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Mopauer» MMtt Nl»»»ßaA, 3««» 28. 1937 N-. 249 193. Jahrgang La« „Zjchopauer Tageblatt und Änzetger" ist da» zur Verössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptn» V^Z^^ünd de» Stadirai» zu Zschopau bekürdlichecteU« «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: ErzgebuPsch^andelsbank e. G. m. b. H.Zscho» ^/vE<nndegirokonto: Zschopau Ar/r: Postscheckkonto: Leip^g Nr^2»»t— Zeitung für die Ort«: «rumhermeridors, Waldkirch«, Bürnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharjenstrin, Schlößchen Porschendor, La» „ZschopauerTageblalt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L?onatl.BezugSpreis l.70RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, sowie von allenPostanstalten angenommen 4« mm WtrtsGaftS- und GozialpokMk EindrMsmlltt Mlaiis der i. GgiiarbeitstWliz der GamMmg Echsen der Deutscher ArbeitssrmI Tie 4. Gava-bettstagung der Gauwaltung Sachsen der Deutsche» Arbeitsfront in Leipzig, die durch die fünfte Tagung der Arbeitskammer des Gaues Sachsen am Sonnabendvormittag eröffnet wurde, die neunzehn Son- dertagnngcn der Neichsbetriebsgemcinschaften und die ,c a„"tkundgebung nm Sonntagvormittag wurden bc- l errscht von dein Ausdruck der Einheit und der Steigerung der Leistungen, nicht nur in arbeitsmäßiger Hinsicht durch Stria,rrung der Erzeugung und ihres Wertes sondern auch durch Steigerung der Sozialpolitik, denn im natio nalsozialistischen Deutschland stehen Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik nicht mehr trennend gegenüber son dern in engster Verbindung zusammen. Nachdem Oberbürgermeister Dönicke die Teilnehmer der Tagung der Arbeitskammer des Gaues Sachsen im Namen der Stadt Leipzig begrüßt hatte, kennzeichnete der Ganobmann der DAF und Leiter der Arbeitskammer Sachsen, Peitsch, die Ausgaben und die Arbeit der Arbeitskammer nnd eröffnete mit der Arbeitskammer- tagung die 4. GanarbeitStagung der DAF. im Gau Sach sen. Er stellte mit Genugtuung fest, daß von den 88 000 Betrieben, die sich im Reich am Leistungswettkampf beteiligen, auf den Gau Sachsen 9000 Betriebe entfallen. Diese hohe Zahl beweise, daß die sächsischen Betriebssich rer treu zur DAF. und damit zur Partei stehen. In allen Kreisen des Gaues stehen die Amtswalter der DAF. in rngster Fühlung mit den Betrieben, um ihnen für die Durchführung des Leistungskampfes behilflich zur Seite zu sieben. Der Ganobmann verpflichtete eine Reihe neuer Mit glieder der Arbeitskammer, und zwar solche Volksgenos sen, die sich auf dem Feld der Arbeit auszeichneten, so Betriebssichrer und Obmänner aus den drei sächsischen Musterbetrieben, deren Fahnen vor der Rednertribüne standen. Diese neuen Mitglieder sollen auf Grund ihrer Leistungen als Vorbild für andere Betriebe heransgestellt werden. Außer diesen neuen Mitgliedern wurde auch Generalarbeitssührer von Alten verpflichtet. Der Vejriebsführer verantwortlich! Der Leiter der Wirtschaftskammcr Sachsen und Prä sident der Industrie- und Handelskammer Dresden, Dirck- tor Wohlfahrt, betonte für die gewerbliche Wirt schaft ebenfalls die Gemeinsamkeit des Handelns und Wollens in den Betrieben. Für das Gedeihendes Betriebes trage der Betriebssichrer die Bcrantwortuna ebenso wie kür das LeisiWgsfleigerW WirtschafwminMer Lenk, der stellvertretende Leiter der Arbeitskammer Lachsen versicherie, daß es in Sachsen irgendwelche Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen der DAF., der gewerblichen Wirtschaft und dem Treuhänder der Arbeit nicht geben dürfe und auch nicht geben werde. Nachdem der Minister betonte, daß Sach sens Arbeit im Vierjahresplan in der Steigerung der Ausfuhr. crmöaliclst durch beste Leistungen, liege, forderte er die Betriebssichrer auf, für gesteigerte Leistungen auch einen dementsprechend gesteigerten Leistungslohn zu zahlen. Der Erfolg jeder Erzeugungsstcigerung müsse durch den Leistungslohn dem schaffenden Menschen und damit dem Volk znrückgegcbeu werden. Wenn durch Leistungs- steigernng eine Errcngnngssteigerung erreicht worden sei, dürfe der Unternehmer die sich daraus ergebende« eben- falls oesteigerten Gewinne nicht für sich verbrauchen, son- der» sie den mit ihm schaffenden Menschen zugulekommen- le.ssrn. * Am Nachmittag kamen die 18 000 Ortsobmänncr, Kreisnntarbeitcr der DAF., die Betriebssichrer und Be- Iricbsobmanncr zu den Sondertagungen der Neichsbe- Iricbsgemeinschasten an neunzehn Stellen zusammen: die Fachtagungen eröffnete Ganobmann Peitsch durch eine Ringsendung. Zur Gestaltung des Bctriebslebens erklärte er, daß z. B. Betriebsbesichtigungen auf ein Mindestmaß eingeschränkt, Betriebsversammlungen entsprechend ihrem Sinn und Zweck ausgestaltet und dabei die Forderungen des Heimatwcrkcs Sachsen beachtet werden müßten. In der Tagung der Ortsobmänner und Kreismit- arbciter erklärte Gauleiter und Neichsstatthalter Muts ch- mauu: Für den Nationalsozialismus ist es selbstvcr- ländlich, daß im Vordergrund das Parteiprogramm nnd >ie Anordnungen des Führers stehen, und daß die politi- chen Soldaten in erster Linie die Menschenführung durch- zuführeu haben. Unter stürmischem Beifall erklärte der Gauleiter: „Für diese M e n s ch e n f ü h r u n g fordern wir absolute Totalität, darum hat sich niemand anders mehr zu kümmern." Die nationalsozialistische Weltanschauung, fuhr er fort, sei zugleich eine neue Welt ordnung, die gegen Unordnung verteidigt werden müsse. Wohl der Gefolgschaft. Der Unternehmer könne nur daun als wahrer Führer gelten, wenn er sich die s o zi a l i st i s ch e Gesinnung zu eigeu macht, für die Betriebsgemeinschaft lebt und für sie kämpft und durch sein Vorbild zu mustergültiger Leistimg anspornt; er müfse Ansehen nach unten gegenüber der Gefolgschaft und Verantwortung nach oben gegenüber dem Staat be- siticn! Nach diesem Pflichtenkreis habe er sich stets auszu- richtcn! Direktor Wohlfahrt forderte alle Betriebssichrer auf, den Leistungsgcdanken in Sachsen seiner restlosen Verwirklichung zuzuführcu. Der Leiter des Amtes „Soziale Sclbstverantwortung", Dr. H » psauer, mit der Leitung dcS Leistungskampfes der deutschen Betriebe beauftragt, entwickelte die politischen Grnndsäuc des Leistungskampfes und betonte mit allem Nachdruck die Nutrcnnbnrkeit der Wirtschaftspolitik und der Sozialpolitik, denn das Entscheidende bliebe immer und ewig die deutsche Volksgemeinschaft. Die Deutsche Arbeitsfront, die vollziehende Gewalt der Partei, werde alles Kräftespaltendc, was die Kampfgemeinschaft stören könnte, beseitigen. ES würde nicht geduldet werden, daß die Organe der gewerblichen Wirtschaft zum Uuternehmcr- vcrbaud und die Deutsche Arbeitsfront zu einer einheit- Uchen Gewerkschaft gestempelt werden! „Wir sind bereit, mit der Wirtschaft jeden Weg der Gemeinschaft zu gehen; aber als Männer der Partei können wir verlangen, daß sie das achtet, daß wir kompromißlos unseren national sozialistischen Weg gehen!" Der Anspruch der DAF. auf Menscheuführung liege darin begründet, daß sie die deutsche Arbeitsauffassung als nationalsozialistische Idee schuf. Die DAF., die ge werbliche Wirtschaft nnd der Treuhänder der Arbeit als der staatliche Vertreter haben gemeinsam den Arbeits frieden zn fördern: in erster Linie aber sollen Betriebs führer und Gefolgschastsmitglieder sich aussprechen, falls Meinungsverschiedenheiten auf sozialpolitischem Gebiet sich ergäben, und erst dann den Treuhänder in Anspruch nehmen, wenn die dafür bestehenden Einrichtungen der DAF. eine Lösung nicht erzielen können. Eine gute Sozialpolitik bedeute zugleich die beste Wirtschaftspolitik; den Beweis dafür erbringe die Wirk lichkeit. Die Betriebssichrer der Musterbetriebe bestätigen, daß die Sicigrrung der sozialistischen Mcnschcnführung die mirtschastlichcn Leistungen ihres BctricbcS brdcutciid steigerte. Wenn der deutsche Arbciter die beste sozinli- stische Betreuung erfahre, dann wird er treu zu seinem Betrieb stehen nnd damit zum Nationalsozialismus. — LeWsM«! „Freut euti des Letzens! Nugcheurcr Erfolg der KdF.-Beranstaltung Mit einer Veranstaltung der NT.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", die esglcichen suchen dürfte, wurde die neuausaebantc Hai,. 7 ans dem Messegelände am Sonn« abcndabcnd zum erstenmal ihrem Zweck dienlich gemacht, Tie 18 000 Volksgenossen, Menschen der Arbeit, gleich, ob mit dem Kopf oder mit der Hand, erlebten hier so viel Schönes, geboten ebenfalls von schassenden Menschen, daß sie das Erlebnis dieses Abends Wohl kaum vergessen werden können. Mit stürmischem Beifall werden Neichsorganisattons- leiter Dr. Leh, Neichsstatthalter Mutschmann und Gauobmann Peitsch begrüßt. Fanfaren, „Freut euch des Lebens!", leiten die Darbietungen ein. Werkschar- kapellcn, eine Kapelle des Neichsarbeitsdienstcs, der SA., der SS. und der Wehrmacht marschieren mit den Svicl- mannszügen auf das Podium und nehmen hier Auf stellung. An den Außenseiten stehen SA. und SS., neben ihnen in gemischten Reiben Arbcitsmänncr mit dem Spaten und die Werkscharmänncr in Uniform und in der Mitie die Wehrmacht. In sinnvoller Auslegung wird hier der Schuh der deutschen Arbeit gekennzeichnet: die Kampfglicderungen der Bewegung schühen den Mann der Arbeit, und als fester Block steht mitten unter ihnen unsere neue, starke Wehrmacht, die das Polk und unsere Arbeit vor jeder Friedensstörung schützt. Umschlossen werden die Blocks von 150 Fahnen. Arbeitsmänner und Werk scharmänner singen in Begleitung der Kapellen das „Flieg, deutsche Fahne, flieg!". Ausschnitte ans dem Betriebssport zur Pflege der Leibesübungen, der Feierstundengestallung in den Betrie ben, Werkkapellenkonzerte in vollendeter Darbietung, Vor führungen von Tanzgruppen und Balletts wechseln in bunter Reihe. Vctriebsspiclscharen ans dem Erzgebirge vermitteln einen erzgebirgischen Feierabend mit Liedern von Anton Gunther. Operettenbildcr, Gesangsvorfüh« rnngen bekannter Sänger und Sängerinnen, Wander gruppen und Elsterberger Trachtengruppen, bayerische Schuhplattler singen und tanzen. Zum Schluß kommen die großen sächsischen Meister der Musik zur Geltung: Carl Maria von Weber nnd Richard Wagner. Die Fest wiese aus den „Meistersingern" mit Hans Sachs, dem Handwerksmeister und deutschen Sänger des Mittel alters, geben dem Abend den weihevollen Abschluß. Dr. Ley wethl 5SV DAF.-Mnen Zu mitternächtlicher Stunde stehen die Tausende von schaffenden Menschen an der Freitreppe des Ausstellungs- geländcs, nm der feierlichen Weihe van 500 DAF.-Fahiicn durch den Ncichsorganisationsleiter Dr. Ley beizuwohnen. Nach dem Abschreiten der Fronten durch Dr. Ley, Neichs statthalter Mutschmann und Ganobmann Peitsch sprach Dr. Ley zu den Männern der DAF. von den zerrissenen Zuständen im deutschen Volk bis zum 2. Mai 1933, an dem die einheitliche Führung der schassenden deutschen Menschen in Angriss genommen wurde. Heute stehe nun der deutsche Arbeiter und der Betriebssichrer, zu einer Einheit geschlossen, hinter einer Fahne und einem Führer in einem geeinten Volk als Soldat der Arbeit. Im Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges nnd der Bewegung, im Gedenken an unsere Jugend und an unseren Führer weihte Dr. Ley die Fahnen. Die große MWW Mit stürmischem Jubel wurden am Sonniagvormit tag Dr. Ley, Neichsstatthalter Mutschmann und Gan- obmann Peitsch bei ihrem Eintreffen in der Halle zur großen Kundgebung, die den Höhepunkt nnd den Abschluß dieser gewaltigen Gauarbeitstaqung bildeten, von wie derum 18 000 schaffenden Menschen begrüßt. Neichsstatthalter Mutschmann führte u. a. ans: Mit „Kraft durch Freude" haben wir gestern diese Halle eingewciht; alle hier durchgesührten Veranstaltungen sollen unter dem Stern der Freude stehen. An erster Stelle unseres Handelns steht die Verwirklichung des Sozialis mus, der jahrzehntelang ans falschem Weg gesucht worden war. Der Gauleiter entwickelte ein Bild der Lage auf sozialpolitischem Gebiet vor und nach der Machtüber nahme und kennzeichnete das Werk des Ncichsorganisa- tionsleiiers Dr. Ley, durch den die Deutsche Arbeitsfront ausgebant wurde. Unseren Sozialismus könne man nicht befehlen: er kann nur verwirklicht werden durch gemein same Arbeit von Betriebsführer und Gefolgschaft. Mit lebendiger Natürlichkeit hielt der Gauleiter die Taten des Nationalsozialismus gegen das Wollest der Kirchen, das sich in überirdische Dinge verliere, die wir Menschen nicht lösen könnten. Mit berechtigtem Stolz konnte Gauleiter Mutschmann ans die Tatsache verweisen, daß von den bei der Machtübernahme in Sachsen gezäblien 718 000 Arbeitslosen Henle kaum der zehnte Teil übriggeblieben kr iiab der festen Ueberzeugung Ausdruck, daß di« sächsischen Betriebe stets bin,er der DAF. marschieren. Ganobmann Peitsch gelobte dem Gauleiter, im Gau Sachsen nie DAF. als Bollwerk des Nationalsozia lismus aufzubaucn. Neichsorganisativnsleitcr Dr. Ley wies darauf bin, daß wir den letzten Frontabschnitt zu erobern, die letzten Trennungsstriche zn beseitigen haben. Er brandmarkte in diesem Zusammenhang ebenfalls das religiöse Sektcntnm und die Kirchen, die den Menschen von allen Dingen trennten, die er zum Leben braucht, während der Nationalsozialismus alle Dinge der Welt an den Menschen hcranträgt und die Einheit anstrebt, die in der Natur in jeder Weise znm Ausdruck kommt als von Gott gegeben. Die Gemeinschaft der Schaffenden kann nur wachsen ans der Betriebsgemeinschaft, von dort aus zur Gemeinschaft des Volkes, von der Gemeinschaft des Volkes zur Völkergemeinschaft und zuletzt zur Gemeinschaft der Mensckien. De-'balb erkämpfen wir Nationalsozialisten die Einbcit, die Gemeinschaft, und bekämpfen alles Tren nende. Arbeitnehmer nnd Arbeitgeber gehören anf Gedeih und Verderben zusammen. Wir wollen sie zu Soldaten machen, die nicht feilschen um ihren Lohn; im deutschen Volk gibt es keinen Privatmann mehr sondern nur noch Soldaten mit dem Einsatz des Letzten für das Volk. Ihr Gauleiter M u t s ch m a n n hat in Sachsen Großes getan, das muß man anerkennen; aber alle Erfolge konnten nur erreicht werden durch die gemeinsame Arbeit aller seiner Mitarbeiter. Wir sind dabei, die letzten Hindernisse für die Einheit wegzuränmen, nämlich zwischen Wirtschaft und Sozial politik. In Deutschland gbt eö nur »>>ch, e>''e Luft, die jeder atmen muß, nnd die ist nationalsozialistisch! Wer in Deutschland leben will, muß diese Luft atme», oder er geht imtcrk tStürmilchcr Beifall.) Es gilt jc.yt, end,-