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MsomfferTagebM D«, Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekauntmachnngen der Amtshauptmannschakt Weitze«, des Amtsgerichts «nd Stadtrat» z» Wilsdruff, Forstreutamts Tharandt, Finanzamts Noffen. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Ma» „Wilskücffer TugedlaN- erscheint löslich nach«, 5 Uhr für den «er» Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der veschSstsfteiie UN» den «u,,abestellen r Wk. i« Monat, bei Zustellung durch die Bot«, r,so Mb., bei Poftdestellun, Z Md. «glich Abera,« ,, -- es»»,» «e. gebühr. Einzelnummern »M,. «ll-Poft.nft-il-n Wochenblatt für Wilsdruff « Umgegend P»ftbol.nunduni«««»-, dedger »Nb »eschäst-ftellen —————! nehme» i» jeder Zeil Br» Beiüengrn entgegen. Im Salle hdherer Bemalt, «eie, oder sonstiger «etiieb-stSrungc» besteht kein Anspruch aus Lieferung der zeit»», -der «krp», da» Be»u,»preise». — Rüchsendme, eingesanbter SchrlststteUe ersolgt nur, wen» Porto oeiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. 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Im großen Sitzungssaale des Reichslandbundes Hai die diesjährige Reichslandbund-Führertagung begonnen, an oer Mehr als 200 Vertreter der deutschen Landwirtschaft aus auen Teilen des Reiches teilnehmen. Präsident Hepp seiner Begrüßungsansprache aus, daß dir Parole des Reims- landbundeS auch in dieser Stunde nur lauten könne: Kamps gegen die volkzersctzende Idee des internationalen klassen- kämpserischen Marxismus und gegen ave Träger dieser Idee. Obersorstrat Dr. Escherich betonte in einem Vortrag „Der deutsche Bauer und der deutsche Staat", daß es für jedes Volk eine Lebensnotwendigkeil sei, sich durch die notwendige Lebens-- "tittelerreugung aus eigener Kraft aus eigene Füße Wahlreform. Der soeben zusammengetretene Reichstag wird dem nächst vor eine ganz besondere Aufgabe gestellt werden: die Wahlreform soll nun endlich in die Wege geleitet wer den. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist dem Reichs- kabinett zugeleitet worden. Das merkwürdigste an dem bisher bestehenden Wahl system ist die rein gewohnheitsrechtlich sestgelegte Herr- schaftderParteien, während weder die Verfassung, noch die Geschäftsordnung des Reichstages Parteien über haupt kennen. Diese Herrschaft der Parteien ist eine abso lute, weil die Wahllisten von ihnen aufgestellt werden und nur jene gültig sind, die von den Parteien eingereicht wer den. Wilde Kämpfe spielen sich ja namentlich bei den großen Parteien ab bei Aufstellung dieser Listen, beson- ' der bei Ausstellung der Reichsliste bis zu jener Stelle auf ihr, die noch einigermaßen aussichtsreich ist. Bei der jetzigen Größe der Wahlkreise ist es vielfach auch gar nicht möglich, daß der Wähler den Kandidaten kennt; meist wählt er die Partei und nicht den Mann. Hier vor allem setzt nun der Vorschlag der Wahl reform ein- Die Wahlkreise sollen derart verkleinert wer den, daß nun der Kandidat wirklich zum Mann des Ver trauens wird und daß jede Partei oder jede Organisation bestenfalls nur eiuen Mann durchbringen kann, während die Reststimmcn dann in den Wahlkr'eisverbänden, die gleich sind mit den bisherigen Wahlkreisen, verrechnet werden. Die Reichsliste wird abgeschafft. Die bis- Herige Bestimmung, daß die Reststimmen einer Partei, die in keinem Einzelwahlkreis einen Kandidaten durchgebracht j hat, dann vollständig unter den Tisch fallen, soll zweck- mähigerwcise beibehalten werden. Es wird natürlich an ausgiebiger Kritik des Ent- Wurfes nicht fehlen. Daß die Dinge, so wie sie liegen, nicht s übermäßig erfreulich sind, wird gar nicht bestritten; nur j weiß man nicht, ob sich durch die vorgeschlagene Reform i eine wirkliche Besserung erzielen läßt. Nirgends klafft nämlich der Abgrund zwischen Theorie und Praxis so > breit wie gerade auf dem Gebiet des Wahlrechts. Es fragt sich sehr, ob nicht die Parteien doch nach wie vor ! das entscheidende Wort sprechen werden, ob nicht, wie bisher auch die großen Organisationen aus die Parieren stärksten Einfluß werden ausüben können. Schließlich sind doch die in Frage kommenden Männer fast ausschließ lich Organisationsführer; leider Gottes sind die über- ragenden Köpfe, die Führerpersönlichkeiten, so dünn gesät, ? daß man schwer daran glauben kann, mit Hilfe eines neuen Wahlrechts diese Persönlichkeiten in das Parlament hin einzubringen. Es ist auch gar nicht einzusehen, warum ein Mann gewählt werden soll, der in den Kreisen seiner > Organisation sich hohe Verdienste erworben hat, dort Führergualitäten zeigt, außerhalb dieser Organisation aber ganz unbekannt ist. Partien werden wahrscheinlich mit Zurück- Mltung an die Beratung des Entwurfes Herangehen, weil ^lnnsichtlich feme? Auswirkung auf die Parteien einen ^»ng Dunkle bedeutet. Ob er geeignet ist, die b l tt i c r p a r t e t e n zu beseitigen, kann bezweifelt Werden; eher ist zu befurchten, daß Außenseiter gar nicht so selten sein werden. Ganz hervorragende Persönlich- !keiten sind wie gesagt, außerordentlich selten und die kleinen Wahlkreise begünstigen vielleicht Eigenbröteleien lokaler Art noch viel mehr als die bisherigen großen. Sind außerdem bisher schon jedesmal bei einer Wahl zum Reichstage etwa 800 000 Stimmen unter den Tisch ge fallen, so gibt auch der vorliegende Gesetzentwurf keine Gewähr dafür, daß es besser wird; eher mag sich das noch verschlimmern, besonders, da gleichzeitig auch noch die Zahl der Stimmen erhöht werden soll, die für die Wahl eines Kandidaten notwendig sind. Nebenher läuft noch ein zweiter Entwurf, der aber den Nachteil hat, eine Verfassungsänderung zu bringen, was bei dem ersten nicht der Fall ist: Herauf - setzung des Wahlalters von 20 auf 21 Jahre. Daß die Sozialdemokraten und die Kommunisten hierfür zu haben sind, dürfte ziemlich ausgeschlossen sein. So hat dieser zweite Entwurf wenig Aussicht, vom Reichs tag angenommen zu werde», weil dafür eine Zweidrittel. Mehrheit notwendig, aber nicht vorhanden ist. Im übrigen kann sich der Reichstag ja Zeit lassen mit der Beratung des Entwurfes, da die nächste Wahl erst irn Jahre 1928 fällig ist. Daher ist anzunehmen, daß sich der Reichstag auch Zeit lassen wird. vir krwervslosrnveibitten erhöht. Erhaltung des Arbeitswillens. Beratungen über Erhöhung der Erwerbslosenfürsorgesätze. Der Reichstagsausschuß für soziale Angelegenheiten beschäftigte sich erneut mit der Erwerbslosenfürsorge und behandelte zunächst die Anträge auf Erhöhung der Unter stützungssätze. Die Vorschläge der Negierung wurden mit zur Besprechung gestellt. Kommunistische und sozialdemo kratische Anträge fordern eine Erhöhung der Sätze um 50 Prozent, andere Anträge staffeln die Sätze nach den verschiedenen Arten der Erwerbslosen und fordern Ver gleiche mit den Lohnsätzen und Nichtanrechnung der Wochenhilfe auf diese Fürsorge. Ein Negicrungsvertreter erklärte, daß es vor allem aus die Erhaltung des Arbeitswillens an- komme. Aus diesem Grunde dürfe man nicht weit über die jetzigen Höchstsätze der Unterstützung hinausgehen. Ein Abstand von 20 A vom Nettolohn müßte normalerweise bei der Fürsorge innegehaltcn werden, was schon jetzt vielfach nicht mehr der Fall sei. Schon bei der Steigerung der Unterstützung um 10 würden über 11 A der Unter stützten mehr als bei ihrer Lohnarbeit erhalten. Der Regierungsvertreter wies ferner darauf hin, daß die Erhaltung des Arbeitswillens auch ein Hauptproblem Sowjetrutzlands darstelle; dort zahle man aus diesem Grunde nur kleine Bruchteile des wirklichen Ar- , beitslohnes als Arbeitslosenunterstützung. Es sei er- j forderlich, diejenige Minderheit der Arbeiter, der der ernste Arbeitswille fehlt, nicht durch verkehrte Maßnahmen der Erwerbslosensürsorge zu vergrößern. Nach längerer Debatte beschloß der Ausschuß eine Erhöhung der Bezüge der Hauptunterstützuugs- empfänger in der Erwerbslosenfürsorge bis zum 31. März 1027 in folgender Form: 1. für Erwerbslose über und unter 21 Zahlen, die keine Familienzuschläge beziehen und nicht dem Haushalt eines anderen angehören, um 15 2. für alle übrigen Hauptunterstützungsempfänger um 1022. Außerdem wurde noch ein sozialdemokratischer An trag angenommen, der bestimmt, daß die jugendlichen Er werbslosen, soweit sie bereits Erwerbsarbett ausgeübt haben, in die Erwerbslofenunterstützung einzubeziehsn sind. Oie Gozialdemokraien zum Achtstundentag. Die sozialdemokratische Neichstagsfraktion beschloß eine Erklärung zur gesetzlichen Sicherung des Achtstunden tages, in der es u. a. heißt: Die freien christlichen und Hirsch-Dunckerschen Arbeiter- und Angestelltengewerk schaften Deutschlands verlangen gemeinsam von den ge- setzaebenden Körperschaften den sofortigen Erlaß eines zu steilen. Ein Wiederaufstieg des deutschen Volkes sei ohne Gesundung der deuischen Landwirtschaft nickst zu denken. * ^ie Unverletzlichkeit des Eigentums sei die erste l > Mwff einer Produknonssteigcrung, die zweite aber sei die christlich nationale Weltanschauung des Bau er n t u m s. In dieser Einstellung müßten sich alle nationalen Kreise zusammenfinden zu gemeinsamer Arbeit. In einem Vortrag „Deutscher Arbeiter und deutscher Staat" forderte Oberprasideul a. D. Winnig die Befreiung von der geistigen Überfremdung der deutschen Arbeiterschichi, die die staatsge- ktaltende Kraft des deutschen Arbetieriums zur Neugestalluug des deutschen Slaaies sreimachen würde. Mfeiwerluste durch dendergarveiterffreik Bergarbeiterunruhcn in Südwales. In einer Rede in Liverpool sagte Runciman, der Gesamtverlust infolge des Bergarbeiterstrciks für die englische Wirtschaft betrage zwischen 216 und 270 Mil lionen Pfund Sterling. Allgemein glaubt man, daß der Streik bald beendet werden wird. In den letzten Tagen sind wieder 9000 Bergarbeiter zur Arbeit zurückgekehrt, so daß jetzt etwa 300 VOV Mann in die Gruben fahren. In normalen Zeiten . werden 1100 OOS Bergarbeiter be schäftigt. Im Nhonddatal in Südwales kam es anläßlich der Rückkehr mehrerer Bergleute zur Arbeit zu Unruhen. Eine aufgeregte Menge von Demonstranten unterhielt von Bergabhäugen aus zwei Stunden laug einen Stein hagel, bis sie von der Polizei mit Gummiknüppeln zerstreut wurde. Sowohl unter den Demonstranten als auch unter der Polizei gab es zahlreiche Verletzte. Deutscher Reichstag. (226. Sitzung.) 08. Berlin, 4. November. Aus der Tagesordnung steht zuerst die Wahl eines Vize präsidenten an Stelle des zum Reichsiustizminister ernannte» bisherigen Vizepräsidenten Dr. Bell (Ztr.). Abg. v. Wuerard ( gtr.) schlug die Wahl des Abg. Esser (ZtrJ durch Zuruf vor. Abg. Henning (Völk.) erklärte, seine Fraktion werde sich an der Wabl nickt beteiligen. Nötgesetzes zur Sicherung des achtstündigen Höchst- arbeiistages. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ist bereit, dieses einmütige Verlangen der organisierten Arbeiter und Angestellten aller Richtungen mit allein Nachdruck zu vertreten. Sie hält die baldige Verwirk lichung durch die Einbringung eines Jnitiattvgesetzes für unbedingt erforderlich. Alle Versuche, die Folgen der Wirtschaftskrise, insbesondere der Massenarbeits losigkeit durch Ausbau der Erwerbslosenfürsorge zu lin dern, werden in ihrer Wirkung beeinträchtigt, wenn nicht endlich durch eine gesetzliche Begrenzung der bis zur Un erträglichkeit gesteigerten Überarbeit Einhalt geboten imd vermehrte Arbeitsgelegenheit geschaffen wird. * Der zweit« Nachtragsetat für 1926 Berlin, 4. November. In der heutigen Sitzung des Reichsrales, die unter dem Vorsitz des Reichsfinanzministers Dr. Reinhold stattfand, mochte Ministerialdirektor Sachs als Bericht erstatter der Ausschüsse Ausführungen über den zweiten Nach- tragsetat für 1926. Ihnen ist zu entnehmen, daß der Nachlrags- etat Mehrausgaben im Gesamtbetrag von 801,8 Millionen bringt, darunter 229,3 Millionen für den ordentlichen Haushalt und 572,5 Millionen für den außerordentlichen Haushalt. Die Mehr ausgaben sind überwiegend durch die wirtschaftliche Notlage be- dintzl und zwar unmittelbar durch weitere Aufwendungen auf dem Gebiete der Erwerbslosenfürsorge, durch Kredite an die notleidenden Winzer und durch Ausgaben für das Wvhnungs- nnd Siedlungswejen. Auch mittelbar werden die Mehraus gaben in der Hauptsache der Milderung der wirtschaftlichen Not lage dienen. Eine weitere Steigerung der Ausgaben ergibt sich aus dem Versailler Vertrag, so durch Mehraufwendungen für die Lchuidationsgeschädigten, für das Saargrenzgebiet, für kulturelle Fürsorgr im besetzten Gebiet usw. Auch zur Förderung des Luft- und Krastfahrwcsens sind zusätzliche Mittel bereitgestellt. Außerordentliche Sitzung der italienifchen Kammer. Rom, 4. November. Mussolini hatte heute mittag eine längere Konferenz mit dem Innenminister, dem Iustizminister und dem Parteisekretär der faschistischen Pattei. Es wurde beschloßen, das Parlament zu einer außerordentlichen Sitzung für den 9. No- vamder einzuberufen. In dieser Sitzung wird die Regierung ein Ausnahmegesetz gegen die Antifaschisten zur sofortigen Annahme einbringen. Auf alle Fälle werden ganz drakonische Maßnahmen ergriffen werden, darunter die Todesstrafe für Attentäter g.gen das Leben des Königs, der Königin und des Ministerpräsidenten. Zugleich soll die faschistische Partei von allen unsicheren Elemen ten, besonders von früheren Logsnmitgliedcrn gesäubert werden. Abg7 Torglcr (Komm.) erklärte, die kommunistische Frak tion, Vie snnfstärkstc des Reichstages, sei bewußt aus dem Präsidium ausgeschaltel worden. Als Demonstration gegen dieses Unrectu würde seine Partei bei der Vizepräsidcnten- wahl für den Abg. Si acker stimmen. Dem Abg. Esser brächte sie das schärfste Mißtrauen entgegen. Hieraus wurde die Wah! durch Stimmzettel vorgenom- men, die längere Zeit in Anspruch nahm. Während die Schriftführer das Ergebnis der Wahl zusammenstellten, be gründete der kommunistische Abgeordnete Dr Rosenberg einen kommunistischen Antrag aut Einstellung des Strafverfahrens gegen die kommunistischen Abgg Slöcker, Remmele, Köhnen. Heckert, Hörnle und Pfeiffer. Der Abg. meist ferner daraus bin, daß der vierte Sirafsenal des Reichs- gerichis vcn Abg. Obuch als Verieiviger abgelehnt habe. Diese Behandlung der Anklage beweise, daß hier nicht die Rede sei von einem objektiven Gericht, sondern von einem parteilichen und tendenziös urteilenden Richler. Reichsjustizminister Dr. Bell erklärte aus die Angriffe des Abgeordneten Stöcker, bei der Beratung des Retchsgerichts- emts antworten zu wollen, wo ohnehin die Vertrauensfrage für die Justiz zu erörtern sei. Sehr energisch nahm er schließlich die deutsche Justiz und besonders das Reichsgericht gegen den Vorwurf der Parteilichkeit in Schutz Rach Ausführungen des Abg. Dittmann (Soz.) ging der Antrag an den Ausschuß. Abg. Esser Vizepräsident. Inzwischen war das Ergebnis der Wahl dcS Vizepräsi denten ermittelt worden. Danach Hai der Abg. Esser (Ztr.) von 378 Stimmen 321 erhalten, während auf den Abg. Stöcker «Komm.) 24 Stimmen entfielen. Die anderen waren zer splittert. Esser ist somit gewählt. Nachdem der Reichstag dann noch die Gesetzentwürfe über die Anrechnung der Wancstandszcit und die Verwendung von Waricgcld und über Wahlen nach der Reichsversichcrungs- ordnung und dem Angestelltcnversicherungsgesetz den betref fenden Ausschüßen überwiesen halte, vertagte sich das Haus aus Freilag. Zwei Millionen Reichskredit für den Osten. Berlin. Zur Linderung der besonderen Kreditnot, die durch die Schwierigkeiten aus der willkürlichen Grenzziehung im Osten entstanden ist, hat sich die Reichsregicrung entschlossen, im Rahmen des Ostprogramms zwei Millionen Reichsmark für Kredite an den gewerblichen Mittelstand der östlichen Provinzen Preußens beim Reichstag anzusordern.