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3. MSrz 189t SounavenS als Kaufpreis geboten worden. Zu Erzielung einer höheren Kaufsumme ist der 12. März 1894 als MeHrbietuvgstermin anberaumt worden, und werden daher Erstehungslustige geladen, gedachten Tages Vormittags 10 Uhr an Amtsstesse hier sich einzufinden und des Weite ren sich zu gewärtigen. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den Beifugen der am Amtsbrett und in dem Gasthofe zur Krone in Großröhrsdorf aushängenden Anschläge zu ersehen. Pulsnitz, am 26. Februar 1894. Königliches Amtsgericht. Weise. , Wegen Reinigung der Amtsräumlichkeiten werden Freitag uns Sonnabend, den 9. und 19. MSrz 189t bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche, einen Aufschub nicht gestattende Geschäfte erledigt, was zur Beachtung hiermit bekannt gemacht wird. Pulsnitz, den 1. März 1894. Das Königliche Amtsgericht. Weise. Menroieiungg-vermin. Für das zum Nachlaß des Adolf Krnst Aergmann in Großröhrsdorf gehörige Kausgrundstülk mit Garten, Nr. 142 L des Brandkatasters, 8ub Fol. 218 des Grund- und Hvpothekenbuchs für Großröhrsdorf, an 14,z Ar, mit 50,z, Steuereinheiten belegt, sind 7500 Mark Sonnabend, de» 3. MSrz 189t, -- Avends Vs 8 MHr, öffentliche SLnbtVerordnetenfihung im Sitz«»Bi»al. Tagesordnung hängt in der Nath Hausflur aus. P u l s n i tz, am 2. März 1894. _ DerStadtverordnetenvorsteher. l Georg Hempel. — Auge, daß unsere Bemühung;«, ein Vertragsverhältniß mit Rußland herzustellen, se t einem Jahrhundert fort gesetzt werden. Noch 1873 konnte Fürst Bismarck ver sichern, daß unsere Bemühungen, Rußland gegenüber Vortheile zu erlangen, nicht vergebens gewesen seien, und er knüpfte die Zuversicht daran, daß er oder sein Nach folger weitere Vortheile zu erreichen bestrebt sein würden. Der Nachfolger des Fürsten Bismarck hat sich dessen bestrebt. (Beifall links.) die Fortsetzung des Zollkrieges sein, und den wird selbst kein Gegner des Vertrages wünschen. (Sehr richtig! links ) Unsere Grenzprovinzen, die schon heute unendlich gelitten haben, würden durch einen solchen empfindlich geschädigt, und die zu fürchtende Zollschranke würde offen bar auf lange errichtet werden. Nur besonders günstige Umstände, die so bald nicht wiederkehren werden, haben den Vertrag ermöglicht. Wir sollen diese Gelegenheit darum nicht von der Hand weisen. Es würde nicht bei der Sperrung der Grenzen gegen die Waaren bleiben, auch der Personenverkehr würde beschränkt werden. Das aber würde die Bewohner gerade der Ostprovinzen am empfindlichsten treffen. Aber noch mehr, helfen Sie uns diesen Draht nicht ziehen, so zerschneiden Sie auch die anderen Drähte. Ich behalte mir weitere Mittheilungen für die Kommission vor und weise nur darauf hin, daß wir den russischen Vertrag eigentlich ohne jeden Preis erlangt haben. Wir bewilligen nur unseren Konventional tarif und haben dafür nicht unerhebliche Zugeständnisse von Rußland erlangt. Für uns kommt nur die Einfuhr von russischem Roggen in Betracht. (Widerspruch rechts.) Gewiß, aber auch hier haben wir in den letzten I ihren bewiesen, daß wir ohne den ruffffchen Roggen auskommen, die Befürchtung einer Ueberschwemmung mit ruffischcm Roggen ist also unbegründet. So lange bei uns der Preis niedrig ist, sendet es uns seinen Roggen nicht, und ist er hoch, kann es uns doch gleichgültig sein, ob wir den Roggen aus Rußland oder Rumänien oder aus Amerika beziehen. Dagegen ist es nicht gleichgültig, ob wir für die Zulassung des russischen Vertrages Zugeständnisse er langen. Gerade die Gegner des österreichischen Vertrages mußten aber anerkennen, daß dies der Fall. Ich möchte daher den Bund der Landwirthe, über dessen Begründung ich mich zunächst gefreut habe, warnen. Seine Agitation wird den Mitgliedern bisher noch nicht eine Mark einge- bracht haben. (Sehr richtig! links.) Seine Wirkung ist lediglich eine trennende, die Menschen verfeindende. (Lachen rechts. Zustimmung links) Der Bund hat nicht nur die Landwirthschaft in sich, er hat auch sie und die Industrie verfeindet. (Widerspruch rechts.) Sie können doch nicht leugnen, daß ein Widerspruch entstanden ist zwischen östlichen und westlichen, zwischen großem und kleinem Bcsitz. Vielfach hat man es so dargestellt, als ob über haupt nur östlich der Elbe noch Landwirthschaft bestehe. (Sehr richt'g! links.) Dabei läßt man ganz aus dem Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Die diesjährige Musterung findet statt: Dienstag, den 13. März, von früh '/^ Uhr an, im Schieß hause zu Pulsnitz für die Ortschaften: Böhmisch-Vollung, Bretnig, Friedersdorf mit Thiemendorf, Großnaundorf, Kleindittmannsdorf, Lichtenberg, Mittelbach, Niederlichtenau, Niedersteina, Oberlichtenau und Obersteina; Mittwoch, den 14. März, von früh '/r^ Uhr, im Schießhause zu Pulsnitz für die Ortschaften Großröhrsdorf und Hauswalde; Don nerstag, den 15. März, von früh ^8 Uhr, im Schießhause zu Pulsnitz für die Ortschaften Ohorn, Stadt Pulsnitz, Pulsnitz M. S. und Weißbach bei Pulsnitz ; Freitag, den 16. März, von früh 7,9 Uhr an im Schießhause zu Königs brück für die Stadt Königsbrück und sämmtliche Ortschaften des Amtsgerichtsbezirks Königsbrück. Es folgt hierauf Mittwoch, den 21. März, von Vormittag 9 Uhr an im Schießhause zu Kamenz die „Loosung" für sämmtliche im Jahre 1874 geborene Militärpflichtige aus dem ganzen Aushebungsbezirke. Den zur Loosung berechtigten Militär pflichtigen des Geburtsjahres 1874 ist es überlassen, sich hierzu persönlich einzufinden; für die Abwesenden wird durch ein Mitglied der Ersatz-Commission geloost werden. Auch sind die Gestellungspflichtigen bei der Beorderung zur Musterung dahin anzuweisen, daß sie zur Vermeidung ihrer Bestrafung in gehörig körperlich gereinigtem Zustande zu erscheinen haben. Gleichzeitig und in unmittelbarem An schluß an das Musterungsgeschäft findet nach §123 der Wehrordnung das „Zurückstellungsverfahren" statt. Die jenigen Mannschaften der Reserve, Landwehr und Ersatz reserve, sowie ausgebildete Landsturmpflichtige des zweiten Aufgebots, welche wegen häuslicher und gewerblicher Ver hältnisse Anspruch auf Zurückstellung hinter den letzten Jahrgang ihrer Classe machen, haben ihre Gesuche bei Ver lust ihrer Ansprüche bis spätestens Sonnabend, den 3. März Handelsvertrag mit Rußland. Bei der 1. Lesung im Reichstage kennzeichnete Reichs kanzler Graf v. Caprivi die Stellungnahme der verbün deten Regierungen mit folgenden Worten: „Der Vertrag soll eine Brücke bilden zwischen zwei Völkern, er ist ge prüft worden von Sachverständigen, es ist also Alles zu seiner Vorbereitung geschehen. Man hat aber das Gebiet der allgemeinen Politik berührt und angedeutet, es wäre nicht übel, wenn der Bauleiter bei dieser Gelegenheit vom Gerüst fiele. (Heiterkeit.) Aber ich werde auf dem Posten bleiben, so lange es Seiner Majestät gefällt. Ich werde auch den Bau weiter führen in dem Sinne, in dem es der Bauherr anordnet. Es können mich darum auch die Ausstreuungen über Meinungsverschiedenheiten zwischen Preußen und dem Reich oder von solchen im Bundesrath nicht beirren. Sie sind haltlos. Das beweist allein, daß der Handelsvertrag mit Rußland im Bundesrath einstim mig angenommen worden ist. Auch die Anregung zu der Währungsenquete ist nicht von der preußischen Regierung, sondern von mir ausgegangen. Es sind mir auch von den leitenden Staatsmännern in Italien und Oesterreich Glückwünsche zum Abschluß dieses Vertrages ausgesprochen worden. Das beweist, daß wir auch hier dem Grundsatz treu geblieben sind, den Frieden aufrecht zu erhalten, die deutsche Ehre und das deutsche Ansehen zu wahren. Es ist doch augenscheinlich, daß ein Handelsvertrag zwischen Deutschland und Rußland die Spannung mindert und so den Frieden sichert. Man sagt, man bedürfe keines Handelsvertrages, um in Frieden zu leben. Unter Um ständen gebe ich das zu, aber uns drängten die Umstände dazu. Der Vertrag ist doch schließlich nur eine Kon sequenz der früheren Verträge (Lachen rechts) und er hat auch keine längere Dauer als die früheren. Es hätte auch keinen Zweck gehabt, einen Vertrag auf kürzere Zeit zu schließen. Auch Fürst Bismarck, auf den sich die Gegner des Vertrages immer berufen, hat Tarif- und Meistbegünstigungsverträge auf längere Zeit geschlossen. Daß dabei die Landwirthschaft nicht in Frage kam, liegt einfach daran, daß wir keine landwirthschaftlichen Zölle batten. Unser Ziel muß immer sein, das Unserige dazu beizutragen, um den Völkerfrieden zu erhalten. Wenn wir mit diesen Verträgen eine Führerrolle übernehmen, so haben wir an unserer Stelle unsere Pflicht gethan. Lehnen Sie den Vertrag ab, so würde die einfache Folge Blatt Amts und des Stadtrathes des Königs Amtsgerichts Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. zu Wulsnih Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1. Illustr. Sonntags- Klatt (wöchentlich), : Kine landrvirth- schaftltche Weilage (monatlih). Abt nnementS - PreiS: VierteljShrl.1M.25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag Vorm, 9 Uhr aufz.igeben. Preis für die einspaltige Cor puszeile (oder deren Raum 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P a b st in Königsbrück, in den Sln- noncen-BureauS von Haasin- stein L Vogler u. „Jnvaliden- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. Mchenö/z Königsbrück, Undcberg, Radeburg, Moritzburg mid Umgegend und FS,,!--« k-d«n Kechsuudvierjigflkv Hahl-gang