Volltext Seite (XML)
Freitag, den 1. November 1S35 SO. Jahrgang r. 258 Vor den diplomatischen Besprechungen in Genf. anrmen- kleinen Sorgen den Blick für das große Ganze trüben lassen dürsten. Mssolini mA M Kampf gegen die Sühnema-nabmen ans. Rom. 31. Oktober. Unter großer Feierlichkeit wurde am Donnerstag in Anwesenheit Mussolinis die UniversltStstadt Roms ihrer Bestimmung übergeben. Vie Anlage, die vor genau drei Jahren begonnen wurde, erstreckt sich auf eine Fläche von 215 000 vuadratmeter und umfaßt insgesamt rov ooo Kubikmeter Gebäude. In verschiedenen Häusern, die überall mit modernsten HSr- und Versuchssälen audge- stattet sind, sind die einzelnen Fakultäten uutergebracht. In der Aula der Universität hatte sich «ine groß« Zahl von geladenm Gästen versammelt, vor ollem Universität«, profesioren aus allen Teilen des Landes und Abordnungen aus anderen Ländern. Deutschland war ebenfalls durch eine Abordnung, geführt durch Professor Pietruski, Bonn, Professor Lugen Fischer, Berlin, und die Pkosrssoren Winß und Rein, vertreten. Um 10 Uhr betrat Mussolini, gefolgt von zahlrei chen Ministern, Staatssekretären und Unioersitätsoroses» soren, die Aula und nahm in der Mitte de» erhöhten Rekio- ratrtisches Platz. Der Rektor der Universität, Francisc«, hielt die Eröffnungsansprache. Der ErZiehuitgsminister de Deechi, einer der vier Üuadrumviren, wie« in seiner Red» aus die überragende Roll» hin, die Italien in den ver- gangenen 30 Jahrhunderten seiner Kustur gespielt hab», Der Abschluß der deutsch-ungarischen Kandelsvertragsverhandlungen. DNB. Budapest, 31. Ott. Zu dem heutigen AbMuß der deutsch-ungarischen Wirtschaftsverhandlung«» wkdd amt lich folgendes mitgeteilt: Die ungarisch-deutschen Regierungsausschüsse haben, wie seinerzeit vorgesehen, vom 22. bis 31. Oktober lausenden Jahres in Budapest getagt. Sie haben aus diesem Anlaß die bisherigen Vereinbarungen über den gegenseitigen Wa renverkehr durch eine Reihe neuer Bestimmungen ergänzt. müsse, die nach Ansicht des Korrespondenten schwerlich mit dem zu vereinbaren sind, was in Friedenszeiten zulässig sei. Daher brauche man nicht überrascht zu sein, daß die Fort setzung der Verhandlungen über die technischen Einzelheiten habe vertagt werden müfeN, wenn auch Frankreich die Dei- standsverpflichtung grundsätzlich angenommen habe. Die französischen Sachverständigen würden am Freitag nach Pari? zurückkehren. VrrglarrdseirrdUche KrrÄkgelmrrgen in Uom. DNB. Rom, 31. Oktober. Lin vemoustratioasmg von mehreren hundert Studenten ist am Donnerstagminag mit Plakaten gegen Eden durch das Stadtilmer» Rom« «zogen. Die an dem belebten Hauptkorso gelegene »Jüdische Apo theke Robert»-mußte wegen der drohende» Haltung der Demonstranten die Läden schließen. Einig« Heißsporne ha ben von dem über dem Schaufenster angebrachte« Firmen schild die aufgehefteten Buchstaben heruntergerissen. Eigent licher Schaden ist nicht entstanden. Die Polizei griff recht- zeitig ein Zmd konnte die Demonstranten zum Abziehen be wegen. Zu den Abendstunden kam es erneut zu englaudseind- lichen Kundgebungen. Bei Umzügen studentisch« Jugend durch die Straßen wurde nach englischen Erzeugnissen und Inschriften gefahndet. Die Studenten hatten es besonder« auf ein in der Hauptstraße Rom« gelegene« Lafähau« ab gesehen, in dem englische Backwaren und Getränke erhält lich sind. Al« die Studenten in das Geschäft eindrongen, wurden sämtliche whlskyslaschen und ckich französisch« Li köre schnellsten» entfernt. Die Studenten rissen Anschläge außerhalb de« Ladens, auf denen »Jcecream- stand, ab und verlangten stürmisch, daß sämtliche englische waren au, den Fensterauslagen entfernt würden. E« kam zu kleinen Reibereien zwischen dem Geschäftspersonal und der immer stürmischer werdenden Jugend. Schließlich wurde jedoch dem Wunsche der Studenten nachgegeben, die darauf befrie digt abzogen. ten zusammengefaßt worden seien. <ks gebe für den deut schen Beamten etwas Höhere» al» Streit um Gehaltsgrup pen und Lohn, er wisse heut«, daß er al» besonderer Ver trauensmann de» Führer« am großen Wiederausbauwerk Mitarbeiten dürfe. R«n stehe man vor den großen Aufgaben eine» neuen Beamtengesetze«, das im Entwurf bereits fertig sei. I» diesem neuen Beamkengeseh kenne man keinen Un terschied mehr zwischen den Beamten der Länder, de» Reiche» und der Gemeinden (stürmischer, anhaltender Beifall), denn für da» einheitliche Reich soll« es nur noch ein Beamtenrecht geben. — Di« leb hafteste Zustimmung der Versammelten fand der Minister, als er betonte, daß die Beamten sich nicht durch ihre «igenen arbeit. DNB. Vari», 1. November. (Eig. Funkmeld.) Der Londoner Berichterstatter de» »Echo de Pari»- beschäftigt sich mit der Unterbrechung der Verhandlungen der franzö sischen und englischen Flottensachverständigen über einen etwaigen sofortigen gegenseitigen Beistand im Mittelmeer. Ver Berichterstatter ist erstaunt darüber, daß die engUche Regierung weiter darauf bestehe, ein« Verstärkung der Vorsichtsmaßnahmen zu fordern, zumal die englische Admi ralität gehandelt habe, ohne sich vorher mit dem Völker bund zu beraten. Die englische Regierung wünsche, daß im Falle eines italienischen Angriffes der englischen Flotte nicht nur durch di« französischen Flottenstützpunkte, sondern auch durch die französischen Kriegsschiffe Unterstützung zu teil werde. Diese theoretische Forderung bringe nach eng lischer Auffassung mit sich, daß Frankreich unverzüglich alle, vorbereitenden Einzelmaßnahmen treffe, um notfalls den geforderten Beistand ohne Zettverlust wirksam werden zu lallen. In Londoner Flotten- und Militärkreisen sei man der Ansicht, daß, um einer derartigen Forderung gerecht zu werden, Frankreich gewisse Maßnahmen in» AlHe fasten Tagesschau. * ReichswlMster De. Fckck sprach bei eine« Generalappell der GemeindeSremleu über btt Pflichten de» deutschen Beam- <r kündigte «in nen«» Veamlengefetz an, In dem man kelaen lerschied mich« zwischen den Beamten der Länder, de» Reiche, b de« Gemeinden kenne. * Am Vorabend der diplomatischen Besprechungen in Genf sich die pariser Presse fast völlig Über Inhalt und Mög- ten der Verhandlungen au«. * Ja pari» scheint «au keine Hoffnung mehr auf «la« schaelle ag des abessinischen Streitfall« zu haben. Diese Stimmung ml auch tu Betrachtungen de» „Ordre" und der „Republique" Aufdruck. * In Rom veraafiallete die studeutische Jugend aa» Donner», «ad -abeud euglaadseludtlche SuNdgebvagen. Vieh- Läden mit englischen Lr^ugnlfsen mußten schSetztn. * Di« Zahl der Rolverordnuugen in Frankreich ist auf über 400 V« amtlich« Gesetzblatt wird die Verordnungen am veröffentlichen. f . Ans den chinesischen vllalsterprwdenlea Waagtschingwal wurde heute Freitag vormittag «tu Revolveraaschläg verübt. Ver Wstaister soll seinen Verletzungen erlegen sei«: Ver Täter, «in chi- Wtftscher presseberichterfialler, soll die Tat au, Erbitterung über kW svansreatzdliche polMk de» MtuisterprSMukn veriibt haben. * lieber d« furchtbn« EMlofi»^ sich am rO. Sk- hee tn der chiUostschtn proviizz üansu ereignete, wird mulbe» M^a^EMOAWni' «0». rodWtpft^ g«fl»d-»M^Ltzw ätsch« Mission «mtda völlig zerstört. Pt« Sommunlsten werden. R «e Arh««r dw EzMstv» beschnei. *1 Anssührtich«, an anderer GMll«. Die Pariser Messe hüllt stchin Schweigen. DNB Puchi 1. November. (Eig. Funkmeld.) Am vor- abend der diplomatischen Besprechungen in Leaf schweigt sich die pariser Brest« fast völlig über den Inhalt und die MKchkeiien her verhaudluagen an». Di« vor einigen la- Den inHrAchnuag gifteten« Hoffuuugsfteudi^kett scheint W" stch^fle^täfpr^em Ei^nngs^net Ver^fnmzSfi^ imNeuMrn «tWlchw «MWst hpk. die «M dick qe- riuafle Anrfichk haben, von England angenommen zu wckr- «n. Auch der Beschluß Der englischen Regierung, ihre Fkdttensft^itkräste im Miltelmeer trotz -er Zurückziehung einer italienischen Division au» Libyen nicht zu vermindern, trägt nicht dazu bei, eine Lösung de» Streitfall« al» bevor- stehend auzasehea. Die letzte Hoffnung auf schnelle Beilegung de« Absstnienstreites im Schwinden. DNB, pari», 1. November. (Eig. Funkmeld.) Daß man in Paris keine Hoffnung mehr auf eine schnelle Bei legung des abessinischen Streitfalles zu haben scheint, kommt auch in Betrachtungen des „L'Ordre und der „Republique" zum Ausdruck. „L'Ordke" schreibt, nachdem di« Spannung in Europa geschwunden sei, gelte es, sich in Geduld zu fassen. Die Ost- amka-Fraae könne erst geregelt werden, »renn eine neu« Stufe in der Entwickelung erreicht fei, nämlich erst dann, wenn London und Rom von dem Wunsch nach Verständi gung durchdrungen seien. „Republique" erklärt, man würde sich seltsamen Trug- chlüllen hingeben, wenn man annehme, daß di« italienisch- ranzösisch-englischen Verhandlungen zu einer schnellen Lo- ung des Streitfalles führen könnten. Man müsse sich vor ibertriebenem Optimismus hüten. Es sei nicht einmal icher, ob man in Genf zu einer Annäherung der französi- chen und der englischen Auffassung kommen werde. Noch unbestimmter sei, ob Italien in kurzer Zeit einer solchen Annäherung sich zugesellen werde. pW SeMer—baaa SeaMer! Eine Rede Dr. Fricks. > i Berlin, 31. Oktober. „Erst Deutscher — dann Beamter" — unter diesem Leitwokt steht die Arbeit des Beamten im itzuen Deutschland. Das wurde treffend bewiesen durch den - Überaus eindrucksvoll verlaufenen Generalappell der Berliner G«meindeb«amten im Sportpa- M last, bei dem Reichsminister des Innern Dr. Frick in einer M großen Rede über die Pflichten des deutschen Beamten und Müder Vie Gesetzgebung des Dritten Reiches sprach. Reichsminister Dr. Frick f erklärte einleitend, er nehme gern die Gelegenheit U wahr, um der gesamten deuffchea Beamtenschaft seine Anerkennung und seinen Dank für ihre treue Mitarbeit am Aufbauwerk Adolf Hitler« in den letzten r»^ Jah ren auszusprechen. k Ohne die treue Mitarbeit der deutschen Beamtenschaft hätte I dieses gewaltige Werk in der kurzen Zeit nie vollbracht wer- ä den können. Der Reichsminister warnte sodann davor, die I Vorwürfe der Bürokratie zu verallgemeinern. Es sei im i Verlauf der nationalsozialistischen Revolution nickst immer D leicht gewesen, den Schwung der jungen Bewegung mit dem » Gang der Verwaltung in Einklang zu bringen. Aber das , sei nicht wesentlich ins Gewicht gefallen. Der Minister fand äußerst treffende und von den Be amten mit großer Begeisterung aufgenommene Formulie- f rungen über die Pflichten der deutschen Beamten; „Je mehr k der deutsche Beamt« sich seinem Volk verbunden fühlt und I je mehr er vom nationalsozialistischen Geist erfüllt ist, desto mehr werden di« Vorwürfe der Bürokratie verschwinden. Ver Beamte muß volksverkmden sein, ! und er darf sich nicht abschließen. Er muß der Freund I und Berater jedes Volksgenossen sein, der sich an ihn I hilfesuchend wendet. Gerade die Beamten von der Gemein- I Leverwaltung sind dazu als erste berufen, die unmittelbar« ' Fühlung mit dem Volk« zu halten." Unwr starkem Beifall kündete der Reichsmimster nun I an, daß in Zukunft alle höher«n Beamten eine gewisse Zeit in den 8 ußeren Dienst stell« n gearbeitet haben müs sen, damit sie die unmittelbare Fühlungnahme mit dem I Volk haben. Als segensreiches Beispiel führte er seine k eigene, mehr als zehnjährige Tätigkeit als Beamter in einem bayrischen Landratsamt an, die er nie bereut habe. Der Reichsminister' wandt« sich dann besonders der Frage der Gemeindeverwaltung zu dnd sprach über die Be deutung her neuen deutschen Gemeindeordnung, die alle schöpferischen Ktkifte der Bevölkerung an die Gemeindever waltung heranfühye. Unter stürmischer Zustimmung der Beamten gedachte der Reichsminister weiter der Verdienste der allen Vorkämpfer Sprenger und Reef, unter deren Führung all« früheren gewerkschaftlichen Be- amtenverbände im neuen Reichsbund der deutschen Beam- -eut«, daß er al» besonderer Der- » am großen Wiederausbauwerk Run stehe' man vor d«n großen Aufgaben eines fertig sei. )er SäHWeLrMker >Ip8> WÄ, Monat,- Srttin, I» yLeom »83 nonaÄch Mark UL beim «bhoien^n der GeWft^ Beförderung^inrichtun«! ntkich « Pfg. äAvdüumn« 10 W» (Sonnabend. zieh« keinen Anspruch Wlünmer 1» Pf»), Zeitung oder auf itzea Anzelgeaprei,: Di« 4ö mm breit« einspaltig« MiMmettrp 8m Tepiell die SO mm breite MwimeterzeU« Ai Rpfl nach den gesetzlich vorgeschriebenen Götzen. Für das ' von Anzeigen in bestimmten Römern und an bestimmt Tagrklaü firAWoßwerda inzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten » SSchstsche Eqähler ist da» zm BrrösieMchrmg der amttichen Bekannt- rchuugm der Ämtshauptmannschakt^ de» Hauptzovamts und de» Be- tsschülaurw -u Bautzen sowie de» Mnamamt» und de» Stadlrats -u ischosswecha und der lvemetudebehöroeu beoordücherseits bestimmte Blatt r Amt vischofsmerda Rr. «« und 4«. vttrkb,Porungen oder Unterbrechung der wage» durch höher« Gewalt hat der v«. _ uch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung ow Bezugspreise». Aleukirch und Zlmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt, Heimatkundliche Beltz« Frau und Heim Landwirtschaftliche Beilage. — Dm» und Derlag von Friedrich May, G. m. k». H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasie Btschofswqcha Konto Nr. 64