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WOm-EllWel 8WlÄ Amtsblatt Anzeiger Nr. 86 Sonnabend den >6. April iMO 60. )ahrg Kreidank: Verkauf von gekochtem Kalbfleisch,W 45U Seite In geborenen-Kultur in großem Maßstabe einzu'füh- j Nach einer Dresdener ZeitungSmsidung ist der Jetzt erst schein! der Zeitpunkt gekommen, wo stellt die E-Höb.mn der Gespanns weitere Forffttbruna der s^t- dm mW Abg. Dürr (sre kons.) wuch eine Revision aller Ne'Mriageoogeoronere Z mmermonn ,eir tangerer Zeit herzkrank. Sein Zustand hat sich so oer in den ersten drei Quar- ist etwa 700 Ballen, in In Ostafrika bestehen jetzt Europäerpflanzungen, die Brief- und Telegramm-Adresse Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal Das Plus au!s Ostafrika ralen des Jahres 1909 Togo etwa 180 Ballen. 17 mittlere und kleinere Geschäftsstelle chulstraße Nr. 31. Reichsregierung nitt Rat und Tai an ihrer finden. Fernsprecher Nr. 11. Der Staatssekretär schloß mit dem Ausdrue der Hoffnung, daß die deutsche Kaufmannschaft und Industrie, durchdrungen von der Wichtigkeit des Gegenstandes, ihrerseits nicht erlahmen wer den, um mit möglichst starker Beteiligung eine Auf gabe zur Lösung zu bringen, jvie sie in gleichem Umfange selten gestellt worden ist. Sie werden die Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen anher der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersvorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. 2000 Hektar Mir Baumwolle, ferner 24 Pflanzun gen, die in Zwischenkultur etwa 3300 Hektar mit Baumwolle verpflanzt haben. In Entwicklung be griffen sind 12 Baumwollplantagen, die im gan zen 85 000 Hektar belegt haben. Alle diese Neuanlagen sind erst möglich gewor den durch den Bau der o st a f r i k a n t s ch e n Z e n t r a l b a h n, die heute bereits ungefähr 550 Kilometer von der Küste erreicht hat und in rascher Folge bis nach Tabora vorgestreckt wird, das, 1000 Kilometer von der Küste entfernt, das Zen trum desjenigen Distrikts wird, welcher allem An schein nach entsprechend der Intelligenz seiner Be völkerung und der Qualität seines Bodens, soweit sie bisher bekannt ist, verspricht, ein größeres Baumwollgebtek zu werden, vorausgesetzt, daß die Niederschläge günstig sind. Der Tabora-Distrikt hat etwa die Größe des Königreichs Bayern, der daran nördlich anstoßende Mnansa-Distrikt die des Kö nigreichs Sachsen. Bei diesen Versuchen Hal sich herausgestMt, daß Togo eine Baumwolle produziert, welche Er satz für amerikanische Baumwolle zu bieten geeignet ist, und auch Ostafrita eine gleiche Qualität abgeben wird, wie dies die an grenzenden englischen Nyassa-Länder zeigen. Bis her wird in Ostafrita nur die sehr hochwertige ägyptische Varietät gezogen. Auch in Kamerun, in dem Grasland nach Adamana zu, dürfte eine der Upland-Baumwolle gleichwertige Sorte ge- , dethen. Aber ein wirklich durchgreifender Versuch, , die Baumwolle als Plantagen- und als Ein- 1 Hoheitsrechte des Königs erblickte und hieran nichts gc- ändert wißen wollte. Abg. Dr. Uoth (sreis.) erklärte, daß seine Partei auch den Ausgaben für Orden nicht zustimmen könnte, solange die Mittel für dringende wirtschaftliche Zwecke nicht vor handen wären. Die sozialdemokratische Fraktion ließ durch den Abg. Kindermann die Erklärung abgcben, daß ste alS grundsätzliche Gegnerin der Ordensauszeichnungcn gegen das Kapitel stimmen würde. NamenS der lonser- vativen Partei erklärte Abg. Opitz, daß das Recht, Orden zu verleihen, ein Vorrecht der Krone wäre, das keiner Kritik unterstände. Die Abgg. Merkel (natl.), Hart mann (natl.) undAanshammer lnatl.) begründeten ihren persönlichen ablehnenden Standpunkt zu dem Kapitel. Nachdem noch Abg. Günther (freis.) sich gegen die Erklärung des Abg. Opitz (kons.) gewendet hatte, stimmte die Kammer den Einnahmen und Ausgaben bei Kap. 34 mit 48 gegen 34 Stimmen zu. Darauf berichtete Abg. Mangler (kons.) über Kap. 42 und 43 des ordentlichen Staatshaushalts-Etats für 1910/11, Ministerium de» Inner«, Kreis- und Amts hauptmannschaften und Delegation Sayda sowie Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheits teilungen betr. Abg. Krodauf (freis.) erklärt, seine Partei könne nicht allen Einstellungen dieser Kapitel zustimmen. Redner äußerte eine große Anzahl Wünsche und brachte eine Reihe von Beschwerden vor. Der Wahlkreis ist bisher — seit 1867 - stets konservativ vertreten gewesen, and zwar Hai es bisher niemals einer Stichwahl be durft. Dr. Udo Graf zu Stolberg-Wernrgcrodc wurde in der Ersatzwahl für den Regierungsprä sidenten Steinmann am 23. Februar 1895 zum Vertreter dieses Kreises gewählt und blieb es bis zu seinem Tode. Bet der letzten Wahl im Jahre 1907 hatte er von 21 860 abgegebenen gültigen Stimmen 20 343 auf sich vereinigt; m den Nest teilten sich ein Freisinniger, ein Pole lrnd ein So zialdemokrat. Ungültige- Reichstagsmandat? Die Wahlprüfung»kommtssion WS Reichstages oeihandelte über die Wahl deS Abg. Sievert (natl.). ES Wurde derselbe Beschluß gefaßt wie bei der Wahl des Abg. Wehl, daß die Agitation tu ttiiegeroereinen unzulässig sei. Demnach ist die Ungültigkeitserklärung auch dieser Wahl durch die Kommission zu erwarten. Reichstagsabg. Zimmerman« erkrankt. Atts Sem Die Lage irr der Baugeiverbekrists hat sich nach einer Meldung aus Berlin gestern nicht gebessert. In den VergleichSoerhand- lungen zwischen dem Verdaut dlr Baugeschäfte und dem Zentralverband der Zimmer handelte eS sich um die Ane.kennung der Akkordarbeit durch die Ac- beittr. Die Beratungen mußten abermals ver sagt werden. Reichstagserfatzwahl. Aus JohanntSburg, 15. April, wird uns geschrieben: Bei der RcichStagSersatzwahl im Wahl kreise OletzkoLyck-JohannrSburg wurden 23 737 giltize Stimmen abgegeben. Auf Kochan (null.) entfielen 12 655, auf Kraemer (kons.) 10161 and auf L nde (Soz) 910 Stimmen. Zersplilt ,t ind 11 S'immen. Kochan ist somit gewählt. > Nachtübung des Verbandes der Schul- und BersuchS- ' schiffe stieß am Mittwoch abend in der Nähe von ' Arcona (Rügen) der kleine Kreuzer „München" mit > demT orpedoboo t „3122" zusammen. „München" : wurde am Bug leicht beschädigt. Auf dem Torpe- l doboot, daS an der Steuerbordseite in Höhe der oo:- deren Maschine gerammt wurde, liefen 2 Maschinen- räume und der Heizraum voll Wasser. Ingenieur- ' asptrant Genne und Maschinistenmaat Krufter sind > t o t. Andere Personen wurden nicht verletzt. Dar ' Boot wurde zwischen zwei anderen Booten nach Saßnitz geschleppt. Dem Bericht eines Augenzeugen sei folgendes entnommen: Wir waren etwa um 10^ Uhr nachts, 20 Seemeilen vom Lande entfernt, im Begriff, eineu Angriff zu machen. Plötzlich wurde der Himmel durch Leuchtkugeln und Scheinwerfer erhellt. Unser Kommandant rief sofort: „Da ist etwas passiert!" Wir eilten in rasender Fahrt zu Hilfe. Leider sahen wir, daß „3. 122" bereits mit dem Hinterschiff im Wasser war. Wir taten sofort alles, was zur Rettung de- Bootes nötig war. Früh um 3 Uhr wurde das beschädigte Torpedoboot durch die Boote „3. 128" und,V. 160" in langsamer Fahrt nach Saßnitz eingeschleppt. ES muß als ein großes Glück bezeichnet werden, daß daS Wetter absolut klar war. Bei bewegter See hätte das Unglück unab sehbar werden können. Eine Skandalizene im preuWchen Abgesrdnetentzauie. Im preußischen Abgeordne.enhaufe kam es gestern gegen Schluß der Sitzung zu sehr hef tigen Skandalszenen. Der Sozialdemo krat Leinert hatte in einer Rede gegen den Sifen- hahnminister die Löhne der Eisenbahnarbetter als Hungerlöhne bezeichnet. Der Minister stellte da gegen eine Reihe der Letnertschen Redeblüten zu sammen, die er als „Phrasen" bezeichnete, wöbet ihn die Sozialdemokralen mit heftigen Zwischen rufen unterbrachen. Der Präsident rügt« diese Zwi schenrufe als nicht der Ordnung des Hauses ent sprechend, worauf ihm der neueingetretene Zehn- gebote-Hoffmann entgegenrief: „Der Präsiden! weiß ja selbst mit der Ordnung dieses Hauses nicht so genau Bescheid, das habe er ja am Dienstag bei der vierten Lesung der Wahlrechtsivorlage bewie sen." Es folgten weitere erregte scharfe Bemerkun gen, bis schließlich der Präsident erklärte, er könne von Mitgliedern des Hauses wohl verlangen, daß ste sich so benähmen, wie es sich für königstreue Männer gezieme. Als die Sozialdemokraten ihn nrit Lachen unterbrachen, rief der Präsiden! dem Genoffen Ströbel zu: „Sie sind ja selbst ein künigs- treuer Mann, denn Sie haben den Abgeordneten- sälmunert, daß er olttn Arbeiten fern bleiben muß ES dürfte ihm kaum mehr möglich sein, ein Mandat zu übernehmen. Zimmermann vertritt bekanntlich ''en sächsischen ReichStagSmahikreiS Zschopau — Marienberg. Ueber den schweren Unglücksfall in der deutschen Marine, von dem wir gestern Mitteilung machten, wild heute folgender amtliche Bericht auSgegeb-n: Bei einer Aus dem Auslande. AuS dem ösierreichischenAbgeorduelenhaus In der gestrigen ersten Sitzung nach oen ' Osterferien war das Haus fast vollständig versam melt. Alle Minister waren anwesend. Die Tri bünen waren dicht besetzt. Auf der Tagesordnung stand die 182 Millionen-Anleihe, die Dienstpragmatik für Staatsbeamte und weitere Vor lagen. Zu Beginn der Sitzung entstand gro ßer Lärm bet den Tschechisch-Radikalen Nach Verlesung des Einlaufes beantragte Abg. Seitz (Soz.) unter lebhafteni Protest gegen die eigen mächtige Festsetzung der Tagesordnung durch den Präsidenten, der dabei den Einflüßen der Regie rung gefolgt sei, namentliche Abstimmung über die Umstellung der Tagesordnung dahingehend, daß die Dienstpragmalik an erste Stelle; die Anleihe an zweite Stelle gestellt werde. Der Antrag fand ge nügende Unterstützung. Der Abg. Chok (tschechisch- radikal) und Stranzkh (Tscheche) tadelten gletek- alls in scharfen Worten das Vorgehen des Prä sidenten, der einen Geschäftsordnungsbruch began gen habe. Präsident Paltai erklärte sein Vorgehen bei Festsetzung der Tagesordnung als der Ge schäftsordnung vollkommen entsprechend. Hierauf begann die namentliche Abstimmung. Nach längerer Debatte wurde der Anirag Seitz mit 259 gegen 2I9 Sttnmien abgelehnk. (Großer Lärm.) Die Tschechisch-Radikalen stießen Psui-Rufe aus Das Haus begann dann die erste Lesung der Anleihe- Vorlage. eid geschworen!" Darauf ein Zwischenruf de« Zehngebote-Hoffmanns: „Den Witz haben Sie ja schon einmal gemacht!" Ein Sturm der Entrüstung ging durch das Haus auf diese unerhörte Provo kation. Der Präsident erklärte rund heraus, daß er die Ordnung nicht mehr aufrecht erhalten könne, wenn das Haus nicht eine neue Geschäftsordnung schaffe, die schärfere Mittel vorsähe. demokratischer Seite wird behauptet, daß die sozial demokratischen Vereine anders behandelt werden, als die übrigen Vereine. (Zuruf von der Linken: Mit vollem Recht I) Es hat aber schon Abg. Brodaus den Schwarzen berger Fall angeführt, wo ein Militürverein sich über un gerechte Behandlung beschwert. An der mißlichen Lage : der Gastwirte und Saalbesitzer ist nicht die Regierung : schuld, sondern die starke Konkurrenz, welche die Gast- , wirte selbst einander machen. Die Regierung ist jeder engherzigen und kleinlichen Maßregel abhold und wünscht, daß jede kleinliche Maßnahme, welche das Vereins- und Bersammlungsrecht unterbindet, vermieden wird. Ich werde mit Entschiedenheit dafür sorgen, daß dieser Grund satz befolgt wird, muß aber die Behörden gegen den Vor wurf in Schutz nehmen, daß sie eine Nadelstichpolitik be folgen sollen. Gewerkschaftliche Versammlungen können, wenn sie öffentlich sind, genau so überwacht werden, wie jede andere öffentliche Versammlung. Das Ministerium hat aber die Polizeibehörden darauf hingewiesen, es wünsche nicht, daß nun jede Gewerkschaftsversammlung überwacht wird. Es können aber auch Fälle Vorkommen, wobei eine solche eine politische Versammlung wird. Durch Boykotts können kleinere Gewerbtreibende in ihrer Existenz ruiniert werden. Vcrrufserklärungen sind nach 8 153 der Gewerbeordnung unberechtigt, und die Polizeibehörden dürfen daher diese Rechtsauffassung auf das Verhältnis zu anderen Gewerbetreibenden übertragen. Nach weiterer ausgedehnter Aussprache und einer Ge schäftsordnungsdebatte werden die Anträge Brodaus: in Kap. 43 bei Titel 7 19 000 Mk. Mchrforderung an Ge spanngeld, bei Titel 9 800 Mk. für Beschaffung der Woh nungen für die Vorstände der Amtshauptmannschaften zu , Leipzig und Dresden-Altstadt zu streichen, mit 39 gegen 23 Stimmen abgelehnt und alsdann die Kapitel 42 und 43 nach der Vorlage bewilligt. Damit ist h,7 Uhr abends der zweite Punkt der 9 Punkte umfassenden Tagesordnung erledigt. Die Kammer reu, war mangels der Verbindungen eine^ liberale Auslegung deS Reichsversicherungs ¬ wegen dem Mangel der Erfahrungen anderseits^ Abg. JUg» (Soz.) wendet sich gegen die sog. Nadel- dvcki noch ein wenig aussichtsreiches Unternehmen, fftichpolitik der Amtshauptleute. Abg. Dr. Hähnel (kons.) Eine große Anzahl Anregungen und Wünsche äußerte auch Abg. Nitzschke (natl ). So wünschte er vor allem eine schnelle Erledigung der Geschäfte bei den Kreis- und Amtshauptmannschaften, eine baldige Reform der Land- gemcindeordnung, die nicht mehr in die neue Zeit passe. beschäftigt sich dann mit Metttionen. Abg. Poser« (natl.) beantragt, die Petition des Be zirksverbandes der Gastwirte ver Amtshauptmannschaft Flöha um Ausdehnung der Prüfung der Bedürfnisfrage bei der Konzessionierung von Schankwirlschaften auch auf die alkoholfreien Wirtschaften, auf sich beruhen zu lassen, was auch geschieht. Weitere Petitionen um Ausbau der Sicherung des Ko. alitionsgesetzes werden der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Bei Schluß der Berichterstattung dauert die Sitzung noch fort. Nächste Sitzung morgen vormittag '-glO Uhr. Tages ordnung : Allgemeine Vorberatung über Dekret 29, den zweiten Nachtragsetat. für W Mchl. AMM M St» ZlaSlral zu Hchnsitiu-kruMsl Orga« aller Gemeindeverwaltunge« der umliegende« Ortschaften. Zweite Kammer. 60. öffentliche Sitzung. Dresden, 14. April. der heutigen Sitzung berichtete zunächst Abg. Anders (natl.) über Kapitel 34 des ordentlichen StaatS- haushalts-Etats 1910/11, Grdenskanftei betr.» Äbg. Hettner (natl.) : Die große Mehrzahl seiner politischen Freunde würde für das Kapitel stimmen, da sie in dem Rechte, Oroen zu verleihen, einen Ausfluß der die weitere Fortführung der Versuche einen ' sol- 59 Jade ält sind ' chen Erfolg zu versprechen scheint, wo die in dieser Staot-minister Graf Vitzthum v. Oü.städt: Die ^n-dlfftne investierten Kapitalien einen Umfang an- Abschaffung dcS Gcspanngeldes würde nicht eine Ver nehmen, daß auch die Reichsregierung zur Fort- dilligung, sondern eine Verteuerung bedeuten. Mancher führung der Arbeit und zum Schutz der Proiveri- Amtskauptmann müsse so viel reisen, daß er mit zwei laßt ist. Hak sie bisher ihre Haupmufgabe darin über die Verhältnisse in seinem Bezirk durch eigenen gesehen, durch Erschließungsbahnen überhaupt efft Augenschein überzeugen. Auf Dienstwohnungen mußte den Boden vorzuberciien, so tvtrd sie jetzt mit der "j°!' rukommen weil cs in größeren Städten sehr schwer Prtvatindustrie in eine ArbetisletlM'g etntreteu kön- Besetzm-g nen, von der man nch Nützliches versprechen darf, schäften wird nach Möglichkeit vermieden. Von sozial- Sächfischer Landtag. Erste Kammer. 29. öffentliche Sitzung. Dresden, 14. April. Auf der heutigen Tagesordnung standen 14 Punkte. VizeprästdentOberbürgermeisterDr. Krutlrr referierte zunächst namens der zweiten Deputation über den Gesetz entwurf, einige Abänderungen der Ptnstonsgesetze für die evangelisch-lutherische Geistlichkeit betreffend. Dieses Gesetz steht im Anschlusse an die Gehaltsregulicrung der Geistlichkeit eine Neuregelung der Abgaben zum Emeri tierungsfonds vor- Antragsgemäß wird der Gesetzentwurf unverändert nach der Vorlage angenommen und damit der gleiche Beschluß wie in der jenseitigen Kammer gefaßt. Exz. Geh. Rat Dr. Mach berichtete darauf u. a. namens der ersten Deputation über den Gesetzentwurf, einige Abänderungen des Gesetzes über das Pfa«dl«ih- grmerke betreffend. Beantragt wurde im Sinne der zweien Kammer, den Minimalsatz von 10 Pf. im Gegen satz zu der Regierungsvorlage beizubehalten, im übrigen aber die Vorlage unverändert anzunehmen. Debattelos fand der Gesetzentwurf darauf Annahme. Oberbürgermeister Dr. Dittrich hatte über Kapitel 63» des ordentlichen Etats für 1910/11, Kandeswetter- warte, zu berichten. Hierfür werden 68479 Mk. gefordert und bewilligt. Verschiedene Titel des N<ch«»schaft»kericht» aus der Finanzperiode 1906/07, Departement des Innern betr., sanden auf Antrag des Berichterstatters, Kommerzienrat Horsch-Pirna, glatte Erledigung. Es folgte sodann die Erledigung von Petitionen. Nächste Sitzung: Dienstag, 19. April, mittags 12 Uhr. Tagesordnung: Etatkapitel 62 und 63 deS ordentlichen, und Kapitel 1, 3, 4, 5 und 7 des außerordentlichen Etats, Botanischer Garten, Versuchsstation Möckern, Vermehrung von Lokomotiven, Personenwagen und Werkstätten erweiterungen. Dernburg über die Baumwollfrage. Vor dem Deutschen Handelstage sprach gestern abend der Staatssekretär des R e i ch s k o l on t a l a m t s, Exzellenz Dern burg, in Berlin über Baumwollfragen. Der Staatssekretär ist in der Lage, seine vor drei Jahren ausgesprochene Anschauung aufrechtzuerhal len, wonach er als Hauptaufgabe der deutschen kolonialen Entwicklung eine weitgehende Befrei ung der deutschen Jndustriewirt- s ch-a f l von der Bevormundung durch andere Nationen, welche die unentbehrlichen Roh stoffe beherrschen, bezeichnete. Für manche wichtige Rohstoffe ist die feste Basis gewonnen, die uns mit Sicherheit im Verlaufe von kurzen Fristen einen großen Teil des betreffenden Rohmaterials liefern Wird. Innerhalb ganz kurzer Zeit wirb z. B. in den deutschen Kolonien so viel Kopra gezogen werden, als im Jahre 1907 der deutsche Import war. Hinsichtlich der H a n f st o f f e wird jeder deutsche Bedarf schon in etwa 1 bis 2 Jahren ' gedeckt werden. Auch beim Kautschuk, bei dem ' Deutschland 1907 etwa 100 Millionen Mark an das Ausland zu bezahlen harte und das ganze Quantum aus den deutschen Kolonien bisher nur erst 10 Prozent des gesamten deutschen Bedarfs ausmacht, wird sich dieses Quantum in wenigen, Jahren mindestens verdreifachen. , Neuerdings Hai sich auch etne Reihe von In- ' dustriellen veranlaß! gesehen, größere Flächen, Baun, Wollbodens tn den Kolonien § zu belegen, und Man Wirb für das Jahr 4909 j zum erstenmal das Resultat dieser jetzt in Betrieb genommenen Anlagen in der Exportstattstik vorfin- , den können. Dabei wird es sich im Vergleich zu, den bisherigen um erhebliche Quantitäten handeln. !