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»»mittag» 11 Uhr. Donnerstag. SV. Mai L8SI. VI« Stitung er schein« «Otch j»et mol und wird ««»gegeben In V«iP«tg Vormittag« l l Uhr, Abend» b Uhr; in L^den Abend« S Uhr, Vormittag» 8 Uhr. Vret« filr da« wlnteljahr L Thlr.; jede einzelne Num mer l Ngr Rr. 274. — Dnitscht Mgmciilk Zkitmg. «Wahrheit and Recht, Freiheit und Gesetz I» Zn beziehen durch alle Post ämter de« In- und Auzlande«- sorvie durch die iärpeditionen in lUeipzig (Querstraße Nr. 8) und »re«den (bei L Höckner, Neustadt, An »er Brücke, Nr. I). Z»sertton«getahr für den Raum einer Zeil« I Ngr. DeS Feiertags wegen erscheint heute Seine zweite -tuSguve erin auf Schloß SanSsouci ein, wo den vorläufig tionen zufolge die Letztere vier Wochen, der Kaiser Tage zu verweilen gedenkt. zeitig mit der Kai getroffenen DiSpos aber wenigstens 1^ Feier deS 31. Ma I, . , nend entschieden. Dagegen trifft er wenige Tage nach dieser Feier gleich- — Die vielbesprochene Frage, ob der Kaiser von Rußland zur hier anwesend sein werde, ist jetzt definitiv vernei- — In Beziehuna auf die Feier deS 31. Mai tragen wir zu den bereits bekannten Nachrichten noch Folgendes nach: Ueber der Statue in ihrer ganzen Höhe wird ein auf vier großen Stangen ruhendes Zelt gebaut. Hr. v. Manteuffel spricht beim Beginn der Feier wenige Worte, und auf ein von ihm gegebenes Zeichen fallen alSdann die vier Stan gen und somit das ganze Zelt. Dieser Augenblick wird der Stadt durch daS Läuten sämmtlicher Glocken und Kanonendonner verkündet. Wäh rend dieses Theils der Feier, der hiernach von ganz kurzer Dauer sein wird, steht der König mit seinem ganzen Gefolge unmittelbar vor der Statue. Behufs des Vorbeimarsches, der nach einer überschläglichen Schätzung circa drei Stunden dauern wird, nimmt der König mit sei nem Gefolge seinen Platz auf der Seite der Universität, nahe dem dem Denkmal zunächst gelegenen Flügel deS Gebäudes. Der König wird dem von ihm kundgegebenen Willen zufolge diese Parade zu Fuß ab nehmen, weil andernfalls auch daS ganze Gefolge zu Pferde erscheinen müßte, und dadurch der schon enge Raum allzu sehr beschränkt werden würde. Der Vorbeimarsch erfolgt in der Reihe, daß zuerst alle die ver schiedenen Deputationen, dann das Militair und hiernächst die Gewerke folgen. Nach der Feier ist großes Diner im königlichen Schlöffe. Heute sind auch die Modelle der vier, gleichfalls im kolossalen Maßstabe ge haltenen Statuen früherer preußischer Regenten, welche in der Nähe deS FriedrichS-DenkmalS zu stehen kommen, in dem untern Raume deS Akademiegebäudes aufgestellt werden, wo sie durch die nach der Char lottenstraße hinaus gelegenen Fenster sehr deutlich gesehen werden kön nen. Diese Modme werden am Tage der Feier zur Verwendung kommen. — Ein sehr erheblicher Erceß zwischen Militair- und Clvilpersone» hat am 14. Mai vor dem Neuen Thore auf dem Wege nach Moabit in der Nähe deS Hamburger Bahnhofes stattgefnnden. Bei demselben sollen die Militairs, welche dem Ulanenregimente angehörten, die Sä bel gezogen haben und damit auf die Civilisten eingedrungen sein. ES wurden den Soldaten die Säbel entrissen und sie in der Wuth wegen deö Waffengebrauchs gemiöhandelt. Dieser Unfall ist bereits zur Kennt- niß der Militairbehörden gekommen und hat Veranlassung zur Einlei tung einer gerichtlichen Untersuchung beim hiesigen Commandanturgericht gegeben. — Von den kürzlich verhafteten beiden Personen, ein Handwerker und ein junger Mediciner, muß sich bei dem Erstem wenigstens der an geregte Verdacht (Betheiligung an commonistischen Vereinen) nicht nä her haben begründen lassen, denn dem Vernehmen nach soll die Ent lassung desselben bereits wieder geschehen sein. Der verhaftete junge Mediciner befindet sich dagegen noch im Arrest. (Nat.-Z.) — Nachdem früher bereits dem Magistrat und seinen einzelnen Mitgliedern, den Stadträthen, ihre bisherigen Titel zurückgegeben waren, ist soeben mittels allerhöchster CabinetSordre nunmehr auch daS Amts zeichen (nämlich die Kette) wieder verliehen worden. — Die heute ausgegebene Gesetzsammlung enthält das Gesetz über die Presse. — Die Preußische Zeitung rühmt eö als ein „in Betracht aller ob waltenden Umstände" befriedigendes Ergebniß, daß eS, nach wiederholten vergeblichen Schritten, jetzt nun doch den Bemühungen deS preußischen Gesandten in Neapel gelungen sei, die neapolitanische Regierung zu bewegen, den durch die Beschießung und Einäscherung des Hafens von Messina im Jahre 1848 mit bedeutenden Verlusten heimgesuchten deutschen Fabrikanten eine Entschädigung von vier Fünfteln zukommen zu lassen. Die Foderungen sollen in der Art berichtigt werden, daß selbe ' in daS große Buch der consolidirten stcilischen Staatsschuld eingerragen werden. Magdeburg, 25. Mat. Bekanntlich wurde Uhlich vor etwa vier Jahren seines Predigtamts an der hiesigen Katharinenkirche deshalb hauptsächlich entsetzt, weil er bei der Confirmation die Katechumenen nicht auf daS alte GlaubenSbekenntniß verpflichten wollte. Jetzt haben sich sieben magdeburgische Prediger vereinigt, die alte Formel fer- De«tschl»«d. i 27. Mai. Die Stationen der hohen Politik wechseln I rasch, ohne daß man noch den eigentlichen Sinn aller dieser Veranstal tungen und glänzenden Scenen kennt. Kaum ist der Vorhang in War schau gefallen, so eröffnet sich in Olmütz ein noch mit viel größerm Prunk ausgeschlagenes Amphitheater, daS nicht minder zu piquanten Deu tungen herauSfodert als die warschauer Zusammenkunft. Von Seiten Oesterreichs wird Alles aufgeboten, Olmütz nicht bloS als zweiten Act von Warschau erscheinen zu lassen, sondern dieser Station etwas Ueber- ragendeS und die Bedeutung eines selbständigen Drama zu geben. Die darin auftretenden Personen werden auch wesentlich verschiedene und viel vollzähliger und reichhaltiger als in Warschau sein. Wenn eS sich in diesem Augenblicke entschieden hat, daß der Kaiser von Rußland ohne den preußischen Monarchen nach Olmütz geht, und daß der König von Preußen ohne den Kaiser von Rußland nach Berlin zurückkommt, so gibt eS ohne Zweifel zwischen den Zeilen dieser Hofnachrichten Mancher lei zu lesen, was in politischer Hinsicht wesentlich zur Sache gehört. Denn diese scheinbaren Aeußerlichketten hingen eben deshalb so lange in einer ungewissen Schwebe, weil sie sich mit den allgemeinen Stellungen und Ihren Resultaten kreuzten. In Olmütz wird nun wahrscheinlich auch ein Theil der deutschen Klein- und Mittelsouveraine erscheinen, um der dort stattfindenden Cour beizuwohnen, und nebenbei ihre Eristenzansprüche vor der Instanz Rußlands und Oesterreichs festzuhalten und zu normi- renr Von Preußen ist dabei keine Rede mehr. Die imposanten An ordnungen des olmützer Monarchencongreffes erscheinen bereits wie eine Verherrlich ungsfeier für die neue Stellung von Oesterreich in Deutsch land, die man schon so gut wie abgeschlossen hält. Es dürfte auch in Olmütz die längst angeregte Frage über die deutsche Kaiserwürde Oesterreichs zur Verhandlung, vielleicht zur, Erledigung kommen. Die Stellung der preußischen RegierungS - und Hofpolitik zu allen diesen Eventualitäten wird immer mtSlicher. Preußen konnte auch auf diesem zweiten warschauer Congreffe nichts gewinnen, noch weniger aber die Garantien wirklich erhalten, die eS auf demselben noch zuguterletzt gegen Oesterreich zu finden hoffte. Hinsichtlich der Ergebnisse der war schauer Conferenz kür Preußen bemerkt man darum eine gewisse Stille, und der preußische Ministerpräsident wie der preußische Bundestags gesandte find einzeln mit ziemlicher Eilfertigkeit aus Warschau abgereist. Die Nachricht, daß Hr. v. Manteuffel gemeinschaftlich mit den Mon archen von Warschau abreisen würde, hat sich nicht bestätigt. Derselbe war gestern früh bereits in Breslau, und dürfte heute Morgen in Berlin angelangt sein. Der Generallieutenant v. Rochow, der bereits gestern Morgen hier wieder ankam, setzte noch an demselben Abend seine Reise nach Frankfurt fort, wo Man noch in den nächsten Tagen einer sehr be- dcutuNgsvollen Bundestagssitzung entgegensieht. Die Aeußerungen deS Hrn. v. Rochow über den Stand der Dinge für Preußen sollen sehr ausweichend und zurückhaltend gewesen sein. — Die Schlesische Zeitung sagt: Wir glauben nicht zu irren, wenn wir weder den Gesammteintritt Oesterreichs noch die Zolleinigung, we der die alte Restaurationspolitik noch die Mittel, um das seit 1848 in Deutschland wieder gehobene VerfaffungSleben zu unterdrücken, als Ge genstände der Confereüzen der drei Monarchen ausgeben, sondern lediglich den Gedanken der Solidarität für den Staat der europäischen Ge sellschaft, wie er auf Geschichte und Civillsation ruht, als den Mittel punkt dieser Zusammenkünfte zugestehen. — Frankreich und England sollen in einer an die Mitglieder der be vorstehenden Olmützer Conferenzen gerichteten Note Theilnahme an denselben beansprucht haben. Frankfurt a.M., 28. Mai. Der preußische Bundestags- gesandte Hr. v. Rochow ist gestern Abend 10 Uhr hier eingetroffen. Die BundeötagSfitzungen werden demnächst beginnen, und sind wesent liche bestimmende Eröffnungen bevorstehend. — In der in Wiesbaden tagenden Zollconserenz ist am 17. Mai ein Protokoll wegen Ermäßigung der Rheinzölle unterzeichnet und sind heute die Verhandlungen über die Tarifänderungen geschloffen worden. In der Druckerei der Conferenz wird Tag und Nacht ge arbeitet. (FrkfJ) Berlin, 2Y. Mai. Der König ist gestern Abend, der Kaiser von Rußland mit dem Großfürsten Nikolaus und Michael heute in Myslowitz eingetroffen.