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Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Nr. 46. Freitag, den 24. Februar 1899. 19. Jahrgang. für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Gerneinös-Verwaltungeir der urrrlregerröerr Ortschaften. Die Sparkasse bleibt Freitas «ad Sonnabend, den 24. und 25. dss. Ms». geStfnet. Hohenstein-Ernstthal, am 23. Februar 1899. Der Stadtrat h. Or Polster. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 23. Februar 1899. (Mitthetlungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honorirt.i Die Schuhplattler Gesellschaft Oberlandler (Schick aus Tölz), welche bei ihrem Auftreten stets mit großem Beifall ausgezeichnet wurde, wird kommenden Sonntag, den 26. Februar im Schützenhause Neustadt hier, gastiren. Hoffentlich wird das lustige Völkchen, das uns mit seinen eigenartigen Tänzen und frohen Zither klängen erfreuen will, auch in unserer Stadt den ge wünschten Erfolg haben in Bezug auf Beifall und Besuch. Das Ostergeschäft nimmt in Handel und Ge werbe nun seinen Anfang. Es ist, wenn auch nicht so umfangreich, wie das Weihnachtsgeschäft, so doch außerordentlich vielgestaltig und bringt einer ganzen Reihe von Branchen im Handelsstande und nicht we nigen Handwerken einen beachtenswerthen Verdienst. Vor allem kommt da, weil es am meisten ins Geld geht, die „Ausstattung" für diejenigen jungen Leute in Betracht, die zu Ostern die Schule verlassen, um dann ins Leben und in die Arbeit einzutretr,. Eltern und auch Pathen haben da in ihrer vorsorglichen Liebe mehr als zuviel Anlaß, einen tiefen Griff in den Beutel zu thun. Immer mehr an Ausdehnung gewinnt die eigentliche Oster-Industrie, die Ostereier, Osterhasen und sonst allerlei niedliche Dinge aus allen möglichen Stoffen und Materialien in jeder nur denk baren Qualität fabricirt. Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen sind um diese Zeit in dieser jungen Industrie thätig, die sich erst seit zehn Jahren etwa so recht ausgedehnt hat und mit Fug und Recht eine echt deutsche genannt werden kann. Denn zu der ge- müthvollen Sage vom Osterhasen, der die Ostereier legt und allerlei schmucke Geschenke bringt, gehört auch eine verständnißinnige Auffassung, um die Blumen und Blüthen der Sage in die entsprechende Form zu kleiden. Und so sind denn wirkliche kleine Kunstwerke aus eifrigem Bemühen entstanden, wovon die Schau fensterauslagen zur Jetztzeit beredtes Zeugniß reden. Den Briefmarkensammlern droht ein Verlust. Die finnischen Freimarken sollen nämlich infolge aller höchster Anordnung spätestens mit dem 1. Januar 1900 verschwinden und durch die russischen Reichs postmarken ersetzt werden. Eine Verordnung betr. den Verkehr von Rad- »ayrern hat das Ministerium des Innern an die Kreis- Hauptmannschaften ger'chtct. Dieselben werden ver anlaßt, die ihren unterstellten Verwaltungsbehörden mit entsprechender Anweisung zu versehen und -ach Verlaus eines JahreS darüber zu berichten, was in ihren Regierungsbezirken auf Grund dieser Anordnung gescheben ist und welche» Erfolg die getroffenen Maß nahmen gehabt haben. Die Verordnung will von einer Einführung des Rummcrzwangcs avsehcn und verbrettet sich ausführlich über die Fahrgeschwindigkeit. Die nähere Bestimmung des Begriffs des „Langsam fahrens", heißt eS, könnte der Praxis überlassen werden. Wollen einzelne Polizeibehörden in den betreffenden Vorschriften besondere Anhaltspunkte dafür geben, so würoe das „Langsamfahren" unter Berücksichtigung der Eigenart des Verkehrsmittels dahin zu bestimmen sein, daß hierbei nicht die Ge- schwv digkeit eines im langsamen Trabe gehenden Pferdcs überschritten wird, wsrauS sich zugleich ergiebt, daß auf den betreffende» Straßeostreckeü oder Plätzen auch nicht Geschirre, die in diesem Tempo 'ähren, von Radfahrern überholt werden dürfen. Außer jener all gemeineren Einschränkung wird ort-polizeilich für be stimmte einzelne Fälle auch noch em Fahren mir be sonderer Vorsicht, und zwar dergestalt vorgcschricbcn werden können, daß dabei nicht die Geschwindigkeit eines gewöhnlichen Fußgängers überschritten wird, oder, der Wirkung nach ausgedrückt, daß der Fayrer sofort halten und absteigen körn. Endlch würden für jeden einzelnen Verwaltungsbezirk das Wettfahren und das Tummeln und Ueben mit Fahrrädern auf öffentlichen Straßen und Plätzen, soweit dies nicht schon geschehen ist, allgemein zu verbitten und Ausnahmen hiervon nur nach vorher cingcholter besonderer behördlicher Erlaubniß, nach Befinden gegen Erlegung einer ange messenen Gebühr, zu gestalten sein. Das Ministerium des Innern wünscht, daß dem übermäßig schnellen, die öffentliche Sicherheit gefährdenden Radfahren zu nächst durch eine strenge Handhabung der allgemeinen Vorschrift des ß 3 unter a) der Verordnung vom 23. November 1893, soweit diese aber für besondere ört liche Verhältnisse nicht ausreicht, durch entsprechende polizeiliche Anordnungen der unteren Verwaltungsbe hörden auf Grund von 8 7 der Verordnung zu be gegnen gesucht werde. Im Etatsjahr 1897/98 waren im Königreich Sachsen 28 Actienbrauereien mit einem Actiencapital von 26^2 Mill. Mark im Betriebe. Der Absatz dieser Brauereien betrug über anderhalb Mill. Hectoliter. In seinem letzten EituationSbericht schreibt „Der Consectionär" über die allgemeine Geschäftslage: Starke Nachfrage, kuapp« Vorräthe! solchen Thatsachen gegenüber ist eS natürlich, daß sich die Geschäftslage in „guter Condition" befindet und weiter erfreuliche Fortschritte macht. ES geht ein frischer Zug durch das Geschäftsleben, der kräftigend und ermuthigend wirkt. Die große Frage ist, wie lange diese Festigkeit an- halten wird. Sie bietet einen gewissen Anreiz zur Speculation, die jedoch noch zögert und sich merk würdiger Weise nicht heivorwagen will. Es ist imme, mißlich, Wahrscheinlichkeitsberechnungen über ein Ge schäft zu machen, welches vollständig unter den Ein flüsscn der Witterung steht. Richt die großen Consum- artikel, die da- ganze Jahr hindurch gehen, verursachen mgenblicklich die Belebung des Verkehrs, sondern nur die Fabrikation der Modeartikel aller Art, nach denen die große Nachfrage herrscht. In- und Ausland be nöthigen sie und crtheilen große Aufträge, die während der kurz bemcsf.nen Lieferzeit kaum bewältigt werden können. Hält die Witterung, wie sie es bis jetzt ver sprochen hat, au, haben wir mit frühzeitigem Eintritt des Frühjahrs zu rechnen, dann allerdings können w.r auf eine glänzende Geschästsperiode rechnen. — DaS Ausland unterstützt die Thätigkeit der Fabrikanten und der Grossisten nach jeder Richtung. Käufer aus Schweden, Norwegen, Holland, Schweiz, Belgien, aus den Donaulä..d:rn sind in großer Anzahl in den Fabrikplätzen zu find n. Die Absendung der aus diesen Ländern erhaltenen Aufträge soll beschleunigt werden. Reue Ordres gehen ein. Man hat den Bedarf unter schätzt. Die ersten Aufträge wurden mit zu großer Aengstlichkeit gegeben. Die Zurückhaltung, welche aus allen Seiten beobachtet wurde, trägt jetzt ihre uner warteten Früchte. Es herrscht Waarenmangel, der nicht so schnell, wie gewünscht, befriedigt werden kann. England tritt mit größeren Anforderungen hervor. — Das Detailgeschäft. Einzelne Frühjahrsartikel, wie Kleiderstoffe, werden schon gekauft. Golfcapes, Tuch jacken, finden Käufer. Die Schaufenster glänzen in voller FrüdjahrSpracht. Man kann noch nicht von einem lebhafteren Detailgeschäft sprechen. Immerhin hat sich die Nachfrage früher als tonst eingestellt. Die stille Zeit, welche im Februar sich sonst unangenehm bemerkbar machte, Hal sich dieses Mal keineswegs so nachtheilig gezeigt wie in früheren Jahren. Sie scheint bereits vorüber zu sein. — DaS Fabrikgeschäft. Die Fabrikanten sind in der glücklichen Lage, jede Ordre zurückweisen zu können, für welche nicht lange Liefer zeit bewilligt wird. In den meisten Fabrik-Geschäften ist man mit Aufträgen, die bis Ostern abzuliefern find, überhäuft. Er wird überall mit Ueberstunden gear beitet. Höhere Preise sind aber trotzdem sehr schwer zu erzielen. Die Fabrikanten klagen sehr darüber, wie schwer eS ihnen gemacht wird, die geringste Preis erhöhung durchzusetzen, und zwar auf jedem Gebiete. Unter dem Eindrücke der höheren Preisbewegung sind aber die Aufträge für den Herbst bereitwilliger ertheilt worden, als dies fönst wohl unter anderen Umständen der Fall gewesen wäre. Es giebt noch immer viele Zweifler, welche der veränderten Lage der gesammten Textil-Jndustrie jede Dauer absprechen. Wenn man nun aber mit den kleineren Borräthen rechnet, wenn man die im Auslmde bemerkbare Besserung der wirth- schaftlichen Verhältnisse in Betracht zieht, so dürfte doch die augenblickliche Hausse-Mff "he,„durchaus nicht als eine kurz vorübergehende, g^s-ch dl?uMigkeiten beruhende ',u betrachten sein. Die directe telegraphische Verbindung zwischen Berlin und Bukarest, welche vor Kurzem vollendet worden ist, soll nunmehr ihrer Bestimmung übergeben werden. Bekanntlich wird diese Linie über Konstanza nach Konstantinopel weitergeführt, wozu das Jrade des Sultans bereits erschienen ist. Gersdorf. Für die durch Herrn Wehlands Weggang erledigte und für die neu begründete (15.) ständige Lehrerstelle haben sich 4 Bewerber gemeldet. Gewählt wurden die Herren Hottenroth aus Brand und Weisbach aus Heidelberg bei Seiffen. Herrn Volkmers Weggang veranlaßt nun eine neue Aus schreibung. Gersdorf. Die Kunde von der Genehmigung einer elektrischen Bahn, die unsern Ort mit Oberlung witz—Hohenstein-Ernstthal verbinden soll, wurde auch hier mit großer Freude ausgenommen, durch Böller schüsse zahlte man diesem Erfolge den schuldigen Tribut. Mag auch noch viel über die Ausführbarkeit auf unferer Straße hin und her gesprochen werden, so kann uns das nicht stören; wir meinen, Herren, die die Sache in die Hand nehmen und eine Behörde, die sie genehmigt, müssen die Ausführbarkeit der Bahn auf irgend welche Weise am besten zu lösen wissen. Ob wir auf der alten oder einer neuen Straße fahren werden, ist Nebensache, Hauptsache bleibt, daß wir überhaupt fahren können. Die 2. diesjährige Bezirksausschußsitzung findet Donnerstag, den 2. März 1899, Nachmittags 3 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft, Königstraße Nr. 3, in Glauchau statt. Zu der diesjährigen Frühjahrsprüfung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst haben sich bei der Zwickauer Königlichen Prüfungs-Commission für Em- jährig-Freiwillige ca. 25 Aspiranten gemeldet. Die Prüfungen selbst sollen am 3., 4., 6., 7., 8. und 9. März dieses Jahres im Hotel zum Deutschen Kaiser n Zwickau stattfinden und zwar sollen die schrist- ick en Prüfungen am 3., 6. und 8., dagegen die münd lichen Prüfungen am 4., 7. und 9. März abgehalten werden. Dieser Tage beleidigte ein in Mülsen St. Niclas echtender Handwerksbursche einen Beamten auf offener Straße in unverschämter Weise. Nachdem der Mann arretirt war, hat er noch in der Arrestzölle seinem Aerger und Unmuth Luft gemacht, indem er erhebliche Demolirungen ausführte. Vor Kurzem wurde in der Gemeinde Mülsen «1. Michelu eine freiwillige Feuerwehr gegründet, welcher bereits 36 eingekleidete Mannschaften zuge hören. Herr Fabrikdirector Knüpfer übernahm als Commandant die Leitung des neuen Vereins und Herr Klempnermeister Krohn die Stellvertretung des Ersteren. Herrn Müller ernannte man zum Schlauchführer. Blühe und erstarke die neue Wehr zu Nutz und Schutz des Ortes und seiner Einwohnerschaft. Der Königlich Sächsische Militärverein in Mülsen St. Michel«, welcher weit über 80 Mit glieder zählt und in diesem Jahre sein 40jährigeS Vereinsjubiläum feiert, hat die Anschaffung einer Fahne beschlossen. Die bei der Firma C. G. Dörffel L Söhne in Eibenstock beschäftigten Stickerinnen Hulda Funk, Franziska Unger, Friederike Baumgärtel und der Haus mann Karl LouiS Unger haben die Medaille für Treue in der Arbeit erhalten. Die Auszeichnung wurde ihnen durch Herrn Bürgermeister Hesse im Dörffclfchen <--eschästSlocale auSgehändigt. Die Genannten sind bei der Dörffelschen Handlung seit den Jahren 1852, 1855, 1864 und 1868 ununterbrochen in Arbeit. Am Dienstag früh '/,? Uhr Ct der 50 Jahre alte Besenhändler Trepte aus Radeberg auf der Volkers dorfer Straße bei Boxdorf ermordet und feiner Bar schaft von 6 Mk. 5 Pf. beraubt aufgefunden worden. Als Thäter wurde der in VolkerSdorf bei seinen Eltern wohnende Arbeiter Franz OScar Bertram ermittelt und festgenowmen. Trepte und Bertram hatten am Abend zuvor iw Gasthofe zu Boxdorf zusammen verkehrt und Bertram war seinem Opfer bis zum Thatorte gefolgt. Bertram ist ein schon bestrafter Verbrecher, am 18 Juni 1881 in VolkerSdorf geboren und erst am 17. Januar d. I. auS der Strafanstalt Sachsenburg ent lassen. Am Mittwoch Vormittag 11 Uhr fand in Reichenberg beim Gcmeindevorstand Petzold die amt liche Scction der Leiche TrepteS statt. Der Ermokdctc war eine allgemein beliebte und in Len gesammten Lößnitzortschaftcu bckunntc Persönlichkeit. Aus Dres-eu wird unterm 20. Februar berichtet: Aus der vorgestern unter dem Vorsitze des Herrn Ministerialdirectors Geh. Rathes vr. Vodel abge haltenen öffentlichen Spruchsitzung des König!. Landes- Versicherungsamtes dürfte nachstehendes allgemeinerem Interesse begegnen: Liddy Rosa Neubett in Wiesen burg hat sich im December 1896 in einer Fabrik, in der sie als Kremplerin beschäftigt war, mit dem linken Knie an eine Schraube gestoßen. Sie behauptet, seit dem fortgesetzt Schmerzen im Knie gehabt zu haben, hat sich aber erst im Juni 1897 an einen Arzt ge wendet und ist auf dessen Veranlassung in das Kreis krankenstift zu Zwickau ausgenommen worden, wo ihr wegen Sarkoms am linken Oberschenkel das Bein amputirt worden ist. Von der Sächsischen Textil berufsgenossenschaft war der Entschädigungsanspruch der Neubett und von dem Schiedsgerichte ihre Be rufung zurückgewiesen worden, weil nach ärztlichem Ausspruche nicht anzunehmen sei, daß die Sarkom bildung durch den Stoß ans Knie veranlaßt worden sei. Aus Rekurs der Neubett hatte das LandeS- Versicherungsamt zunächst noch weitere Erörterungen veranlaßt und unter Mittheilung des Ergebnisses den ärztlichen Sachverständigen anderweit in der Sache gehört. Dessen ausführliches Gutachten lautete nun dahin, daß nach den neuerlichen Feststellungen zwar nicht erwiesen, aber doch als wahrscheinlich anzunehmen sei, daß der Unfall vom December 1896 die Ent wickelung des Sattomleidens angeregt oder doch wesentlich beeinflußt habe. Daraufhin hob das Landes- Versicherungsamt das schiedsgerichtliche Uttheil auf und verurtheilte die Berufsgenossenschaft, der Klägerin auf die Zeit vom 15. März bis 15. Juni 1897 äO Proc., vom 16. Juni 1897 bis zur Unterbringung m Krankenhause und vom Tage der Entlassung aus diesem bis zum 31. December 1897 100 Proc., der gesetzlich höchsten Unfallrente, vom 1. Januar -1898 an aber 75 Proc. dieser Rente zu gewähren. — Paul Oskar Wagner in Lausig stand in einer Plüschfabrik zu Reichersdorf als Eifendreher in Arbeit. Als er am 15. Juli 1896 damit beschäftigt war, eine Eisen tange durchzuschlagen, und auf die Stange ein Schrot- >eil hielt, auf das ein anderer Arbeiter mit dem Vorschlaghammer schlug, glitt das Beil ab und ver- etzte ihm einen Schlag an den Unterleib. An den Folgen diesen Schlages behauptet er noch zu leiden. Sein Entschädigungsanspruch ist aber von der Sächs. Textillerufsgenossenschaft zurückgewiefen worden, weil )er Unfall laut ärztlichen Gutachtens die Erwerbs- ähigkeit beeinträchtigende Folgen nicht hinterlassen sabe. Das ihn ebenfalls abweisende Schiedsgerichts urtheil war seinerzeit rechtskräftig geworden. Neuer dings hat er wieder die Gewährung einer Rente beantragt, weil sich sein Zustand verschlimmert habe. §r hatte aber auch diesmal keinen Erfolg. Seine Rechtsmittel wurden abgewiesen, weil eine Ver schlimmerung nicht eingetrelen sei, ein vorhandenes älteres Leiden aber mit dem Unfall nicht Zusammen hänge. — Die Rechtsmittel der Lina verehl. Heine in Lengenfeld und des Stationsarbeiters Ernst Gustav Posselt in Reichenau, welche die Erlangung von Un- sallrenten von der Sächsischen Textil-Bermsgenossen- chaft, bezw. dem Staatsfiskus bezweckten, wurden ebenfalls zurückgewiesen, weil sich nicht annehmen lasse, day ihre Leistenbrüche von Betriebsunfällen herrührten. Die Tage des italienischen Dörfchens (Helbigs an der Elbe) in Dkesve» sind gezählt, da dasselbe innerhalb eines Jahrzehnts 'ü: die neue AugustuSbriicke den Platz her^eben muß. Die älteste Einwohnerin von Zittau, die Wittwe Christiane Elisabet.» Dittrich geb. SchniebS, Insassin des Hospitals zu St. Jacob, ist gestern Nachmittag 3/^3 Uhr gestorben. Am 3. D:cembcr vor. I. feierte )ie Greisin ihren 102. GeburiS'ag, sie ist als.* 102 Jahre, 2 Monate und 19 Tage alt geworden. Die be: der AcetylengaS-Explosion in Coste- »aude so schwer verletzten beiden Personen, Gastho;S- icsitzer Wustlich und dessen Hausdiener sind so weit genesen, caß sie in 14 Tagen da Carolahaur vcr- assen können. Leider wird sich bei dem jugendlichen wuSdiener eine dauernde Beeinträchtigung seiner ZcrofSthätigkcit herauSstellrn. Auf einen Bestand von 100 Jahren wird Ende April dieses JahreS die medicmische Klinik der Uni- !'c rfität in Leipzig zumckblicken könn.n. Entsprechende 8 icrlichtciun sind ^epl^.n U. a. sollen von d.n denen