Volltext Seite (XML)
rvchtku lideo Mcrüüg nachmMog». — gerulpricher Mr. i^ - pofilcheSkonto Leip»!« rxil.— ««MklnLeglrol-nto It. — vanl. ko»t» rirmstüdtcr v«nt Zwelgulkberlaffung v°he»NiIn-SrnItthaI — »»»erlang« rlngelandt« Manulkrlpi« werd«» nicht tnrückgr» schult <NnIoidL»gn» ohne MammSnmimng finden leine vufn-hme UN-AWklM »et Klagen, Ikonkurien, vergleiche» »iw. wird ser vruttodetrng «» Rechmmg gestellt. Im Kalle »bderer «twalt — «ve, »dar sanstigar irgend walch-r LtSru», da, vetri-dea »ar Lewmg, der Lieferanten »der der vefi>rdenm,««t»rtchtm»^n — Hat der 0« pehe, «ine« «nidrnch ans Liefern»« «der Nachltestrn», ter Aeitung »der auf Nü-kzahlung de» »e,u»»Pret,e». Vttttralanzeiges für Hohmstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüZdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Et. Egtdien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Rr. den 1«. September 1925 , 75. Fahrg Hohenstsrn'Ernstthalev Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften» M »ltk MW« il! AM Beu unsere in Berit u er Vertreter Berlin, 16. September Die Einladung der alliierten Regierungen befindet sich nun in den Händen des Außenmini sters Dr. Stresemann, der mit dem französi schen Botschafter de Margerie bei der Ueber- reichung der Mitteilung eine längere Besprechung hatte. Aus den höflichen Erklärungen des fran zösischen Botschafters geht hervor, daß Frank reich tatsächlich zwei Konferenzen im Auge hat, die unmittelbar aufeinander folgen sollen. Zunächst will man die Außenminister versammeln und zwar — wir vorläufig nur privat mitgeteilt worden ist — in Lausa n ne, wo man Gelegenheit haben werde, auch mit den maßgebenden Kreisen des Völkerbundes in Füh lung zu treten. Dieser Vorschlag ist aber nur ganz inoffiziell und bildet nicht irgend einen Be standteil der alliierten Einladung an oie deutsche Regierung. Die schriftliche Mitteilung an die deutsche Regierung enthält lediglich die Feststel lung, die alliierten Regierungen seien ent sprechend ihren früheren Anregungen der Auf fassung, daß es wünschenswert erscheine, nunmehr eine Ministerkonferenz stattsinden zu Mssen. Der Ort der Zusammenkunft ist überhaupt nicht ge nannt worden. Hinsichtlich des Zeitpunktes er scheint den Alliierten die Zeit gegen Ende Sep tember oder Anfang Oktober geeignet. Die deutsche Antwort auf die alliierte Ein ladung wird, wie wir hören, schon am Montag nach dem vom Reichskanzler einbrufenen Kabi nettsrat nach Paris abgesandt werden. Vorher ist es allerdings notwendig, daß sich das Ncichskabi- nett über alle wesentlichen Punkte dec außen politischen Lage vollständig einig sein wird. Einige unterrichtete Kreise des Auswärtigen Amtes behaupten, daß man schon fetzt mit einer Annahme der alliierten Einladung durch das Neichskabinett rechnen könne. Allerdings werde sich die deutsche Negierung vorher verge wissern, daß alle Voraussetzungen dafür gegeben sind, daß die Ministerkonferenz nicht etwa zu einem abschließenden Ergebnis führe, sondern nur zur Vorbereitung einer Vollkonferenz dienen soll. Es kann daher auch noch nicht gesagt wer den, ob sich Reichskanzler Dr. Luther an der Mi nisterkonferenz beteiligen wird, denn zunächst wird festgestellt werden müssen, inwieweit die alliierten Regierungen bereit sind, sofort nach Beendigung der Ministerbesprechung eine Ein ladung zu einer Konferenz aller führenden Staatsmänner ergehen zu lassen. Aus diesem Grunde wäre es denkbar, daß zunächst nur der Außenminister Dr. Stresemann an den Verhand lungen teilnimmt und erst nach Zusammentritt der großen Konferenz eine deutsche Delegation unter Führung des Reichskanzlers entsandt wird. Die Beschlüsse des Neichskabinetts werden sich jedenfalls ganz danach richten, welchen Cha rakter die jetzt überreichte Einladung in Wirk lichkeit hat und in welchem Rahmen sich die ge plante Ministerkonferenz vollziehen soll. Man darf hiebei nicht übersehen, daß der neue Schritt der alliierten Regierungen noch keine handyabe zur Schaffung definitiver Tatsachen biete und daß die Frage vollständig offen gelassen worden ist, auf welchem Wege eine große Konferenz zum Abschluß des Sicherheitspaktes zustande gebracht werden soll. Die deutsche Regierung hat es in ihrer Hand, den alliierten Mächten präzise Vorschläge über die Art der bevorstehenden Verhandlungen zu machen. Sie kann, wenn sie es für zweckmäßig hält, die Einladung zu der geplanten Minister konferenz annshmen oder auch ablehnen, denn auf jeden Fall hat das deutsche Kabinett volle Hano- lungsfreihet, um verlangen zu können, daß es vorher bei allen Vereinbarungen über die Ein ¬ berufung einer Sicherheitskonferenz gehört wirb. Für die nächsten Tage hat man daher mit einer regen diplomatischen Tätigkeit zu rechnen, die dazu dienen soll, die Situation restlos zu klären. Die llebergabe der Einladung Die Cinladuüg der Alliierten zu einer Paktkonferenz ist am Dienstag um 12 Uhr mit tags durch den französischen Botschafter de Mar- gerie übergeben worden. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, soll der Wortlaut der Einladung Donnerstag früh veröf fentlicht werden. Wie die Telunion von zuständiger Stelle er fährt, ist nach dem Besuch des französischen Bot schafters auch der englische Geschäftsträger Addisson vom Neichsaußenminister empfangen worden. Es ist anzunehmen, daß er ebenfalls die Einladung der alliierten Regierungen zur Ministerkonferenz überbracht hat. Wie die Telunion an zuständiger Stelle er fährt, handelt es sich bei der Einladung weder um eine Note noch um einen persönlichen Brief des französischen Außenministers. Vielmehr ist die Einladung in die Form eines M emoran - du ms gekleidet worden, das — wie üblich — keine Unterschrift trägt. Das Memorandum ist nur sehr kurz. An zuständiger Stelle wird erklärt, daß eine Antwort natürlich erst erfolgen kann, nachdem der Kabinettsrat, der bekanntlich auf den 21. September angesetzt ist, sich mit der sachlichen Frage beschäftigt haben wird. -.'k Zn gut unterrichteten Berliner politischen Kreisen nimmt man an, daß Mussolini an der kommenden Paktkonferenz nicht teilnimmt. Italien werde wohl durch einen Beobachter, vielleicht auch durch einen Sachverständigen ver treten sein, nicht aber durch den Ministerpräsiden ten selbst. Die Sicherheitskonferenz Die „Voss. Zeitung" bezeichnet an Hand von Informationen aus diplomatischen Kreisen als wahrscheinlichen Termin für den Zusam m e n- tritt der Sicherhvitspuktkonferenz den 6. Oktober und erklärt, daß als Tagungsort von schweizerischen Städten in erster Linie Luzern in Betracht komme. Die „Tägliche Rundschau" betont, daß die bevorstehende Mini- terkonferenz nicht eine Entrevue der Außen minister, sondern die Vollkonferenz der bevoll mächtigten Minister ist. Was das Verhandlungs programm anbetrifft, weist das Blatt darauf jin, daß sich die Zuristen in London lediglich mit dem Nheinpakt beschäftigt haben. Es sei daher ganz natürlich, daß auch die Ministerkonferenz ihre Arbeit in derselben Weise abtrennt. Die bevorstehende Ministerkonferenz wird also wohl das ganze Komplex der Ostfragen aus ihren Ver handlungen ausscheiden. Damit dürfte auch die Frage beantwortet sein, ob Polen und die Tschechoslowakei auf dieser Konferenz vertreten ein werden. Der von der französischen Presse erörterte Gedanke einer gleichzeitigen Tagung von zwei Konferenzen, von denen die eine den Rheinpakt, die andere die Ostfragen behandeln oll, bezeichnet das Blatt schon aus rein techrn- chen Gründen als undurchführbar. Man müsse aber damit rechnen, daß im Anschluß an die Konferenz über den Rheinpakt auf einer zwei ten zeitlich und wahrscheinlich auch örtlich ver schiedenen Konferenz die Ostfragen geregelt werden. Das Eingreifen Rußlands tttla«»«Drabimet»unal Berlin, 16. September Zm Augenblick der Ueberreichnng der alli ierten Einladung an die deutsche Negierung ist aus Warschau eine aufsehenerregende Meldung eingetrofsen, die für die bevorstehende» Sicher- heitsverhandlungcn von großer Bedeutung ist. Danach hat die russische Sowjetregierung das Warschauer Außenministerium davon verstän digt, daß der russische Volkskommissar für Aus wärtiges, Tschitscherin, am kommenden Sonntag in Warschau eintreffen vird. um mit der polnischen Regierung zu verhandeln. Dar aufhin hat sich der in Genf weilende polnische Außenminister Graf Skrzynski sofort mit Briand in Verbindung gesetzt. Wie wir aus Kreisen des Auswärtigen Amtes erfahren, hängt der Schritt Tschitscherins un mittelbar mit der Sicherheitsfrage zusammen. Inzwischen ist in Berlin die Nachricht einge troffen, daß Tschitscherin sich von Warschau aus nach Berlin begeben soll. Es ist daher anzuneh- men, daß der russische Außenminister sich auch mit dem deutschen Reichskanzler Dr. Luther und dem deutschen Außenminister Dr. Stresemann in Verbindung setzen wird. Da jedoch vorläufig noch sehr wenige Einzelheiten über die Absich ten Rußlands vorliegen, wird allgemein an genommen, daß die russische Politik einen Gegen- schlag gegen die Sicherhcitsverhandlungen führen und die deutsche Regierung vor neue Tatsachen stellen will. Trifft diese Vermutung zu, so würde der Vorstoß Rußlands von ganz unabseh barer Tragweite sein. Keine Einladung a» Polen und die Tschechoslowakei «Ligen« Drabrm «Iduna» Berlin, 16. September Auf Grund zuverlässiger Mitteilungen glaubt man in Berliner Regierungskrcisen fest stellen zu können, daß weder Polen noch die Tsechoslowakei irgendwie zu der geplan ten Ministerkonferenz hinzugszogen werden sol len. Die beiden Regierungen haben weder offi ziell noch inoffiziell eine Einladung erhalten. Es hat übrigens den Anschein, daß die polnische Re gierung Tschitscherin nach Warschau gebeten hat, um durch eine heimliche Verständigung mit Ruß land eine Hinzuziehung der Ostmächte zu den Sichcrheitsverhandlungen zu erzwingen. Marx gegen Dr. Wirth IEIgcue D r a b t m « I d u n M Berlin, 16. September Wie wir von unterrichteter Zentrumsseite er fahren, beabsichtigt der Parteiführer oes Zen trums, der frühere Reichskanzler Dr. Marx, auf dem bevorstehenden Zentrumspartsilag eine energische Eegcnbewegung gegen Dr. Wirth zu organisieren. Dr. Marx trete nach wie vor dafür ein, daß das Zentrum die Re gierung Luther unterstützt und keinerlei Bin dungen gegenüber der Linken cingeht. Im Ge gensatz zu Dr. Wirth wünscht Marx vorläufig kein Zusammengehen mit den Linksparteien. In diesem Sinne sind auch die Erklärungen zu ver stehen, die Dr. Marx gegenüber einem Vertreter der dem Zentrum nahestehenden „Hohenzollern- schen Kreuzzeitung" abgegeben hat. Zuerst Verhandlungen über den Völkerbund? ISlg«ne Drabtinelduno) Berlin, 16. September Non zuverlässiger Seite erfahren wir, daß nach den Absichten der alliierten Negierungen zuerst' über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund verhandelt werden soll. Die Genfer Besprechungen der alliierten Staats männer hätten in erster Linie dazu geführt, daß man noch vor Ablauf dieses Jahres die Zu lassung Deutschands zun> Völkerbund sicherstellen will, damit dann alle Abmachungen über den Sichcrheitspakt in Kraft treten könnten. Um das Neichsschulgcsetz Am Dienstag traten in Leipzig die Ver treter der Landesregierungen zusammen, um den unverbindlichen Besprechungen zu dem Reichs- schulgesetz Stellung zu nehmen. Als Ergeb ¬ nis des ersten Tages der Besprechungen weiß die „Voss. Ztg." zu melden, daß unter den Landes vertretern kein Einverständnis über den Gesetz entwurf herrscht. Die Vertreter mehrerer großer Länder sollen sich gegen eine baldige Aenderung der bestehenden Volksschulgesetzgebung im Sinn« des Entwurfes ausgesprochen haben. Abreise de Monzies von Berlin Der französische Unterrichtesminister de M on zie hat Dienstag abend mit dem Pariser Abendzug Berlin wieder verlassen. Polen sucht wirtschaftliche Verständigung Im polnischen Finanzministerium fand eine Sitzung des ökonomischen Komitees des Minister- rates statt, in welcher die Richtlinien für die pol nische Handelsvertragsdelegation aufgestellt wurden. Wie verlautet, hat sich die Auffassung durchgesetzt, im Interesse einer Verständi gung mit Deutschland der Delegation völlige Handlungsfreiheit zuzugestehen. Zurückweisung einer rumänischen Forderung Laut „Lokalanzeiger" hat sich das gemischte deutsch-rumänische Schiedsgericht dieser Tage mit der rumänischen Forderung aus dein Jahre 1921 befaßt, sämtliche vor dem Krieg zwi schen deutschen und rumänischen Geschäftsleuten abgeschlossene aber noch nicht erfüllte Ver träge als gültig zu erklären. Das Schieds gericht hat sich dahin entschieden, daß die Forde rung der rumänischen Regierung als verspätet zu gelten habe und infolgedessen alle derartigen Verträge als nichtigzu erklären seien. Die Hafenusünsche der Tschechoslowakei Die tschechische Regierung hat dieser Tage Verhandlungen über die Erwerbung von Hafenrechten an der unteren Oder eingeleitet. Nach Artikel 130 des Verscu-ier Ver trages konnte die Tschechoslowakei bekanntlich Anspruch auf Schisfahrtsmaterial usw. erheben, dessen Auswahl und Zusammensetzung von einem amerikanischen Schiedsrichter, Mister Haynes, zu bestimmen war. Die Tschecho slowakei beanspruchte in den früher geführten Verhandlungen einen Teil des Hafens von Kofel mit der Begründung, daß sie dadurch die Möglichkeit erhalten würde, ihre Wc»re ohne Umladung zum Meere zu schaffen, da die Oder ja international sei. Der amerikanische Schiedsrichter hatte diesen Wunsch der Tschecho slowakei abgewiesen und ihr nur einen Anspruch auf ein Eeländestück im Oppelner Hafen zuge sprochen. Damit war diese Angelegenheit rechtskräftig erledigt. Nunmehr hat die Tschechoslowakei privatgeschäftliche Verhand lungen ausgenommen, um festzustellen, ob die beteiligten deutschen Behörden bereit sind, auf Grund eines Eeschäftsvertrages Anteil am Kaseler Hafen zu gewähren. Die Reichsregie rung hat zu diesen Verhandlungen noch nicht Stellung genommen, sondern wird abwarten, was sich aus den privaten Verhandlungen der Tschechoslowakei ergibt und wie die inter- esfierten Behörden sich entscheiden. Frankreichs Ostoasallen Ein oftmals gut unterrichteter Mitarbeiter des Genfer „Journal" will wissen, daß man bei den Londoner Juristenverhandlungen auf Ver langen Frankreichs ein Verzeichnis derjenigen Fälle ausgestellt habe, in denen Frankreich unbeschadet der Unverletzlichkeit der Westgrenze Deutschlands seinen östlichen Alliierten zu Hilfe kommen kann. Diese Liste hätte Frankreich und seine östlichen Verbündeten llr zu kurz und zu bestimmt gefunden. Sie vünschcn sie zu verlängern und näher zu präzi- ieren. Großbritannien stehe jedoch auf em Standpunkt, daß sie ausführlich genug sei ind fürchte nicht ohne Grund, daß sie den un- berwindlichen Widerstand Deutschlands Her vorrufen werde. Nach Auffassung des Artikel- chreibers wird man nunmehr anstatt zur Methode der Aufzählung der Fälle zu schreiten, ie grundsätzlich definieren, d. h. feststellen, wantt ein Angriff vorliegt.