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Schönburger Tageblatt und VMeiwurger Anzeiger. Donnerstag, Sen 7. Augnft 1913 tunde die herab und beschwor durch Vertreter, von ihnen keinen den des Staates gehabt zu freilich einwandfrei nicht so dem jetzigen Prozeß Wohl ter ist natürlich überzeugt, e je. ' Sachverständige setzenden Vertreter' und anderer militärischer Behörden Hintergründe sich haltenden Diretto die auch vom Gericht als der Mtt- verdachtig gefunden und somit nicht Us, andr- n aa en im ellung Wer stet?! in im ingen; sorz- Zerstör d und tritt in Person, der keine Geheimnisse übermittelt werden dürfen? Das von den Angeklagten zu ihrer Verteidigung angeführte Wort, daß Krupp und der Staat ihrer Ansicht nach eins seien, wurde zwar von Sachverständigen aus dem Kriegs ministerium pflichtgemäß zurückgewiesen; Man gab aber zu, daß es auf artilleristischem Gebiet keine Geheimnisse zwi schen der Militärverwaltung und der, Firma Krupp gibt, rind daß auch die melberufenen Versuche nicht immer ge heim gehalten werden können. Und hat man schon jemals erlebt, daß die Verkörperung des preußischen Staatsgedan kens sich mit einer anderen Firma so solidarisch erklärte, wie mit dem Kanonenkönig Krupp? Mit den hypothetischen Annahmen, daß Brandt sein Material an den Militärattaches einer fremden Macht hätte verkaufen können oder daß etn> intelligenter Dieb die aus dem Boden von Brandt's Hause lagernden Kopien hätte erbeuten und mißbrauchen können, vermochte der Anklagevertreter die Anklage auf Sp'onagS nur sehr schwach zu stützen. Der eigentliche Angeklagte in diesem Prozeß, die Firma Krupp, drückte nach Möglichkeit den Wert der Kornwalzer öe W mit den gegen Barzahlung versteigen werden. Waldenburg, 5. August 1913 Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. den Mund ihrer vorgeladenen materiellen Vorteil zum Scho- haben. Diese Frage läßt sich schnell entscheiden, wie man in wähnte. Der Untersuchungsrich- daß seine Ueberrumpelung der zusammenschließen, können sic ebenso billig liefern, wie Großindustrie mit ihrem Fabrikbetrieb und besser dazu. Der Deutsche Hand werk ska-mmerta'g am nächsten Montag gu seiner 15. Jahresversammlung .Prinz Heinrich von Preußen wird demnächst England glichen. ^öpjg Friedrich August ist wieder in Dresden einge- ^isen. . 3>n Krupp-Prozeß in Berlin wurden sämtliche Ange lten verurteilt. Die Angeklagten wollen Berufung ^cgen. Per Präsident von Portugal soll gestorben sein. Pik Friedenspräliminarien sollen am Friitag in Bu- unterzeichnet werden Bulgarien dürfte den Hafen " Kawala verlieren. Per Frieden zwischen Bulgarien und Rumänien ist ^schlossen. In Konstantinopel hofft man, daß die Mächte in der ^ianopclsrage nicht intervenieren werden. ^Nachrichten über Dr. Danews Verhaftung wegen Zerschlagung von Staatsgeldern bestätigen sich nicht. halb seinen Geburtstag am 14. August in England verleben. Staatssekretär v. Jagow lat Berlin mit kurzem Ur laub verlassen. Internationale Verwickelungen aus dem Balkanwirrwarr werden also nicht mehr befürchtet. Das Wehrgesetz für die S ch u tz g ebi e t e, das aw 22. Juli vom Kaiser vollzogen wurde, ist im Reichsanzeiger amtlich veröffentlicht worden. Das deutsche Handwerk hat die erforderlichen Schritte getan, um bei der Vergehung der durch die neue Wehrvorlage bedingten umfangreichen Bestellun gen gebührend berücksichtigt zu werden. Es darf als selbst verständlich angesehen werden, daß die HeerOverwaltungen dec deutschen Bundesstaaten dem einhelligen Wunsche nach Möglichkeit entsprechen werden. Wenn sich die Handwerker Sonnabend, den 9. August 1913, Borm. 10 Uhr x^hMöbiussche» Restaurant in Langenchursdorf ein Klavier meistbietend . Witternngsbericht, ausgenommen am 6. August, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 759 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 15,, L. (Morgens 8 Uhr -s- 13„ L. Tiefste Nachttemperatur -s- 7 0 ) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 52°/,. Taupunkt -s- 6 L. Windrichtung: West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0„ mm. Wy Daher Witterungsausfichtem für den 7. August: Meist bewölkt, Neigung m Niederschlägen Firma vollständig geglückt ist. Ein Beweis dafür ist aber nicht erbracht worden. Weshalb schrieb Herr von Dewitz mit eigener Hand an den Rand eines Kornwalzers, daß bei seinem früheren Eintreffen 10 Pfennig aus das-Stück zu retten gewesen wären, und deshalb wurde Brandt mit den 3500 Mark Repräsentationsgeldern nach. Berlin geschickt, da mit er den „unergiebigen" Herrn von Schütz ersetze? Es bedarf anderer Mittel oder ist vielleicht unmöglich, diese Ge schäftsgeheimnisse der Firma Krupp zu entschleiern. ' Aber schon jetzt kann man sagen, daß der Versuch der Sozialdemokraten, der preußischen Heeresverwaltung einen „tödlichen Stoß" zu versetzen, kläglich mißglückt ist. Die Kornwalzer haben nicht ausgereicht, das berechtigte Vertrauen zur Firma Krupp ernstlich zu erschüttern oder gar unsere Heeresverwaltung in Mißkredit bei unserm Volk und in der Welt zu bringen. Wie kein Geschäftsunternehmen, so kann muh keine Behörde sich vor ungetreuen Unterbeamten schützen, die trotz strengster Vorschriften das in sie gesetzte Vertrauen einmal gröblich täuschen. Der Militärgcrichtshof, dem man im übrigen zugestehen muß, daß er die Beschuldigten und die Zeugen während der ganzen Verhandlungen in keiner Weise geschont und alles aufgeboten hat, um die volle Wahrheit zu ermitteln, hat denn auch die Vergehen der An geklagten erheblich milder beurteilt, als sie der Anklagever treter in seinem Plaidoyer charakterisiert hatte. Dieses End- nrteil, das der Gerichtshof nach langer Beratung füllte, 'st der beste Beweis dafür, daß es sich bei allen in dieser Aft färe beteiligten Stellen nur um einfache Vergehen, keines wegs aber um ein staatsgefährliches „Panama" handelt. Politik? Nilndsekan Deutscher Reich. Der Kaiser traf heute Mittwoch an Bord der .-Hohcn- zollcrn" in Swinemündc ein. Am Diensiag, am Todestag! der Kaiserin Friedrich, war das Mausoleum in der Friedens- kirche zu Potsdam in üblicher Weise reich geschmückt Work den. Das Kaiserpaar hatte durch Oberhofmarschall Graf zit Eulenburg einen Lorbcerkranz mit weißen Atlasschlcifen nie- bcrlegen lassen. Prinz Heinrich von Preußen nimmt demnächst in Eng- Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto Förster; in Tallenberg bei Hrn. Struneph »trker Fr. Her»«»» Richter; in Kaufunge» bei Herrn Fr. J«naschrk; in Langrnchnrk- dsrf bei Herr» Heinrich Stiegler; in Pali« bei Herrn Wilhelm Dahler; in Wollend«»« bei Herr» Hermann Wildenhain: in Ziegch heim bei Herr» Eduard Kirste». Halle zusammen. Im Mittelpunkte der Verhandlungen, welchen Vertreter der Reichs- und preußischen Maatsregie rung beiwohnen, steht die Besprechung über die vor einigen Wochen im Reichsamt des Innern abgehaltene Handwerker konferenz. Zur Besprechung gelangen unter and!rm dem be reits erschienen Bericht des zuständigen Ausschusses zufolge: Abgrenzung von Industrie und Handwerk, Verdingungswe sen, die Bedeutung der Elektrizität und der in ihr hervvr- tretendcn Monopolbestrebungen für oas Handwerk, die Stel lung der Fmu im Handwerk, das Wahlrecht zu den Hand werkskammern re. Die kommunale Fleischversorgung lehnt der Bericht entschieden ab, gegen die Konsumvereine ver langt er reichsgesetzttche Maßnahmen. In der sozialpoliti schen Gesetzgebung des Reiches müsse eine Ruhepause ein treten, da namentlich die kleineren Gewerbetreibenden, die im Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit am schwersten be troffen sind, die ihnen aufgcbürdetcn Lasten der sozialpoli tischen Fürsorge nicht mehr zu tragen vermöchten. Bedenken gegen die sozialpolitische Uebcr- spannung äußert und begründet ein soeben erschienenes Werk von Dr. Sonnenberg. Es hebt hervor, daß die Zu nahme der sozialpolitischen Ausgaben größer ist als di« der fortlaufenden Gesamtausgaben einschließlich derer für die Landesverteidigung. Diese Ausgaben werden durch die mit telbaren sozialpolitischen Unkosten noch sehr merkbar gestei gert, wie sie die Verkürzung der Arbeitszeit und die da durch bedingte Mehreinstellung von Arbeitern, die schematisch durchgeführte Sonntagsruhe, die Unfallverhütungs- und son stigen Arbeiterschuhvorschriften nach sich- ziehen. Die Ge fahr, daß die Sozialpolitik schließlich die Industrie erdrückt, indem sie ihr den Wettbewerb auf dem Weltmarkt unmög lich macht, so schließen die Darlegungen, ist größer, als es der Allgemeinheit zum Bewußtsein kommt. Die Zahl der Betriebe, die der wachsenden Bürde der sozialpolitischen La sten bisher erlag, ist erschreckend groß. Pariser Blätter behaupteten, der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Freiherr von Wangenheim, habe dem türkischen Großwesir erklärt, daß Deutschland niemals eine Besetzung türkischer Gebiete in Kleinasien ourch Rußland zu geben werde. An Berliner amt lichen Stellen liegt kaut „Köln. Ztg " über eine solche Aeu- ßerung des Botschafters kein Bericht vor. ES ist auch nicht bekannt geworden, daß der Botschafter einen Anlaß zu einer derartigen förmlichen Erklärung gegen russische Sondermaß- rcgeln gehabt hat. Die Botschafter am Goldenen Horn sind wie die Regierungen der Großmächte seit einer Reihe Tagen darüber untcrr-chtet, daß russische Sondenimßregekn gegen die Türkei bis auf weiteres nicht in Frage kommen. "Waldenburg, 6. August 1943. P" Krupp-Prozeß ist gestern Dienstag zu Ende geführt ^aen. Die Angeklagten wurden sämtlich verurteilt. „Dev 'Hoden, ist, Gott sei Dank, wieder gut gemacht worden da- daß wir öffentlich nachgewiesen haben, daß ein Pa- nicht vorliegt." Mit Fug und Recht konnte der Vc» ^er der Anklage diesen Satz als das Resultat des von ge- jher Zeite mit großen Erwartungen cingcleitctcn und mit winzigen Endergebnis geschlossenen Krupp-Prozesses bi nnen. Die Scharen der Auslandsjournalistcn, die zum m>nn der Verhandlung mit dicken Stößen von Papier und ^eni vollen Bündel geschärfter Bleistifte herbeigeeilt waren, ^nt«n schon am ersten Tage auf Nimmerwiedersehen ver binden, weil auch von dem größten Journalistentalcnt der zu einer Sensation sich nicht ausschlachtcn ließ. Die täglich mit Ausnahme der Tage nach s» und Festtagen. Annahme von In. WW die nächsterschcinende Nummer bis M°l> ^11 Uhr. Der Abonnementsprei, Ib »lerietjährUch Mk. 1.60, für Qen 2. unv M dAnat Mk. 1.10, für den 3. Monat 55 Pfg. ' Nr. 10 Pf. Inserate pro Zeile 12 Ps., ^distvärts und im amtlichen Teile 15 Ps. . Tie französischen Blätter, die den Unterschied zwischen ^eni Zeuglcutnant und einem preußischen Frontoffizier nicht 7>nen oder geflissentlich ignorieren, habe» in Ueberhebung künstlich erzeugter Entrüstung, von dem Landesverrat ?d der Bestechlichkeit der preußischen Offiziere schlechthin zu, Sechen gewagt und ihnen mildernde Umstände mit dem ^nwcis auf ihr kärgliches Gehalt zugebilligt. Für alle, einigermaßen m't den Rangvcrhältnisscn im preußischen ^rc Bescheid wissen, bedarf diese groteske Verleumdung , "er Widerlegung, aber ihren und den anderen militäri- Ständen, die zwischen Feldwebel und Offizier eme Mittelstellung cinnehmen, haben die Angeklagten einen schwe bt Schaden an ihrem Ansehen zugesügt. Von einem Manu, "n sie Geheimnisse verraten hatten, ließen sie sich mit Bier ^d Zigarren und, Wenns hoch, kam, mit einer Flasche Rol- und einer Mahlzeit bewirten. Diesen armen Schluk- I"" dünkte ein „Bierpalast" am Potsdam«: Platz ein Ort I u Schlemmerei und das Knallen eines Sektpropfens ein mag«. Wären die Angeklagten verbrecherische Naturen, hätten sic ihr Wissen für ungezählte Tausende den Agen« fremder Mächte verkaufen können. Es ging ein Zucken die Reihen der Angeklagten und ihre Brust arbcttete ^chr, als der Anklagevertreter in seinem scharfen Plaidoyer das Vorliegrn von Spionage zu begründe» verflicht». > War Krupp wirklich die im Rechtsbuch genannte „andere"! land einen Aufenthalt von mehreren Wochen. Er wird des» geklagten ln diesem Prozeß waren nicht nur die auf der ^ensünderbank sitzenden Zeugleutnants, sondern moralisch geklagt waren — nach der Absicht des mittel- und un- ^ielbaren Enthüllors — auch die in den vordersten Reihen Zeugenraumes als Kriegsministcriums vor allem die im der Firma Krupp, ^rschaft formell noch "eidigt worden sind. Nr s. Amtsblatt für das Königlicke Amtsgerickt und den Stsdtrat zu Waldenburg. Postscheckkonto Leipzig 4488 Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstein.Tallnberg und in den Ortschaften nachstehender Standesamtsbezirke: Habt Waldenburg, BrÄunSdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufuugen, Langeuchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhai», Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. Erzgeb., Reichenbach, Remse Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim.