Volltext Seite (XML)
' ,' " - ' ' -l ,' " -— "77>^ — ' — -- - rrMbMslßsfremö SiMür. rei ri. «»Mu »li »l.Ni «4» MEt jPm kk «Iwttntttlkl sll tWWtttl Dienstag, de» »I. November LSL L, nachmittags V Uhr im Sitzungszimmer de» Ratskeller». N IagsblattmöMntLblatt jur 5K H1.M5 ÄEchmZchMninMs.Gninhain.HgrknskinSohMrd' Mrgrn8taöt.KsfM5 Lru8tESihMbsrg,SchVavtnbG bM-M-schlL Mr „UeuibltM, »ottufr«»«»" irsch^o II,Nch >» *«» »I» >i »«ch t» „» »o-UIIch 00 Pf». I I» der »n lch. PchiluU, liPtz., „» «u»Qt» 1» »f«., i» «milch« «UI dir «»»M »ä »Ü>. «öl,»Ml 4» »f,, i» »I« »I, « - unsere» engeren Vaterlandes sondern de» ganzen Deutschen Reich» beiträgt, wohl erwarten können. Der Boriroß de» Zentrum» in Bayern gegen da» Ministerium hat — den Ultramontanen wohl selbst unvermutet — zur Auflösung des Landtag» ge führt. E» bleibt van abzuwarten, ob der antiklerikale Block stark genug fein wird, im Parlament die Macht und den Uebermuh der Zentrumspartei zu brechen. Auf dem Äebiete der auswärtigen Politik war die verflossene Woche arm an besonder» bemerkenswerten Er- valofwNvbSchneed«). Henfp«Mch»ei Schneeberg 1V. Aue 81 HchwarraadeeIlS. H Wie selbst der sonst gegenüber England ziemlich zahme Berliner Lokal-Anzeiger bekennt, ritz Faber mit schonungs loser Hand den Vorhang von den Ereignissen, hie sich im Hochsommer auf der internationale» Bühne und besonders hinter deren Kulissen abspielteu und scheute sich nicht, klipp und klar zu sagen, dass England einen Ueber- fall auf Deutschland plante, um dem verbündeten Frankreich zu helfen. Weuq elf nicht dazu kam, so sei die» hauptsächlich der Unbereitschaft der englischen Flotte und der Armee zu danken. Fabers Rede warf auch besonders auf die kriegerische Rede Lloyd Georges sowie auf die Berufung Winston Churchills zum Marine- Minister ein kennzeichnendes Licht, indem er sagte: „Zur Zeit der schweren Krise, welche die Marokkounterhand lungen zwischen Deutschland und Frankreich begleitete, war das liberale Kabinett geteilt in, seiner Ansicht, ob England e» mit Frankreich halten sollte oder nicht. Er kenne die Namen der KabtnettSmitglieder, die für Frankreich und die Namen derer, die nicht für Frankreich waren, aber er werde nur da» Gute sagen und das Böse verschweigen. Lloyd George und Winston Churchill stellten sich ehrlich auf die Seite HraMkreich». Diese beiden Männer waren dafür, daß England, seinem Ver trag: gemäß, Frankreich unterstützen müsse. In den nächsten Tagen dürfte das freilich in Abrede gestellt iverden, aber die Zukunft werde die Wahrheit seiner Worte beweisen." Faber fuhr fort: »Im kritischen Augenblicke zeigte eS sich, daß die Flotte in dreiAeilen aufgebrochen war, von denen einer südlich von England, der andere in der Nähe von Irland, und der dritte im Norden von Schottland weilte. Die deutsche Flotte hatte man ganz au» den Augen ver loren, niemand wußte, wo sie war. Die größte Gefahr lag darin, daß das Kabinett nicht mußte, was vor sich ging, und daß die deutsche Flotte die drei Teile unserer Flotte überfallen und sie einzeln schlagen konnte, aber es waren noch andere Gefahren vorhanden, mag man sie auch morgen verleugnen. Der Admiral eines Teils der Flotte wußte, daß wir vor dem Ausbruch eines Krieges standen. Er schickte einen Offizier zu dem Kommandanten der Forts, die den Hafen schützen, in dem sich seine Flotte aufhielt, und ließ anfragen, ob die Flotte unter dem Schutze der Festungsbatterten sicher sei. Die Antwort lautete, daß von einer Sicherheit keine Rede sein könne." — DaS Kabinett sei weise genug gewesen, in den Tagen der nationalen Gefahr das beste seiner Mitglieder an die Spitze der Admiralität zu stellen. Winston Churchill habe einen KriegSrat für die Admiralität gebildet, der in der Zukunft dafür sorgen soll, daß nicht wieder solche Fehler vorkommen, nicht wieder Mangel an Kohlen herrscht, und daß Festungsgeschütze in Zukunft so aufgestellt werden, daß sie nicht schutzsuchende britische Schiffe bedrohen. Auf Grund bester Information könne er ferner erklären, daß die Armee besser vorbereitet war als die Flotte. Man trug sich während der jüngsten Krisis mit der Idee, sechs Divisionen der regulären Armee auf dem Kontinent zu landen, um dem verbündeten Frankreich zu helfen. Vielleicht werden die Ausführungen de» englischen Politiker», der unbedingt ernst zu nehmen ist, endlich einmal denen die Augen öffnen, die Yen Freundschaftsbeteuerungen Englands blindes Vertrauen entgegenzubringen pflegen. Jedenfalls lassen sie erneut erkennen, wie dringend not wendig für Deutschland eine starke Flotte ist. IM Plenum des Reichstags beschäftigte man sich vor- wiegend mit dem Schiffahrtsabgabengesetz, da» nun- mehr bi» auf einige einstweilen zurückgestellte Abschnitte in zweiter Lesung erledigt ist. Am erfreulichsten bet der Be ratung dieses an sich recht unerfreulichen Gesetze» war die einmütige Haltung der sächsischen Abgeordneten aller Parteien gegen die Vorlage. Zutreffend erwiderte der konservative Abg. Giese auf den deshalb erhobenen Bor wurf des ParttkularismuS, daß lediglich schwere verfassungs rechtliche und wirtschaftliche Bedenken geaen die Erhebung von Schlffahnsabgaben auf der Elb«, di« «ine schwer« Schäotgung der sächsischen Industrie zur Folge haben würd«, bei der Beurteilung der Frage maßgebend se.en. In der Tat hätte man etwa» mehr Rücksicht aus dir sächsische Industrie, die so viel zu« Wohlstand und zum Ansehen nicht nur eigniffen. Unter den vielen Meldungen, die vom italienisch- türkischen „Kriegsschauplatz" kamen, beanspruchte nur eine erhöhtes Interesse: die Nachricht, daß eine italienische Flotte in den Dardanellen erschienen sei. Und diese eine Nachricht wurde prompt dementiert. Die Revo lution in China, die den Rebellen oder — wie es neuerdings in de» Depeschen heißt — den „Reformern" Erfolg auf Erfolg gebracht hat, wird allem Anschein nach mit dem Siege der Republik, vielleicht auch mit dem Zer fall des Reich» in eine Anzahl selbständiger Statten enden, und die Lage in Persien ist durch das Bor gehen Rußland» von neuem arg bedroht. ragosgokcliledl«, Deutschland. Berlin, 19. November. (Der nationalltberale Wahlaufruf.) Im Reichstagsgebäude fand gestern nachmittag unter dem Vorsitz Bassermanns die Sitzung des Zentralverbande» der nationalliberalen Partei statt, in der der Text des Aufrufs für die Reichstagswahlen festge stellt wurde. ES heißt darin: Am 12. Januar 1912 soll das deutsche Volk über die künftige Zusammensetzung des deutschen Reichstags die Entscheidung fällen. Ernst und entscheidend wie kaum zuvor wird dieser Wahlkampf wer den. Begeisterungsvoll sind wir vor fünf Jahren in den Wahlkampf eingetreten, um den nationalen Block zu er richten und mit ihm gute volksfreundltche Politik zu treiben im Kampfe gegen Zentrum und Sozialdemokratie. Heute ist der Block zerstört, die wettauSschauenden Leiter der Blockpolitik zum Rücktritt gezwungen. Uebermütiger als je erhebt der Ultramontanismu» sein Haupt, die Unzu friedenheit im Lande führt der Sozialdemokratie neue An hänger zu, die auswärtige Politik genügt nicht dem natio nalen Empfinden weiter Kreise im deutschen Volke. Die nationalltberale Partei wird ihre« alten nationalen Tradi tion getreu für die Ehre und da» Ansehen de» Reiches und für die Geltendmachung unserer nationalen Ansprüche eintreten. Sie wird al» liberale Partei kämpfen für die Gleichberechtigung unsere» werktägigen Bürgertums. In der heutigen maßvollen Schutzzollpolitik und in einer ge rechten Steuerpolitik erblickt sie die best» materielle Sicher ung aller Volksschichten. Berlin, 19. November. (Major von Parseval zum Professor ernannt.) Dem bekannten Luftschiff- Konstrukteur Major a. D. Dr.-Jng. von Parseval ist durch Erlaß de» Kulturminister» in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen da» Prädikat Professor ver liehen worden. Major von Parseval ist seit zwei Jahren in der Abteilung für Maschtneningenieurwesen an der Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg al» Privat- dozent für daS Gebiet der aeronautischen Triebwerk« tätig. Er besitzt bereit» die Würde eine» Ehrendoktor- Ingenieur». Berlin, 19. November. (Metallarbeiterstreik tu Berlin.) Hi« sind zur Zeit bereit» etwa 4000 Former, Dreher und Hilfsarbeiter ausständig. Neu hinzu- getreten sind 200 Dreher. Die Verhandlungen, die bisher zwischen den Parteien gepflogen wurden und ergebniSlo» verlaufen sind, werden vorau»sichtltch zu Beginn der kommenden Woche wieder ausgenommen werden. Der Arbettsnachwrt» der Metallindustrie«-» ist heute bi» auf weitere» gesperrt worden. Frankfurt a-M., 18. November. (Eine Ex« peditton nach dem Kongo.) Wie, der „Fris Ztg." zufolge, au» kolomalen Kreisen mitgetetlt wird, beabsichtigen mehrere Kolonialgesellschaften und interessierte Einzelper sonen die Entsendung einer Expedition, nach d«m von wocbeascliau. Schneeberg, 20. November. Gedenktage, die besonder- laut gefeiert werden, sind nicht immer die bedeutendsten. Aber in der vergangenen Woche ist ein Gedenktag sang- und klanglos vorüber- gegangen, der wohl wenigsten» eine Erwähnung verdient. Am 17. November waren 30 Jahre seit der Verkündigung der Botschaft Kaiser Wilhelm» de» Ersten ver flossen, die den Grundstein zu unserer sozialen Gesetz gebung bildete. Ein Menschenalter ist darüber dahinge- gangen — vieltausendfachen Segen hat die. praktische Wirkung dies« Botschaft den minder bemittelten Klassen in den verflossenen drei Jahrzehnten gebracht. Milliarden find m» die Versicherten aller Zweige gezahlt worden, Hunderte von Millionen sind für den Bau von Arbeiter wohnungen, Krankenhäusern, Genesungsheimen und für ähnliche,Wohlfahrt»etnrtchtuugen aufgewendet worden. Keine Ration kann sich eine» so gewaltigen Fürsorgewerks für die in Hatter Arbeit um da» tägliche Brot Ringenden rühme», kein Land der Erde hat für die Stiefkinder des Glück» derartig« Opfer gebracht wie unser großes, ge- liebt«» deutsches Vaterland. Oft in diesen drei Jahrzehnten ist e» der deutschen Industrie nicht leicht geworden, im Kampfe mit der ausländischen Konkurrenz oder unter der Einwirkung einer allgemeinen ungünstigen Konjunktur ihren nicht geringen Anteil an jenen Opfern zum Wohle der Arbeiterschaft zu tragen/ aber sie hat gern und willig die ihr auferlegte Pflicht erfüllt, ungeachtet der hämischen Angriffe, die sie von gewisser Seite zu erdulden hatte, ungeachtet der Spvttreden soge nannter Arbeiterführer über „das bischen Sozialpolitik". Allmälig freilich haben sich die, welche früher nur Hohn und Spott für da» große Werk der deutschen Sozialreform übrig hatten, wenn auch vielleicht schweren Herzens — an gesichts der nicht wegzuleugnenden praktischen Erfolge — zu einer Anerkennung unserer sozialen Gesetzgebung be quemen müssen. Hier wurden nicht mit schönen Reden Luftschlösser aufgebaut — hier wurde durch die Tat ein Monumentalbau dauernder al» Erz aufgerichtet, ein kost bare» Denkmal werktätiger Nächstenliebe. ES ist ein eigen artige» Zusammentreffen, daß erst 30 Jahre nach der Grundsteinlegung für jene» gewaltige Wohlfahrtsgebäude der Grundstein für ein anderes Reformwerk gelegt wurde: für die Prtvatbeamtenversicherung. Möge die notwendige Ergänzung der sozialen Gesetzgebung, der am vorigen Donnerstag von der Retchsversicherungskommission in zweiter Lesung angenommene Entwurf des Angestellten- versicherunSgesetzeS ebenso gute Früchte zeitigen wie die Arbeiterversicherung, damit auch die vorwiegend geistig Tätigeneinigermaßen der Wohltaten teilhaftig werden können, deren sich die körperlich Arbeitenden schon längst erfreuen. Der Verlauf der Kommissionsverhandlungen läßt eine glück liche Lösung der immerhin schwierigen Frage erwarten. Vielleicht hätte die breit» Oeffentlichkeit den Kommis- sionSberatungen über die Angestelltrnversicherung mehr Be achtung geschenkt, wenn nicht in den letzten Tagen eine andere Kommission die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hätte: die Budgetkommission, in der di« Marokko- angelegen heit diskutiert wurde. Allerdings hat der bisherige Verlauf der Aussprache die Aufklärung über mancherlei, was in den letzten Monaten das deutsche Vock bewegt«, über mancherlei, was gleichsam in Dunkel gehüllt erschien, noch nicht gebracht, da der vom Staatssekretär von Kiderlen-Wächter am Freitag gehaltene Bortrag über die Entwickelung der Marokkofrage einen vertraulichen Charakter hatte. Man wird sich also, nachdem man so lange gewartet hat, noch bis zu der t» Aussicht gestellten Veröffentlichung dieses Teils des Kommissionsberichts ge- dulden müssen. Immerhin erfüllt es mit Genugtuung, wenn au» dem, wa» durchsickert wenigsten» zu entnehmen ist, daß Deutschland e» an Energie gegenüber der Heraus forderung Lloyd Georges nicht hat fehlen lasszn. Dog Englands Haltung während de« Marokko verhandlungen trotz aller Beteuerungen sticht» wentger al- einwandfrei war, geht aus einer Tischrede — im Wei» ist Wahrheit — des konservativen Parlamentarier- Kapitän Faber bet einem Festessen ta Andover hervor. Am I. Dezember »SLL findet eine beschränkte Viehzählung statt. Den beteiligten Btehbesitzern wird von de» Ortsbehörden da» Erforderliche bekannt gegeben werden. 2021 § Die^löni^che-Anttshau^tmannschaHt^chwar^enb^rH^m^ L-ftrNm-L-l»«» M» »I» »» „sch,!««», «»»»» »U »«». U Uhr. «i», «rjlch«a slr dl. »Ichfltdgi,, »»f-atz-u dir MiM»« t» ,, »n> »or,,l»ri»N>Nl I»,«, -1,1, Ob» «Ich» »Wt,«r«iUIM L-str«», »r F« mich- ^-NNrN NN U»,«s»iäi«r «««»anp, «chi »ch »U«<d,dU,» Mchl -M-w-riÜch.