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Der Telegraph von Berlin. Von dicsri- Zeitschrift cr- schcoit w!'chcnti>ch alle strci- !.>ac i e lnS Bogni Tcrt. Zu icdcr Nummer gelchrr ein Äioeckupftr, weiMeS ÄiUui, tuiiqcn der ucuesie» Parncr und Wiener Moden em» l'ält: auch werde» von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neue sten Mcudlcs w. beigegeden werden. Eine Zeitschrift für Der PrünttinerativnSrreiS ist für Berlin monatlich 12 Lgr. K Pf. . vierteljährlicl; 1 stitlnr. ."> Sgr. i für aus- wäiitgc Tlieilnelnucr vicllcl- jästrlich 1 Rllilr >» Tar. Die Ki'niglim wolstlbblichcu Bostämkrr und alle soliden Buchlnindluugen Deutschlands ncl'iucn DcstcUungc» an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern- Nur im Kraftgefi'chlc Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich zum Ziele- Makkhisso n. 22. Merlin, den 2. Juni 1837. Laura Luchelli. (Fortsetzung.) Man hatte sich aus dem Salon in das eigentliche Speisezimmer begeben, wo eine ein fache Tafel, auf der aber ganz junges, gesot tenes Kalbfleisch, eine Lieblingsspeise der Ita liener, nicht fehlte, für sie bereitet war. Man hatte sich bald zu Tische gesetzt, und Paul bewundertejctztAngelika's hoheSchönheit, durch den Schein der Wachskerzen noch mehr erhöht. Ihr Blick war bald sanft, bald lebhaft; ihr Gesicht trug zwar die Grundfarbe der Jtalie- lienerinncn, war bald blühend und frisch; doch fehlte ihren Zügen der Ausdruck, welcher Paul unwillkührlich zu Laura hingczogen. Eine Vergleichung zwischen der Stimme An- gelika's und Laura's konnte er nicht anstellen, da er die Letztere noch nicht sprechen gehört. Es war ihm dies sehr angenehm; denn trotz seiner liebenswürdigen Wirthin blieb Laura sein einziger Gedanke. — Paul hatte während der Mahlzeit statt des Weins um Wasser ge. beten, und Angelika kredenzte ihm jetzt ein Glas, mit Anmuth sprechend: „Unsere Villa sicht unter dem Schutze Neptun's, Signor, dessen Element Wasser ist; nehmt es also sür einen göttlichen Trank!" — „In Wahrheit, Signora," entgegnete Paul, „der castalische Quell konnte den alten Sängern nicht kräfti geres bieten!" — Angelika nahm diese Ar tigkeit unbefangen auf, welche Unbefangenheit sie zum Theil auch behielt, als ihr Bruder also anhob: „Signor Paolo, Ihr seid eigent lich der Gast meiner Schwester: denn sie ist Besitzerin» dieses Landhauses und so güiig, es auch mir gewissermaßen als Eigenthuin einzuräumen. Wir sahen Euch öfters hier vorbeigehen, und da Euch meine Schwester für einen Deutschen hielt, so wünschte sie Eure Bekanntschaft zu machen. Ich sage Euch, sie ist in Eure Landsleute ganz vernarrt und ich werde sie noch über die Alpen wandern sehen." — Bei diesen letzten Worten erröthcte Angelika und drohte ihrem Bruder mit dem