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Dresdner Nachrichten : 08.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188304082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 14, 19, 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-04
- Tag 1883-04-08
-
Monat
1883-04
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1883
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ln jeder NN« I- >tn rnrk« en,ter. u» >8xvn rv, Menilicbeil will', niiijt«, inrl», /iZrLL ML8 rer Rjf, t««vn> l <»»««>»»- n svdsr »««».e 17 i>«L. dolr SN cketail 10'sgavc. Ic Fa-,ein, . k- (cinsten. tefti, sehr swavl r. en. Eom- «hlcii,dieser diückkwer in Regn: bleibt, «denklichcii At. l,25a:i. tr. großes 2 an, «<?dftrin«> i v. I Mü nsten. I u. hitiigst. m , englisch X) Rester M.1.50. )r .1. , 3i>,00. e «. ger tkN, s/tUnn«- vpelkov,', Fabrik- Tttiedrr- äldUnx. ni, siirau- P'd. 10 .. im Ctt. , «ü^,.sic- I nnailen, ktltsraphtndrahfpachk verUn-Dresden. Dielet vl»«« eeichrti« ««glich früh 7 »dr i. d, itppeo.r Maricigir. I». «N>o»»kiu.'iil»prcte oteruii-lirlich 2 Marl Alq«. durch di« 'Nos« 7 Morl 75, Plg Mumm, in Blae, ftilr die Ruckgadc eliiarsandler Mo- luilcriple mach sich die viedactio» «Ich« verbindlich «»nonceii flu un« »eiime» ««: Me Amioncon-Burcaux v.S «ulk«, siet» S lvoglar, - «u»oi> »iofie: - Lau»« ch Sgmp.! — g„vnli»«n»«„»! -». Mülle- w MNih! - vlod. titeft in Mugbedurgi — A. itlarck t> llo. tu -alle: — Sieinrr i» bauidur«. Unterliattulm, Geschäftsverkehr. Lörseilbtricht,Fremdelllisie. , LU« M«»l>«itsn V Mtrold- Iinil !j ILütvu, sozvi» LZi « ch Kv> ^Lxvr, H >!« !»-« Atruft6N8tr. Ikr« i Itnl», Id» . 7, LSSL-Lj-^-i LöI»i»t««I»v Kktiftzllkrn und llsunsn owpöohll in xrö88t«r -4v8vakl 8vbr billig unä schön «Ins 8,»«»« Kttt l VON ^IltSu« U Ältult, Lotliek., )>>«»«—r«»«!-«- u. ii. I. l-'.l», vinpanp« nn clor klnunr. rtknfprtch-Sltlk, Nr.U(Alls,.)u.S8S (Neuste Jnleraie werden Marlinlirage IS d>» Machm. li Nl,i a iaenommen, Soniilog» d>« M»lag»«»Udr. I» Sleusiad« nur an Wochentagen: ar. itlosleigalse Mr d biiMachm.»Ulir. — Di« einlpattige PeiiizeNe konel I I Ps, Eina'saildi die >lk>I«iM Bf. üine Äaianlie für da» nächst, tägig« itcsch.lnrn der Ziiseiate wird nicht gegeben. LutwLrlige Annoncen-Äuslräg« tiisertreii wir nur gcgcn P.anu- n>«ra»d». ,1al>lu»g durch Sine,«, marlen odei Nosuiinadtung. Ach« Silben kolier l« Pig. Jnseraic stir die Montag«.'Ilmnmer oder »ach einem Seliiag« die Betilreil« iitl Ps. ;8 i» I'iipier-l I spissknis-IHsnufgotue. 6rös8t«8 «.sger sm plstrs. i»Ießs»vt«> ?s, lluu»ev, rlpN'niepn mit < «iuver1».,IMli»1 «letonrp nve ote. ^u^NikrUetio L'roi^Uejwn vvrr1f,n ri>,xor?oi'Sv rmä orioli .lUinvüNö triinoo U»rik«»,» Büt»»«. Druden, IVlldtlruttnrdt«. 2ld. u. dinplltt'u^tn. «i nin knnlplirtr. Üi«S!L-S«i<--SL°2^ Mmsrlii. T). II«8S« Dlnselit. K ö u i ^ l j v ft o r o t'I i 6 t «i lre u t. It e u k e i i 6 n. Silligsto. fg8lv peslsv. Nr. e)8. 28. Jahrgang. Auslage: WM) Lrpl. NnSsift ten sti' den ?IprUi Unl'eslinimt, schwach, tlicilü »cilcr, tllcils nel'liji,keine oder aeiiiisse 'liiederichläsie, Temper lur wcni>« verändert. Dresden, I88rr. Sonntag, 8. April. Prraiitwortticher Ncdactciir siir PüIlllschkA vr. Emil Blerey in Drcädcn. Wer als Zuhörer an« Freitage den Reichütagsverhandlungen ans der Tribüne beiwohnte, wird seinen Ohren nicht getraut habe», als er die schändlichen Verleumdungen des Mg. Stolle über das Ofniers-Corps unsercc, Heeres vernahm. Ebenso wird es den Leiern der betrcfsenden Stellen des Parlamcntsherichtes mit ihren Augen gegangen sein. Mit dürren Worten wars dieser Herr den deutschen Ossniercn vor. sie liehen in ihren Easinos nackte Fraueno- personcn tansen. Man solle nur einmal einen Blick in diese Easinoo i!mn. Zivilpersonen liehe man wohlweislich nicht hinein, deohald baue man bobe Viancrn herum. Ausgefordcrt, den "siamen der d'ahuos zu nennen, wo man solche schamlose Orgien begeht, bezeichn uete Herr Stolle das inzwischen banterott gewordene Etablisiemcnt Veppenberg Unter den Linden. Dieses seine Restaurant war das Otelldichcin der eleganten Welt Berlins, die Lebemänner gingen dort aus und ein-, möglich schon, dah Nachts auch Damen der Hall- weit dort Zutritt fanden und dah in einem ievnrirten Uabinei wüste Gelage mit ihnen vorkamcn. Selbst die Belheiligung des einen oder anderen Ossiziers braucht man nicht von vornherein als un möglich ui erklären, wiewohl hierzu immer ein strikter Zeugenbeweio erforderlich wäre. Ader gleichviel: ein Privat-Restaurant ist etwas Anderes als ein Ossizicrs-Easino. Und die infam« ende Beschul digung dcö Abg. Stolle nannte ausdrücklich die in ztai'erncn einge- l nuten Casinos als Schauplatz der widerlichen Scene. Gerade darin gipfelte seine skandalöse Bezichtigung. Fhr Zwcct ist ossentundig: es war eine absichtliche Beschimpfung des deutschen Offizier Corps bebufS seiner Verächtlickung im Voile und namentlich bei den Mnmchaiten behusü Erschütterung der Disciplin. Reiht nur eine zllust zwischen den cinzc^ien Glicdem nnsercs Heeres, untergrabt nur das wechselseitige Vertrauen, das Vorgesetzte und Untergebene verbindet und die Folgen könnt Fhr Euch denken! Tein Agitalions- programm der Sozialdemokratie entspricht diese Erschütterung der Mannszucht vollständig. Ter Soldat soll in seinen« Offizier nicht mcbr den Mann von unbefleckter Ebre, von tadelloser Fühlung, sondern einen Wüstling erblicken. Selbst wenn der eine oder andere junge Leutnant sich einer Ausschweifung hingäbe, was be rechtigt jenen Herrn Stolle, den ganzen chrenwcrthen Stand zu venmglimpfcn? Individuen, die Nichts taugen, kommen in jedem Ztande, in jeder Partei vor. Auch die Sozialdemokratie hat wiederholt einzelne Subjekte aus ihren Reiben stoben müssen. Die lamnirte Beschimpfung deS Osfiziers-Coips durch den Abg. Stolle ist zum Glück so bodenlos, dah sie ihren abscheulichen Zweck verteblen muß. War das der Auftrag, mit dem Stolle vom .ziopcnhagcncr Parlei-.stcmgrch nach Deutschland zurückgekchrt ist? Wer ist denn dicstr Herr Stolle? Schankwirt!« einer kleinen Dorswirthschast bei Zwickau. Auch er verdankt, wie sein Parteigenosse v. Bollmar, feine Reichstagswahl lediglich dem Umstande, daß bei der Stich wahl die Iortschrillspartci, um nur nicht einen verhabten.ftonscr- mitiven in de» Reichstag kommen zu lassen, in Hellen Hausen für den Oozia'dcmokraten stimmte. Nun haben wir die Beschecrung! Tie abscheuliche Anklage Stolle'S ist in der Hauvtiacbe nur die Fortietzung. Verstärkung und Vergröberung der Angriffe, durch die fick« in den letzte» Monaten Engen Richter hervoigellwi« batte. Gewib graul ilm jetzt selbst vor einem so gelehrige» Schüler, wie er ilm in Stolle gefunden. Aber Das hätte er sich vorher sagen luüsicn, dah man nicht Woche» lang unausgesetzt gegen das Heer und seine Einrichtungen, gegen das Osstzier-Eorvä und den Geist, der in ihm lebt. Hetzen kann, ohne dah die Sozialdemokratie daran Gefallen fände und übertrumpfte. Es lag Snstcin in den ewigen Angrinen Richters aus das Heer. Das Raisonniren über die großen Militärlasten, über vermeintliche Uebclstnnde iil« Heer wesen, die gehässigen Uebcrtreibungen einzelner Ungebührlicb- lcile» erschienen dem Fortschrittssührcr als ein ebenso wllkiamcs als wohlfeiles AgitntionSmittel. W«nn Richter etwa Mißtrauen gegen unser treues und tavtcns Offiziercorps er rege» und wohl gar den Schein erwecken wollte, als fände in ihm der Soldat den besten Schutz gegen seinen Offizier, so bat ilm das Auftreten Stolle's wohl nun belehrt, daß in solchen Agitations- Imisten die Sozialdemokratie ihm dock über ist. Bei den Richtcr- 'chcu Angrissc!« war es nicht sowobl der Inhalt seiner Behauptungen, was io lies vcrletzle, als der frivole Ton, mit dem er sie voibiachte, .ücin Wort der Anerkennung über die unvergehlichcu Leistungen umcres Heeres kam über Ricbtcr'o Lftwen. Es war, als ob er sich gänzlich des Gedächtnisses dafür cntschlagen hätte, dah er von einem Heere «prach, bas in Hunderten von Schlachten geblutet und mit dem Oviertode Tausender des deutschen Reichs Herrlichkeit auf- gcrichtet bat. Die frische Erinnerung an die großartigen Leistungen dcr Armceverwaltung und Hcercseinrichtungen war ibm verschwunden. Mit Ausnabme dcr wenigen Männer, die amtlich dazu berufen sind, im Reichstage diesen Angriffen entgegenzutretc», schwiegen wwobl die anderen Parteien als das LfhzierscorpS. Es bedurfte der schnöden Beschuldigung des nur alluigelebrigen sozialdemokra tischen Schülers Richters, um aller Welt zu Gemülhe zu führen, wohin «vir kommen, wenn diese Sortestiitik des Heeres im Reichs tage cinrcißt. Wir wissen zwar, daß Richter und Stolle ohn mächtig sind, »m den blanken Schild unserer Offiziere z» trüben! Tenn, Gottlob! wenn auch einmal ein Unwürdiger des Königs Rock trägt — das Corps unserer 18,MO Berufsoffiziere ist und bleibt! cm Ritterorden obue Furcht und Tadel. Der Geist, der in unserem Aolksbecre lebt und dc» Deutschlands Fürsten, Generäle nnbCom- mamanten als uiiantastbnies Etgenlhum pflegen, hält darauf, dah diese I8.0M Schwcrtgcnossen wetteifern an Treue, in Eine und ritterlicher Litte. IZir Testerrcich knüpft sich daS nächste Interesse an das Schicksal dcS LchulgeietzeS. Die Ezcchcn und Ultramontanen haben dem Ilntenichlsministcr v. Eonrap so lange zugeietzt, bis dieser ei» Schul-' geietz cinbrachte, das erhebliche Rückichritte gegen den bisherigen ^ Zustand herbeisübren soll. Es beschränkt die Schulzeit und lic'ert! die Volisschule abcunals dcr katholischen Geistlichkeit auS. Das ^ Gesetz wurde zwar schon >m Abgeordnetenhaus angenommen, die Hauptabstimmung aber findet erst in den nächsten Tagen statt, da das Herrenhaus „och einige Abänderungen vorgeiiommcu bat. Nun bat in den Lsterserie» in Bobinen ein erbitterter Kamps über dieses Gesetz stattgefunden i unzäblige Versammlungen, von dem frei sinnigeren Elemente unter den Cceeben arrangirt, ersnchten die Ad- geordiicten, das Gesetz zu verwerfen. Gleichwobl rechnet inan aus eine Annahme vessetben mit etwa 0 Stimmen Mehrheit Die Polen haben sic«, nämlich aushedinigeii, dah dieses auch ihnen verhaßte Gesetz nicht in Galizien Anwendung finde» soll. Gleichwohl ist das Endscbicksal dieses Gesetzes noch zweifelhaft. Kaiser Iranz Iaieph soll ein entschiedener Gegner dieses Gesetzes fein und im Stillen gehofft haben, daß seine Minister damit nicht durchdringeu. Ein so treuer Solm seiner Kirche auch der Kaiser ist, so liegt ihm doch als ausgeklurtcn Fürsten das Gedeihen der Schule sehr am Herzen« er nt weder mit der Verkürzung der Schulzeit, noch dcr Auslieferung der Schule an die Geistlichkeit einverstanden. Endlich hat der Aiischlnh der türkischen Bahnen an die öster reichische» und serbischen eine» Schritt vorwärts gethan. Die Türkei ersüllle die diesbezüglichen Forderungen beider Staaten. Es wird zwar noch manches Wasser die Donau hinuntcrslieheii, ehe eine direkte Schieiienverbindnng^voil Hambura und Berlin über Ungarn nach Konstantinopel und Salonichi ftaltfindct und sich damit eine ummterbrochene Handelssirahe zu Land zwischen Deutschland und der Türkei erschließt, aber elwas »über find wir diesem für Deiilich- lands Industrie und Handel bochwicblige» Ereigniß doch gekommen England parkt diese Beeinträchtigung, die sein Handel aus dem Seewege durcb die Eisenbahnverbindung erleidet, damit, dah eS mit seinem Kapital einen neuen Donaulnnal baut, der aus Czeniawoda in Rumänien nach dem schwarzen Meere führt. Dieser Kanal legt die jetzigen Toiiaumündungcu brach, er bildet den kürzesten Weg vom Schwarzen Meer und gestattet damit englischen Schiffen, bis in'S Innere der Balkanbatbinsel ihre Waaren zu verkrachten. Um so größere Beschleunigung der Bahnanschlüsse nach der Türkei liegt im Interesse Deutschlands und Oesterreichs. Ncukstc Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 7. April. Berlin. (Reichstag.) Nach Mittbeilung über anderweit cingegangcne Spenden für die rheinischen Ueberschwcmmten wird die zweite Beratbung der GcwcrbenovelIc fortgesetzt. 8 35 lautet nach dem Kommissionsantrage. „Die Ertheilung von Tanz-, Turn- und Schwimmunterricht als Gewerbe, sowie der Betrieb von Badeanstalten ist zu untersagen, wen» Tbatsachcn vorliege», welche die Unzuverlässigkeit des Geiverblrcil enden in Bezug auf diesen Gewerbebetrieb daribun. Unter derselben Voraussetzung sind zu untersagen« Ter Trödelbandel (Handel mit gebrauch en Kleidern, gebrauchten Betten oder gebrauchter Wäsche« Kleinhandel mit altem Metnllgcrätb, Metallbnich od. dgl.), sowie der Kleinhandel mit Garn abfällen oder Tiäumcn von Seide, Wolle, Baumwolle oder Leinen uns der Handel mit Dunamit oder anderen Sprengstoffen. Das selbe gilt von der gcwcibsmähigcn Besorgung fremder Rechts- angetegenbeiten und bei Behörden wabrzunebmender Geschäfte, insbesondere dcr Abfassung dcr daraus rczüg.ichen schrift.ichen Aussätze, von dem Ge'chäfte dcr gewerbsmässigen Vermitte- lungsagcnten für Immobiliaivciträge, Darlehen und Heiratben, von dem Gcichäfte ein s Gennoevermiethers und StelleiwcrinittlcrS. sowie von dem Geschäfte eines AuctionatoG. Denjenigen, welche gewerbsmäßig das Geschäft eines 'Auktionators betreiben, ist es ver boten. Immol Kien zu verneigen', wenn sic nicht von den dazu befugten Staats- oder K.immuiiatlei.erkei: okci Korpoiatioucn als solche angc- stellt sind. Personen, welche die in diesem Paragrapbcn bczerchncten Gewerbe beginnen. Halen lei Eiösinung il,res Gewerbebetriebes der zuständigen Belwrdc bieivon Anzeige z» machen". Referent I>r. Hartman» begründet eingebend versiebende Bestimmungen. Äniftel bek»ipft dieselben « »ur die Ceueession einer Einichränkung , des Handels mit Dnnamit :c. wolle er iii'oieiii «"acbcii, a.s dieser ! siandel Demjenigen imleisagl >v'>dc» soll, der wegen Znwiler- ' Handlung gegen die daraus l czüglxb-eu Vorschriften bestraft wo,den ist. Die Bestimmung wegen des Hufbcichlags se- vo» der anderen Seitedurchgcsetzt worden« cü selie alio gleich vom Aiuang »twasvom Pserdeiuh berauS. Alan müsse nicht nur kraifthaste Erscheinun gen, dem Geiveibewesen ins Auge lassen, wildern auch die gesun den, damit diesetben »übt durch zu viel Polizeiorziici erst krank ge macht weiden. Das bestehende Recht rcicbe völlig aus. man brauche das polizeiliche Ermessen nicht zu vcrmebrcn und sollte sich auch hüte», dasselbe ohne Noth zu erweitern. — v. Koellcr: Die bestehenden Bestimmungen dcr Gewerbeordnung gäben den Be hörden keine Handhabe, gegen die bei den in Frage stehenden Gewerbebetricben erkürenden Mißbräuche vorzvgeben. Daß diese Mißbräuche vorhanden seien, sei auch von der liberalen Presse anerkannt weiden. Das Volk könne mit Recht verlange», gegen Auswüchse der Gewerbe dcr Winkelkonsulenten, Verimtte- iungsaqeuten:e., geschützt zu werden. Die Mißverhältnisse seien schreiend « wen» Sie sich hier z» helfen weigern, so wird Ihnen im Lande Niemand danken. I)r. Reichenwcrger beantragt, die Worte „sowie der Kleinhandel mit Garnabfällen oder Träumen von Seide" aus obigem Paragraphen zu streichen und dafür folgende Bestimmung anzunclmicn« Lumpensammlern. Trödlern und Kleidcr- händlern ist der Ein- und Verkauf von verarbeiletcr Seide, Seidcu- abfällen und sogenannten Dräumcn von Seide nur aus Giund einer besonderen obriakeitl. Erlaul nih gestatlet. ÄundeSkommiss. Geh. Rath Bödikcr erachtet oenAiftragRcichenspergcr sür zu weitgehend und befür wortet sodann den neuen 8 35. vr. Blum plaidirt im All gemeinen für die Ausrcchthaltung dcr bestehenden Bestimmungen der Gewerbeordnung. Wer sich beispielsweise mit einem Heiralhs- vermiltler einlasse, habe auch die Folgen zu tragen. Minislerialrath Herr in an» weist dagegen daraus bin, dah cs «ich hier um Gcweib- trcibende handle, denen ein großes Vertraue» ciftgegengebrackit werde. Windtborlt ist nicht blind gegen die Bedenken, die die Enveftcrung des polizeilichen Ermessens habe. Er wisse wohl, daß man brmit die Macht derer verstärke, die die Katholiken verfolgen. Indeß die bestehenden Uebelilande erheischten bringend Abhilfe, die, da die Selbstverwaltung im Re.eh nicht einheitlich geregelt, nur durch Erweilerimg pvkzeilicher Befugnisse möglich sei. Er wünschte, daß Sprengstoffe mir von staatlich hcaussichtiatcn Stellen an Leute ab gegeben werden, die Nachweisen, daß sic Explosivstoffe z„ ihrem Ge werbe brauche«» Richter-Hagen: Tic Rede Windtborst' sei an einen Mann außerhalb des Hauies gerichtet, dcr manche Stelle, die hier unveriländtich sei. wohl verstehen werde DaS Centium sei jetzt Gegenstand diplomalkchcr Behandlung« jo lange dasselbe t en Kanzler in den Holzzöllcn zu willen sei. werde eS Anfcbcn genießen. In HeirathSbuieaus würden weniger unglückliche Eben aefchlosscn, als außerhalb dieser Bureaus. Man möge doch den Bräutigam auch überwachen, man lasse ilm nur hciratbcn, wenn er Garantie sür seine Zuverlässigkeit erbringt. Winkelkonsulenten seien ganz unentbehrlich, weil sie das Vermaltungölecht besser verständen als Rechtsanwälte. Dieser Paragraph bedeute den schlimmsten Polizcistaat. Windtborst antworftt ans eine Bemerkung Richler's: Tic Krilturkampfgesetze »amnicn aus dcr libe.alen Aera, die Konservativen hätten versucht. Widerstand zu leisten. Fünfzehn Millionen Katholiken seien in Tcutichland geknechtet. Minister Scholz erklärt dies sür eine ob jektive Uebcrlrcibung. Ter Pa.agravb wird schließlich in dcr von den Nationaitibcralen bcantiagtc» Fassung angenommen, der be züglich des Tanz-, Turn- und Lchivimm-ltifterrichts sowie dcr des Dimamitbaiidels der Regierungsvorlage bezw. dem Kommissions- antragc entspricht »nd im Ucbngen dre bisherigen Bestimmungen der Gewerbeordnung sesthält. Tw einzelnen Abläße des national- liberalen Antrages wurden nur mit einer Stimme Mehrheit an genommen. — Die Pctitionskommission ging über die Oschatzer Petition, welche um Eiftjchävigung 'ür den Lervisausfatl durch die infolge von Tnpbus uöthig gewordene Verlegung dreier Kavaknc- Eskadronen nach einer anderen Gnrnkonstadt, bittet, zur Tages ordnung über, da das Gemch unzulässig sei. In dcr Holzzotl- kommifiion entstand eine heftige Auseinandersetzung zwischen Rickcrt und B'indcskommissar Obersorstmeistcr Dankelmami, weil letzterer nicht Rickerl's Autorität anerkennen wollte. Tie Weiterhernthung wurde auf Mittwoch vertagt. Berlin. Ein Berliner Korrespondent des „Solcil" batte be richtet, dah Bismarck an dcr Gicht leibe, aber den Acrztcn nicht Gehör gebe, Massen Bier und Wein trinke u. s. w. Die „Nord deutsche" erwieoert, dah der Kanzler an Nervcnafscklion leide, deren Heilung gerade um desscnwillcn so schwierig sei, weil dcr Patient nicht durch die entsprechende Emührung dem Körper die nothigcn Kräfte zuzusübren im Stande sei. Tie Kur der den Kanzler be- ÄUianz (Dcutschland-Öesteircich-Ftalien) zwciselloö erscheinen läßt. - Regierungspräsident Ticdemann. früher eine der „Rechten Hände" des Reichskanzlers, wurde in den Adelsstand erhoben. — Der Ver dacht wegen Anstiftung des Brandes vom National-Tbeatcr richtet sich gegen eine Person, die früher wegen verschiedener Diebstähle vom Theater entlassen und mit längerer Gesäiignißstrafc bedroht worden ist. Der LerlinerBörse fehlte heute wieder jede Anregung, die Course behauvtetcn sich Anfangs. Internationale Spekulation^- papiere setzten sogar etwas Köder ein. Später trat Abscknv 'chung ein, namentlich am Schlüsse schwach. Aus allen Gebieten Gcschästs- stille Von beimischen Bahnen hatte» nur die sogenannten kleinen Bahnen gute Umsätze, Hamburger niedriger, Schlensche fest. Oester- reichische behauotet, aber leblos. Deutsche Fonds recht fest bei ziemlich gmem Verkebr, österreichische Renten waren fest aber still. Rumänier belebt. Banken, Bergiverle ziemlich fest, still. Industrien theilwcise sehr gut gefragt. j»r-nk«ur, a. M..7. L»>a. ei«lli!,S. SreSir 27I>,,. 2SS>,',. Lom- darben I2k. «vcr Looic —. Oil. LtN'errcnle —. Papcerrcnlc —. Saiijicr 284'^. Leiierr. («oidrenie —. 4°/n Una.o'allirenic . 77cr IHnpci! —. d>iei Nukien —. ü.LlicittanIcüic —. «Ileuclie Ungar, violdanictlik —. I!. Orientauleii» —. Uli» gar. Pavtcrrciue —. DISconlo —. iigiivier? tzioliliardbabn 124'!,. LliU. Wie«. 7 Avril, Abcnb«. Lrcbti 217,70. S.'aai«». 211.40. Sambarvcn IS0.20, S!ord!vk«ldal»i 2o?.2S. Marknolcn L8.L2. Ilng. Lrcdil 213.7Ü Stil!. Pari», 7. April. cSÄlub.i Rente Sü.oi. Anleldc N3.S2. Jialicner SI.Z5. SiaaiSbal», 727 bn. Lambarden 326,22. da. Prioriläicn 224. Lgiwier 38«. Ocllerr. Soldrenie --2U» Sckiwa.ii. «zart» «Lrodniieni, 7. Apri!. ISüiluIi.i Weizen April 2L,e0. Jnli-A»gusl 26.70. rnliig. Epiriind '? pril !>4,11N. Lepicnidcr-Teccmdcr bl.70, sc». RübiU April 107,0". Lrv!cmpcl-Trc:ni?r: "bM. soll. «mfterram <Produ k ien>, 7. April. (Lchlub.1 Weizen Mai 273, i'Iov. Li). Raggrii Mat 167, Llwbcr 171. Vokales und Sächsisches. — DaS Rikerkreu; I. Klaffe des A l b rc ch t s o rd e n S erhielt vr. Gräle, Professor in dcr medicinischen Fakultät der Universität Halle. Kommuuförslcr Mengcrs in Chemnitz erhielt das Albrcchtskreuz. — Es ist nunmebr, wie das „Dr. Iourn." milthciit, bezüglich dcr Vertretung bei der^Ka iierkrönun g in Rußland Folgendes definitiv Icnc.eietzt. Sc. Majestät der König wird durch seinen Geiicraladjutanten, den Generallicutenanl Prinz Georg von Schön ling - Waldenburg, Durchlaucht, vertreten. In der Begleitung des Prinzen werden 'ich branden« der Geb. Rath,rmd köingl.Kammer herr v. Watzdort, der tönigl. Flügeladjutant, Leer«! und Komman deur des Saiützeiiregimeiils v. Äiinxwitz, der Seloiiocliculena.il im Gardereiterregimeift Gras Seebach und der Lekondekeutenant im Karabiiiicrregmient Prinz Otto uon Sä önburg Waldenburg. — Die Ordination und Einweisung des zum ersten Lanvdinkonus an der Krcuzkircbe sür die Gemeinden Löbtau und Naustitz designir- ten Predigtamtskandivatcu Herrn Wallhc r wird beute im Bcüaalc z» Löbtau bcim BormitlagSgotlesdienstc durch .Herrn Superiiiienbeut vr. tbeol. Franz vollzogen werden. — Der von Sozialdemokraten Angebracht gewesene Protest gegen die Wahl des Lberbürgermeisters Dr. StübeI ist von ihnen zurückgezogen worden« infolgedessen wurde Tr. Stübcl's Wahl sür giftig erklärt. Zu einer vorUusigen Beanstandung der Wahl Dr. v. Sckiwar ziRS kam die betreffende ReichstagSattlicilung, weil, laut Behauptung eines Protestes, angeblich sozialdemokratische Stimmzettel konsiszkt worden seren. — Laut einer kriegominislcricUen Verordnung werden gegen wärtig auch bei den sächsischen Truppen aller Waffen die Feld mützen ohne Schirm cingeführt. Bisher war dies nur bei den beiden seit 1876 bestehenden Hufarenregimciftern der Fall. Mil dem Mützenschirm schwindet eine weitere sächsische Eigcntbüm icbkeit aus der Armee, welche nach der Reorganisation des sächsische» Heeres nach dem höhmischc» Feldzug bcivebalten wurden. Nur die Uni- foriiifarbcn dcr leichten Insanleric (Schützcnregimeift slc'r. 108 und Iägcrbataitlone 12 und 13). sowie der Artillerie und Pionniere bleiben iiunmehr vcn den bei Abschluß des Friedens zwischen Picus cn und Sachsen letzterem Staate garantirtcn militärischen E'gentbümlich- keiten noch übrig und werden wobt auch erhalten bleiben niit Rück sicht darauf, daß dieselben Wichtigkeit und Werth in historischer .Hinsicht haben. Das Grü» und'Roth der Ietzgcnaii»>eu Waste wird von dieser seit stirer Errichtung, also länger als 300 zzahre schon, getragen, und in dem Grün und Schwarz dcr Jäger und Schützen »nackten diese 1812 bereits den russischen Feldzug in ruhm- l olicr Weise mit, wie denn auch die Träger beider säckmschcn Uni formen in unseren Tagen sich auf den Schlachtfeldern dcr Neuzeit ihren vollen Lorbccrkrauz zu pflück.m verstanden. — Im Lau e des vorigen Jahres find erfreulicherweise der KönigI. B I i n de n a n f> a lt recht >eichiiche Geschenke zugcslosicn; dieselben erreichten die Höbe von 62,600 Mk. - Von den ini Iobrc 1882 seitens der Kaiser!. Obcrvostdirektioncn vertbciltcn 40 Ehren Posthörnern »na 76 E h re np e i ts chc n erhielten in Dresden die Postillone Glumbelt, Zindler und Friebcl, elfterer ein Horn, letztere >c eine Peitsche als Auszeichnung.
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