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Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-05
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.05.1886
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ich selbst »ehr a, ob sei» neide» ist. daß l« sttnr -ieth 1- ' ginge» >h». daß bie U» tattstmb, de» bi» er, d»r k wenig «. 34 i>rt, mtt »»de der «ne lufe» in : ebenso. Lag« »» er »ns « meine» war.— Himmel l Rege», i« Hand Stur« wnßten ans de, nahm»» war r» schwang hinderte ich selbst nsel be kannte, >or de« »rch »nd mit »i, d kounl« mn glitt lm hätte var fest; r» »ich«, anholte» rbstürzte. n haben, Er war grhk.t. rüglichr» o, einen y wieder kreuze» kaum ei» oder ei» Daraus dringrnd, derglaube h Andere »ad Blat gedenken, hiffe» de. de, aas folgt, ans vor aus. ungefähr enso viel stehende» hlich der Davon >err hohe Bibliothel isie reiche in ihrem en Theil» benso die nd Hang« de» Tai» National« Lheil »er« rrmittlung r» British ),000 M- nur eine sche Ber- Wege zu -em, wenn rmat zum ) M. an. »formen crn Lehrer «arbeitete» empfehlen Im ersten de und die die Fieber« ireibnngtll, lgymnastik, d verfiänd« in seine« roß« Me Krankheit»« »erden, für -Ache» d« leg« »nd Mitgliedern ZLV2 —«.Jahrgang. Abonnemcntspreis: Der Iinjiarteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tages) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei de» Ausgabestellen ln Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) Zm 4 Quartal erscheint für Abonnenten Iahresbilch (Weihnachtsdeigabe) d. Anzeiger-. Verlast: Alexander Wiede, Buchdrnckcrei, Chemnitz. Sächsischer mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Mittwoch. 5. Mai iE Infertil» uöpreiS: Raun» einer schmalen Korpuszelle 15 Pfg.; — Reklaine (Ispäliige Petitzelle) 30 Pfg. — BeiWiederholuug großer AnnoncenRabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle ma» JnsertionSbetrag (in Briefmarken) biiftlgtir ste8.SilbenKorpuLschrjstbtlde«zca. l Zeile). . Annoncenännahme: gur^bss Borgnito^ Er-edition üild Redaktion: Chemnitz, Theajerstkche Ar. ü.' Telearainm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. F c rn sprichst eile Nr. M. > « KMotirr: „Tägliches Unterhaitungsblatt" Mil humonflisch Wmtes SimtogLblntt „Lustiges Bilderbuch" Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Der Gemeinderath zu Adors hat beschlosten, den vom Adorf-Jahnsdsrfer CommunicationSweg« abzweigcnden und aus Parzelle Nr. 536 und 536 s. des Flurbuchs für Adorf bis zur JahnSdorfer Flurgrenze führenden Tract de alten Adorf-JahnSdorfer EommunicatlonSwegS dem öffentlichen Verkehre und zwar dergestalt zu entziehen, daß derselbe nur noch als Fußweg fortbestehen bleiben soll. In Gemäßheit von 8 14 des Gesetzes über die Wegebaupflicht Vom 12. Januar 1870 wird Solches mit dem Bemerken andurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht, daß etwaige Widersprüche gegen dt« Einziehung des vorgedachten WegetracteS, bei Verlust der Berücksichtigung, binnen 3 Wochen, vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen sind. Chemnitz, den 2st. April 1886. Königliche Amtshauptmannschaft. . Im Handelsregister für den Stadtbezirk dcS Unterzeichneten Amts gerichts wurde heute auf Folium 2881 die am 1. Mai 1886 errichtete Firma Schüller L Seidel in Chemnitz (Gartenflraße Nr. l) eingetragen und zugleich Verlautbart, daß die Kaufleute Herr Heinrich Wilhelm Otto Schüller und Herr Hugo Albin Seidel daselbst, Besitzer eines Manusactur- und Mode- waarengeschästs, Inhaber der Firma sind- Chemnitz, am 1. Mai 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbezirk der unterzeichneien Amtsgerichts wurde heute aus Folium 378 die am 5. April 1886 errichtete Commandit- Gefellschaft unter der Firma Lewinsohn <d Co in Einsiedel eingetragen und zugleich verlautbart, daß der Kaufmann Herr Benne Lewinsohn in Chemnitz und eine Cvmmanditistin Inhaber der Firma sind, sowie, daß dem Kaufmann Herrn Alexander Philipsohn für diese Firma Procura ertheill worden ist. Chemnitz, am 1. Mat l886. Königliches Amtsgericht. lieber dos Vermögen des Tischlermeisters Ernst Julius Krumbiegel in Chemnitz wird heute am 1. Mai 1886, Nachmittags V-6 Uhr das ConcurS- verfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Kaufmann in Chemnitz wird zum Con cursverwalter ernannt. Concurssorderungen sind bis zum 7. Juni 1886 bet dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über di- Bestellung eines GläubigerauSschusscS und «intretenden Falles über die in Z 120 der Concursordnung bezeichn««» Gegenstände aus den 21. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 5. Juli 1386, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichnet«» Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Concursmaffe gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConcurSmaffe etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abge sonderte Besriedigung in Anspruch nehmen, dem ConcurSverwalter bis zum 4. Juni 1886 Anzeige zu machen- Königliches Amtsgericht zu Chemnitz Das Concursversahren über das Vermögen des Handelsmanns Emil Albert Jackstädt in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung de« Schluß terminS hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den I. Mai 1886. Königliches Amtsgericht. Telegraphische Rach*ichte«. Vom 3. Mai. Berlin. Der UnterstaatSftcretär Graf Bismarck und" der eng lischt Botschafter Sir Edward Malet vereinbarten Namens Deutsch land» und England» am 6 April behufs Abgrenzung der brutschen und der englischen Machtsphäre im westlichen Stillen Ocean eine Demarkationslinie, welche von einem Punkte in der Nähe von Mitre- Rock an drr Nordostküste Neu Guineas, unterm achten Grade südlicher Breite ausgehend, die Salamoninfrln dnrchschueidet, so daß die drei größer«« nördliche« Inseln Bougainville, Choiseul und Isabel Deutsch land vetbleib-v, woraus sich die Linie nordöstlich zu den Marschall- Jnseln wendet Deutschland und England verpflichten sich gegenseitig, in demjenigen Theile de» Stille» Ocean», welcher diesseits oder jenseits gedachter Theiluvgslinie liegt, alle früheren Gebietserwrrbuugen oder Schutzherrschasten aufzugeben und weder neue Gebietserwrrbnngrn zu machen, noch der Ausdehnung des deutschen resst, englischen Ein flusses entgegenzutreten. Auf Samoa, Tonga und die Nine-Jnsel findet diese Abmachung keine Anwendung. Diese bleiben wie bisher neutrales Gebiet. Deutschland und England vereicbarten ferner am 10. April eine Erklärung über gegenseitige Frrih it des Handels und Verkehr» in den deutschen und englischen Befitzingen und Schutz gebieten im westlichen Stillen Ocean, wonach di« Schiffe beider Staaten gegenseitig die gleiche Behandlung sowohl wir die Behand lung als meistbegünstigte Nation genieße». Entscheidungen über streitige Laudanfprüche sollen durch hierfür von beiden Regierungen zu ernennende gemischte Commissionen erfolge«. Die Einrichtung von Strasuiederlassuugeu soll nicht stattfindeu. Die Colonün, welche be reit» vollständig eingerichtete Regierungen mit legislative» Körper schaften haben, find in dieser Erklärung nicht einbezogeo, Bern. Die gestrige Volksabstimmung de» Kanton» Solothurn ergab mit großer Mehrheit die Bestätigung der gewählten liberalen Regierung und die Wahl der liberaler« Vertreter im Ständerath und Rationalrath. — Die Volksabstimmung im Kanton Bern bestätigte ebenfalls die jetzige liberale Mehrheit bei Besetzung der Behörden. In Len Nationalrath wurde ein Conservativer und ein Liberaler ge wählt. Da» neue Jmpfgrsetz, welches den Impfzwang anorduet, wurde mit 28,606 gegen 26.21.5 Stimmen abgrlehnt. Petersburg. Die „Deutsche Peterrburger Zeitung" glaubt zu wissen, daß die fernere Nichteioladuug fremder Offiriere zu den großen Manövern a»f einem gemeinsamen Wunsch oller Großstaaten beruh«. Deutschland habe nur die Initiative ergriffen, indem eS in diesem Jahre die Einladungen unterließ. Kaiser, der Kronprinz. Fürst Bismarck haben sich so deutlich in dieser Beziehung ausgesprochen, daß alle weiteren Worte ganz überflüssig find. Deutschland hat eS al» seine Aufgabe den Orientwinen gegen über betrachtet, die Schwerter in der Scheide zu halten, und wenn ihm dies nicht vollständig geglückt ist, so haben daran nicht wir die Schuld, sondern die Ursache ist die Uneinigkeit der anderen Mächte, die heimliche Sucht nach Jntriguen, die sich in ganz ungeheuerlichem Maße während der letzten Verwicklungen geltend gemacht hat. Die Rolle, welche die Großmächte in ihrer Gesammtheit während des letzten Halbjahres gespielt haben, war gerade keine glänzende, zeitweise ogar eine recht klägliche, und daß schließlich da» europäische Concert nicht offen ausgelacht wurde, dafür können sich die Großmächte wiederum bei Deutschland bedanken, besten dringender Ermahnung es endlich gelungen ist, Griechenland gegenüber ein festes Auftreten zu Stande zu bringen. Die europäische Demonstrationsflotte lag seit Wochen großartig in der Sudabai in Kreta, aber es geschah nicht das Ge ängste, eS war ein Schauspiel, über das bereits nach Kräften gewitzelt wurde. Griechenland wäre es natürlich nicht eingefallen, sich so lange jartnäckig zu zeigen, wenn nicht geheime Einflüsterungen in Athen ich bemerkbar gemacht hätten, und wie viel fehlte denn daran, so hätte die griechische Regierung gegen die Türkei losgeschlagen «nd Europa's Ansehen wäre damit auf den Nullpunkt gesunken. Begann ein griechisch-türkischer Krieg, so war Alles möglich, den Friedens- Werken drohte die allerschwerste Schädigung, es handelte sich also ür Deutschland um die Wahrung hochwichtiger Interessen, welche die Ausbietung der größten Energie forderten. Deutschlands angesehene Stimme hat erfreulicherweise Gehör bei den friedliebenden Mächten gesunden, und die allgemeine Kriegsgefahr, die vielleicht nie so drohend gewesen als während der letzten Wochen, ist glücklich abgewendet worden. Deutschland hat in der Orientfraae nicht gerade osficiell, aber tatsächlich die Leitung übernommen, eS zeigt sich das in der entschiedenen Energie der Großmächte, die wohlthuend absticht gegen die frühere Schlaffheit und Zauderpolitik. Es mag noch lange Zeit vergehen, bevor einmal die geheimen Fäden aufgedeckt werden, welche so manche» Ereigniß der letzten Monate herbeigeführt haben; es wird dann aber zu Tage kommen, sicher zu Tage kommen, daß von den europäischen Großmächten, wenigstens von einzelnen derselben, kein ehrliches Spiel ge spielt worden ist. Die Jntrigue herrschte zeitweilig vor, wie schon oben gesagt worden ist. Unter diesen Verhältnissen hatte die deutsche Friedenspolitik einen doppelt schweren Stand, sie fand verhältniß- mäßig wenig Unterstützung, jede Macht folgte ihren eigenen Interessen. Rußland wollte Bulgarien völlig seiner Herrschaft zurückgegeben sehen, Oesterreich-Ungarn wünschte seinem Schützling Serbien Ver> größcrung, England hatte das größte Interesse daran, Rußlands Einfluß von Konstantinopcl abgebrängt zu sehen, Frankreich mußte wieder auf Griechenland Rücksicht nehmen, und die findigen Italiener warteten nur auf den Augenblick, in dem Alles drunter und drüber gehen würde, um etwas für sich zu erwischen. Kurzum, soviel Köpfe oviel Sinne, und hier eine Einigung, eine theilweise Einigung schon jerbeiznführen, war keine leichte Arbeit. Daraus erklärt sich denn auch, wieso die Verhandlungen wochenlang haben dauern können, und erst aus vielen kleineren Resultaten das große, die Erhaltung des Friedens, hervorging. Helle Blätter der Geschichte sind cs gerade nicht, welche über den Verlauf der letzten Oricntwirren berichten; sie zeigen wenig wahre Friedensliebe, aber um so mehr Eigennutz, und daß die erstere schließlich doch siegte, ist Deutschlands Werk. Es läßt sich schwer sagen, ob der neugeschaffene Frieden erhalten wird, allzugroß ist die Hoffnung nicht, die Orientfrage bereitet zudem auch die wundersamsten Üeberraschuugen, aber davon können wir überzeugt sein, daß das deutsche Reich auch ferner Alles thun wird, Deutschland und ganz Europa den Frieden zu erhalten, und diese Thatsache ist schon eine ehr werthvolle Bürgschaft des Friedens. verhaftet worden. Die Jury lehnte jedoch die Bestrafung ab, da dies«, wie man erklärte, »»r di« Folge habe« würde, au» einem . Wahnwitzigen einen Märtyrer zu machen. Bei de« deutschen Behörden Hot Most bekanntlich sehr viel auf dem Tonto «no dies« würden jedenfalls weniger glimpflich mit ihm verfahren, fiele, er jemals in die Hände der deutschen Polizei. ' i-. Oesterreich-Nngarn. In Peph hat am Sonntag Nach mittag da» Begräbuiß de» verstorbenen Jnstizminister» Panler statt- gesunde«. Der Kaiser, verschiedene Erzhrrzöge, Minister, Abgeordnete «nd Behörden wohnten der Feier bei. ' ' ' Frankreich Der in Pari» gewählte Laternenmann Ro che fort hatte sein Abgrordnetenmandat niedergelegt und am Sonntag fand dafür die Ersatzwahl statt. Gegenüber standen stch Sanfter (radikal) und Roche (Communift). Gaulier wurde »it 145,000 Stimmen gewählt, sein Gegner erhielt nur 100,000 Stimmen. Italien. In Neapel fand am Freitag ein lebhafter Arbeiter tumult statt. Militär mußte die Menge au-eiuandertreiben. Mehrere hundert Personen sind verhaftet. — Die Cholera greift in der Um gebung von Brindisi langsam weiter um sich, doch beträgt di« Zahl der täglichen Todesfälle nicht über ei« Dutzend. Es wäre sehr zu wünschen, daß die italienische Regierung scharf auf dl« Befolgung der angeordneten BorfichtSmaßregrln achtet«, denn damit fieht's noch recht traurig aus. England. Gladstone hat ein Manifest an seine Wähler in Midlothtau erlassen, in dem er in der Hauptsache an seinen irischen Plänen festhält. Er bedauert die darüber in der liberalen Partei eiugrtrrtene Spaltung, die ihn aber doch nicht »«deren Sinne- mache« tön»e. England müsse jetzt, wo seine Stellung «ine freie «nd starke ei, seinen irischen Unterthauen Zugeständnisse wachen; dadurch würde« alle bestehenden Schwierigkeiten gehoben uud der Staat selbst ge« krästigt. Gesagt ist da» recht schön, nur werden Gladstone'» Gegner Mt daran glauben. — Der Bicepräfideut de» Oberhauses, Lord Redesdale, ist gestorben. Orient, lieber di« egyptischen Finanzen ist ein amtlicher Be richt ausgegeben, nach dem sich eine langsame Besserung bemerkbar macht. Für da» nächste Jahr ist ein Ueberschuß von einer Viertel Million Mark vorauSgesehen. Daß die Seldlage sich bessert, ist Wohl wesentlich der schärfere» Eontroll« durch di« Mächte zu danken. Es kann jetzt doch nicht mehr so viel Geld wie früher verwirthschaftet werden. — Montag Abend lief die Frist ab, welche die Mächte der griechischen Regierung zur Unterwerfung unter ih, Ultimatum gelassen. Man glaubt doch, e» wird ei« Ausgleich erfolge» dahin, daß die griechische Regierung bestimmt sagt, wann sie abrüstru will. Siebt sie nicht nach, erfolgt di« Blokade. „ .. Amerika. In New-Dort fand eilt» Sff?nikkche Tersammlung von 15000 Arbeitern statt, in welche», der achtstündige Arbeitstag verlangt wurde. Auch deutsche Reden wilHen gehalten. Die Arbeiter führten roth« Fahnen mit sich, die Muffs, spielte die Marseillaise. Gleiche Versammlungen habe« in anderen Nädtru der Union statt- . gefunden, auch sind bereits einzelne Streiks ila eingetreten, wo die , Erfüllung der Forderung verweigert wurde. H» . Chicago forderte ein Redner die Arbeiter auf, die Holzlagerplätze Umstand zu stecken, wenn der achtstündige Arbeitstag von den PriuzlpWu nicht zuge- standen würde. Afrika. König Menelek von Schaa hat den in seÜHr Residenz Deutschlands Rolle in den Orientwirre«. Chemnitz, den 4. Mai. Die Letzten werden die Ersten sein! Das paßt auch so ziemlich aus die Rolle, welche Deu.schland gegenwärtig in den Orientwirr!n einnimmt, die noch vor 20 Jahren als die Spezial >Domä»e Ruß lands, Englands, Frankreichs und Oesterreichs galten. Deutschland hat auch noch heute kein Interesse daran, ob in Konstautinopel der Ruff« oder der Brite regiert, und eS kann uns sehr gleichgültig sein, ob die Türkei und ihre „lachenden" Erben sich zanken oder sich ver tragen; aber es kann uns nicht einerlei sein, daß die Ocientwiiren derartig hin- und hergezerrt werden, daß daraus eine dauernde Ge fahr für den Frieden Europas entsteht. ES fehlt ja in Europa auch nicht an solchen Stimmen, die meinen, ein „frischer, froher" Krieg würde ausbessernd auf den Gang von Handel und Industrie wirken, aber diese Anschauung ist eine ganz irrthümliche. Der glänzendste Sieg ist und bleibt doch immer rin trauriges Schauspiel, wenn man sich erinnert, was nöthig war, welche Opfer gebracht werden mußten, M zu erringen, und in den leitenden Kreisen des deutschen Reiches halt gewiß Niemand den Krieg sür ein Glück der Völker. Der Politische Rundschau. Chemnitz, den 4. Mai. Deutsches Reich. Die Bischöfe von HildeSheim, Limburg Osnabrück haben im Aufträge des Heiligen Stuhle» de« Oberpräfidente» ihr« Abficht, gewisse erledigt« Pfarreien zu besetzen, angezeigt uud die hierfür in Aussicht genommene» Eandidateu «ftgetheill. — Damit ist also mit de, Verwirklichung der Anzeigepflicht ein praktischer Anfang gemacht. — Im deutschen Reichstage find bekanntlich kürzlich die Pensionen für Officiere erhöht, während eine Erhöhung für Unterofficiere abge- lehnt wurde. Wie sehr nothweudig auch di« letztere ist, geht auj einer Mittheilung hervor, die wir den „Münchener Neuesten Nach richten" rvlnehwen. welche einige scharf kritische Wort« über den „Dank deS Vaterlandes" au das Folgende knüpfen; Kürzlich starb in Bayreuth der älteste aktive Soldat der deutschen Armee, der im Leben so sehr gefeierte Mustkdirlgent des 6. Chevanxleger». Regiments, Peter Göttling, nachdem «r seinem Vaterland 54 Jahre in Krieg und Frieden treu gedient. Vor einigen Tagen wurde un« seiner Witiwe di« Pension angewiesen «nd diese beträgt — ganze 11 Mark monatlich und eine jederzeit widerrufliche Monatszulage von 2 Mark 50 Pfennig! — Ans München wird vom Montag gemeldet, daß in Folge der abgeneigten Haltung der klerikalen Partei da» Zustandekommen de» von der Regierung erstrebten Arrangements zur Regelung der Verhältnisse der Königlichen CabinetScafse jetzt als unwahrscheinlich betrachtet wirden wüste! — Johann Most, der bekanntlich vor Jahren Vertreter der Stadt Chemnitz im deutsche« Reichstage war und hier ein social- demokratisches Blatt herausgab, das stch durch seine scharfe Sprache bemerkbar machte, hat wieder einmal von sich reden gemacht An der deutschen socialdemokratischen Partei ist er bekanntlich längst seiner anarchistischen Ansichten wegen ans gestoßen, er ging nach England und nachdem ihm auch hier der Boden zu heiß geworden, nach Amerika, von wo er in seiner berüchtigten „Freiheit" nicht nur deutsche Verhältnisse, sonder» unter den ihm mißliebigen Persönlich keiten anch seine früheren Parteigenossen in schamlosester Weise augriff. Das blutdürstige Männlein, welches ob seines anarchistischen Wahnwitze» nicht ernst zu nehmen sein würde, wen« es nicht auch in gleich gearteten Hirnen Verwirrung uud Unheil anrichtete, ist am letzten April in New-York wegen „Ansreizuug zu Gewaltthätigkeiten" befindlichen italienischen Grafen Antouelli als Gefangene halten. Von Rom aus wird energisch die Freilassung gefo mit Waffengewalt gedroht. Sächsisches. — Durch den Landtagsausschnß zu Verwaltung der Staats schulden wird de» Inhaber« von Partialobligationen uud Schuld scheinen der auf de« Staat übergegangeurr» SV- "/» Anleihen vo» 1839/41 und 4 "/» Anleihe von 1860 der vormaligen Leipzig- Dresdner Eisenbahn-Compagnie bekannt gegeben, daß di« Auszahlung der den 1. Juni dieses Jahre» fälligen Zinse« dieser Anleihe» vom 15. diese» Monats an gegen Rückgabe der betreffenden ZiuSscheiue bei der SlaatSschnldencasse in Dresden «nd der Lotterie-Darlehn»« raffe in Leipzig, sowie laut der bezüglichen Bekanntmachungen de» Königlichen JIuauz-Minificrinms und zufolge der sonst getroffenen Festsetzungen auch bei der Sächsischen Bank 4u Dresden und deren Filialen, bei Herrn Ed. Bauermeister in Zwickau «nd bei Herrn G. E. Heydemann in Bautzen nud in Löbau stottsiudet. — I» ganz Sachsen zählt die Feuerbestattung-Methode zahlreiche Anhänger. Deshalb wird eS sicher sür weitere Kreise in teressant sein, zu vernehmen, daß die „Internationale Commission für Leichrnverbrennung" beschlossen hat, im Fiühjahr 1887 einen allge meinen Congreß der Gesellschaften für Fenrrbestattung nach Mailand zu berufen. Ein Ausschuß, der die VorbereitungSgeschäste führt, ist bereits erwählt. Auf dem Congreß soll nicht nur die Bestattung»- frage selbst, sondern überhaupt die Behandlung der Leichen eingehend «örtert werden. — Dresden. Am Sonntag hat ein hiesiger Tolporteur versucht, stch mit seinem Taschenmesser die Kehle durchzuschneiden, um sich das Leben zn nehmen. Er hat sich aber nur eine so derbe Halswuude zngesügt, daß er ins StadtkrankeuhanS gebracht werde» mußte. — In Kamenz wurde der «euerwählte Bürgermeister, bis herige Raths-Affessor In Chemnitz, Herr vr. jur. Oswin Feig am vergangenen Freitag feierlichst in sein neue» Amt «ingeführt. — Zittau. Ueber die Verhaftung de» Burschen, welcher ver dächtig ist, den Lustmord bei Bautzen verübt zu haben, wird noch gemeldet: Der Verdächtige prahlte am Freitage in der Engelmann'- schen Restauration in Zittau mit großen Worten von Liebesabenteuern uud machte sich derart ausfällig, daß Herr Engelmann sich veranlaßt sah, da» in der Tagesprlsse vo« dem Lustmörder von Lauske gegebene Signalement nachzulesen. Die Beschreibung paßte aus den Verdächtige«, weshald Herr Engelmann den Ort»vorsteher benachrichtigte, welcher den Menschen in Gewahrsam «ahm. Der aus Jonsdorf herdrige- eilie Gensdarm untersuchte die Papiere des Attestate» und ersah, daß derselbe bis vor acht Tage» bei Weißenberg in einer Mühle beschäftigt gewcseu war. Bei dem Menschen fand man ein blutiges Tuch. Der GenSdarm führte de« Arrestaten, der stch äußerst frech benahm, als dann gefesselt «ach Zittau, wo er im Berichtsgesängniß nntergebracht wurde.
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