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Dresdner Nachrichten : 25.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-11
- Tag 1894-11-25
-
Monat
1894-11
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1894
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ß«1-»«t1 f»r U,„«^»IU,»a. Sel«iirvn»«t>r. St>r<v>b«(»t. Membknlck« mit cni'prräciidem Volttumilaa. «nnqlime von dliiiündmu»««!» «iarinim «v «»rm s-2 Lounta«»» 8«nit.Ü->Ul>r Nittaoo tzn vtc chMm b »»r a» > Wock>»»i<>»cn ln» 2 Uhr «ächmiliaa«. ! Die l'palt'ilk '»r„„!".i>« , »^M,r,Li>b«ia>5P'« 'urMon- taol «tzrr na>l> tzklilaac» 2U Pi« Unirrrn -tri« «ckniacl.! 8«il« «oP>«. Lnnuioiaun»«» «UI i>k' Prva»«Ne j »eile 20 Pi«. lutwams« Äiiftraac nur srac» Norau «bcialilima Untüiibisu»««» »rkinr» '«»»nllxii« „Linha'ir Ncn»iil«IlliiqSst,U«i an pur Ritttaadr >in«e!a»dlcr -ltnii ttuckc icm« Lrrd»idl>ll>kril. stelle Ulr. N. Ullil 39. Jahrgang. Ii»8»«I«-Itisxtl roll Lvleo. ksldeüdrl«!«». LIdmos. 8edold«<lirk ete.. ulk» Luelibiilckoln.'mroo. (». u. Itoilfoltl äl 8o1m, ?»i»iollni>x., Unupt^tl'. 24. u> »>I,N vr.,-l»x»». 6. Xttnßner, h N siüt-nkuusntr. 3. :/ Dresden. 1894. «N. voutsedo unck onffliselw Ohevwt«. lvaiuinuarua unck Hnirn> LuoIt8iiM8 eiupiiotilt xn billiMU Lioiao». ^ fth« I»nSt«tvr, II». rri»r'««r»rrr^^i'v »» 8v«mtr»^n« L, I. I « > I»«4«»v 11t«. l. 4Uu«»n» t n-I'xpfüHliiU iiik- »Uo Aoilutt^on. U. IMlot-Verltitur liir .lio I)re^4nor '4't»en(vr. I lll. i «««n-l ontroli' nn<or 1iar.u»iio. IV. tolliillvn üt » >»,'»«'1»''. l-»mI<«1otter1«'. V. k. 8evKM, Ürerulen-X. K liukoinonütiussv 31. I'c-r»8>'reeIi-Amt II, Kr. 2153. ^ ß OIitUNMfii>»«r-1'rU>i lk mul ^vlulutittlluni? E r <I»I Ln»ri» t LLLtt Ltüulzzl. «Li I»«. 4»t«). ^ >i0'!oiluz,'vn in uUou i,r^ssoreu Orwi» vov ^a' liLon; >»<»u« vvi'ioil ^?t1or/on ^ vi?i^odou. l'rvidli^en vorüvndo Irvi. ^ lloksllroUvr» - MLalÄ ^ in Ui'V^ttvr ^>lsvv!»lll von L» »«» "W Iii'cki Iiucli IIunKS. II«»«-Io^It^ IInu»I«I»p«»n Kodeil ilmire. il!utkkuu<!. Nvko-Krtilcel, 1 lerren-Iloileninin». I.o<I»r«,ouo» III» t.njeaal'' Pw;cb von Mar'choll Klricr. .<-ofnochrichtr>i. Todkiisvniitoo, Äal,l,inmol>rr. l^oslhofoarlulse», „Stliliiivt'ucl", Al'liuri-. .ehochstaplrr. Gclichtovcrl)ondl»»pr». Loaromchichtc. Tinsonie-Cviuktt. Lottenclisto. Volttischer. Der jüngst i» Köln Urrlnnideltc BcleidiguuMrozcs; des Ltaalo- srkrctärS Freiherr!! t>. Morsch,ill gegen den Verlag und die üiedak- !>,'» der ..Westdeutsche» Allgemeinen Zeitung ' fordert zu einigen nachträglichen Bemerkungen heraus. Es gewinnt nachgerade den Anschein, als ob politische eausoa eekdre.-, durchaus nicht in einer Aeüc verhandelt werden könnten, die dein ^aienurthcil eine völlige Ilehcreinstiiiiinung mit der inristischen 2iussassnng ermöglicht. Bei allen derartigen Prozesse», die in der lekien Zeit geführt wurden, in in de« öffentlichen Meinung der Eindruck hasten geblichen, das; elwas nicht in vollkommener Ordnung sei und die Presse sah srch vor die undankbare Ausgabe gestellt, die Beschwerden des ^aicn- vublituins sachlich zu foriiinlircii. Auch der Kölner Pro;es; hat wiederum Momente gezeitigt, die den unbefangenen Beob achter nicht zu der freudigen Gewißheit konnneu lassen, daß Alles klipp und tlar sei. Zwar wird Niemand behaup te» könne», das; die Strafe, auf die das Gericht gegen die Herren Kleier und Nestler als Verfasser der inkriminirten Artikel erkannt hat, übermäßig hart sei. Tic unter Anklage gestellten Artikel ent halten zweifellos Beleidigungen schwerer Art. Sic strvtren von den gehässigsten persönlichen Anspielungen und entwickeln eine ätzende Schärfe des Tones, die überall nicht als vvrtheilhast snr die parteipolitische Kampsesart betrachtet werden kann. Wer ohne eine ganz zuverlässige Unterlage gegen eine hohe Stelle solche painphletartige» Elaborate in die Welt seht, darf sich nicht über Härte beklagen, wenn er ans 2 Monate der freien Verfügung über seine Persönlichkeit beraubt wird. Es kann also gar keine Nedc davon sein, daß die -Herren Klescr und Nestler Anspruch ans sm»- pathischc Beurtheilung in der öffentlichen Meinung hätten. Jur Gcgcnlhcil: ihre Handlungsweise erscheint in wenig cinpfehlcns- werthem Lichte, nachdem unzweifelhaft festgestellt worden ist, daß der angegriffene Herr v. Marschall den sämmtlichen ihm unter geschobenen Handlungen völlig fern steht. Es darf keine Unklar heit darüber gelassen weiden, daß ein Verfahren, aus Grund dessen in's Blaue hinein auf hochstehende Beamte die unwahrscheinlichste» Beschuldigungen in tendenziös auf dasAciißerstc zugcspihter Form erhoben werden, abseitige lebhafte Mißbilligung verdient. Tic öffentliche Autorität würde in die schwerste Gefahr gemtlicn, wenn Teraltigcs ungestraft bliebe. Wenn trotzdem der Kölner Prozeß kein allgemein befriedigen des Ergebnis; gehabt hat. so liegt das an zwei Umständen, einem formellen und einem materiellen. In erstcrcr Beziehung kommt die Prvzeßleitung in Betracht: der zweite wunde Punkt ist der Aiderlvruch zwischen den eidlichen Anssage» der Herren v. Mar schall und Polstorff. Tie Leitung umfangreicher Prozesse ist gewiß eine der schwierigsten Aufgaben, die sich denken läßt. Wer den Posten eines Prozcßleiters in mustcrgiltiger Weise anssüllen will, muß nicht nur gediegenes juristisches Wissen, sondern daneben eine hervor ragende Geistesgegenwart und Schlagscrtigkrit besitzen. Zugleich muß er über ein ungewöhnliches Gcdächtniß verfügen, das ihm gestattet, alle wesentlichen Einzelheiten der Verhandlung, sei cs daß sic in den Akten enthalten sind oder in de» Zeugenaussagen hervortrctcn, sofort zu verwcrthcn. Endlich ist auch ein gewisses Organisationstalent für das Amt eines Prozcßleiters erforderlich. Ein großer Prozeß verlangt ein wohldnrchdachtcs „Arrangement", damit olle Faktoren harmonisch Zusammenwirken, um das Recht vom Unrecht, die Wahrheit von der Lüge mit menschenmöglicher Sicherheit zn scheiden. Tic großen Ansprüche, welche demnach die Leitung eines verwickelten Prozesses an die Persönlichkeit des Präsidenten stellt, machen cs begreiflich, das; ein mit dieser "Aus gabe völlig verwachsener Richter immerhin zu den ausgezeichneteren, das heißt selteneren Elementen seines Standes gehört. Fehlt einem Prozcßlcitcr auch nur eine der für ihn wesentliche» Eigenschaften, so wird im Laufe einer ausgedehnten Verhandlung mit Sicherheit ein Moment eintrctcn. wo sein Können versagt. Ter Präsident wird dann „nervös" und läßt sein Temperament mehr spielen, als mit der objektiven Würde des Gerichts verträglich ist. Tie Leit ung des Berliner Judenflintcnprozcsscs war für diese mindcr- werthigc Art der Prvzeßleitung vorbildlich. Damit soll nun zwar nicht im Entferntesten angedcutet werden, als ob die Kölner Prozeßlcitung irgendwie mit den seiner Zeit in Berlin vorgckoni- menen Unzuträglichkeiten in Vergleich zu bringen wäre. Mit uichten. Im Allgemeinen kann gegen den Präsidenten des Kölner Gerichtshofes. Herrn Landgcrichtsdircktor Jreiherrn v. Spiegel, ans der Art, wie er die Verhandlungen leitete, ein begründeter Vorwurf nicht erhoben werden. Dennoch sind auch ihm zwei Aeußerungen entschlüpft, die eine so subjektive Färbung trogen, daß man sic auS dem Munde eines Gerichtspräsidenten lieber nicht hören würde. Das eine Mal erklärte der Präsident nach Verles ung einiger ans den Gegenstand bezüglicher Stellen ans dem „Kladderadatsch" ganz ohne sichtbare Veranlassung, die fraglichen Artikel seien „mehr als gehässig denn als witzig zu bezeichnen", und das zweite Mal gab er sein Urtheil über den Ausdruck „Hinterfrontmarschall" dahin ab, daß er diese Bezeichnung als eine „Bereicherung der deutschen Sprache nicht ansehcn könne". Eine derartige ästhetisch kritische Würdigung einzelner sprachlicher Ausdrücke und ganzcr Preßcrzcugnissc gehört nicht zu den Besug- „issen des Richters in einem politischen Prozeß. Das Gericht hat nur darüber zu entscheiden, ob ein Ansdruck oder ein Artikel be leidigend ist. Tie Wcrihschätzung der Sprache vom Standpunkte des Geschmackes auS ist Sache eines anderen FvrumS. Fühlt sich der Richter auch aus diesem Gebiete zuständig, um so besser für ihn. Nur dar! er nicht das slnatSrichtcrliche mit dem geschmacks- richterlichc'ii Amt veraiiickc», sonder» »niß beide Grenzen scharf auseinander halten. Sonst ergeben sich Kvnllilte zwischen Rechts slncchmig nnd manischem Leben, deren komischer Beigeschmack nicht förderlich ist für die richterliche Autorität. Muß e-S nicht selbst dem ernstesten Brenschen rin Lächeln »bringen, wenn er liest, daß „rechtskräftig srslgeslcttt" wird, der „Kladderadatsch" sei eigent lich gar kein Witzblatt? Dann könnte man ja auch noch einen Schritt weiter gehen und den „Kladderadatsch" wegen „"Vorspiege lung falscher Thatsachrn" nntcr Anklage stellen. »Im Uctuigen steht doch auch das übliche Fnrisleiidciitich nicht gerade ans einer Höhe, von der ans ein absprechendeö Urtheil über die sprachlichen Acpslogeicheilen der Presse b"rechtigt erscheinen könnte. I» materieller Beziehung sicht man vor der unerauicklichcn Thatsache, daß die eidlichen Aussagen der Herren Polstorff und v. Malschatt in diametralem Gegensatz zu einander stehe». .Herr Polstorff hat zengcneidlrch bekundet, daß Generalmajor v. Spitz den Verleger des „Kladderadatsch", Herr» .Hoffman», ersucht habe, die Angriffe cinzustcllcii mit dem ausdrücklichen Zugeständniß, „cs seien ungehörige Tinge vorgekonimen; es könne aber nicht vor- gcgangen werden, da cs sich um hochgestellte Beamte handele". Dieser bestimmten "Aussage gegenüber hat Herr v. Marschall sich ebenso bestimmt in gegentheiligein Sinne geäußert, mit den Worten: „Fch erkläre hier wiederholt unter meinem Eide, daß die letzten Velimdiiiigeil des Redakteurs Polstorff unwahr sind." Vorher hatte Herr v. Marschall ansgesagt, er habe die Angelegen heit „so aufgcsaßt", als begehe sich Generalmajor Spitz im In teresse des Herrn .Hossmann, mit dem er befreundet war, zn diesem. Herr Hossniainr habe auch versprochen, „Rcmednr" riiitretc» zu lassen. Ebenso habe Tr. Troian Herrn Kainmergcrichtsrath Wichcrt gegenüber, der im Aufträge des Grasen Caprivi Jenen aussuchte, um ihn zur Einstellung seiner Angriffe auf ^schutzlose" Beamte zu bewegen, zngesagt, daß er „Rcmconr" schaffen werde. Nunmehr toinmt aber Herr Kaiiiinergcrichtsratli Wichcrt mit der Erklärung, daß Herr Troian von „Rcmednr" iwcrhaiu.'t nicht ge svrochen habe. Er habe einfach gesagt, er werde die Sache in der Redaktion zur Sprache bringen. So und nicht anders laute auch feine, Wiehert s, protvlollaritche Aussage. Ta darf man doch billig tragen: „Warum hat der Gerichtsvorsitzende diesen Widerspruch nicht sestgcslkllt. indem er den Zeugen v. Marichall darauf aufmerksam machte ?" Doch das ist am Ende mir nebensächlich gegenüber dem Hauptpunkt, in welchem .Herr v. Marschall nnd Herr Polslorss nicht übcreinsliminen. Ter peinliche Eindruck dieser Gegensätzlichkeit wird noch verstärkt durch den Umstand, daß die "Vorlegung der Frage nach den „»»gehörigen Dingen" ni'cht nur dem Grasen Eaprivi gegenüber ans "Antrag der Berliner Staats anwaltschaft von dem vernehmenden Richter abgclchnt, sondern daß auch Herrn Polswrff's beantragte Vernehmung darüber vor dem Kötner Gericht nicht bewilligt worden ist. Das läßt jedenfalls nicht darauf schließen, daß allerseits der dringende Wunsch bestand, über diesen wesentlichen Punkt völlige Klarheit zn schaffen. Die Sache wird aho nach wie vor mit dem Schleier des Geheimnisses umgeben bleiben. Feriischreib- und Atnisprcch-Nerichtk vom 24. November. Vcrli n. Der Kronprinz von Italien ist heute aus Peters burg hier ciiigetrossen. Er beabsichtigte heute "Abend weiter zu reisen, hat diese "Absicht aber ansgegeben und wird erst morgen seine Reise forlietzen, »in einer Einladung des Kaisers zur Jriih- stückstasel im Nene» Palais zu entsprechen. — Die Kaiserin Fried rich trifft erst am Montag liier ein. — Am Montag Abend kommen die Gräfin von Flandern nnd die Prinzessin-Tochter Henriette zum Besuche am hiesigen Hofe hier an. — Das „Militär-Wochenblatt" nieldct. das; Kaiser Nikolaus von Rußland zum Chef des Kaiser Alnander Gardegrcnadicr Regiments Nr. 1 ernannt worden ist. — Der Prinzrcgcnt von Bauern hat dein Kaiser Nikolaus das I. Chcvanrlcger Regiment verliehen. — Ans Varzin wird gemeldet, das; der Kcäfteznsland der Fürstin Bismarck immer noch nicht der artig ist, um die Uebersiedelung nach Fricdrichsruh vvrzunchnicn. Tie einzige Tochter des fürstlichen Paares, Gräfin Rantzau, ver sieht bei ihrer Mutier in lichcvvllsler Weise den Krankenpflege dienst. Prof. Schweiiiiiaer, der vor einigen Tagen wieder abgercist ist. wird in nächster Zeit wieder zurückcrwartct. — Ter Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe nahm heute die Vorstellung der Beamten des "Auswärtigen Amtes entgegen. — Tie Nachricht von dem Aus bruch eines Aufstandes unter den Eingeborenen auf allen Inseln nm Neuguinea hat bisher an den hiesigen zuständigen Stellen keine Bestätigung gesunden Tic Nachricht gilt rn der mitgetheil- tcn Form auch für unwahrscheinlich. — Ter hochbetaytc General- Oberst v. Pave tritt demnächst in den Ruhestand. Für die Funk tionen als Overkommandirender in den Marken und Gonvcrncnr von Berlin ist der kvnimandirendc General des K. "Armeekorps Generaloberst Freiherr v. Lov als sein Nachfolger i>- Aussicht ge nommen. — Fnr den Stand der .Herbstsaaten in Tcnischland sind nach der Ziijamnicnstcllung des Kaiser!. Statistischen Amtes fol gende Noten ermittelt worden: Winterwcizen 2.3, Wintcrspelz 2,3, Wintcrrvaaen 2,3, junger Klee, auch Luzerne, 2,0. Für das König reich Sachsen stellen "" - 2,4. junger Klee l die sich im November . hat für das Reich im Ganzen ergeben als Ertrag voni Hektar bei: Hafer 16.8 Doppclccntner (gegen lO,7 im Borjahres, Kartoffeln lll.l Dovpclcentncr (gegen 13l.k im Vorjahres. Klee, auch Luzerne. 40.2 Doppelcentncr (gegen 23,l im "Voriahres. Wiesen 38,3Doppel- ccntncr (gegen 22.3 im Vorjahre). Für Sachsen sind ermittelt: Hafer 2l,2 Doppelcentncr vom Hektar. Kartoffeln 13l, Klee 51.0. Wiesen 45,0 Doppelcentnrr vom Hektar. — Die Kommission für Arbciterstatistik vernahm in der Zeit vom 10. bis 17. d. Mts. unter Bittwirkung Vvn 6 sachverständigen Beisitzern eine große Zahl von Auskunftsvcrsonen ans den, Handclsgewerbe. Ten Gegenstand der Vernehmung bildete die gegenwärtig übliche Laden- nnd Arbeitszeit und die daraus für Gesundheit, Fortbildung und Familienleben der Handclsangestelltcn etwa erwachsenden Nach theile, sowie die Frage, ob und in welcher Weise solchen Nach- tbcile» durch gesetzliche Regelung abzuhelfen sei. Ferner wurden die AuskunitSpcrsonen über die Berechtigung der vielfach laut ge wordenen Klagen bezüglich des Lebrlingswescns und über iure Stellung zur Einführung einer Minimalkündigiiiigsftist gehört. Sonntag, 2 ». Novbr. Wetter: Wolkig. Schließlich wurde die Frage erörtert, welche Bedeuten der "A»i »ahme der sogenannten Konkurrenzklausel in den "Anstcllnngsve, trägen eiitgeaensländen. Am 10. und 20. ds. niileizog die Koni »iffsion die Ergebnisse der Vernehmungen einer eingehenden Ve Brechung. Tie sachverständigen Beisitzer Machen sich einstimmig für die Vcscitignna der Koiitimciizklaiiscl aus Tie gesetzliche Einsührnng einer Minimallügdigiingssrist wurde von sü»s Bei sitzcrn warm empsohlen, einer Mach sich entschiede» gegen jede Mailiche Regelung der Ladcnzcit und der ArbeiMeit der "Auge stellten ans, wogegen die beiden anderen, dem Stande der Pmni pale aiigchörenden Beisitzer ebenso wie die "Vertreter der "Auge stellten eine solche Regelung für dringend cnorderlich erklärten. Einstimmig bcsürwortctcn dir Beisitzer, daß für Fortbildung der Lehrlinge bezw der inacndiichen Personen m höherem Maße als bisher durch gesetzliche Vorschriften Gewähr geleistet werde. Berti n. Theodor v. Fontane ist vvn der vhilosovhiichcn Fakultät der hiesigen Universität einstimmig zum Ehrendoktor r>- nannt worden. Leipzig. I» den Räumen der Allgemeinen Tcuischcn Kreditanstalt erfolgte heute die Gründung der "Aktiengesellschaft „Leipziger Elektrizitätswerke" mit dem Sitz in Leipzig nnd einem Aktienkapital vvn 2 Millionen Mark. Ter Zweck der Gesellschaft ist die Ausnutzung des elektrischen Stromes zur Beleuchtung, zur Kraftübertragung in der Stadt Leipzig und Umgebung, insbesondere der Eintritt in den zwischen der Ltadtaememdc Leipzig und der Firma Siemens n. -Halste abgeschlossenen Konzessionsvertrag. (Münder der "Aktiengesellschaft sind die Allgemeine Deutsche Kredit- Anstalt nnd die Leipziger Inimvbiliengescllschast, die Direktion der Diskontogetellschast, die Dresdner Bank nnd die Firma Koenen n. Eo. in Berlin. H a m v u r g. In Boberg bei Bergcdors ist in vergangener Nacht ein VanemhaiiS abgebrannt. Heute früh wurden die per kohlten Leichen der drei alten Bewohner des Hauses Namens Reck unter den Trümmern hervorgeholt. "Auch Vieh ist verbrannt. Man glaubt, daß Raubmord nnd Brandstiftung vorlicgen. Hamburg. Ter 17iähr>ae Geometer Brngmnnn wurde >r>g , gestern "Abend in der Tammthorstraße durch die elektrische Bahn furchtbar verstümmelt. Er war sofort kodt. Köln n. Rh. 2lns sicherem BeZtcck feuerte heute ein fremder Mann einen Revolvcrschnß ans eine Ladcnbcsitzrrin av. nin die selbe zn berauben. Tor Schuß ging fehl. Aus das Hilsegeschrci der Frau eilten mehrere Nachbarn herbei nnd schützten die Ob» mächtige, welche der Fremde zn erwürgen drohte, woraus der letz terc unter Znriicllaffnng seines Raubes floh. Ter Räuber hatte sich in dem Geschäftslokal bis zur "Ausführung der Thal versteckt gehalten. Kiel. Ter Kaiser verlieh durch allerhöchsten Erlaß vom 7. November dem Dichter Klaus Groll, die große goldene Medaille. Bresla n. .Heute Vormittag 10 Ul,r wurde in einem Hanie der AU'rechtstraße gegen einen Gcldbricstrüacr ein Raubmord ver sucht. Ter Briefträger erhielt mehrere Messerstiche. Ter Thtttcr, ein obdachloser Maler, wurde verhaftet. N n r n b e r g. In Tbannet ist ein Banernbnrsche mit 13 Stichen nnd nufgeschlibtem Iliitcrlcin ermordet anfgcfnndcn wor den. "Als Thätcr wurde ein Bauer verhaftet. Dar m stadt. Baurath Wnllot hat anläßlich des morgenden Geburtstages des Großherzogs von Hessen das Konitknlrkreii; der 2. Klasse des Philipp-Ordens erhalten. Budapest. "Von unterrichteter Seite wird das Bestehen einer latenten Krisis zugegeben. Die Schwierigkeiten bezüglich der Sanktion der kirchenpolitischen Gesetze und die Berstimiiiniig über die Koffuth-Bolgängc seien nicht entscheidend, wohl aber die Unklarheit in den "Verhältnissen zwischen Krone und Regierung. Minister Wekerle begab sich nach Wien, um die "Vertrancussragc zu stellen. Wird die>c in günstigem Sinne beantwortet, so würden die Differenzen leicht gelöst werden. — Im Abgeordnelcnbame fragte Veszter die Regierung, ob sic nicht geneigt sei, "Angesichls dcr falschen "Auslegung, welche die -Haltung der Regierung zn der Rundreise Kostnth s m der ansländischen Presse gefunden habe, sich über dieselbe erschöpfend und entschieden zu äußern. Minister Präsident Tr. Wekerle soll noch heute antworten. Paris. Tie Akademie der Wissenschaften hat den Sanskrit forscher Pro''. Weber i» Bert!» nnd den Archäologen Pros. Hetbig m Rom zn außerordentlichen Mit i Mitgliedern gewählt, wird sich in diesen Tai agcn einer Siaar- Paris. Jules Simon > Operation niiterziehcn. Paris. Im Ministcrrath theilte der Minister des "Answär tigcn mit, das; der Führer der französischen Deputation. Genemt BoiSdcffre, ans Wunsch des Kaisers "Nikolaus seinen AifteiXhalt in Petersburg verlängert habe, »in der Hochzeit des Eznren vcizn wohnen. " P aris. Tic Kammer berietst über die Madagaskar Eppe- dition, lehnte die Motion Boucher, lediglich die Häfen von Mada aaskar zu occnpiren. nachdem der Ministerpräsident Tupnn die Vertrauensfrage gestellt, mit 38l gegen 168 Stimmen ab und nahm schließlich drc Reihe der Artikel mit 300 gegen 112 Stimmen an. Tic Wcitcrbcratlmna wurde ans Montag vertagt. Nom.- Für die Eröffnung der Kammer durch die Thronrede werden diesmal wieder Vorsichtsmaßregeln ergriffen nnd E intritts karten nur recoanoscirtcn Personen gegeben. — Seit gestern ift kein neuer Erdstoß in Ealabrien und Sizilien verspürt worden. Allmählich kehrt die Bevölkerung zur Ruhe zurück. Der große materielle Schaden läßt sich nur schwer übersehen: derselbe wird annähernd auf 50 Millionen geschützt. TaS Ministerium erlie,; den geschädigten Gemeinden die Grnndstener auf ein halbes Jahr. Ment o n e. Anläßlich des Ablebens des Erbgrvßberzogs von Sachsen-Weimar fand heute früh im Hotel ans Kap Marlin ein Traiicrgottcsdi»st statt, dem der Präfekt, der kommandircnde General der Division und der deutsche Konsul beiwohnten, lim 9 Uhr wurde die Leiche, von den Behörden nnv 2 Bataillonen Infanterie mit Musik- und Fahne geleitet, zum Bahnhof gebracht, von wv sic mor-geii Nachmittag 3 Uhr nach Deutschland üt Haag. Ter alte Radial, ist gefangen und mit t dem seiner Familie »ach Batavia verschickt worden. Ä in sterda in. Ans Lombok wird gemeldet: Die Eingebore nen machten einen "Ausfall, wurden aber mit Verlust, darunter 45 Todte, zurückgeschlagcn. Die holländischen Truppen verloren 4 Todte, darunter einen Obersten, und 14 Verwundete. Tie Ar tillerie schoß ein Tors der Eingeborenen in Brand. Die Pnlvcr- Vorrüthe erplodirten. London. Am 29. Oktober wurde das englische Protcktviat über Mcngo an, Bictoria-Nnanza proklamirt. Petersburg. Der König von Dänemark hat infolge einer ganz unbedeutenden Verletzung des Fußes während einiger -rage des Gehen vermeiden müssen, ist aber bereits völlig wieder hergefte'.ll > überführt wird, drei Mitglie-
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