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Das im Grundbuche für Grünstädtel Blatt 136 eingetra gene Grundstück (eingetragener Eigentümer am 5. 11. 1932, dem Tage der Eintragung des Dersteigerungsvermerks Kon- sumverein für Schwarzenberg und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Schwarzenberg) soll am Freitag, dem 24. Februar 1933, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 7,8 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 12 300 RM. geschätzt. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 17 970 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (Z1 des Ges. v. 18.3.1921, GBl. S. 72). Der für den 1. Januar 1931 festgesetzte Ein heitswert beträgt 16 500 RM. Das Grundstück liegt in Grün- städtel an der Dorfstraße und trägt die Ortslistennummer 36^. Das Grundstück besteht aus Keller-, Erd-, Ober- und ausge- Lautem Dachgeschoß mit Spitzboden sowie aus einem Hof und Obstgarten. Gas- und elektrische Leitung ist vorhanden. Der Mietsertrag beläuft sich gegenwärtig auf jährlich 1100 RM. Die Mietzinssteuer beträgt jährlich ro. 290 RM. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind,,so weit sie zur Zeit der Eintragung des Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Der- steigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Der- teilung des Dersteigerungserlöses dem Anspruchs des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Verstsigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 53/32 Schwarzenberg, den 13. Dez. 1932. Das Amtsgericht, i Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 8. August 1931 verstorbenen Vertreters Bernhard Martin Baumann in Aue wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch auf- gehoben. K 29/32. Amtsgericht Aue, den 14. Dezember 1932. Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Gastwirts Gustav Adolf Taubert in Bockgu wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch ausgehobe«. K 12/32. Amtsgericht Aue, den 13. Dezember 1932. Erinnert wird an die EntÄchtung der 3. Rate Gewerbe steuer; sie ist fällig am 15. Dezember 1932. Auf die hohen Verzugszuschlags wird besonders aufmerk, sam gemacht. Aue, 14. Dezembes 1932. Der Rat der Stadt. — Steueramt. Di« amtlichen Bekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Deschäsrsstellen de» „Trzaebiraischen Dolksfreunds* tn Aue. Schneeberg. Lößnitz und Schwarzenberg einaeseden werden Der »soziale General" i. aus: Der General Litz lleichstaa Bemerkungen ÜI Der Kanzler führte u. a. mann Freundes Papen, dieses Ritters ohne Tadel, sein wollte, vor allem aber, weil der Das Ein-Punkl-Programm -es Kanzlers: Arbeit schassen Die Rundfunkrede Schleichers. Der mit betonter Volkstümlichkeit vorgstragene phrasen lose Realismus des Kanzler-Generals mag also für diejenigen Hörer eine Enttäuschung gewesen sein, denen politische Rund funkreden zu einem Nervenkitzel geworden sind. Tatsächlich läßt sich ja nicht viel neues über alte Themen sagen, und es war daher klug von dem Kanzler, sein Programm auf einen Punkt zusammenzuschneiden, auf die Arbeitsbeschaf fung. „Alles andere interessiert uns nicht", dem ist riick- haltslos zuzustimmen, denn unsere Sorgen — die wirtschaft lichen und politischen— haben sämtliche ihren letzten Grund darin, daß der Arbeitslosigkeit bisher nicht gesteuert werden konnte. Daß diesem Problem nicht mit Bajonetten zu Leibe gegangen werden kann, hat der General mit einer Deutlichkeit erklärt, der gegenüber die mit der Diktatur krebsen gehenden Hetzer auf der Linken einen schweren Stand haben werden. An deren Anschrift war im übrigen die Stelle in der Rede ge richtet, daß die Sabotage des als notwendig Erkannten mit bllen Mitteln abgewehrt werden würde. * Im Gegensatz zu Papen, der sine rein autoritäre" Re gierung als erstrebenswertes Ziel ansah, will Schleicher auf eine Synthese zwischen einer solchen und der Volksvertretung hinaus, wobei er allerdings durchblicken läßt, daß die Füh- rung ausschließlich bei der Regierung liegen muß. Dabei will er — ein Anhänger des Präsidialgedankens — nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern legt Wert auf psychologische Behandlung der Probleme, an der es Lei seinem Vorgänger gemangelt hat. Schleicher gibt sich in vielen Fragen als Mann der „mittleren Linie". So will er die Freunde der Autarkie ebenso vor seinen Wagen spannen wie die ausgesprochenen Außenhändler, die Plan- und Staatswirtschaftler, ebenso wie die Anhänger des privatwirtschaftlichen Gedankens, ja sogar die Sozialisten ebenso wie die Kapitalisten! Die Zu kunft wirb zeigen, ob es ihm gelingt, die widerstrebenden In teressen in Einklang zu bringen — «ine wahre Herkulesarbeit. Der soziale Zug seines Herzens kam an mehr als einer Stelle seiner Rede zum Ausdruck, und es scheint, als ob von Schleicher die Bezeichnung sozialer General nicht ungern hört. Ls ist sicher, daß er den Versuch der bekannten Querverbin- düngen durch die Gewerkschaften weiter betreiben wird. Der Zusammenschluß aller gutwilligen Kräfte ist ihm das erstre benswerte Ziel, wobei er sich nicht darüber geäußert hat, auf welchem Wege es erreicht werden könnte. So gibt die Pro grammrede des Kanzlers im großen und ganzen weder Anlaß zur Kritik noch zu Vorschußlorbeeren. Man wird die Taten abwarten müssen. - . ' ' : - - G» Ich habe gegen die Annahme des Kanzleramtes die aller schwersten Bedenken gehabt. Einmal, weil ich nicht der Nach folger meines s" Furchtund! Wehrminister als Reichskanzler nach Militärdiktatur riecht, und weil die Wehrmacht zu stark in die Politik ge zogen werden könnte. Nur die Ueberlegung, daß eine solche Maßnahme den Ernst der Situation so scharf kennzeichnen und auf gewisse Unruhestifter so abkühlend wirken würde, daß dadurch der tatsächliche Einsatz der Wehr macht verhindert werden kann, hat mich zur Zurückstellung meiner Bedenken veranlaßt. Ich möchte deshalb auch an alle Volksgenossen die Bitte richten, in mir nicht nur den Sol daten, sondern den überparteilichen Sachwalter der Interessen aller Bevölksrungsschichtcn für eine hoffentlich nur kurze Notzeit zu sehen, der nicht gekommen ist, das Schwert zu bringen, sondern den Frieden. Es sitzt sich schlecht auf der Spitze der Bajonette, d. h., man kann auf die Dauer nicht ohne eine breite Volks st immung hinter sich regieren. Ich gebe mich über die Schwere dieser Aufgabe keiner Illusion hin. Zunächst werde ich schon zufrieden sein, wenn die Volksvertretung, der ich für diese Zeit gern eine starke Dosis gesunden Mißtrauens zubillige, der Regie rung ohne Hineinreden und die hinlänglich bekannten oarlamentarischen Methoden Gelegenheit gibt, ihr. Programm durchzuführen. Dieses Programm besteht aus einem einzigen Punkt: Arbeit schaffen! Alle Maßnahmen, die die Reichsregierung in den nächsten Monaten durchführen wird, werden mehr oder weniger diesem einen Ziele dienen. Ich habe mich davon überzeugen können, daß den Deutschen aller Stände aus- schließlich der eine Gedanke beherrscht: Gebt uns Arbeit und damit die Hoffnung zum wirtschaftlichen Wiederaufstieg. Alles andere interessiert uns nicht, am wenigstens Verfassungsänderungen und sonstige schöne Dinge, von denen wir nicht satt werden. Ich habe deswegen dem Reichspräsidenten die Ernennung eines Reichskommissars für Arbeitsbeschaffung vorgeschlagen. Seine Aufgabe wird es sein, jeder Arbeits- Möglichkeit nachzuspüren, ein großzügiges Arbeite- beschaff un gsprogra mm aufzustellen und seine Durch- führung zu überwachen, wobei er bürokratischen und son stigen Hemmungen gegenüber die Rolle des Schäferhundes übernehmen muß. Das Programm muß in erster Linie auf die Instand- setzung der vorhandenen Produktionsguter und auf ihre Verbesserung abgcstellt werden. Die Verse- bung der Arbeiten an Unternehmer ist der Aus- führung in eigener Regie vvrzuziehen. Außerdem wird sicher- gestellt werden, daß die bereitgestellten Geldmittel aus schließlich für die Finanzierung dieser Arbeiten verwendet werden. Entscheidend' wichtig war es, daß für diese Finanzierung eine Lösung gefunden wurde, die jede In- as schärfste zurückgewiesen werden müssen. Wenn auch die historische Persönlichkeit des Reichspräsidenten weit über derartigen Angriffen steht, so blßjbt as doch lief bedauerlich, .daß «in angesehener cheneral , V, , .: nutz gegvst da« Staatsoberhaupt, sondern auch gegen den alten Kameraden und seinen großen Führer im Weltkriege Stellung genommen hat. Dies hier zum Ausdruck zu bringen, ist mir Pflicht und Bedürfnis, sowohl als Reichskanzler wie als Soldat. Berlin, 1ö. Dez. Reichskanzler v. Schleicher hielt beute abends 7 Uhr seine angekündigte Rundfunkrede, die von sämtlichen Sendern des Reiches übernommen wurde. Nation ausschließt. Dafür bietet die Mitarbeit des Reichsbankpräsidenten Luther, den man wohl als den Grals hüter der Währung bezeichnen darf, die sicherste Garantie. In kurzen Sätzen kann man die Finanzlage folgendermaßen charakterisieren: 1. Wir werden im laufenden Haüshaltjahr ohneneue Steuern und ohne weitere Kürzungen der Personalausgaben durchkommen. 2. Das Reich hilft Ländern und Gemeinden, deren finanzielle Verhältnisse zum Teil sehr schwierig liegen, durch organisatorische und finanzielle Maßnahmen. Als Wehrminister muß ich auf Besiedelung un- ser e,r O ÜMHrck den größte« Wert legen. .Um in -er Siede, lungssrag^ W. ISMEN, ist inner« halb des Reichskabinetts dem Reichskanzler und in seiner Der- rretung dem Reichskommissar für die'Arbeitsbeschaffung ein besonderer Einfluß auf das Siedlu'naswesen eingeräumt. Für das Jahr 1913 sind zunächst 50 Millionen Mark für die Sied- lungen im Haushaltplan bereitgestellt worden und weitere 50 Millionen werden unter Mitwirkung der Reichsbank vor finanziert. In den Landbezirken Ostpreußen, Grenzmark, Pom- mern und Mecklenburg wird derSiedelungfolgendes Landzugeführtwerden: In Ostpreußen etwa 800 000 Morgen, in der Grenzmark etwa 100 000 Morgen, in Pommern etwa 280000 Morgen, in beiden Mecklenburg etwa 120 000 Morgen. Es ist damit zu rechnen, daß sich diese Zahlen noch sehr erheblich erhöhen werden. Die wirffchaffllchen Richtlinien. Ich bin ketzerisch genug, einzugestehen, daß ich weder ein Anhänger des Kapitalismus noch des So- zialismus bin, daß für mich Begriffe wie Privat- oder Planwirtschaft ihre Schrecken verloren haben, ganz einfach, weil es diese Begriffe in absoluter Reinheit im Wirtschaftsleben garnicht mehr gibt und auch garnicht geben kann. Deshalb vertrete ich den Standpunkt, man soll in der Wirtschaft das tun, was im gegebenen Moment vernünftig ist und sich nicht eines Dogmas wegen die Köpfe einschlagen. In diesem Sinne hält die Reichsregierung zurzeit folgende wirtschaft lichen Richtlinien für vernünftig, was nicht ausschließt, daß nach Jahr und Tag die Situation andere Maßnahmen er fordert. Es gilt den erfreulich hohen Stand der Erzeugung an Nahrungsmitteln zu erhalten und der Landwirtschaft gesunde Erzeugungsbedingungen zu verschaffen. Die Ar beitslosigkeit kann auf die Dauer nur vermindert werden, wenn es gelingt, den Umfang der gewerblichen und industriellen Tätigkeit erheblich zu verbreitern. Dio Regierung wird daher nach wie vor ihr Augenmerk in erster Linie auf eine Belebung des Binnenmarktes richten, der die stärksten Schrumpfungen aufweist. Auch die gegenwärtige Regierung hält das Wirt schaftsprogramm der früheren Regierung in seinen wesentlichen Teilen für eine geeignete Grund- läge zur Lösung der wirtschaftlichen Entwickelung. Sie ist sich aber darüber klar, daß es noch einer größeren Zeit spanne als der bisher vergangenen bedarf, um die vollen Auswirkungen jenes Programms festzustellen. Um den Nöten der Landwirtschaft abzuhelfen, wird die Reichsregierung die früher eingeleiteten Maßnahmen ausbaue,>. Sobald hier die handelspolitischen Schwierigkeiten fortfallen und wesentliche Erleichterungen eintreten, wird die Reichsregierung von ihrer Z o l l au t o n om i e im Interesse der Landwirtschaft in dem erforderlichen Ausmaß Gebrauch machen. Außerdem wird sie der übermäßigen Einfuhr einzelner Waren aus dem handelspolitisch jeweils geeigneten Wege ent- gegenwirkeu. Ihr ganz besonderes Augenmerk wird die Reichsregierung auf die Beseitigung derDer Mischung von Staats- und Privatwirtschaft richten. Es geht nicht an, daß große Unternehmungen alle Vorteile der Privatwirtschaft genießen wollen, alle Nachteile aber, vor allein Dingen also das Risiko, auf den Staat abwälzen. Für Betriebe, di« in irgendeiner Form mit Staatsgeldern arbeiten, dürfen in Zukunft nur die Grunds 8 tz e 7 ü r Staatsbetrieb» Geltung häben. Jede andere Regelung ' Wie es heißt, hat sich der Reichskanzler bei seiner gestrigen Rundfunkrede — dem Ersatz des sonst im Reichstag vorgetra- ... . genen Regierungsprogrammes — von niemandem helfen hat als Alterspräsident im Reichstag Bemerkungen Über den lassen. Sie sei eine durchaus selbständige Arbeit un- nicht, Reichspräsidenten gemacht, die auf das schärfste zurückgewiesen wie das sonst üblich ist, der Extrakt einer Reihe von Refe- werden müssen. Wenn < " "" rentenentwürfen. Das ist ohne weiteres glaubhaft, denn es ... ist nicht inzunehmen, daß di^ v^schiodnnen Referenten einm .doch tief bedguerllch daß em «W so einheitlichen nücyternen Stil haben, wie ihn die Ausfith- des Weltkrieges diesen AliMffen mcyt rungen von Schleichers zeigten. Sowohl in der Diktion als in der Vortragsweise unterschied sich die Rundfunkpremiere des Kanzlers völlig von den feurigen Ansprachen seines Vor gängers. Gestern tönten aus dem Lautsprecher weder heftige Anklagen oder Drohungen noch mit Inbrunst vorgetragene Versprechungen, sondern man bekam fast eine Stunde hindurch eine leidenschaftslose Darstellung der Lage zu hören, die in so unmilitärischem Ton und Tempo vorgetragen wurde, daß sie fast langweilig wirken mußte, wenn man nicht immer das Ge fühl gehabt hätte, daß zwischen den Worten ein starker Wille herausklingt.