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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188605174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860517
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-17
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1886
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Erschein» täglich früh 6'/, Uhr. Kesarli»» u»d Lrpetitten JohanneSgaste 8. >pstchk»nden »er Nedartion. Bormtttag- 10—Ir! Uhr. «achmitt»,« 5—6 Uhr. »dl »u »t»«,^« Kill»?«»«»«, »»ch« 54 »«-»ich, »«»»»Ilch. Annahme »er für »te «>chftf«l,e»»e Nummer deftimmte« I«serote «> v«chrnta>e» ti« 3 Uhr Nach«itta>», «u Leun-««» Keftta,en srütz st« V.» UHr. 3» dru /Mtltn fvr Zl>s.-Lanah«et Ott« klemm, Univerfitätlstraße 1. Laut» Löscht, Katharineastr. 23, p. nur st« '/,3 Utr. TaMaü Anzeiger. Organ filr Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeMsvcrkchr. 137. Mes,'2lnsiage 1»'iStt. .>bo»Ukmrnlsprkis Viertels. 4'/, ckklk nie!. Br.ngerlolin 5 Pik., durch die Pott bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 80 Pi. Belegepemplar 10 Pst Gebübren »ür ExtrabeUaqen tin Ingeblatl-Format gesalzt) ohne Postbesörderung 50 Ml. «tt Postbesörderung 60 Mk. Inserate 6gespaltene^peÜt-rile 20 Pf. «roher» Schriften lau» uns. Preisverzeichniß tabellarischer u.giffernsatz nach höhermTar,'. Lerlänen »nter dem Redactioasstrich die »arspali. ZellebOPs . vor de, yamtNenaochrtchten die ögcspollene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet- au die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praavuweramlo oder durch Post- Nachnahme. 8V. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekaimtmachung. Da» 14. Stück de- diesjährigen ReickSgesetzblattr« ist bei uns eingegangen und wirb Eis zu«» 8. Juni diese» Jahres aus dem RathhauSfaale zur Einsichtnahme öffentlich auShänaen. Dasselbe enthalt: Nr. 1661. Gesetz, betreffend die Unzulässigkeit der Pfän dung von Eisenbahnfahrbetriebsmitteln. Vom S. Mai 1886. Nr. 1662. Gesetz, betreffend die Unfall- und -ranken« Versicherung der in land- und sorstwirthschast« lichen Betrieben beschäftigten Personen. Vom 5. Mai 1886. Leipzig, den 1«. Mai 1886. Der Rath der Gtadt Leipzig. De. Geor Bekanntmachung. Der Umbau der Schleuste in der Magazin - Sasse soll an «inen Unternehmer in Arccrd vergeben werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen bei unserer Ticsbau'Verwaltung, Ralhhau» II. Etage. Zimmer Nr. 14, auS und können von dort entnommen werden. Bezügliche Offerte» sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Unibaa der Schlra-e ia der Maaazta-Sasse" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 3l. Mai 1886 Nach mittag» 5 Uhr einzurrichen. Leipzig, am 14. Mai 1886. De« Rath« der Gtadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Bekanntmachung. ErbtheilungSholber soll da» den Geschwistern Anna und Andoltzh Äkbfer in Hayn gehörige, in Ort und Flur Hahn gelegene Ritter, gui. an WohahauS, Nebengebäuden, Hof. «arten und Wielen nebst Grundbesitz in der Flur Rohda, sowie da- dazu gehörige Feld- und Wirll ichast-lnventar Mittwoch den 16 Anni d. I„ vormittag» 11 Utze in dem Gemeiudegasthose zu Hahn öffentlich versteigert werden. Kaulltebhaber werden hierzu mit dem Bemerke» eingelade», das der Oet Hayn 10 Kilometer von Erfurt und ebensoweit vom Babnhose Bicscilach entft'.ut liegt, dost die Flur Hayn separirt ist und daß dem 9 tttzcr des Rttleraut» aus seinem Grund und Boden da« aus schliesttiche Iigdrecht zusteht, «owie mit dem weiteren Bemerken, daß die nähere» Nachweisungen über den zu versteigernden Grundbesitz und die Berkaassbroiiigungen aus der Gerichtsschreibrrr, eingesehen werden können. «icselbach, den 14. Mai 188«. Ärohherzogl. L. Amtsgericht Otto Schm > d. Ma Matth. Nichtamtlicher Thetl. Alt-Deutschland. * Durch unser Zeitalter geht ein mächtige» Ringen der Nationen, sich innerchalb der Grenzen ihres BoikSthumS auch politisch cinheitUch zusammen zu schließe». Diese Idee war eS, weiche der sogenannten deutsche» und der italienischen Frage um' die Mitte vcS Jahrhunderts zu Grunde lag. Eie ist e». welche vem Krater der orienlatischen Frage immer wieder vie lodernde Glulb, so oft er auch erloschen zu sein scheint, von Neuem einhauchl. Sie wirst den Osten in jcn gefährlichen Strudel panslawistischer Gelüste hinein und regl die Pariser Pöbelniassen zu de» Orgien Dcroulüvc'ichcr Gaffenpoültk aus. Am grostarligsten aber beginnt sie in der angelsächsi-sie» Welt sich zu belhätigen: in jenem Pan- anglosaxoniüinu-, welcher der ganzen Welt mit dem Dilke- schen „öreator Rritsiu" die stolze und brüske Prophezeiung entqcgenschleudcrt: Tie Erde wird im schnellen Fluge englisch. (TAe vorlck is rapieU), dseowing onglirü.) Wie sind alle kiese Strebungen und nationalen Wünsche doch so ravical verschieden von jenem politischen und idealen KoSmepolittSmuS, wie derselbe noch biS in unser Äahrhnnverl hinein besonder» im Deutschlbum seinen bewustten Träger gesunde» hat! Freilich, daß kaS römische Cäsareuthum mit dem sich daranschlicstenken heiligen römischen Reich deutscher Nation nicht das letzte Wort ker Weltgeschichte sei, da- hatte durch den reale» Gang der Entwicke- lung auch den Heroen unserer deutschrn Culturwelt mit Nolbwenvigkeit klar werden müssen. Aber man braucht nur die Werte eine« Goethe zu prüfen, um zu erkennen, in welcher Weise gerade die besten Geister an vie Stelle de- universalen Imperium- »me Art von idealem Wellbürgerthum sich con- struirten, m welchem dem Deulschibum die zwar erhabene, aber sehr undankbare Ausgabe zu Theil wurde, gewisser maßen zum AuSgleichöpuncl für die stolzeren und spröderen Nachbarn zu werken. Es bat tiefer Demütbigungen und ungeheurer wirthschast- licher unk p irischer Schädigungen bedurft, bis unser Volk auS solchen gefährlichen Träumen erwacht ist. Tie Politik von „Blut unk Eisen" war freilich eine absonderliche Illustra tion zu der traditionellen Theorie von der Nation der .Denker unk Dichter". Mit ihr wurde, so führt Earl Peter- i» kor Eolouialpclitischen .Correspondenz" au». daS deutsch Volk auS ken lustigen Gefilden einer schwächlichen Abnrac on und einer unklaren bnmanilären GcsühtSknsclei wenn auch mit einer etwas rauhen Faust zurückgeriffen in diese Welt des Raumes, wo die Sacken hart an einander stoßen, und tie Kämpfe von 1866 unk 70 bedeuten etwas AehnlickcS für uns. wie das erfrischende Sturzbad für Len in dumpfer Kraukenstubenlust schlaff grwordenrn Fieber kranken. Durch die Siege von Königarätz und Sedan trat Deutsch land p.otzlich und mil allem Nachdruck wieder ein in den realen Wettkampf der Böikcr. Ein neuc» Eapilel nicht nur unserer politischen, sondern auch unserer national-ethischen Entwickelung nahm seinen Anfang. Denn da» ist ja klar, daß unser Volk, nacbd m eS der Welt zu verstehen gegeben batte, daß e» nicht suc immer z» verachten gedenke auf die Milbetdeiligung im uralten Vvltcr»rett um die Güter und Herrlichkeiten dieser Erden, nun auch sein« ganze nationale Spannkraft voll und ganz zusammenfaffen mußte, um nicht i» erliegen und zu Boden gestampft zu werden von de« über» raschten und so unglimpflich ausgerüttrlten Mitbewerbern, welche zur Anerkennung dieser neuen Cvncurrenz nach manchen Dichtungen erst gezwungen werden müssen. An die deutsche Einheitsbewegung mußt« sich mit Natur- nothwendigkeit da» Streben »ach überseeischer Machtstellung ür un» anschließen, der europäischen Großmacht»- eine Wett- macht»politik folgen. Denn nur durch eine solche mit ihrenproduc» tivcren Grundlagen waren letzten Ende- di« wirthschafttichea krästr für Deutschland zu gewinnen, welche ausreichten, auch nur die Einheitsstcllung in Europa dauernd zu behaupten, stur au» den weiteren und großartigeren Anschauungen, wie ie eine weltumspannende überseeische Politik mil Naturnoth- wendigkeit mit sich bringt, war jener freiere und stolzere Geist ür die breiten Kreise unsere» in mancherlei Richtung so eng» jrrzigen und kleinlichen Volke- zu gewinnen, wie er noch immer da- Merkmal der tonangebrnden Nationen der Geschichte gewesen ist. E» ist au» diesen, wenn ich so sagen darf, geschicht»- »hilosovhischen Erwägungen heraus zu verstehen, wie auch ür unser Volk die Zeit herankommen MlHte. wo Bestre bungen, wie sie durch da- Dtlke'sche -Üroatar Lrltala- charaklrrisirt werden, in der deutschen Welt austauchen und acluell werden. Der «norme politische und wirthschasttichr Verlust, welchen unser VolkSthuin durch seine alljährliche Maffrnau-wanderung erleidet, war zwar zu aller Zeit schmerz lich empsnnvrn worden, und da» treffende Bild von einem chronischen Berblutung-Procrß datirt meine- Wissen« nicht erst auS unseren Tagen. Aber der Sprung von der Theorie zur Praxi», der konnte doch erst gemacht werden nach der Wiedcrausrichlung de» deutschen Reiche- in Europa. Jetzt aber ist er zu thun, wenn der in erschreckenden Progressionen vorwärtsschreitenden Veranglisirung der Erde noch zur rechten Zeit von deutscher Seite au« ein wirksame- Halt zugrrusen lverden soll. Und da schließt sich denn an die coloniale mit Eonsequenz eine zweite Ausgabe an. So gewiß e» ist, daß eine gesunde Colonialpolitik berufen ist, in den chronischen BcrblütungS- proceß der deutschen Auswanderung heilend «>',»greisen, da durch nämlich, baß sie den Capttalreichlhum der Nation mehrt, und dadurch vielen Taufenden Gelegenheit geben wird, in der Heimath selbst dauernd ihre Wohnstätte zu behalten, so ge. wiß e» ferner ist, daß gerade nationale Bethätigungen. wie die einer Eolonialpolitik am meisten geeignet sind, da» Selbst- bewußtsein unserer Art Fremden gegenüber aus der ganzen Erve anzusachen und dadurch dem kläglichen schnellen Ent- »ationaiisiruugSproceß unser« Landöleulr draußen wirksamer entgegenzutrelen: zugegeben muß doch aus der anderen Sette werden, daß sie kaum noch in der Lage sei» wird, Läudtr auf der Erde für unser VolkSthum zu erobern, in denen das selbe zu großen selbstständigen politischen Organisationen zilsammengesaßt und dauernd erhalten werden kann Tenn Vie gemäßigten Zonen deS Erdballs sind in den letzten Jahr hniiderlcn glücklicheren Völkern zugesailen; für Deutschland srlbst ist nur die wirthschaftlich zwar productiver«, national» elbisch jedoch weniger bedeutsame Tropen-Colonisation übrig geblieben. Da drängt sich denn mit logischer Eonsequenz der Ge danke unS entgegen, zu versuchen, wie weit eS möglich ist, unsere Landsleute in der Fremd«, wenn nicht dem politische»! Reick-verband, so dock unserer heimischen Art und Sprache, damit aber der wirtbschaftlichen Wechselwirkung zwischen Deutschland und überseeischen Gebieten zu erhalten. Der Ge danke darf nicht als zu kühn erscheinen, wenn wir hoffen wollen, unserer Weltstellung getreu zu bleiben, dem englischen Kreator Lritain mit seiner den GlobnS nmspannenden Organi sation ein Mdenischiand gegennberzustcllen, welche» jenem wcmgsienS an Festigkeit der geistigen und wirtbschastiicben Bande ebenbürtig zur Seite steht. Nur so ist eS möglich, unserm VoikSlhum eine Entwickelung für die Zukunft zu sickern, welch« doch nicht vollständig von der angelsächsischen überholt und bei Seite gedrängt wird. Jedes Jahr des Zaudern» mit drr Jnaugrffsnablnc solcher Ausgabe» ver schiebt da« Verhältiiiß zwischen beiden Raffen zu unser» Un- gnnffen: jede» Jabr bringt den, Angelsachsenthnm neuen Zu schuß, un» nrue Einbuße; und die Berechnung, welche ein deutscher Gelehrter einmal aiistcllte, wie lange eS. die Stabi lität derbisberigen Entwickelung vorau-gesctzt, noch dauern werte bis die deutsche Sprache im Weltganzrn etwa die Nolle spielen Werve, weiche heute der rumänischen zusättl, kann nur aus den ersten Augenblick paradox erschein«!. Die statistischen Daten sprechen thatsächiich für eine solche Perspective Daraus aber rrgiebt sich für den nationalen Tbeit de» deutschen Volke» die dringende Pflicht, die Stabilität dieser Ent wickelung selbst zu durchbrechen, das beißt eine ener gische Reaction des Deulschthum» aus der ganzen Erde gegen den nationalen Untergang in» Leben zu rufen und alle die Ansätze, welche in dieser Richtung bcrrilS vorhanden sind, zu kräftigen, wie nur immer eS angebt. In Vieser Richtung können und müssen wir von unser» Gegnern lernen. Faßt da» Deutschlbum seine Kräfte zusammen, so »st an einem Erfolge nicht zu zweifeln; den» an der Glcichwerthig- keil unserer Art mit jeder andern wird nur der Schwächling zu zweiscln vermögen. Die Gesellschaft für deutsche Colonisation ist voll und ganz entschlossen, in diese» Ringen um die Stärkung de» Deulsch- thuniS auf der Erbe mit allen Kreisten sich mit bineinzumersen, und Erwägungen der angesübrlen Art sind cs gewesen, welche zur Embrrusung auch des allgemeinen deutschen Eon- gresstS für de» Herbst diese- Jahrcö geführt haben. Wa nn« die sichere Ueberzcugung giebt. daß wir unsere neuen Aus gaben erfolgreich in Angriff nehmen werden, daö ist der Glaube an die üullurausgaben, welche gerade dem Deutsch lbuni für die iveitere Weltentwickelung von der Vorsehung vorbeballen sind, und da« Bewußtsein, daß wir mit unserm Programm die Anschauungen de- bessere» Tbeile» unserer Nation im In- und AuSlanke vertreten. Die unverwüstliche Lebenskraft de- deutschen Volkes, wie sie im ganzen Vertan seiner Grsckichte sich offenbarte, wird auch den Kämpscn und Krisrn, welche am Horizont der Zukunft emportauchen, Stand zu halten vermögen. Montag den 17. Mai 1886. . >-wischen der badischen Regierung und dem Canton Baselstadt tage °'ö?^d i^mel, ^ D^dx-rath« volle EinmlUhtgkctl b I g^chrjchten dad»'ausgeglichen worden, baß die Ueberwachnng Bortage.nn-rhalk de«,Bnnd«tt^^ ^ 'L?' dnrck rinen BaSler Arzt unter «ssis.rn, einr- badischen c, ständr, die auch d" gbnljch wie bei der Monopol-Vorlage, I ^ ^ letztere Einspruch gegen die Weiler d°«?Ba'tt d»staat«^der süddeutschen Branntweinsteuergemein- ^ jh,„ ,r^k ^erscheinenden Ncisenven erhebt. derselbe den vunoesitaa»,' ^ ..n schast der Beitritt offengeh°"en werden . ti.ftenerllng i- b'tra'Vte« haben. » schon einmal Schon dcr Umstand. d°K d.ts. sind, und in derselben Session dem Reick«»-»« " »v^ne» die Anmal ernsthasl beschäftigt und vertrau g Dauer -^"«rÄL-r durch^L7.r.!LcittL' verwiese» Len Ä kann dü -i°°°hm-quelle der '''dirrc,.n Be .cuerung m da» Spital zu Basel übergesührt wirb. » « » Zu Ende vorigen Jahre- hatte dir lid ländische Gouvernements-Regierung angeordnet, daß die Dorpaler otizeiverwattung hinfort ihre Geschäfte in russischer spräche führe» und soweit auch russische VoruntersnchungS- sachen an den Ra'.h, weicher unter Anderem über Straf sachen verhandelt und als Stadtbehörde sich nach dem Aller höchst bestätigten Provinzialrecht der deutschen Sprache bedient, senden solle. Der Ratb der Stadt Dorpat Halle gegen diese» dem bestehenden Recht widersprechende Verlangen dcc Gouvernemenlö-Negierung beim Senat Beschwerde geführt Gegenwärtig hat brr Srnat. ohne eine Aushebung der be treffenden Artikel de- Provinzialrechts durch den Kaffer herbei- zusUhren, die Anordnung der Go»vernemen«t-Regierung be stätigt und außerdem letzterer de» Auftrag ertbeilt, den Just.;- bürgermeister Kupsfer. «n Glied und den Obersecretair des Dorpaler Rath» „wegen Widersetzlichkeit" dem Gericht zu übergeben. DaS bereit» vor 1' . Monatrn uüabwei»baVc «usgaben undÄnsorderuagen. weltt.e im Il"kres!cdcr Entlaffung-gesuchdeS Bürgermeisters itnpiser, i» i.». n,->rl,e» und aeltcllt werden müssen. I Vieser um seinen Abschied bat. weil sem Rccklsdewukt lu-reiche'n noch die den Ebnzelstaaten und Lommunen zugewiesenen Einnahmemiellea mit Srfola »ue Bedeckung ^"-''gezogen werden können b'stebt in der Hauptsache eine Meinung-differenz nicht mehr, w Neier s'nsich, ve^-gen ?ch nur noch T.eien.genjU täncken, dlr au-' Gründen der priocipielleu Opposnion den Zielen der Reichs- ^ ssteuerrkform Widerstreben. Indem nun der Reichstag nochmal« sich vor diese Fraqr« aestkll, siebt ist die Situat-oa in so fern eine veränderte. alS letzt ,Nr die eine der ausschlaggebeaden Parteien in, Weienilichen ein Grund nicht mehr tcstcht. sich an jener vrincipiellen Opposition zu belheiligen. Man wird also hoffen dürft», daß für diese Auigabea der «leucr- resorm die lemperatur im Rel»Stage eine angenehmere sein wird, als sie eS noch im vergangenen Winter gewesen. Allerdings Verde» noch allerlei Widerstünde zu überwinden lein, voraussichtlich auch htastchtlich der Detaitsragcn die Meimiiigen vleliach auSeiuandergeben; wen» aber die auSschlaggedenden Factoren ,m Reich««aae ihren Blick daraus richte,,, wie dcr oreußnch- Landtag die ihm gestellten ichwerstwiegeiide» und aus verschiedenc Gebiete sich erstreckenden Ausgaben durch die Arb-nSsreudigkett seiner Mitgiieber aus da« Pro-npicstc überwunden hat, lo wird man erkennen muftn, daß pur v.r ernsthaft» Wille dazu genört. um auch »m Reichstage zu üVrlichen^kigibniffen zu aclongeu. Man ist berechtigt, vom Reichstage zu erwarten, daß er sich den von Neuem an Ihn de, antretenden Aufgaben mit dem kner widme, welchen schon ihre Bedeutung für die nationale «niw'ckelung vor- schreibcn sollte, und zwar ist ,cne Erwartung um so incbr drrcchngt, weil anderensallS der NcichSiag es sei» würde, der Denjenigen Recht gäbe, die behaupten, daS Schwergewicht der politischen Entscheidung.'» müsse, wenn man anders vorwärts kommen wolle, mehr al» bisher in die Bertretung»körper der Einzelstaate« verlegt werde». * Die Besserung in dem Befinden de« erkrankten Staat' ecretair» im Reich-scbatzaint Herrn V. Burchard chreilet leider nur langsam vorwärts, so daß jedenfalls längere Zeit vergehen dürfte, ehe Herr v. Burchard im Stände sein wirb, die Geschäfte im RcichSschatzamt wieder zu übernehmen. * Wie auS Berlin verlautet, wird der UnterstaatSsecretair im Handelsministerium Dr. Jacobi am nächsten Montag ein neues Amt antrelen. * Seitens der Reichs- und preußischen Staatsbehörden werden für die im September dieses JabreS in Berlin tagende Naturforscher-Versammlung Denkschriften über diejenigen Anstalten und Jnstttule vorbereitet, deren genaue Kcnntniß den zur Versammlung erscheinenden Gasten von Wichtigkeit ist. Auch seitens des Berliner Magistrats ist beschlossen worden, über die Verwaltungen dcr Canalisation, der Wasserwerke, deS ViehhoseS, der ErlenchtungSverwallung und der gesundheitlichen Institut« eine Denkschrift Herstellen zu lassen. Der von dem Abg. Bvdiker erstattete umfangreiche Bericht dcr Commission zur Vorberathung de» GesetzentmursS, betreffend den Ban »euer SchisfsahrtScanäle und die Verbesserung vorhandener Schifffahrtsstraßen, ist soeben herauSgegebe» worden. Nach den Beschlüssen der Commission ist dem C-malproject eine sehr erhebliche Erweiterung gegeben, insofern alS der zu erbauende Canal den Rhein mit der Ein», mit dcr untrrr» und mittleren Weser und Elbe ver. binden und die zunächst in Angriff zu nehmende Linie von Dortmund nach der unteren Eni« nur eine Theilstrccke dar- tellen soll. * Der Statthalter von Elsaß-Lotbringen, Fürst Hohen, lohe, hatte am Donnerstag bei seinem Besuche in Mül- Hause» die Vertreter dieser Stabt zu einem Diner geladen, bei welchem er die unvergänglichen Verdienste der großen Mülhauscner Fabrikanten in folgendem Toaste feierte: Wenn ich sonst tn eine» der großen Brennpunkte dcS industriellen Lebe»« kam. wo di« Schornsteine ge» Himmel rage». Kohlknseuer tue Nacht erhellen und die Maschine» ächzen und stöhnen, und wo Alle«, was meiischliches Genie erfinden und menlchüche ArbeitSkrast auSsühren kann, verwirklicht ist, da konnte ich mich, bei allein guten Willen, mich zu siciien, wie wir eS so Herrlich wett gebracht, doch eine« peinlich--» Gefühls nickt Leipzig, 17. Mai 1886. * Der vnnde-rath hat in seiner am Sonnabend statt- aebabten Plenarsitzung den Gesetzentwurf, betr. den An schluß. der Ocssei tlichkcit bei Gerickt-verhanV lungeu mit einigen nicht sehr erheblichen MvSljicatwnen angenommen und den Branntweiusteuervorlagen seine Zu stimmung rrtheilt. Dem vernehmen nach soll aus Beschluß welchem dieser um seinen Abschied bat. weil sei» Rechtsdewußl- srin durch die ungesetzlichen Maßnahmen der ihm Vorgesetzte» Behörde im höchsten Grade gekränkt worbe», hatte die GouvernementS-Rcgierung seinerzeit zurückgewiesen. »Bekanntlich ist die niederländische zweite Kammer aufgelöst worden. Die Auslösung hängt mit der jüngsten Ministerkrisc zusammen, welche wieder eine Folge der geschci terlen BersaffungS-Revision war. Dcr Zusammenhang ist nach Berichten au- dem Haag nachstehender: Jedermann wciß, daß die Frage der BersassungS-Ne Vision schon scil Jahren aus der Tagesordnung stcht. Insbesondere war die Erweiterung des Wahlrechte- brennend geworden, seitdem die beiden Parteien in der Kammer, die Linke (die Liberalen) und die . Rechte (die vereiatglen orthodoxen Enlvmisten und Ullramontane»), ilder gleichviel Stimmen, je 43, »erlügen . c»i St-mniverbältniß, welcher die Entscheidung über die wichtigsten Fragen de,» Zufall auhciingai »nd zurFolge hatte, daß sich nur ein sarbloscsMinisterium, wie dar gegenwärtige, im Amte behaupten konnte. Als da- Ministerium »i lie Vorlage über die Bersassiuigs-Reviston nur die Wahlresorm ausgenommen hatte, um die übrigen Frage» der ueucn itammer >> überlasse». verlangte Vie Rechte, daß auch Artikel 194 nneingezogen »nd sogar zuerst behandelt werde. Nur unter dieser Bedingung wollte sie de, der Revision mitthun, und da zu derselben Zweidritiel-Maiorität erforderlich ist, so konnte man isre Mit wirk»»» nicht entbehren. Der ts. 194 ist derjenige, der dcstinintt. daß an alle» Orten Unterricht von Staats wegen zu erthcilu sei, und daß diese StaatSschule eine neutrale, consession-lose leiu müsse. Die vereinigten Ealvinisten und Ultramontancn brachten ihre Anträge ein, die aus solgende Punkte hinauSIiefen: Zunächst sollen dicienigen Bestimmungen, wonach UnlerrichISfteiheit gewährt Wirt und der Unterricht sttr die Negierung den Gegenstand unablässiger Fürsorge bildet, ausrechterhaltcn blcibc». Tic Aussicht der Rc- gierung, die Organisation des össenlffchen Unterricht- und die Besiihigung der Lebrcr ln Bezug aus Kcnulniffe und Moral sollen durch besondere Gesetze geregelt werden. Zwar soll jede öffent liche Schule für die Kinder aller Eousessionen zugänglich sein, der vffcnlliche Unterricht aber soll mir da cinlrktcn, wo die con- sesstonellen Schulen nicht anSreichen. Außerdem soll der öffent liche Unterricht nur den Kindern zahlungSunsäliiger Eitern un- entgeltlich «rtheilt werde». Endlich soll der Staat Zuschüsse a» coiiscssionelle Schulen gewähre». Dein gegenüber hielt »lau aus de, linken Leite an den bisherigen Bestimmungen der Bcrsiisjung, am Slaalsunlerrichte und au der neutraten Schule scsi und suchte im Ucbrigc» den Forderungen der Gegner nach Möglichkeit ge- recht zu werden. Ebenso entgegenkommend verhielt sich die Re- gierung, um ja da- Revisioiiswcrk nicht zum Scheiter» zu bringen. Aber eine Versöhnung der Gegensätze aus diesem Gebiete war eben nicht möglich. Nach einer lauge» Debatte wurden am 9. April die Anträge mit 43 gegen 49 Stiinmen verworsen; eS siele» da»» ober auch die Anträge der Linken »>it 64 gegen 22, sowie d.e Anträge der Regierung mit 56 gegen 30 Stimmen. Tags baraui reichte das Ministerium seine Entlassung em. Da die Rechte da» Ministerium HeeniSkerk zu Falle gebracht, so mußte sie „ach konstitutionellem Brauch die Führung der Geschäfte übernehmen. Diejenigen Ihrer Mitglieder, mil denen der König unierhanbette, Uielten ein Ministerium dcr Reck te» für unmöglich. Da iüe di- Liberalen dasselbe gilt, »iiißten Heemokerk und »eine üvllegc» im Amte bleibe». Minister.Präsident HeeniSkerk wollte nu» die Per- lassungs-Revision nur injoscr» wetleesühce», als er ei» Gesetz über die Wahlkreise vorlegen werde, durch w-lcheo die Zahl der D-mitirlen ui» neun vermehrt wird. Die Lssiciö e» ergänzte» diese Erklärung durch die Mittheilung, daß »ach der Annahme dieses Gesetzes die Auslösung der Kammer erfolge,i solle. Da nunmehr die Kammer uusgclöst worden, ist wobl an- zunchme», d-rß Hccmskerk'S Programm vurchzesntirl ist. * Die Selsion der belgischen Dcpu tirtcnka ui wer ist nach siebeniiioiiatlicher Dauer nach Erledigung des BudgckS nunmehr geschloffen wort,'». I» den letzten Tage» hat die Kammer noch die von der Regierung zu sociale» Zwecken ver rangle» außerordentlichen HilsSmillel, sowie die Million Franken bewilligt, au» der den bei den letzten Unruhen zu Schaden gekommenen Fabrikbesitzern Vorschuß aus süns Jahre gewährt werde» soll. Der mit dem Norddeutschen Llvhd in Brei».» geschlossene Vertrag über da» Anlaufen dcr Tampischiss „..desselben Antwerpen wurde von I-beraler Seile >u Betreff wehrcu. Der schroffe Gegensatz zwischen dcr Machi und dem Glanze I d" von Belgien gewährte» Staattunlersliitzuug bemäugeil « k, . ^ ^5 ^>wn Seite „nd den Entbehrungen des I tttör-' Orban erklärte, er werde nicht iiiilstimmen. weit sein - «rbeiiecs aus der anderen Seite, mit einem Wort, der Aeqensan zwischen Capital,«mu» und ProletartSmuS erfüllte mich mit So, len und Mitleid. H>er. in der berühmten Fabrikstidt de- Obcr-Etsis, b'ffe Empfindung ferne geblieben. Hier kann ,„a„ sich m"" Ko'Mn» der Livil.salion erstem»: denn jener »il. »wfflh'n Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht 2.'." ""1"! «'nrichtungen und Anstalten, n„t welche» hochgeachtete Bürger dieser Stadt die Anlvriich-, die der Arbeiter « i - wußten: E nricht»,ig,n. welche ^ iür die gelammte civilisirle Welt bezeichnen, wie die social- Frage zu lösen st. So haben sich die Gründer dieser Anstalten, ich nenne b« Namen Dosts«-. Miez, Schtmnl :er. Noch!,,,, diele edle» Rn,er der Arbeit, nick-i nur den Dank ihre- Vaterland " -wchsir^n Weit v rd.eni. Jm.-n und dem Lande, da« sie erzeugt, gilt die« Ata«. Ich ,ade L,e ein. Ihr s!^läün'?°chl"°" "" Müthauseu uud ihre großen Bürger * Da» langsame Nordwärt-wandern der Cbolera welch«» au« de» »tat,«nischen Berichten erstchlltch ist ^U-.mder Schweiz der Förderung de- Epiremiengefttzes merklichen Vorschub. Neuerding, ist auch der Competenzstreit Partei für Schifffahrtslinien niemals au- Staatsmittel» Geld beivilllgt habe. Schließlich wurde der Vertrag aber mit 89 gegr» t l Slimmen (4 schwirgcn) genehmigt. . * Die Staatseinnahmen Frankreich» weift» auch für den Avril einen Au-sall auf. und zwar in Höhe von 7.557,875 FrcS. gegen den Voranschlag und in Höhe von 4.931,300 FrcS. gegen 1885. In den ersten vier Monate,- ergaben die Einnabmen ein Minus von 32,950,450 FrcS gegen daS Präliminare und ein Minus von 25,288,800 FrcS gegen den gleichen Zeitraum de» Vorjahre-. Nur eine ein- zige Position, die Post, brachte in den ersten vier Monaten o. eine Mehrcinnahme, alle anderen Posten sigurire» mit Minder einnahmen. voran die indirekten Steuern mit 11,192,800 Frcs. und die Zuckersteuer mit 18.607,000 FrcS. im Vergleich zum Voranschlag. * Die neuesten Nachricht» au« Griechenland lauten wenngleich die eigentliche Inangriffnahme der Abrüstung di: zum Zusammculntt der K miner. die erst am nächsten Milt- woch erfolgen wird, verschoben ist, insofern beruhigend, als die griechische Regierung durch geeignete, an ihre Truppen.
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