Volltext Seite (XML)
Uckemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspceis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines Illustrierten Witzblattes l,50 Ml. Zeitung siir Tharlll^ Seiserstssrs. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeig en sür alle Zeitrmgen. Klein- nnd Grohols«, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsvorf, Liiban, Börlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publiknlionslraft sür amtliche Bekanntmachungen. Nummer 79. Kernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 7. Juli 1910. K-rnspr-cher: Amt Denben 2120 23. Jahrgang. Bekanntmachung. Donnerstag, den 7. Inti dss. Js. nachmittags 6 Uhr im Nathausgarten Uebnng der Pflichtfeuersvehr. Die Mannschaften der Pflichtsenerwehr haben sich unter Anlegung ihrer Abzeichen (Armbinden) pünktlich um 6 Uhr einzufinden. Ausbleiben ohne genügende Entschuldigung wird auf Grund § 19 der Feuerlöschordnung bestraft. Nabena u, am 5- Juli 1910- Der Bürgermeister. Aus Nav unä fern. Rabenau, den 6. Juli 1910, — Keine Gelreidekörner und Aehrcn in den Mund nehmen! Bei der demnächst beginnenden Getreideernte kommt es häufig vor, daß Schuitler und Schnitte rinnen uud auch nicht selten Spaziergänger Aehren und Gelreidekörner in den Mund nehmen und kauen. Den wenigsten ist es jedoch bekannt, wie gefährlich dieser Genuß werde» kann. An dem trockenen Getreide haftet nämlich der Aktinomyc spilz, der Ecreger der gefürchteten Stahtpilzkrankheit (Aktinomikofi). Dieser gelangt in die Schleimhaut des Mundes oder durch hohle Zähne in den Körper und ruft eine Vergiftung hervor. Am häufigsten grassiert diese Krankheit auf dem Lande (Ernte- kcankheit). Also Vorsicht. — Als Gruppendirigcnt des Sächsischen Elbgau-SängerbundeS ist an Stelle des zu rückgetretenen Herrn Holzegel, Herr Kantor Kellner, der Liedermeistcr des Loschwitzer Mänuergesangvereins, gewählt worden. — Für T r eu e i n d er Ä rb e i t wurden 43 Bergleute, die 30—40 Jahre ununter brochen im Werk in Zauckerode gearbeitet haben, mit Orden ausgezeichnet. Die F.ier wurde durch eine Ansprache vom Geheimrat Giorgi eingeleilet. An die Verleihung schloß sich eine kleine Festlichkeit im Gasthof daselbst, an der außer den Jubilaren auch die Chefs und Beamten teilnahmcn. — Die Gläubiger des Rittergutsbesitzers Kluge in Steinbach bei Mohorn, der sich bekanntlich mit seiner Frau erschoß, wer den aus der Konkursmasse zur Hälfte Deckung ihrer Forderungen erhalten. Es sind über 60 000 Mark nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Die »tindeijähtigen Kinder Kluges haben aus der Masse gesonderte Be friedigung erhalten. ' — Vor der 5. Strafkammer des Dres dner Landgerichts hatte sich der Schutzmann und Vollstnckungsbeamte Ernst Paul Triltzsch in Glashütte wegen Vergehens im Amte zu verantworten. Der Angeklagte ist gestän dig, seit März vorigen Jahres nach und nach in 20 Fällen 160 Mk., die er in amtlicher Eigenschaft für die Stadlgemeinde Glashütte vereinnahmt hatte, unterschlagen zu haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu vier Monaten Gefängnis. — Durch den Polizeihund „Nora von Cainsdorf" wurde in Lößnitz der Verüber eines Einbruchsdiebstahls beim Klrmpnermeister Friedemann entdeckt; der Hund hatte an des Verdächtigen Handwerkszeug Witterung ge nommen, lief dann 10 Meter zu einem Schup pen, wo er eint Leiter, die der Dieb jedenfalls benutzt hatte, heranzog, und dann den zwei Stock hoch gelegenen Schlafraum der drei Gesellen aussuchte. Dort holte Nora ein auf dem Bett liegendes Buch und dann mehrere Wäschestücke usw-, wodurch klar wurde, daß der Dieb der 18jährige Klempnergeselle Siegel aus Böhmisch-Wiesenthal sein mußte, der aber bereits nach Oesterreich abgcdampft ist. — Die Abfahrt des Lenkballons „Pars e- val" Von Bitterfeld nach Dresden ist abermals verschoben worden. Trotz des un günstigen regnerischen Wetters, das schon von vornherein die Fahrt des Lenkballons Parseval in Frage stellen mußte, hatten Tausende aus der Umgebung die Reise nach Dresden unter nommen, um Zeuge der Landung zu sein. Mit jedem auf den Dresdner Bahnhöfen ein- treffendkn Zuge trafen Hunderte ein. Groß war allerdings auch die Zahl der Vorsichtigen, die vor ihrer Abfahrt in der Heimat sich erst telephonisch erkundigten, ob Parseval auch wirklich unterwegs sei. — Die Fahrt des Lenk ballons „Parseval" von Bitterfeld nach Dresden Ist auch heute Mittwoch nicht erfolgt. Es ist zweifelhaft, ob die Luftreise in den nächsten Tagen unternommen wird. — Vermißt wird in Dohna der 42jähr. Fabrikarbeiter Adolf Altermann. Er war am betreffenden Tage zu einem Termin vor das Königl. Amtsgericht Pirna geladen, ist jedoch dort nicht erschienen und zuletzt vormittags halb 10 Uhr in seiner Arbeitsstätte in Nieder sedlitz gesehen worden. Seine Ehefrau ist vor mehreren Jahren gestorben. Die vorhandenen Kinder sind 11, 9 und 8 Jahre alt. Altermann war in letzter Zeit schwermütig geworden, so daß eS nicht ausgeschlossen ist, daß er sich ein Leid angetan hat. — In Gegenwart des Justizministers Dr. v. Otto und von Vertretern der Behörden und Gemeinden wurde das neue Amts ger' cht Kötzschen broda seiner Bestimmung über geben. Im großen Verhandlungssaale wurde der Vorsteher des neuen Amtsgerichts, Herr Amlsgerichtsrat Dr. Jahn, vom Präsidenten des Dresdner Landgerichts, Herrn Dr. Gallen- kamp in sein Amt cingewiesen und verpflichtet. — Die 16 Jahre alte Fabrikarbeiterin Dittrich aus Graupen wurde seit dem 13. Juni vermißt. Das Mädchen wollte einem Leichenbegängnisse einer Freundin beiwohnen. Seither ist sie weder in die Fabrik noch nach Hause zrnückgekehrt. Dieser Tage nun wurde das Mädchen oberhalb der Soborlner Kolonie in einem Kornfelde ermordet aufgefunden. — Arif der Schmalspurlinie Hainsberg- Kipsdorf wird mit Beginn der großen Schulferien (14. Juli) auf die Dauer des Sommerfahrplanes an Werktagen ein neues Persouenzugspaar mit 2. und 3. Wagenklasse verkehren. In der Richtung nach Kipsdorf verläßt Zug 5326 Hainsberg nachmittags 12 Uhr 23 Min., Coßmanusdorf 12 Uhr 29 Min., Rabenau 12 Uhr 4l Miu., Spechtritz 12 Uhr 47 Min., SeiferSdorf 12 Uhr 54 Min., Malter 1 Uhr 2 Min., Dippoldiswalde 1 Uhr 15 Mi»., Ulberndorf 1 Uhr 23 Min-, Obercarsdorf 1 Uhr 28 Min., Naundorf bei Schmdb. 1 Uhr 36 Min-, Schmiedeberg 1 Uhr 42 Min., Busch- mühlc 1 Uhr 48 Min. und trifft 1 Uhr 56 Min. in Kipsdorf ein. Dieser Zug besitzt gute Anschlüsse von Berlin (D-Zug 62 Abf. Anh. Bf- Vorm. 8 Uhr 5 Min., Ankunft Dresden- Hbf. 11 Uhr 6 Mur, Zug 1114, Abf. Dresd.- Hbf. 11 Uhr 55 Min., Ank. Hainsberg 12 Uhr 18 Min. nachm.) und von Leipzig (D-Zug 5 Abf. Dresdner Bf. 9 Uhr 30 Min. Vorm., Ank. Dresden Hbf. 11 Uhr 20 Min. Zug 1114 Abf. Dresden Hbf. 11 Uhr 55 Mm., Ank. Hainsberg 12 Uhr 18 Min nachmittags). Der Gegenzug 5313 Verläßt Kipsdorf nachm. 4 Uhr 24 Min., hält nur in Buschmühle (Abf 4 Uhr 32 Min.), Schmiedeberg (Abf. 4 Uhr 39 Miu.), Olurcarsd. (Abf. 4 Uhr 49 Min.), Dippoldiswalde (Abf. 5 Uhr 2 Min.), Seifers dorf (Abf. 5 Uhr 19 Min.), Rabenau (Abf. 5 Uhr 30 Min.) und trifft 5 45 Min. in Hainsberg ein, wo der nachmittags 5 Uhr 50 Min. abgehende Vorortszug Anschluß nach Dresden bietet. In Dresden Hbh. werden wiederum an die 7 Uhr 7 Min. nachm. nach Berlin (Ank. 10 Uhr 25 Min.), sowie 7 Uhr 21 Min. nachm. nach Leipzig (Ankunft 9 Uhr 17 Min. nachmittags) abgehenden D-Züge An schlüsse geboten. Im übrigen verschieben sich bei verschiedenen Zügen die Velkehrszeite» in Obercarsdorf, wo bauliche Aenderungen vor- genommen worden sind, um 1 Minute und es ist nunmehr ein Deckblatt zum Svmmerfahr- plan der Linie Hainsberg-Kipsdorf ausge geben worden. — Kleine Notizen. — Ein Familien- drama spielte sich am Sonntag in der Georg- straße in Chemnitz ab. Der Arbeiter Sch. war mit seiner Frau in Streit geraten, der in Tätlichkeiten ausartete. Schließlich sprang Sch. aus seiner im dritten Stock gelegene» Wohnung in den Hof und blieb schwer ver letzt unten liegen- Mit dem Krankenwagen der Rettungswache wurde er nach dem Kcanken- hause gebracht. — Auf dein Exerzierplätze in Chemnitz gerieten mehrere Knaben in Streit und Schlägerei. Dabei wurde ein neunjähriger Knabe derart geschlagen, daß er umfiel uud nach einer Stunde starb. — In der gemein schaftlich abgehaltenen Sitzung des Stadtrats und der Stadtverordneten in Schandau kam es zu scharfen Wortkämpfen mit dem Bürgermeister Dr. Voigt. Infolgedessen legten die Sladträte Zivilingenieur Kaul, Kaufmann Ullrich, Rentier Kämpfer und PcivatuS Arnold ihre Aemter nieder. -- Vor dem Schwurgericht Dresden hat sich der 1871 in Dresden geborene, noch un bestrafte Ingenieur Paul Otto Körner wegen betrügerischen Bankerotte zu verantworten. Im Jahre 1904 kaufte er für 48 500 Mark ein Sägewerk in Lauenstein. Aus Mitteln seiner Mutter und seines Schwiegervaters baute er das Werk aus und verkaufte cs 1906 sür 65 500 Mark; 25 500 Mk. wurden ihm da bei bar herausgezahlt. Mit dem Kapitale er warb er im November den Gasthof Goldene Krons in Strehlen für 284 000 Mark. K. übernahm 262 000 Mark Hypotheken und leistete 22 000 Mark Anzahlung. Das Ge schäft ging jedoch nicht nach Wunsch und am 31. März 1909 soll Körner zahlungsunfähig gewesen sein, bezw. wie die Anklage annimmt, seine Zahlungen eingestellt haben. Am 16. August 1909 veräußerte er die Goldene Krone für 284 000 Mark an einen gewissen Bau- manu, der als Anzahlung zwei an 3. Stelle aufhaftende Pieschener Hypotheken von 10 000 und 15 000 Mark gab. Die Hypotheken wur den jedoch nur mit 22 000 Mark angerechnet; außerdem gab B. an Körner »och für 2000 Mark Wechsel, von denen jedoch einige zu Protest gingen. Schon am 18. August trat K. die beiden Hypotheken von 25 000 Mark, sowie die Baumannschen Wechsel an seine Ehe frau ab. Die Anklage behauptet deshalb, daß Körner, als ein Schuldner, der am 31. März 1909 seine Zahlungen eingestellt hatte, in der Absicht, seine Gläubiger zu benachteiligen, am 18. August 1909 Vermögensslücke, nämlich! mindestens 25 000 Mark in zwei Hypotheken beseitigt habe. Körner behauptet dagegen, d e 25 000 Mark stammen indirekt aus dem Ver mögen seiner Ehefrau; die Abtretung sei nur zur Sicherstellung des eingebrachten Gutes der Frau erfolgt. Aus Grund des Wahrspruchs der Geschworenen wurde Körner zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, die als durch die Unter suchungshaft verbüßt gelten. — Der diensthabende Bahnwärter fand bei der Göltzschtalbrücke einen Man» mit ab gefahrenem Kopfe. ES dürfte Selbstmord vor- ticgen. Nach den vorgefundenen Papieren stammt er aus Böhmen. — Eine Schmuggelaffäre ist in Warnsdorf i. Böhmen in den letzten Tage» entdeckt worden; bisher sind sechs Verhaftungen vorgeuommen worden. Die Ermittelungen haben bisher ergeben, daß der Sloffagent Jos. Ullbricht als Haupt einer weitverbreiteten Schmuggelgesellschaft Waren im Werte von 9743,47 Mark und 2886 55 Maik gepascht hat. Außer ihin befindet sich noch ein gewisser Franz Senftleber in Haft, die übrigen Per sonen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Untersuchung wird in umfassender Weise von der Finanzbehörde geführt. — Zum Schutze gegen Automateu-Betrü- gercien hat der Bundesrat beschlossen, Speise-, Spiel-, Bier- und sonstige Marken in Zukunst nicht mehr in der Größe von 20 bis 22 Millimetern Herstellen zu lassen. Die Bestim mung tritt am 1. April 1912 in Kraft. Be kanntlich wurden an den 10 Pfg.-Automaten viele Betrügereien durch Einwurf wertloser Stücke verübt. — Seine letzte Fahrt. Am Sonn tag abend gegen 6 Uhr wurden die auf dem Deck des Personeadampfers „Kaiser Franz Joseph" befindlichen Fahrgäste Zeugen eines tragischenVorganges. Der Kapitän vesDampfers, Herr Wenzel Rosche aus Telsche», fiel auf der Kommandobrücke, vom Herzschlag betroffen, plötzlich tot um. Der 53 Jahre alte, in Aus übung seines verantwortungsreichen Dienstes verstorbene Dampfschiffahrtsbeamte wurde als ei» gewissenhafter, erprobter Kapitän sehr hoch geschätzt. Sein Leichnam wurde, nachdem der Dampfer in Pillnitz angelegt und dieser die Fahrgäste ausgeschifft hatte, nach Dresden zurückbesördert. — Frau v. Schoenebeck - W eber ist am Montag in der Irrenanstalt Kortau von Tobsucht befallen worden. Sie mußte in die Isolierzelle der Anstalt eingelieferl werden. Dresden. Auf der Altenbergerstrabe schoß sich ein 23jähriger Barbier, der dort auf einer Bank geschlafen hatte, mit einem Revolver eine Kugel in die rechte Schläfe. Das Geschoß ist an der Seile herausgedrungen und Hal den Sehnerv zerrissen, sodaß bei dem Lebensmüden Erblindung eingetrelen ist. — Der Sohn eines größeren Firmenin- Habers in Dresden verlor ein Posteinliefe- rungSbuch mit 2200 Mark i» Papiergeld. Dank der Ehrlichkeit einer SchirrmeisterSsrau, die das Geld gefunden hatte, konnte der Be trag der Firma wieder zugestellt werden. — Im König-Albert-Hafcn, Dresden brach am Dienstag abend in einem der großen Lagerschuppen ein mächtiges Schaden feuer aus. DaS Feuer, das weithin leuchtete, halte eine riesige Menschenmenge nach dem Brandplatze herangelockt. L-ider hat gleich bei den ersten Löschversuchen ein braver Feuer wehrmann vom Haupldepot sein Leben ein gebüßt. Es ist der 29 Jahre alle Feuer wehrmann Karl Schneider. Er hinterläßt außer seiner jungen Frau drei kleine Kinder, Deubener Slraße 9 wohnhaft. Schneider drang, mit Rauchmaske versehen, in das brennende Gebäude ein und kehrte nicht wieder zurück. Alle Rettungsversuche waren vergebens. Der Unfall erweckt allgemeine Teilnahme. — Im Hause Moltkestraße 47 i» Dres den machte eine 27 Jahre alte Fleischerge- hilfens-Ehefrau H. ihrem Leben durch Er hängen ein Ende. Die unglückliche Frau be ging die Tat infolge langwieriger Krankheit. — Zu der Zwischenlandung des Militär- Luftschiffes „SI. III" in Zeithain wird noch berichtet: Schon während der Nacht hatte das Luftschiff schwer mit dem Winde zu kämpfen, und der Führer Major Groß glaubte, als er in die Nähe von Frankenberg gelangt war, umdrehen zu müssen. Er meldete dementsprechend telegraphisch nach Berlin, daß er umzukehren gedenke. Es gelang ihm aber während der Nacht, doch noch vorwärts zu kommen und den Truppenübungsplatz Zeithain zu erreichen, wo er die nötige militärische Hilfe zum Lan den erwarten durfte. — Das Militär-Luft schiff, das durch versehentliches Ziehen der Ventilleine starken Gasverlust gehabt hat, ist nachmittags 6 Uhr am Barackenlager Zeithain völlig in sich zusammengebrochen. — Eine tragi-komische HeiratS« geschichte. In Haslau bei Asch logierte sich kürzlich in einem Gasthause eine nette, kaum 20 Jahre alte Blondine ein. Sie ging einige Tage in ei» dortiges Geschäft, erklärte dann aber den Wirtsleuten, sie sei vermögend llitd habe es daher nicht notwendig, zu arbeiten, sie werde wieder in ihre Heimat nach Nürn berg zurückkehren. Das Fräulein schrieb auch einen Brief an seine Mutter in Nürnberg, sie möge ihr (des Mädchens) Vermögen im Be trage von 17 000 Mk. bei der Bank abheben. Der Wirtin zeigte sie diesen Brief, und diese war nun sofort überzeugt, daß das Mädchen eine gute Partie für ihre» Soh« wäre. Dieser hatte ohnedies schon ein Auge auf das hübsche Mädchen geworfen, und bald waren die jungen Leute verlobt. Auf Grund der zu erwarten den 17 000 Mk. wurde nun das HauS reno viert und neue Einrichtungs-Gegenstände ange- schaffi. Mit Zustimmung der Braut wurde ferner beschlossen, die Gastwirtschaft zu ver größern und einen Saal anzubauen. Ziegel und Baumaterial wurde» zur Stelle geschafft; das Geld, die 17000 Mk., wurden täglich er wartet. Als die Sache schon so weit gediehen war, erfuhr der Bräutigam durch eine» Zufall, daß seine 17000-Mark-Bcaut eine geschiedene Fra» und Schwindlerin war; sie wurde als bald von der Polizei hinter Schloß und Niegel gesetzt. — Während der Flugkoukurrenz in Belheny erlitt der Aviatiker Wachter einen Todessturz.