgegnete der Abg. Stolle (soz.), daß die von den Anhängern der Innungen gepriesenen Ein richtungen sich in Oesterreich nicht bewährt hätten; es sei unmöglich, den Befähigungs- nachwers von einem Handwerker zu erlangen, der mehrere Gewerbe betreibe. Abg. Metz ner (Zent.) bestritt dies. Abg. Schrader (dfrs) weinte, die Zünftler verteidigten einen verlorenen Posten. Als das wirksamste für die Hebung des Handwerks bezeichnete er eine gute Vor und Ausbildung der jungen Leute. Schließlich wurden dre Anträge auf Einführung des Befähigungsnachweises und Ausdehnung der Jnuungsprivilegien ange nommen. der Vorlage freundlich gegenüberstehe. Die Getreidespekulation z. B. schädige die Volks- nnrtschaft, und diese zu treffen, könne für ^r^Enm von Vorteil sein. Abg. Funk ldfrs.) befürchtete, daß durch Annahme des omtwurfs das Kreditgeschäft geschädigt werde,, außerdem ser das mobile Kapital bei der Emtommensteuer schon sehr stark herangezo-! Schließlich wurde die Vorlage an die Militätkomniission verwiesen. Inserate bitten"wir fm die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ft,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ft, 11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Neöaklion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Breinig. werda ersuchte in einer einstimmig angenom- Stalles versteckt gehalten und das Vieh be- menen Resolution den dortigen Rat, sowie ftäftigt und erschreckt. das Stadtverordneten-Kollegium, „mit allen! — In der Stötteritzer Flur bei Leipzig Kräften für die Errichtung einer Garnison raste ein Mann trotz der Kälte im Adams- in Bischofswerda einzutreten und alle dazu kostüm, nur mit Stiefeln und Hut bekleidet, auch diesmal für ausreichende Unterhaltung, welche in musikalischen und theatralischen Aufführungen bestand, bestens gesorgt. Ein geleitet wurde das Fest durch den „Sieges marsch" von E. Göttlöber, worauf ein von Frau Schölzel gesprochener, vorzüglich ver nehmbarer und mit einem Hoch auf Se. Maj. den deutschen Kaiser schließender Prolog folgte. Nach einem letzterem sich anreihenden Gesangs- und Musikstücke brachte man ein Bild aus dem Kriegsleben 1870 und zwar «Eine Stunde vor Paris" zur Aufführung. Sehr hübsch verstanden es die Akteure, das Treiben während eines Feldzuges zu kenn- zeichen und mancher der Kombattanten von 1870 mochte sich bei dieser Gelegenheit seiner damaligen Erlebnisse erinnert haben. Das zweite Dtück: „Die Kompagnie sucht einen Schneider" führte so recht die gute alte Zeit dem Publikum vor Augen und enthielt viel ! scherzhaftes, so daß der Lacherfolg der Zu- , schauer sich wahrhaft großartig gestaltete. - ! Ferner nicht weniger als seine Vor- günger war das Schlußstück: „Die letzten zwei Thaler dazu geeignet, das Publikum r" Heiterkeit zu versetzen. Den munkaPchen Spenden sowohl wie den Ak teuren wurde die Befriedigung der Anwesen den durch den lebhaftesten, ungeteiltesten Bei fall zum Ausdruck gebracht. Ein flottes Tänzchen, wahrend welches hin und wieder em Wort über das Soldatenleben gesprochen wuroe bildete den Schluß des in gemütlich- fter und geMgpec Weise verlaufenen Festes. . Hauswalde. Im Saale des Gast hofs zum goldenen Löwen hielt am jüngsten L-onntage oer hiesige Turnverein sein Winter- vergnügen, welches in Ball, Turnreigen und wieder Ball bestand, ab. Gegen 6 Uhr wurde das Vergnügen mit Tam beaonnen welchem in der 9.Stunde durch einen Tmn- reigen eine Unterbrechung widerfuhr Recht flott lösten dabei die Jünger Jahns ihre Auf gabe ; denn ein ^eder gab sich sichtlich Mühe, sämtliche aus den einzelnen Gruppen hervor gegangene Bilder, welche noch durch das Buntlich einen besonderen Glanz erhielten, exakt zur Geltun; zu bringen. Der Lohn wurde auch durch heftigen Beifall ausge drückt. Dem Turnwart Herrn Körner sei aber auch hiermit die ihm gebührende Aner kennung gezollt, welcher stch der Turnsache mit ganzem Herzen annimmt und durch den letzten Reigen das Veste Zeanis von seiner Leistungsfähigkeit ausstellte. Ein flotter Ball, welcher fast bis zum -^agesgrauen ! währte, bildete den Schluß des Vergnügens. Großröhrsdorf. Wie man hört, wird im Laufe des Februars bei Gelegenheit ! eines Festes des hiesigen Radsahrerk^ der Meisterfahrer der Welt, Herr Maschner aus Dresden, seine Künste auf dem Rade den , Anwesenden zur Schau bringen. - Auf Wunsch S. Majestät-des Kö nigs soll das Programm der zum „es 50jährigen Militärdienst-Jubiläums Er- höchstdesselben von dem aktiven Militär den Militärvereinen am 22. Oktober d. W zu veranstaltenden Festlichkeiten schon Rtzr ! angefertigt werden. Zur Feststellung des auf > die Festlichkeiten der Militärvereine bezüg ¬ lichen Programms, sowie zu anderen damit! männliche Gestalten — gut gekleidete Herren, die, so schnell sie es vermochten, nach Frei- böchster ' Pre mcdngster ! ! Preis. Sv Nilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidckorn Hirse m. 6 7 7 12 Pf- 68 95 14 40 50 M. 6 7 6 7 7 12 Pf. 50 36 78 10 68 jHeu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund ButtcrlLx.j^ Erbsen 50 Kil° Kartoffeln 50 „ m.; vf. 4 50 24 — 2 30 2 — 10 25 2 -