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Aborfer Grenzbote WSW für Adorf, Bad Elfter, Brambach- Arnsgrün Breitenfeld, Bergen, Gdmath, Freiberg Ob.-». Untergettengrün HermAgrün,I«Kelsbnrg, Lenbetha MühLhanfen, Rebersrenth, Nemtengrü« SiebenbrunN, Sohl, Wahlbach nnd Las übrige obere Vogtland Der »Adorf« Grenzboie' erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Feiertagen NorarmuberEendkl Bezugspreis monatlich 28.— Mari bei Zu Heilung ins Haus durch unsere Austräger. Der Raum der bgespattenev Petitzeile wird mit 2.8V Mk. berechnet, bet al-kwärtigl« Anxeigrn mit 3 — Ml Die 8geipaür»r VeM-Mtlamaetle lostet 7 — Ml. Bet PlatzvorschM 25^>. Ausschlag ZeilrauLendtt Satz nach «höbtem Tost 2nie:«trnaufgabe durch Srrvsprech« ?chlieN srd» Rrklamationrrecht aus. AmeigenernnaLme bis 10 ULk früh: größer? Inserate taps vorder ??Leie«. Dies Blatt enthölt die ärmlichen Bekonntmechrttgen der Amtshauptmannschaft Oelsritz, des Amtsgerichts, der Anttsan- wallschaft und des SLaLttales zu Adorf. nnprecher Nr. 14. Beranttvmtücher Schriftleiter, Drucker und Verleger Otto Meyer in Adorf Tel,-Adr. Gren-L Le W Bank-Cto" Allgemeine Deutsche S4L Aull Gem.-Giro-Cio. Adorf Nr. 118. /M LOS, Lreditanstalt Zweigstelle Adorf. AVNNLNY, SkN SO. Postlch-ck-Cio. LeipzigjNc.37369 SU Bekanntmachung. Voranmeldung und Vorauszahlung für die Umsatzsteuer. Die zur Abgabe von Umsatzsteuererklärungen verpflichteten Personen werden hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß sie nach Z 37 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes vom 24. Dezember 1919 in der Fassung des Gesetzes vom 8. April 1922 innerhalb eines Monats nach Ablauf eines Kalendervierteljahres eine Vorauszahlung auf die entstandene Steuerschuld zu leisten haben, ist der Steuerabschnitt das Kalendervierteljahr oder ein kürzerer Zeitabschnitt und ist die Steuer nicht innerhalb eines Monats nach Ablauf des Kalendervierteljahres, in das der Steuerabschnitt fällt, veranlagt und fällig geworden, so ist die Vorauszahlung in Höhe drs Betrages zu leisten, der sich aus der Steuererklärung ergibt. Ist der Steuerabschnitt länger als ein Kalendervierteljahr, so erhält der Steuer pflichtige eine einmalige — diesmal im Juli erfolgende — Aufforderung zur Abgabe einer Voranmeldung zum Zwecke der Entrichtung von Vorauszahlungen umer Verwendung der beigefügten Zahlkarten, von denen je 1 Stück für je 1 Kalendervierteljahr 1922 bestimmt ist. In diesen Zahlkarten sind die in jedem abgelaufenen Kalenderoierteljahre vereinnahmten Entgelte, soweit sie umsatzsteuerpflichtig sind, mit ihrem Eesamtbezug auf zuführen ; gleichzeitig ist die sich aus diesem Betrag errechnende Vorauszahlung zu leisten. Gibt der Steuerpflichtige bei vierteljährlicher Veranlagung eine Steuererklärung oder bei jährlicher Veranlagung — eine Voranmeldung innerhalb eines Monats nach Ablauf des Kalendervierteljahres nicht ab, so bemißt die Steuerstelle die Vorauszahlung auf ein Viertel der für das vorausgegangene Kalenderjahr veranlagten Steuer. Erforder lichenfalls wird geschätzt. Uebersieigt die am Schlüsse des Steuerabschniites aus Grund der Veranlagung für die Gesamtumsätze festgesetzte Steuer den Gesamtbetrag der Vorauszahlung um mehr als 20 v. Hundert der Vorauszahlungen, so erhöht sich die Steuer um 10 v. Hundert dieses überschießenden Betrags. Es liegt daher in eigenen Vorteil der Steuerpflichtigen, die Vorauszahlung in solcher Höhe zu leisten, daß die endgültig zu veranlagende Steuer annähernd gedeckt ist. Für nicht fristgemäß eingegangene Vorauszahlungen werden Verzugszinsen berechnet, die von dem Betrage der Vorauszahlung in Abzug gebracht werden. Ueberschießende Beträge werden gegebenenfalls mit Zinsen zurückbezahlt oder auf die nächste Vorauszahlung angerechnet. So weit einzelne Steuerpflichtige die gesetzlichen bereits im Monat April geschuldeten Vorauszahlungen für das erste Vierteljahr 1922 noch nicht an das zuständige Umsatz steueramt (Finanzamt) abgeführt haben, hat dies nunmehr spätestens bis 31. Juli ds. Js. zusammen mit der Entrichtung der Vorauszahlung für das zweite Vierteljahr 1922 zu geschehen. Finanzamt Adorf i. V., am 15. Juli 1922. Gewerbesteuer betr. Zum Zwecke der Ein« »ud Durchführung des Gewerbestenerqesetzes vom 6. Oktober 1921 erscheint dem Stadtwt als Veranlagungsbehörde eine Aussprache seines Sachbearbeiters mit den Steuerpflichtigen beanzeigt. Diese Aussprache wird MM, S. 18. M W, M. MW 8 Ur in Ser MWWle MA stattfinden. Die Unternehmer, Gewerbetreibenden usw. werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Adorf, den 14. Juli 1922. Der Stadtrat. MMembM kür Sen Ml Ser Memlm SMMM LenbelS« u. IW. Die Mitglieder des Eemeindeverbandes (Gemeindevertreter) werden für Sonntag, den 23. Juli, nachmittag» 3 Uhr in das Hotel zum Engel in Adorf zu einer Sitzung eingeladen. Tagesordnung: Einführung der hausgewerblichen Krankenversicherung. Saalig, den 15. Juli 1922. Jacob, Vorsitzender. Was gibt es Aeues? ! — Der Dollar notierte an der Berliner freitags» dürfe 456. — Der Reichstag wird voraussichtlich erst am Dienstao 'nächster Woche seine Arbeiten beenden könnm, da sich die Beratungen über die republikanischen Schutzgesetze solang« hinauszögern. — Der König von Spanien hat das Rücktrittsgesuch de« bisherigen Oberkommissars für Marokko, General Be- renguer, angenommen. — Der jugoslawische Ministerpräsident Paschitsch har dem König das Rücktrittsgesuch des Ministeriums überreicht. — Llohd George will am nächsten Montag im Unter hause die Vertrauensfrage stellen. Larbonari. Eines der unerfreulichsten Kapitel in der Welt geschichte ist das der Verschwörer und Geheimbünd- bündler, das so alt ist. wie die Geschichte selbst. Selten nur haben sich diese Verbindungen zu Verfechtern wirklicher Ideale erhoben und oft haben Unschuldige für die unbedachten Taten Einzelner leiden müssen. Es sei nur an die Verfolgung der jungen deutschen Studenten erinnert, die vor hundert Jahren nach der Ermordung Kotzebues durch Sand einsetzten. Dem deutschen Wesen liegt die Art der Geheim bünde fern, ganz besonders solcher, die nicht den Meu chelmord zur Erreichung ihrer unklaren Ziele scheuen. Die Verirrung Einzelner stellt eine Ausnahme dar, und Verschwörer-Geheimbünde von der Bedeutung der italienischen Carbonari, denen als junger Mann auch der nachmalige französische Kaiser Louis Napoleon ange hörte, haben bei uns nicht existiert. Italien ist über haupt das Land der Verbrechergesellschaften gewesen und geblieben. Die Camorra in Neapel, die Maffia in Sizilien sind noch heute berüchtigte Konventikel. Auch Spanien, Irland, Rußland und der Balkan sind Schlupfstätten des Verschwörertums und der Geheim- bün-elei. Ler Mord an Rathenau hat nach den amtli chen Veröffentlichungen den Beweis erbracht, daß sich bei uns ein Carbonariunwesen zu entwickeln begonnen Hat, das unter keinen Umständen und unter keinem Na men geduldet werden kann. Das gegen diese Elemente Lu erlassende Gesetz hat dieselbe Berechtigung, wie das vor bald vierzig Jahren erlassene Dhnamitgesetz, das beschlossen wurde, als der Versuch entdeckt worden war, bei der Enthüllung des Niederwalddenkmals am .Rhein die ganze Festvtzrsammlung in die Lust zu spren gen. Der Anarchist Reinsdorf wurde damals hingerich tet. In anderen Staaten ist man, auch ohne daß ein besonderes Ausnahmegesetz erlassen worden war, noch energischer vorgegangen. So wurden in Chicago in Nordamerika sieben Anarchisten wegen Aufreizung zum Massenmorde nach dem Urteil des Schwurgerichts er hängt. Das Mitleid ist eine edle menschliche Eigenschaft, aber es hat feine Grenze bei Personen, die solche Straftaten verübt haben, die nicht nur blutige Opfer gefordert, sondern durch die Art ihres Verbrechens das ganze Volk geschädigt haben. Es ist ein Unheil un serer Tage, nicht nur in politischen Dingen, sich kopf über in Straftaten zu stürzen, weil die Täter glau ben, unentdeckt davon zu kommen. Das Verantwor tungsgefühl für seine Taten muß jedem mit aller Energie eingeschärft werden. Ueber die Abscheulichkeit des Carbonariwesens be steht bei allen Menschen, auch wenn sie der Politik nur ein beschränktes Interesse entgegenbringen, kein Zwei fel. Diese Uebereinstimmung sollte den Politikern die Augen darüber öffnen, daß es sich nicht verlohnt, sich wegen Meuchelmorden und ähnlicher Verbrechen zu ver uneinigen und eine Krisis heraufzubeschwören. Hier Die Festsetzung der Straftat, dort die Strafe. Daß der Aufhetzer zu solchen Verbrechen nicht besser ist, als der Täter selbst, ist in Chicago, also im freien Lande Amerika, bei der Begründung des siebenfachen Todesurteils ausdrücklich hervorgekoben. Ebenso selbst verständlich ist es, daß, wie es in der großen fran zösischen Revolution geschah, eine solche Strafverhand lung nicht dazu dienen kann, parteipolitischen Gegnern -Fallstricke zu legen. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch undeutsch, wie die Carbonari selbst Der WorLlaut der Antwortnote. Sie Julirate mutz bezahlt werde«!. Die Reparationskommission übermittelle der deut schen Regierung folgende Note: Die Reparationsrom- Mission hat die Ehre, der Kriegslastenkornmission den Empfang des Memorandums vom 12. Juli zu be stätigen und behält sich vor, dieses mit der ganzen Aufmerksamkeit zu prüfen, die der Ernst der darin geschilderten Lage erfordert. Doch ist sie überzeugt, daß die für Reparationen geleisteten Zahlungen nur eine und nicht die wesentliche Ursache der gegenwärtigen Markentwertung darstellen, und daß man endgültig emen stabilen Zustand nur vucu) Verwirklichung von Alnanzreformen schaffen kann, wie sie seit langem von der Reparationsrommission gefordert werden. So ¬ lange der Bericht des Garantiekomllees über die Durch führung dieser Maßnahmen der Reparationskommission 1 nicht zugegangen sein wird, kann diese keine Entschei- i düng treffen. Angesichts der Dringlichkeit des Pro» z blems glaubt sie aber eine Entscheidung fällen und ! diese der deutschen Regierung noch vor dem 15. Aug. 1 bekanntgeben zu sollen. Was die am 15. Juli fälligen Zahlungen betrifft, so erhält die Kriegslastenkommission auf ihr Schrei, ben vom 11. Juli die Nachricht, daß die Höhe dieser Zahlungen unter Berücksichtigung gewisser Deutschland gutgeschriebener Kredite sich aus 32107 297 Gold mark und 70 Pfennig beziffern. Dieser Rest, vo« de« die deutsche Regierung erklärt, ihn der Reparations, kommissio«! zur Verfügung zu halten, mutz am 1Z Juli bezahlt werden!. * gez. Dubois Bradbury. Zu dieser Antwortnote schreibt der „Petit Pa, risien: Es ist wahrscheinlich, daß die beiden Fragen in den nächsten Tagen gemeinsam angeschnitten werden, nämlich die Bedingungen des Moratoriums und dis ; Frage der Bedingungen der Anleihe. Was das Mo ratorium anlange, so scheine man französischerseits eS nur bewilligen zu wollen, wenn sich Deutschland in Zu. kunft enthalte, seinen inneren Zahlungen eine tab sächliche Priorität vor denen zu geben, die es auf Re- ! parationskonto zu leisten habe. Andererseits bemüh« man sich auf britischer Seite, festzustellen, ob es mög lich sei, eine neue Zusammenkunft der Bankiers her» beizuführen, damit unter besseren Bedingungen als im Mai dieses Jahres die eventuelle Regelung einer Anleihe für Deutschland geprüft werde. Diese Anleihe solle teils die Wiederaufnahme der Goldzahlungen, an dererseits die Stabilisierung der Mark möglich machen. * Die GaraNtiekommissiou gegen die Kapitalflucht. Ter „Daily Telegraph" meldet, das Garantie, komitee, auf dessen Bericht die Reparationskommis« sion zunächst wartet, werde seine Arbeiten diese Woch« nicht beenden und könne daher seinen Bericht kaum vor Mitte nächster Woche der Reparationskommission vorlegen. Augenblicklich verhandele das Komitee mit der deutschen Regierung über die Frage von Maßnah men für die nächste Zukunft und habe besonders einen Gesetzentwurf in Vorbereitung, um die Kapitalflucht zu'verhüten. Dieser Vorschlag werde von den verbün deten .Sachverständigen sehr günstig beurteilt werden.